Wohneigentum

Ich finde die Analyse zum Wohneigentum ein bisschen schwach. Es wird angeführt dass Wohneigentum für Viele auch den Großteil ihres Kapitals/ ihrer Altersvorsorge ausmacht. Dies ist aber genau das Problem. Als Investment erwarten Menschen eine Wertsteigerung, und wie bei jedem anderem gut steigen die Preise wenn das Angebot am Markt im Verhältnis zur Nachfrage gering ist. Eine Gesellschaft in der viele das Geld was sie haben in Form einer Wohnung haben ist eine Gesellschaft die einen großen Wählerblock hat der Interesse and Wohnungsknappheit hat.

Das Problem ist das sich hier die Dynamiken von wohnen als ein nutzgut und als Anlage nicht vertragen. Wenn man helfen will das mehr Leute Kapital haben gibt es bessere Hebel die dieses Problem umgehen.

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Bereits nach der ersten Frage habe ich eine kleine „Blutdruck-Pause“ gemacht. Der Podcast fängt schon gleich mit Politiker-Geschwafel an…auf konkrete Fragen „Wie würden sie gerne leben, zur Miete oder im Eigentum?“ wird mit einer ellenlangen Antwort „beantwortet“, die alles tut, nur nicht die Frage beantworten…blablabla, hoffentlich wirds besser!

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War ein ganz schwaches Interview, sie hat die Zeit abgesessen und sich mit Platitüden rausgeredet. Es ist kein einziger Punkt von ihr gemacht worden, keine Idee, keine Perspektive.
Auch hier könnte man vom Osten lernen. In vielen ehemaligen Sowjetstaaten dürfen nur Einheimische Grundstücke kaufen. Damit hätten wir die ganzen ausländischen Rentenfonds aus dem Markt. Als nächstes erschweren wir es Vonovia und Co und dann kühlt der Markt wieder etwas ab.
Niedrigere Preise bedeuten auch, dass Druck von den Vermietern genommen wird, die ihre Investition ja wieder reinbekommen wollen.

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Der ganze Block „steuerliche Förderung von Wohneigentum“ mit den „bizarren“ steuerlichen Förderungen war qualitativ ziemlich schwammig, finde ich.

Die von Philip und Ulf kritisierte Abschreibung von 2% der Kosten pro Jahr gibt’s nur für Leute, die Wohnungen zum Zweck der Vermietung bauen/kaufen, nicht für Selbstnutzer. Dieser kleine, aber in der Praxis extrem bedeutende Unterschied wird leider mit keinem Wort erwähnt; es wird stattdessen suggeriert, dass man nach wie vor von Selbstnutzern redet, denn der ganze vorige Block, auf den Philip und Ulf sich explizit beziehen, hat sich mit der Frage beschäftigt, ob die Erhöhung der Eigentumsquote - also Leuten, die ihre bewohnte Immobilie selbst besitzen - staatlicherseits ein sinnvolles Ziel wäre oder nicht.

Die Suggestion ist sogar so stark, dass selbst Frau Geywitz es glaubt und kontert mit einem Gegenbeispiel, das nur im Kontext Selbstnutzung Sinn ergibt (Haus muss wegen Berufswechsel verkauft werden).

Die ganze Kritik an dieser steuerlichen Abschreibungsmöglichkeit verkehrt sich halt nur leider ins Gegenteil, wenn man diese zusätzliche und von Philip und Ulf verschwiegene Info, dass das nur bei Wohnungen zur Vermietung gilt, miteinbezieht. Unter der mehrfach im Podcast zum Ausdruck gebrachten Prämisse, dass Wohnungsbau - und insbesondere der Bau erschwinglich vermietbarer Wohnungen - dringend gefördert werden muss, ist eigentlich jede steuerliche Sparmöglichkeit für den Bauwilligen erst mal zu begrüßen, weil eine höhere steuerliche Belastung ganz sicher zu vielem führt, aber keinesfalls dazu, dass mehr Wohnungen zur Vermietung gebaut und dann günstig vermietet werden.

