"weiße Dudes", "alte weiße Männer"

Zu allererst würde ich Ihnen das Gleichnis vom guten Samariter ans Herzen legen, damit Sie erkennen, dass das Wort „Nächstenliebe“ im biblischen Sinne nichts mit örtlicher, zeitlicher, kultureller oder religiöser Nähe gemein hat, sondern mit Möglichkeiten.

Dazu würde ich nicht in Abrede stellen, dass das Machtgefälle anders wäre, wenn Europa nicht der Dreh- und Angelpunkt der Welt bis ins 20. Jhd gewesen wäre. Aber so ist es nicht gekommen. Ich habe dazu nur dargelegt, dass auch der Großteil unseres heutigen Vermögens auf dem Rücken marginalisierter Gruppen aufbaut.

Die Genialität der Moral ^^ Sie wohl meinen Genealogie das ist eine Methode und keine positive Bewertung der Moral

Was denn jetzt korreliert das mit Region/Kontinent oder Nationalität?

Südamerika ebenso wie Asien sind riesige Kontinente und keine Nationalstaaten. „Der arabische Raum“ ist bestenfalls eine Art Region, wobei ich hier doch ziemlich sicher bin dass du bei den ganzen Verallgemeinerungen auch nicht unterscheiden könntest zwischen arabischen Völkern, Persischen, Turk- oder kurdischen. Osteuropa ist ebenso eine Region. Auch hier fraget man sich wie weit dieses ominöse Osteuropa wohl reicht. Zu mal ich auch bezweifle dass du sagen würdest dass alle Europäer gleich fleißig wären. Um deinen Duktus zu verwenden der Deutsche an sich hält sich ja für besonders fleißig.

Kultur ist natürlich praktisch wenn man die von außen definiert. Ich bezweifle doch dass in Osterueopa die baltischen Staaten bock hätten mit den Polen oder Slowaken in einen Topfgeworfen zu werden. Ebenso, wie Korea und japan eine gemeinsame kolonialgeschichte teilen, wäre ist doch sehr unangemessen diese beiden Kulturen in einen Topf zu werfen. Auch glaube ich nicht dass die Mizrahim Lust hätten in einen Topf mit den muslimischen Arabern geworfen
geschweige denn die Perser… Auch Kurden hätten bestimmt so ihre Probleme damit ^^
Auch im Bezug auf Nationalstaaten gilt dies nicht, ich weiß dass man in Deutschland sehr viel Wert darauf legt das die Kultur innerhalb eines Staates sehr homogen ist, aber im Rest der Welt sind die meisten Staaten multikulturell geprägt.
Man kann ja über Kultur als Faktor reden, aber was sie beschreiben ist eben nicht Kultur sondern Hautfarbe.
Die Wirkungsweise von Kultur muss belegt werden, der Begriff definiert werden und der Raum und Zeit in der diese wirkt definiert und begründet werden.

Muss man eigentlich immer noch diesen fleiß Mythos bedienen ? Jahrhunderte lange Sozialforschung und manche Menschen reden immer noch als hätte Smith gerade Wealth of Nations veröffentlicht oder zumindest als sei Ayn Rand noch relevant.

Zur Kriminalität auch hier um was geht es denn jetzt? geht es darum Kriminalität zu Beenden oder Drogenabhängigkeit ? Oder sind Schwarze irgendwie süchtig nach Kriminalität ?

Wenn sich Schwarze an ihren eigenen Schnürsenkeln ausm Dreck zeihen sollen, dann schaffen sie es doch sicherlich auch, auf das ein oder andere kleinere Privileg zu verzichten oder die eine oder andere von ihnen wahrgenommen Diskriminierung zu ertragen. Ist doch ein recht kleiner Preis für das was sie von Schwarzen abverlangen.

na der Third way oder die soziale Marktwirtschaft als mittelweg funktionieren doch offensichtlich nicht.

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Ach so, wusste ich gar nicht. Also wenn mir als Weisen ein Schwarzer eine reinhauen will weil ich eine schwarze Freundin habe, ist das situative Diskriminierung … wenn aber ein Weiser einen Schwarzen verhaut weil er eine weiße Freundin hat ist das Rassismus. Habe ich das so richtig verstanden?

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Wirklich dir fälllt keine Gruppierung ein die in Deutschland systematisch verfolgt wurde und wird?
Schlag mal Porajmos und Shoa nach…

Deutschland ist nicht einfach durch puren Zufall so homogen geblieben als Staat. Mal abgesehen von dem offensichtlichen, dem Dritten Reich, hat es in Deutschland ewig gedauert bis das ius soli eingeführt wird vorher gings nur über Blut. Andere Staaten hatten das Seit Jahrhunderten.

