Auf die Gefahr hin eine sehr dumme Frage zu stellen:
Warum gibt es keine Pläne für Windkraftanlagen auf dem Tempelhofer Feld?
Die nächste Siedlung ist über 1000m entfernt, Schwarzstörche gabs in Berlin nie, und auch das Bundesland Berlin sollte ja 2% Fläche ausweisen - also why not?
Vermutlich weil das Feld als Freizeit- und Erholungsfläche genutzt wird. Wenn da Windräder stehen müsste man das wohl einzäunen und bewachen.
Außerdem macht eine WKA noch keine 2%.
Ich glaube auch nicht, dass die „Stadtländer“ bei den 2% mitmachen müssen.
Also einfach Flächen als Freizeit und Erholungsfläche deklarieren wenn man dort keine Windkraft haben möchte…errinert ein wenig and die 10h Regel Ich dachte alle müssen Opfer bringen
Das Tempelhofer Feld ist eingezäunt. Und was sollte bewacht werden- der Eingang zum Turm? Da könnte man auch einen Idiotenfilter installieren, eine abschließbare Tür zum Beispiel.
Nachträglich umdeklarieren geht natürlich nicht, aber das ist bereits so genutzt. Ich finde das ist schon ein Unterschied.
Aber ist es dann nicht sinnvoller, dort Häuser zu bauen, als noch 3-4 Windkraftanlagen rauszukitzeln, die in den unbewohnten und unattraktiven Weiten Brandenburgs den gleichen Dienst leisten würden?
Wieso nicht beides? Die Randbebauung sollte sich damit vereinbaren lassen. Wenn man vorher weiß, dass da eine WKA steht, dann weiß man, worauf man sich einlässt (nur damit niemand hinterher deswegen meckern kann).
Nur die eine WKA in der Mitte ist letztlich nicht mehr als Symbolpolitik. Das wird das Problem ja nicht lösen. Wenn es aber insgesamt helfen würde, dass man etwas populistisch sagen kann „seht her, auch wir Städter bringen ein Opfer“ dann sei es drum. Wenn man einen Effekt haben will, dann muss in der Stadt viel massiver PV auf die vorhandenen Dächer.
Was das Feld sn sich angeht. Ich glaube kaum, dass da wirklich was beeinträchtigt werden würde. Sieht halt etwas anders aus. Aber Joggen, Rafahren, im Sommer Grillen und das alles wird weiterhin gehen, da stört die WKA nicht und genug Platz ist immer noch da.
Wind braucht es schon für ein Windrad. Dichte, großflächige Bebauung bremst den Wind aber bis in einen halben km Höhe ab.
→ https://geolinde.musin.de/klima/stadt/wind/wind1.gif
Und mit sinkender Windgeschwindigkeit sinkt überproportional der Energiegehalt, den man aus der Luftbewegung „ernten“ kann.
Auch wenn man sich keinen Deut um die Bewohner schert, eignen sich (groß-)städtische Gebiete nicht für Windkraft. Es sei denn, diese liegen an der Küste.
Es würde vermutlich daran scheitern, dass die Bebauung des Tempelhofer Felds politisch ein sehr heißes Eisen ist.
Es gab 2014 einen Volksentscheid darüber, ob das Tempelhofer Feld mit Wohnungen und anderem bebaut werden sollte. Die Mehrheit der BerlinerInnen stimmte gegen eine Bebauung. Die Erholungsfunktion und das damit verbundene Alleinstellungsmerkmal Berlins sollten erhalten bleiben. Ich persönlich hielt eine Stimme gegen eine Bebauung immer für eine aus einer etwas privilegierten Haltung heraus getroffene Entscheidung. Zugegeben ist ein Tag im Sommer auf dem Tempelhofer Feld eine wunderschöne Erholung, doch Berlin versinkt im Mietchaos, das Bauen von (Sozial-)wohnungen ist erwiesenermaßen das langfristig nachhaltigste Mittel zur Bekämpfung hoher Mieten und Wohnungsnot und das Tempelhofer Feld bietet nun mal eine perfekte Bebauungsfläche. Die Berliner*innen hätten hier wirklich von ihrer eigenen Lebenssituation heraus abstrahieren und erkennen sollen, dass die eigenen Bedürfnisse nach Erholung in einer Millionenstadt ein wichtiges Anliegen sind, Wohnen zu humanen Preisen aber einen unbedingt schützenswerten Teil des menschenwürdigen Existenzminimums darstellt und dies dem eigenen Erholungsbedürfnis voranzustellen sein sollte.
Das war nun etwas off-topic, doch im Ergebnis denke ich, dass gegen einen Beschluss des Senats zur Bebauung des Tempelhofer Felds wie schon 2011 eine Bürgerinitiative mit ähnlicher (fragwürdiger) Zustimmung aufkommen würde, die das Vorhaben kippt. Überhaupt so einen Vorstoß Richtung Windkraft zu wagen, dürfte dem Senat also wohl zu heikel sein.