Die 2% Abschreibung sind übrigens gar nicht ganz so unsinnig, wie suggeriert, auch im Fall von Wertsteigerungen. Was da im Wert steigt, ist nämlich nicht die Wohnung selbst, sondern der Grundstücksanteil. Immobilien als solche sinken durch Abnutzung und Alterung über Zeit im Wert, sofern man nicht immer wieder beträchtliches Geld für Instandhaltung und Sanierung investiert. Das gilt in der Pampa von Ostdeutschland genauso wie in München Innenstadt. Nur: in München Innenstadt merkt man nichts davon, weil der Bodenwert so irre explodiert ist, dass das gammlige Haus darauf, dessen Wert inzwischen praktisch auf null gefallen ist, nicht ins Gewicht fällt und „scheinbar“ seinen Wert vervielfacht hat. In der Pampa kann man ein baugleiches Haus im selben hohen Alter mit ebenso großem Grundstück nur noch verschenken, weil das Grundstück immer noch nix wert ist und das Haus inzwischen auch nicht mehr.

Konsequenterweise ist es daher rechtlich auch so, dass die 2% Abschreibung nur auf den Gebäudewert, nicht auf den Grundstückswert möglich sind, und auch nur für 50 Jahre ab Bau, weil danach die Immobilie bezüglich des initialen Herstellungsaufwands als „wertlos“ angenommen wird (ausgenommen Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen natürlich, die ihr nach wie vor einen Wert einhauchen, für die gibt’s dann gesonderte Abschreibungsregeln).

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Für alle Interessierten: die Genossenschaft, deren Anliegen letztendlich gescheitert ist, ist mutmaßlich das ecovillage Hannover. Ich bin selbst Genossin im ecovillage. Ich habe mich sehr gefreut, dass Sie, Hr. Banse, Fr. Geywitz mit dem Scheitern des ecovillages konfrontiert haben. Ihre Antwort fand ich, so wie viele ihrer Antworten unkonkret und irgendwie zynisch. „Hätten wir mal früher gesprochen.“ Unser Vorstand war mit der Landespolitik in Niedersachsen im Gespräch, aber es gab keine politischen Instrumente, das ecovillage zu retten und auch keinen politischen Willen, solche Instrumente zu schaffen (und das trotz der großen Wohnungsnot in Ballungsräumen wie auch Hannover einer ist!).
Kleinere Korrekturen/Ergänzungen: Die Bank, die überraschend eine Woche vor Vertragsunterzeichnung aus dem Konsortium ausgestiegen ist, war die GLS Bank. Es hat am Ende „nur“ eine weitere Hausbank gefehlt, die bereit gewesen wäre, die zugesagten KfW Mittel durchzuleiten, ansonsten stand die Finanzierung. Meines Wissens gab es von Seiten der Genossenschaft keine größeren Fehler in der Finanzierungsorganisation.
Der aus meiner Perspektive beste Artikel zu dem Scheitern des Projekts: ecovillage-Projekt in Hannover

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Was wäre denn der Gegenvorschlag zur Abschreibung gewerblicher Immobilien? Jedes gewerbliche Asset wird abgeschrieben.

Außerdem sind Wertsteigerungen bei Weiterverkauf nicht pauschal steuerfrei, selbst für Privatleute nicht.

Die ursprüngliche Rechnung kommt ohne Wertsteigerung aus.
Die Rechnung ist, dass man ein Wohneigentum erwirbt und dann bei Eintritt in die Rente (oder früher) dieses abbezahlt ist. Damit wohnt man im Prinzip ohne Kaltmietkosten. Die Nebenkosten bleiben natürlich alle erhalten.
Eine Wertsteigerung ist in dieser Rechnung nicht nötig.

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Und Instandhaltung ist kostenlos?

Der angebliche Vorteil von Immobilieneigentum fürs Alter wurde schon oft durchgerechnet und von vielen Leuten restlos auseinandergenommen (ein leicht lesbarer Vertreter ist z.B. der bekannte Gerd Kommer). Das Ergebnis ist immer dasselbe: Wenn man Sonderfaktoren wie Bull-Runs aufgrund Nullzinsen rausnimmt, bleibt kein finanzieller Vorteil übrig.