Der von dir proklamierte Normalzustand ist Produkt der über Jahrhunderte andauernden Verfolgung und Vernichtung von nicht weiß konnotierten Menschen.

Deine ganze Argumentation baut darauf auf dass es um Vorstandsposten geht. Das ist schlichtweg falsch.

Ich kann sehr vielem zustimmen, was Sie geschrieben haben. Ich würde die limitierte Wirkung der Polizei zum Beispiel nicht bestreiten. Natürlich beruht vieles auf meinen persönlichen Erfahrungen, genau wie bei Ihnen. Dennoch meine Schlussfolgerung ist eine andere. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, sehen Sie in der strukturellen Diskriminierung/Rassismus eine deutlich größere Bedeutung als ich. Übrigens teilen sehr viele hier im Forum ihre Auffassung. Ich habe keine Idee wie ich Sie noch besser von meiner Meinung überzeugen kann. Ich werde es aushalten dass wir zu verschieden Schlussfolgerungen kommen. Ihnen einen schönen Abend :city_sunrise:

@RPausD

Ja hast du richtig verstanden :+1:

Natürlich ist es auch scheiße und kann nicht entschuldigt werden wenn jemand gewalttätig wird.

Dennoch ist es nicht dasselbe. Der Rassisum der letzten paar hundert Jahre hat vermutlich dazu geführt dass die Typen dir in der Gegenwart eins auf die Fresse hauen. (Ursache und Wirkung)

Versteh mich aber nicht falsch, es ist natürlich keine Entschuldigung und ich will weder kleinreden noch leugnen welches Unrecht und Leid dir wiederfahren ist.

Den schönen Abend wünsche ich auch Ihnen und wir müssen es Ok finden Unterschiedliche Meinungen zu haben.

Hallo Hufschmied, vielen Dank für Ihren Hinweis. „Genealogie der Moral“ nicht wie ich geschrieben hatte „Genialität der Moral“ - jetzt hätten unsere Diskutanten fast das falsche von Nietzsche gelesen. Alternativ könnte ich auch noch ein anderes Buch von Nietzsche empfehlen „Jenseits von Gut und Schlecht“.

Sie scheinen sich in einige Regionen / Kulturen sehr gut auszukennen. Sie haben völlig Recht das es eine gewisse Chancengleichheit geben sollte. Ich unterstütze das insbesondere in sozialer Hinsicht. Sollte ich Ihren Text richtig verstehen, setze ich ehe auf Eigenverantwortung/Fleiß als Sie. Ich finde Ihre Haltung durchaus gut nachvollziehbar, würde nicht genau zum selben Schluss kommen.

Ihnen einen schönen Abend !

… vielleicht hat es einfach daran gelegen dass meine schwarze Freundin bei den Republikanern aktiv war und auch G. Bush Junior persönlich kannte … wäre das nicht Rechtfertigung genug gewesen? … aber mal ehrlich … das eine situative Diskrimierung zu nennen und das andere / gleiche Rassismus zu nennen, da braucht man schon viel Phantasie … aber wir sind ja ein freies Land … ich bin da sehr liberal

Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Ich möchte kurz die Gelegenheit wahrnehmen, mich zu erklären.

Frauenquote / Männerquote: Im speziellen Fall teile ich Ihre Meinung nicht, aber im Allgemeinen.
Kulturen: Die angesprochenen Eigenschaften sind meiner Meinung nach sehr wichtig. Ich habe die Aussagen als meine persönlichen Erfahrungen gekennzeichnet.
Defund the police: Einfach nochmal nachdenken und ich hoffe Sie merken dass diese Idee auch für viele andere Menschen zum Problem werden kann.
Unterdrückung überbetonen: Das Grundgesetz gibt mir das Recht meine Meinung zu sagen. Die Meinungsfreiheit gilt für alle Menschen, auch wenn es manchmal nicht einfach ist andere Meinungen auszuhalten.
Privilegien abgeben: Natürlich kann man Privilegien abgeben, davon sprechen doch 90% der Foristen. Viele Privilegierte Menschen wollen Privilegien abgeben, weil sie es ungerecht finden.
Nächstenliebe: Ich hoffe nicht, dass die EU Handelsverträge nur im Sinne der Nächstenliebe für andere Völker sondern im Sinne Ihrer EU-Bürger abschließt. Das beinhaltet natürlich einen gesunden Ausgleich - Leben und leben lassen. Ich denke dass die EU bei einigen Partnern in einer schwächeren Position ist und daher mehr Kompromisse macht.

Ich würde mich sehr freuen wieder von Ihnen zu hören. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.

Was ist die Bezeichnung dafür, wenn jemand Mitglieder der Gruppe(n) an den Hebeln der Macht aufgrund ihrer biologischen Merkmale für unterlegen/minderwertig/verachtenswert hält?