Geht nicht, das wird für die Herstellung von Tiktok-Videos benötigt.
Damals wurde ja aber auch noch gegen anders gelagerte Bebauungs- und Nutzungspläne gestimmt, die weniger Wohnungen vorsahen, stattdessen aber auch Gewerbebau und - eigentlich ganz charmant - einen Neubau der Berliner Zentral- und Landesbibliotheken. Darüber hinaus gab es Nutzungsvorhaben, die Berliner:innen mit Veranstaltungen wie der Internationalen Gartenausstellung oder der Internationalen Bauausstellung zu belästigen. Argumente gegen die Bebauung haben vor allem darauf verwiesen, dass die Areale um das Tempelhofer Feld sehr dicht besiedelt und wirtschaftlich eher schwach aufgestellt sind, so dass es hier besonderen Bedarf an Freizeit- und Erholungsflächen gibt.
Die neue, alte Berliner Regierung hat auch ohne das Tempelhofer Feld genug Räume gefunden, um die geforderten 200.000 Wohnungen zu bauen - das muss halt nur erstmal passieren. Wenn es der SPD um die Belange von Mieter:innen ginge, lägen die Instrumente um schnell und wirksam tätig zu werden vor: die Umsetzung des erfolgreichen Volksbegehrens „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“ und eine bundesweite Regelung des Vorkaufsrechts für Bezirke und Kommunen.
Die Nutzung durch Menschen wurde ja schon erwähnt. Des Weiteren gibt es noch im Frühjahr Schutzzonen für die Feldlerche, die in Deutschland zu den gefährdeten Arten gehört.
Nur weil es sich um ein städtisches Gebiet handelt, heißt das nicht, dass nicht trotzdem Windkraft und Naturschutz kollidieren können.
Ob ein Gebiet eine „Erholungsfläche“ ist, interessiert im übrigen Bundesgebiet auch niemanden, Windräder werden auch in Naturschutzgebieten errichtet
hier ein Beispiel aus dem Pfälzer-Wald:
Windräder im Pfälzerwald mitten im Naturschutzgebiet
und ja, die Frage muss erlaubt sein: warum soll Berlin sich nicht an das 2%-Ziel halten? und wenn die Berliner Bevölkerung vermehrt auf Photovoltaik setzen möchte - sollte es dann nicht auch anderen Bundesländern erlaubt sein, auf andere Möglichkeiten als Windenergie zu setzen? Auch in anderen Bundesländern gibt es Widerstand gegen Windräder - organisiert in Bürgerintiativen.
Wind braucht es schon für ein Windrad. Dichte, großflächige Bebauung bremst den Wind aber bis in einen halben km Höhe ab.
die größten Häuser in Berlin scheinen zwischen 100 Metern und 130 Metern hoch zu sein.
Liste der Hochhäuser in Berlin
Moderne Windräder sind deutlich höher: Nabenhöhen von 170, 180 Metern und Gesmthöhen von 250 Meter bis 280 Meter sind die Regel, um die Windkraft möglichst effektiv nutzen zu können. Also wäre auch die bestehende Bebauung von Berlin kein Problem. Der Berliner Fernsehturm wäre allerdings noch höher - sollte aber auch kein Problem sein.
Das Tempelhofer Feld ist so groß wie etwa 450 Fußballplätze. Allein die Skaterstrecke hat eine Länge von 4,5 km - genug Platz also, um Naturschutzgebiete auszuweisen und zusätzlich einen Windpark mit einigen Windrädern zu errichten (etwa auf den bereits versiegelten Flächen).
Es reicht doch nicht, dass das Windrad höher ist als die Bebauung. Gute Windverhältnisse gibt es nur bei entweder glattem Untergrund, perfekt zu sehen am Meer, oder in großer Höhe über unebenem Untergrund.
Eine zerklüftete Oberfläche aus Straßenzügen und Gebäuden unterschiedlicher Höhe bremst die Windbewegung in Nähe der Erdoberfläche auf nahe null. Oben drüber geht es dann nicht einfach flott weiter, sondern aufgrund von Turbulenzen und Reibung sind auch in Nabenhöhe der Windturbine noch deutliche Ertragseinbußen zu verzeichnen.
Da baut niemand ein Windrad hin, der bei Verstand ist.
Das ist doch auch nicht erforderlich, es geht doch darum dass Berlin diese Fläche als Windpark-bebaubar ausweist um seine Quote zu erfüllen.
Siemens Gamesa (Spanien) baut viele der Windrad-Powerunits und hat wieder mal eine Gewinnwarnung herausgegeben weil - Überraschung- zur Herstellung nötige Produkte wie Kupfer oder Logistik massiv teuer geworden sind. Überschlägig können wir mal den PPI (Producer-Price-Index) von Spanien anlegen, der 35% innerhalb eines Jahres gestiegen ist. Wenn also die Technik eines Windparks im ähnlichen Level gestiegen ist wird das schnell sehr teuer.