Der eigentliche Mechanismus, wie Immobilieneigentum als Altersvorsorge funktioniert, ist der „Anlagezwang“, dem man unterliegt, wenn man einen über Jahrzehnte abzuzahlenden Kredit an der Backe hat. Man kann dann einfach nicht mehr so viel Geld verkonsumieren, und man kann das Geld auch nicht aus Faulheit unverzinst rumliegen lassen. Die meisten Menschen würden ohne Immobilie das eine oder das andere tun.

Immobilien als Altersvorsorge funktionieren daher durchaus, aber nur aus psychologischen Gründen. Mindestens genauso gut würde eine verpflichtende, weil staatlich organisierte Aktienrente in selber Höhe funktionieren. Womöglich sogar besser, weil sich das Klumpenrisiko damit deutlich reduzieren lässt. Hauptsache ist: es besteht ein Investitionszwang in ein Rendite bringendes Finanzinstrument.

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@vieuxrenard ich muss aus Interesse einmal nachfragen zu dem Thema Rückerwerb der Immobilien in Berlin.

Ihr sagt, es gibt ein Model wo das Land Berlin die Wohnungen von Investor x zurückkauft und die Erstattung soll über die Mieteinnahmen der nächsten 40 Jahre erfolgen.
Ich verstehe nicht wie dieses Model funktionieren soll.

Der Investor erhält alle Mieten für die nächsten 40 Jahre. Dieser Betrag müssten dann ja den Kaufpreis wiederspiegeln.
Das wäre jedoch ein schlechtes Geschäft für den Investor, weil wenn er sofort den Kaufpreis erhält er diesen Re-Investieren könnte und damit einen Zins und Zinseszins erhält. D.h. dieses müsste dann in die Mieten umgelegt werden, was Mietsteigerungen zur Folge hätte.
Dann muss eine Partei sich um die Bestandserhaltung und die Verwaltung kümmern. Wiederum Kosten die gedeckt werden müssen.
Und zum Schluss ist das noch die energetische Sanierung, die in dem Zeitraum von 40 Jahren erfolgen müsste. Wer bezahlt diese denn?

Vielleicht könnt ihr hier einen Artikel oder Ähnliches verlinken, damit wir uns einlesen können.
Danke

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Ja, danke für die Klarstellung!

Ich war bei dem Block extrem irritiert, vor allem weil sie den gewinnsteuerfreien Verkauf einer Wohnung nach 10J dagegen stellen, der ja nur für selbstgenutzte Immobilien gilt :exploding_head:

Na es gibt keinen Gegenvorschlag - wie ich schon ausführte ist die Abschreibungsregel, so wie sie tatsächlich geregelt ist, überhaupt nicht unsinnig. Der Podcast hat lediglich einen falschen Eindruck von den rechtlichen Gegebenheiten erweckt; eine Abschreibung für Immobilien zur Selbstnutzung wäre nämlich in der Tat ziemlicher Unsinn und hätte keine sinnvolle Grundlage.

Etwas beschämend für Frau Geywitz ist, dass selbst sie den Fehler nicht bemerkt hat. Die rechtlichen Unterschiede zwischen Immobilien zur Selbstnutzung und zur Vermietung sollten einer Ministerin für Wohnen und Bauwesen eigentlich geläufig sein.

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Ein Thema, das leider gar nicht zur Sprache kam, ist die fatale Lenkungswirkung der aktuellen Steuersituation in Bezug auf Transaktionskosten beim Immobilienkauf und -verkauf. Es wurde zwar über Steuerpflichtigkeit von Wertsteigerungen diskutiert, aber die haben auf die Verfügbarkeit von Wohnraum nun wirklich keine nennenswerte Auswirkung.

Was hingegen einen Einfluss hat, ist die (im internationalen Vergleich, z.B. mit den USA) enorm hohe Grunderwerbssteuer und (wieder im Vergleich) niedrige Grundsteuer.

