Wie kann man das Image des Lehrerberufs verbessern?

Ist es denn wirklich so? Ich muss sagen, dass ich in meiner Schulzeit die Lehrer im allgemeinen keineswegs so negativ wahrgenommen habe. Es gab Lehrer da hat man gemerkt, dass die sich kein Bein ausreißen, aber nicht alle von denen waren deshalb schlechte Lehrer, im Gegenteil. Es gab auch Lehrer da merkte man wie viel Vorbereitung im Unterricht steckte und trotzdem war der Unterricht maximal mittelmäßig.

Von beiden Sorten gab es auch schlechte Lehrer, aber bei mir die Ausnahme.

In meinem Umfeld nehme ich auch kaum wahr, dass die Lehrer ihren Job nur wegen Freizeit machen, sondern bekomme immer wieder mit, dass viel Zeit in Unterrichtsvorbereitung gesteckt wird. Natürlich greifen die aber auch wo vorhanden auf bestehende Materialien zurück. Mache ich in meinem Job aber ja auch.

Am schlechten Image ist in meinen Augen vor allem auch schuld, dass dieses Image vorwiegend von den schlechtesten Beispielen geprägt wird.

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Jo, da bin ich bei dir! Ich habe auch um einiges mehr positive Beispiele in meinem Umfeld und an der Schule als negative… Mein Problem ist vor allem das gesamtgesellschaftliche Image von Lehrerinnen und Lehrern. Der erste Spruch (sogar von meiner Mutter) ist immer „Vormittags recht und nachmittags frei… Höhöhö…“ Und dann kommt „nee bei dir ist das ja anders. Aber die Realschullehrer…“

Und befeuert wird so etwas durch die Politik. Das Kultusministerium BaWü schreibt auf ein Transparent zur Lehrerwerbung „Gar kein Bock auf Arbeit… werde Lehrer“, Schröder mit seinem unsäglichen Kommentar der „faulen Säcke“ und um dem ganzen die Krone aufzusetzen die KMK…

Die Chefs von jeder Lehrperson die öffentlich beschäftigt wird rechnen sich über Jahrzehnte alles schön und stellen nicht einmal die wenigen Lehrer:innen ein, die wir haben… und als dann alles vor die Wand fährt kommt der Vorschlag die Teilzeit abzuschaffen, jeden mehr arbeiten zu lassen und als Ausgleich !!YOGA!! für die Kolleg:innen anzubieten…

So sieht für mich keine Wertschätzung aus.

… Rant over …

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Wie wäre es damit, dass in den Schulen allen Lehrenden Arbeitsplätze für die Vor- und Nacharbeiten gestellt werden? Verbunden mit einer Verpflichtung Arbeitszeiten in der Schule und zu Hause korrekt und für die Schulleitung nachvollziehbar zu erfassen. Dies in Übereinstimmung mit den Arbeitszeitschutzgesetzen und im Vergleich zu den Jahresarbeitsstunden (ca. 1860 p.a.?) für Vollzeitbeschäftigte in anderen Branchen.
Dann hätten Lehrende und das gesamte System es schwarz auf weiß welche Arbeitsleistung erbracht wird. Transparenz räumt mit Vorurteilen auf bzw. macht ggf. real existierende Vorteile sichtbar.

Schulgebäude gehören außerdem saniert und Verwaltungsfachkräfte zur Entlastung von nicht pädagogischen Aufgaben eingestellt.
Dazu genügend Sozialpädagogen und die Möglichkeit in Teams zu arbeiten.

Würde mich wirklich interessieren was Lehrende zu den obigen Vorschlägen sagen.
Freue mich auf konstruktive Antworten.

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Eine Zeiterfassung würde natürlich Transparenz schaffen. So ganz realistisch ist es trotzdem nicht. Bei meiner Frau sehe ich z.B., dass es durchaus Verschiedene Faktoren gibt die das Arbeitspensum in einem Schuljahr beeinflussen, z.B. aktuell ein Fach, welches sie mit dem aktuellen Lehrplan noch nicht unterrichtet hat und zu dem es bisher kein Buch und kein Unterrichtsmaterial gibt. wenn wir das in Wochenarbeitszeit umrechnen arbeitet sie so aktuell deutlich mehr als es die Teilzeit erfordern würde.
Aber was sollte sie dann tun? Unterrichtsvorbereitung solange vereinfachen bis es in die Zeit passt und im Jahr darauf wo sie evtl. das gleiche Fach wieder gibt dann künstlich Arbeit suchen um die Stunden voll zu bekommen?

Gleiches auch mit unterschiedlichen Klassen. Im einen Jahr sind die Klassen vergleichsweise homogen und der Unterricht kann normal durchgezogen werden, im nächsten Jahr muss man für einen Teil der Klasse einzelne Stunden nochmal anders aufbereiten.

Für sowas müsste in meinen Augen Schule generell ganz anders organisiert werden.

Und Realistisch gesehen würde der heute faule Lehrer mit Zeiterfassung einfach beim gemütlichen korrigieren die zeiterfassung durchlaufen lassen während der engagierte Zeiten auch mal einfach nicht erfasst. Ist heute in Konzernen doch nicht anders.

Das wäre in der Tat ein sinnvoller Ansatz. Aber das wird ja schon lange gefordert und es passiert reichlich wenig.

Edit:
Wieso rechnest du bei der Jahresarbeitszeit mit einer 42 Stunden-Woche? Das erscheint mir in einem Beruf der ohnehin aktuell eher wenig attraktiv ist dann auch aus der Zeit gefallen.

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