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… finde ich auch ziemlich verwirrend … ich dachte immer das black lives matter für die Rechte der Schwarzen (Hautfarbe) kämpft … andererseits weiß ich auch nicht ob amnesty wirklich die Deutungshoheit über unsere Sprache haben sollte … naja, jedenfalls sehr interessant … vielen Dank für den Hinweis.

Also müssen Gruppen an den Hebeln der Macht erst erfolgreich entmachtet werden, damit von Rassismus gesprochen werden kann? Gab ja in der Menschheitsgeschichte immer wieder Revolutionen bzw. Umstürze nach denen die Herrscher oder Vermögenden von gestern die Verfolgten von morgen waren. Bis zum Sturz von Saddam Hussein hatten beispielsweise die Sunniten im Irak die Macht und danach waren sie nur noch eine Bevölkerungsminderheit.

Diese Konzentration auf die Hautfarbe ergibt in den USA Sinn, aber in Deutschland, wo auch Menschen mit osteuropäischen Wurzeln leicht Opfer von Rassismus werden können, nicht unbedingt. Die rumänischen Schlachtarbeiter in Deutschland sind sicher nicht privilegiert, selbst wenn sie weiße, heterosexuelle Cis-Männer sind.

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Du willst also damit sagen, dass alte weiße Männer alle strukturell rassistisch sind und du, selber ein alter weißer Mann, dich durch die Verwendung des Begriffs von Strukturellem Rassismus abgrenzt?

Damit also nicht Alter Weißer Mann bist, sondern in die Kategorie Guter Alter Weißer Mann gehörst? Oder siehst du dich als Junger Weißer Mann?
Und was ist der Unterschied zu Junger Weißer Mann? Ist der besser?

Hmmm, kompliziert…

Das stimmt so nicht. Ich habe in Japan und Dubai gelebt. Die dortigen Mehrheitsbevölkerungen hat ganz klare Abstufungsmuster, die man als krass rassistisch bewerten muss.
Und die Chinesen sind auch nicht ohne, wenn man beruflich mit ihnen zu tun hatte.
Ich rede hier von offen gelebtem Rassismus, auch gegen Weiße. Es stimmt allerdings, dass ich jenseits der weißen Gastbevölkerung in den Ländern andere Gruppen mit einer Menschenverachtung behandelt wurden, die mich schockiert hat.

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sehr viele scheinen hier Literatur zu dem Thema gelesen zu haben. Bspw. Tupoka Ogette aber auch wissenschaftliche Positionen dazu. (Karim Fereidooni z.B.) Ich bin mir nicht sicher, worauf Sie Ihre Meinung stützen.

Es geht nicht darum, hier irgendjemanden auf Teufel komm raus zu überzeugen. Dazu muss auch erstmal die Bereitschaft entstehen, sich in die Sache einzulesen und andere Positionen zu reflektieren. Ich kann Ihnen sagen, dass ich eine mehr oder weniger ähnliche Einstellung wie die Ihre zu der Sache hatte, als ich ca. 18 war. Innerhalb der 13 Jahre zwischen damals und heute ist viel passiert, ich habe viel gelesen, Menschen zugehört, mich selbst reflektiert. Einzig und allein auf persönliche Erfahrungen sollte man sich bei struktureller Diskriminierung nie verlassen.

ja, Diskriminierung ist nicht eindimensional. Osteuropäer*innen genießen häufig (von außen betrachtet) noch das Privileg, weiß zu sein. Natürlich sind diese auch massiv von Rassismus betroffen! In Deutschland sehe ich häufig einen Kulturrassismus, so hat Karim Fereidooni es letztens in einem Vortrag bezeichnet und ich fand diesen Ausdruck sehr passend. Hier geschieht eine Naturalisierung des Kulturellen, des Sozialen oder der Geschichte, wodurch diese sozusagen stillgestellt und jeglichem Versuch einer Veränderung entzogen sei. Allerdings geschieht diese Zuschreibung dann doch häufig aufgrund des Äußeren.

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was genau meinst du damit?

Ich versuche es, anhand eines Beispiels zu klarifizieren.

Eine Freundinvon mir in Berlin verachtet weiße, hetero cis Männer alleine aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu dieser (unter anderem) biologischen Gruppierung. Unabhängig davon, was ein einzelner getan/geleistet/verbrochen hat. Ich habe eben gelesen , dass das kein Rassismus sein kann („Rassismus gegen die Gruppen an den Hebeln der Macht gibt es strukturell nicht - Rassismus richtet sich gegen Marginalisierte.“).

Deshalb frage ich, wie man ein solches Verachten denn nennt, wenn nicht Rassismus.

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