Wohnraum zu erwerben, egal ob zur Vermietung oder Eigennutzung, ist teuer. Selbst bestehenden Wohnraum zu erwerben, bei dem die Baukosten keine Rolle mehr spielen, verteuert der Staat durch bis zu 6,5% Steuer auf den Kaufpreis. Was hingegen steuerlicherseits günstig ist, ist das Halten von Wohnraum. Diese steuerliche Lage fördert eine Besitzstandswahrungsmentalität, und die führt zu Fehlallokation von Wohnraum, weil Leute ihr Eigentum behalten, auch wenn es längst nicht mehr so richtig zu den Anforderungen passt, statt eine Immobilie zu verkaufen und eine passendere zu kaufen. Die typische Fehlallokation ist dabei eine zu große Immobilie - Kinder verlassen irgendwann das Elternhaus, das von der Größe her aber für 4 oder 5 Personen ausgelegt war, und fortan wohnen nur noch zwei bzw. später eine Person auf viel zu viel Raum. Die Fehlallokation enthält letztlich Wohnraum dem Markt vor, der bei größerer Incentivierung zum Wechsel auf dem Markt angeboten werden könnte. Mehr Wohnraum auf dem Markt würde letztlich preissenkend wirken, da die derzeitige Knappheit von praktisch allen Experten unisono als ein Hauptgrund für die steigenden Preise betrachtet wird.

Deswegen hielte ich einen Übergang zu einem Modell, bei dem der Steuerertrag nicht durch eine Grunderwerbssteuer, sondern eine deutlich höhere Grundsteuer reinkommt, für dringend notwendig. Die geht sowieso auch an die Länder, aber sie skaliert mit dem Wohnraum, den man belegt, und belohnt die Freigabe von überflüssigem Platz (egal ob durch Umzug oder z.B. Vermietung als Einliegerwohnung) statt das lange Halten von Wohnraum zu belohnen (indem der teure Grunderwerb steuerlich über mehr Zeit verteilt wird).

Das einzige Problem ist, dass im Bereich des vermieteten Wohnraums die derzeitigen Bestandsmieten noch unter Berücksichtigung einer geringen Grundsteuer gebildet worden sind und die Warmmieten somit schlagartig steigen würden, wenn diese Änderung umgesetzt würde. Langfristig würde sich das rauswachsen, denn Mieten entstehen nicht im luftleeren Raum, sondern auch in einem Markt, in dem es eine gewisse maximale Zahlungsbereitschaft und eine dagegen stehende Kostenkalkulation auf Seiten des Vermieters gibt, der die Grunderwerbsteuer auf die Kaltmieten verteilt - es würde sich langfristig einfach die Verteilung zwischen Kaltmiete und Nebenkosten ändern, das Geld flösse direkt zum Staat über die Nebenkosten und nicht einmal als Teil der Kaltmiete zum Vermieter und dann über die Grunderwerbsteuer zum Staat. Aber diese Anpassung dauert Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, so dass man vermutlich irgendeine auf lange Frist ausgelegte Übergangsphase bräuchte, damit sich die Kaltmieten an eine veränderte Grundsteuer anpassen können.

Die Transition fair hinzukriegen ist eine Herausforderung, aber die Veränderung wäre IMHO ein wichtiger Hebel, um die Verknöcherung, die wir im Wohneigentumsmarkt sehen, zu kontern. Und letztlich hat die auch negative Auswirkungen auf den Markt der Mietwohnungen, denn Leute, die gern kaufen würden, aber mangels Angebot nicht können, weil Oma Erna weiter allein auf ihren 180qm wohnt (von denen die Hälfte zusehends vergammelt, weil Oma Erna nicht mehr so gut die Treppen hoch kommt), die bleiben gezwungenermaßen Mieter und erhöhen als tendenziell eher zahlungskräftige Mietkundschaft den Preisdruck auf alle anderen Mieter.

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Wirklich ein erschreckendes Interview. Abgesehen vom schwachen Kommunikationsstil (ausweichend, umständlich und stellenweise aggressiv antworten) hat sie ja wirklich überhaupt keine Ideen und ist teils nicht mal bereit offensichtliche Probleme anzuerkennen.

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Die 10-Jahres-Regel ist aber genauso unsinnig, genauso die 1-Jahres-Spekulationsfrist anderer Anlagegüter. Zumindest das gehört weg.

Meine Altersvorsorge ist darauf ausgelegt, dass sie mit dem Tod aufgebraucht ist. Warum soll das fürHäuser nicht gelten? (Wer sich viele Häuser alter Menschen anschaut, wird das auch so gelebt).
Da wird dann einfach nicht mehr investiert und die Erben übernehmen entweder mit der warmen Hand, investieren in das Haus und gewähren Wohnrecht (was einige Steuervorteile mit sich bringt) oder bekommen später eine Bruchbude, die auch technisch total veraltet ist.