Also werden auch Windkraftanlagen aktuell so teuer dass diese sich niemals nie in gering bewindeten Gebieten wie südlich des Weißwurstäquators oder östlich des ohne-Darm-Äquators rechnen.
Zum Glück geht’s nur um das Ausweisen von Fläche, nicht um das faktische Bebauen. Ein cleveres Berlin würde die Fläche ausweisen und dann eingeschnappt reagieren wenn niemand zugreift.
Wenn nicht Wind, dann könnte man ja PV hinbauen. Entlang der beiden Landebahnen. Es bleibt genügend Platz für anderes.
Blockzitat
Es reicht doch nicht, dass das Windrad höher ist als die Bebauung. Gute Windverhältnisse gibt es nur bei entweder glattem Untergrund, perfekt zu sehen am Meer, oder in großer Höhe über unebenem Untergrund.
Die Flächen mit richtig guten Windverhältnissen, etwa auf nicht genutzten Wiesen in entsprechender Höhe, sind doch schon verbaut - nun wird die Bebauung von B-Lagen, vielleicht sogar C-Lagen geplant. Das ist wahrscheinlich auch ein Grund für die zurückgehende Akzeptanz und das Stocken des Ausbaus.
Mittlerweile muss man auf Gebieten bauen, die aus welchen Gründen auch immer, nicht optimal für Windräder geeignet sind: Abstand zu Wohngebieten, Wald & entsprechende Tier- und Pflanzenwelt, weniger gute (oder gar schlechte) Windverhältnisse, Naherholungsgebiete, etc
Und das ist auch der Grund, aus dem die Windräder immer höher werden: mit der Höhe der Windräder steigt der Windertrag. Die hohen Windräder eignen sich auch für Schwachwindgebiete, sie sollen auch mit wenig Wind mehr Energie erzeugen können.
Das Ganze ist doch im Grunde whataboutism.
Ja, man könnte natürlich sagen, dass Berlin in Gebieten, die ausreichend weit von Wohngebieten entfernt liegen, also sehr große Parks (was das Tempelhofer Feld de facto ist) und theoretisch sogar Binnenseen, Windräder bauen könnte. Bei Industriegebieten (Quelle) scheint es auch schon Versuche gegeben zu haben.
Nach dem Ansatz, 2% der (Bundes-)Landfläche für Erneuerbare Energien zu nutzen, wäre das von Seiten Berlins und natürlich auch der beiden anderen Stadtstaaten Hamburg und Bremen, irgendwo auch ein gerechter Ausgleich, könnte man argumentieren.
Allerdings sind Seen und Parks in Städten nun mal Mangelware und für die Lebensqualität sehr wichtig. Nicht zu vergessen, die armen Immobilienfirmen, die die Ränder solcher Flächen mit Schweine-teuren Eigentumswohnungen zubauen möchten .
Somit fällt es natürlich viel mehr ins Gewicht, wenn mitten im Tempelhofer Feld ein rundes Gebiet entsteht, sagen wir mal 200 m im Durchmesser, in dem die Geräusche des Windrades unangenehm sind. Nicht zu vergessen, dass die Fläche für Veranstaltungen und z.B. Drachenflug viel schlechter nutzbar wird.
Daher mein Gegenvorschlag:
Wenn es wirklich darum geht, das Berlin einen Beitrag leistet, dann hätte ich eine Idee.
Statt Grünflächen usw. für Windräder auszuweisen, könnte Berlin sich mit Brandenburg einigen, eine Art Ausgleichszahlung zu leisten. Dafür übernimmt Brandenburg die EE-Flächen:
Brandenburg hat ca. 30.000 km² und Berlin ca. 900 km² Landesfläche. Damit würde die EE-Fläche von Brandenburg lediglich von 2% * 30.000 km² = 600 km² auf 600 km² + (900 km² * 2%) = 618 km² steigen. Also kein allzu großer Anstieg.
Aber anstatt das Berlin einfach nur Geld zahlt, wird mit diesem Geld ermöglicht, dass die Regional-Bahnbetreiber des VBB die Bahnen am Freitag und Samstag in der Nacht fahren lassen. Das passiert aktuell nämlich nicht, da es sich finanziell nicht lohnt. Dadurch hätten die Brandenburger es leichter, am kulturellen Leben in Berlin teilzuhaben.
Das klingt vielleicht erst mal seltsam, nutzt aber die Stärken von städtischen Raum und ländlichen Raum viel besser aus und verzahnt diese zum allgemeinen Nutzen. Denn genau so wie es auf dem platten Land keinen Sinn macht Opernhäuser zu bauen, weil ausreichend Zuschauer fehlen, macht es keinen Sinn in städtischen Parks Windräder zu bauen, weil dort die Flächen zu knapp sind.