Das dachte ich mir auch. Aber daran hat man eben gemerkt, dass Frau Geywitz Politikerin ist und keine Expertin. An einem anderen Tag hätte die eben Entwicklungshilfe oder Soziales bekommen.

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Dann darf man sich aber nicht wundern, wenn niemand über 65 sich ne Wärmepumpe einbaut, sondern stattdessen rechnet dass für den Rest seiner statistischen Lebenserwartung noch Erdgas zur Heizen zur Verfügung steht.

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Tatsächlich sieht das die Politik auch so und befreit dich ab einem bestimmten Alter von der Pflicht.

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Das wurde doch gestrichen:

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Instandhaltung ist in den Nebenkosten.

Das bedeutet im Umkehrschluss Eigentum sollte nicht erworben werden und alle sollten Mieter werden, wenn der rein wirtschaftlich Mensch entscheidet.

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Solange die Immobilie bis zum Ende selbst bewohnt wird ist es ziemlich unerheblich ob der Wert steigt oder nicht. Einzig für Kredite für eine mögliche Sanierung macht es einen Unterschied. Dass die Instandhaltungskosten niedriger sind als die Miete ist quasi Voraussetzung dafür, dass ein Vermieter verlustfrei vermieten kann.

Oft aber mit sehr fragwürdigen Annahmen.

So wird z.B. gerne mit der Flexibilität von einer Mietimmobilie argumentiert, Umzugskosten und auch Aufwand werden aber selbst für Zeiträume von 30 Jahren nicht mit eingerechnet, obwohl die Haltedauer von Mietwohnungen nur bei etwas über 10 Jahren liegt.

Zudem werden Instandhaltungskosten als jährliche Ausgabe gerechnet. Viel davon ist aber eine Rücklage, die man ja zeitweise auch Anlegen kann. Eine Kaution bei Miete wird oft auch nicht vom Anfangs angelegten Kapital abgezogen.

Die Zeiträume die weit zurückreichen enthalten zudem die Jahre wo vor allem Kommunen und Genossenschaften unter Wert vermietet haben. Ich weiß nicht ob diese Zeiten nochmal so kommen. Hätte man damals die Mieten so angepasst, dass sowohl kontinuierliche Instandhaltung als auch Sanierung und Modernisierung auf ausreichendem Maß stattgefunden hätten, dann wären die Durchschnittsmieten nicht auf einem solchen Niveau verblieben.
Die Instandhaltungskosten für Eigenheime werden oft sehr großzügig bemessen.

Was mir in den Rechnungen ebenso fehlt ist der Kostenfaktor Reparaturen, die in der Regel auch Mieter tragen, sei es weil ein gewisses Ausmaß verlangt wird oder weil es schlicht nicht praktikabel ist für akute Kleinreparaturen den Weg über den Vermieter zu gehen. Diese sind ja beim Eigenheim in der meist relativ hohen Gesamtrechnung für Instandhaltung komplett drinnen.
Küchen sind oft nicht Teil der Vermietung und müssen ebenso als Kosten gerechnet werden, bei 30 Jahren sogar mehrfach.

Meist sehe ich die Rechnungen die einen deutlichen Vorteil bei der Miete sehen genauso mit einseitigen Annahmen schöngerechnet wie die, die einen deutlichen Vorteil beim Eigenheim sehen. Vieles ist auch je nach lokaler Marktsituation unterschiedlich. Am Ende ist wohl der Hauptfaktor für viele die Frage ob man sich für Flexibilität oder für Planungssicherheit entscheidet. Rechnungen von 1970 bis 2000 sagen über die heutige Situation rein gar nichts mehr aus.

Wenn ich mir z.B. Stand heute ansehe, dann hätte ich für die Immobilie die wir aktuell finanzieren als vergleichbare Immobilie zur Miete 50% mehr Kaltmiete als Rate gezahlt. Und das bei moderatem Eigenkapital. Man hätte zwar einen Grundbetrag zur Geldanlage gehabt, hätte aber jährlich am Ende sogar höhere Kosten zur Miete als im Eigenheim. Das mag aber für andere Größen und/oder Lagen schon wieder ganz anders aussehen.