"weiße Dudes", "alte weiße Männer"

Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Ich stimme Ihnen bezüglich des Verhaltens in anderen Ländern zu, die würden unsere Diskussion überhaupt nicht verstehen. Ich weiß nicht ob das eine typisch deutsche Diskussion ist, aber weit muss man nicht reisen, um auf Unverständnis zu stoßen.

Jetzt weiß ich auch warum wir anderer Meinung sind, ich bin nochmal 13 Jahre älter als Du. Als ich 31 war habe ich auch noch wie Du gedacht. Kein Angst, dass wird schon wieder. Bist Du eigentlich noch Student?

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Meiner Meinung haben Sie eine ziemlich merkwürdige Betrachtungsweise von Vermögen. Also ich laufe nicht in einem Pullover rum dessen Baumwolle von amerikanischen Sklaven erbeutet wurde. Auch wohne ich nicht in einer Burg die von mittelalterlichen Sklaven erbaut wurde. Bis auf eine touristische Highlights entsteht Vermögen immer wieder neu und wir müssen es auch immer wieder neu erschaffen. Basis dafür ist unsere Intelligenz, unsere Kultur, unsere Mentalität und die gemeinsame Einsicht etwas zu leisten und nicht irgendwelches entzogenes Vermögen. Die Chinesen sind in den letzten Jahrzehnten (wieder) zu einer Großmacht aufgestiegen wegen deren eigener Hände Arbeit und nicht weil sie etwas aus Unterdrückung erbeutet hätten. Wenn wir uns auf der Beute der Unterdrückung ausgeruht hätten, würden wir heute noch mit dem Pferd zur Arbeit reiten. Gut, wäre zumindest ökologisch.

Nun, meistens waren die Herrscher von gestern die Verfolgten von morgen, die mit Minderheiten in ihrem Land, gelinde gesagt, nicht so freundlich umgegangen sind. Wieso muss in diesem Zusammenhang überhaupt von Rassismus gesprochen werden? Das frage ich mich in diesem Thread bereits die ganze Zeit, warum es vielen hier so nahe liegt, bestimmte Situationen, eigene Erlebnisse der Benachteiligung usw. auf das Wort Rassismus übertragen zu wollen. Dafür gibt es schließlich auch noch andere Begrifflichkeiten wie bspw. Xenophobie. Andernfalls kann man dafür einen neuen Begriff einführen. Mit diesem Anliegen verwässert man (bewusst?) den Begriff und damit die Tragweite der strukturellen Diskriminierung von Schwarzen, BiPOCs oder oder.

Btw. mag es sein, dass rumänische Schlachtarbeiter nun nicht die großen Privilegien anheim fallen und genauso von Diskriminierung rassistischer oder anderer Art betroffen sein mögen. Trotzdem wird sie niemand aufgrund ihrer Hautfarbe nicht arbeiten lassen, sie auf ihre Hautfarbe reduzieren oder oder. Dieses Privileg besitzen sie gegenüber einer BiPOC.Nur weil sie priviligierter sind als andere, heißt es ja nicht, dass sie absolut privilegiert sind.
Jemand der 1200 Euro netto im Monat verdient ist sicherlich monetär (relativ) priveligierter als eine Person mit Grundrente. Trotzdem ist sie monetär nicht priveligiert (absolut).

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zum Begriff der Xenophobie bzw. Fremdenfeindlichkeit gibt es bereits einen eigenen Thread.

Ich sehe nicht unser verschiedenes Alter als Grund für die verschiedenen Meinungen. Ich habe lediglich meine eigene Entwicklung in Abhängigkeit zur Auseinandersetzung mit Diskriminierungstheorien und Machtkritik dargestellt. Ihr Paternalismus ist hier an dieser Stelle unangebracht.
Und, nein, ich stehe voll im Berufsleben.

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Diesen Begriff gibt es in der Soziologie, er nennt sich Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Aus anekdotischer Erfahrung neige ich dazu, viele der Verhaltensweisen, welche als Rassismus bezeichnet werden, dieser übergeordneten Kategorie zuzuordnen, selbst wenn Farbige/Schwarze (ich finde den Begriff Black People of Color albern, man sollte unnütze Anglizismen vermeinden) davon betroffen sind. Wenn ich mich nicht irre, ist Rassismus ebenfalls eine Art Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Der Umkehrschluss gilt allerdings nicht.

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Ich wüsste nicht, wo ich behauptet haben soll, in Deutschland hätte es in der Vergangenheit keine verfolgten Gruppen gegeben.

Richtig. Es war kein Zufall. Es lag daran, dass Deutschland weder eine (bedeutende) Kolonialmacht noch ein „Imperium“ war, welches eroberte „Länder“ außerhalb Europas mit anderen Ethnien integriert hat. Somit gab es im Gegensatz zu z. Bsp. Frankreich, dem brit. Empire und den USA (die ja per Def. ein Land von Einwanderern sind) kaum Einwanderung aus nichteuropäischen Ländern. Genau wie im Übrigen viele weitere europäische Länder eine ethnisch sehr homogene Bevölkerung haben. Und viele Länder in anderen Regionen der Welt.

Tut mir jetzt leid, aber die über Jahrhunderte andauernden Verfolgung und Vernichtung von nicht weiß konnotierten Menschen hatte mein Geschichtslehrer entweder vergessen zu erwähnen oder sie hat auf diese Weise nicht stattgefunden. Welche Verfolgung und Vernichtung in Mitteleuropa soll denn das gewesen sein? Projezierst du hier nicht unsere Denkweisen auf die Konflikte der Vergangenheit?

Na, ganz so schlecht sind beide Begriffe nicht definiert. Das Problem ist eher, dass viele Leute die Begriffe benutzen, wie es ihnen gerade passt.
Die Definition von Rassismus findet sich in der Wikipedia.
Struktureller Rassismus ist grob vereinfacht Diskriminierung, die durch den Staat verursacht wird. In den USA gab es das früher (z. Bsp. durften Schwarze in Bussen nur bestimmte Plätze einnehmen), auch in Südafrika. Aktuell gibt es das auch in China (z. Bsp. Uiguren), wobei ich nicht weiß, ob da ein rassistischer oder ein machtpolitischer Antrieb dahinterliegt.
In DE-Land gibt es meiner Ansicht nach so etwas nicht, da es keine entsprechenden Gesetze u. Verordnungen gibt.
Wenn jetzt eine Polizeistreife Farbige Betrunkene öfters kontrolliert als weiße Betrunkene, bin ich mir jetzt nicht so sicher. Ich tendiere dazu, das als persönlichen Rassismus einzuordnen, da es eigentlich für solches Handeln IMO keine gesetzliche Grundlage gibt.

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Ich stimme absolut zu, im Forum wurde auf Basis von einem Glossar von Amnesty ein Rassismusbegriff eingeführt der zumindest irreführend ist, wenn nicht gar schwachsinnig. Ich finde es auch richtiger mehr auf die Privilegien abzuheben und die Rasse nicht für die Begriffsfindung zu nutzen. Ansonsten entsteht der Eindruck das man Gerechtigkeit nur für seine Rasse sucht und es nicht um die allgemeine Fairness geht.

Was auch immer sie damit meinen, ich fand es einen sehr interessanten und zielführenden Vergleich. Ich mache mir schon mal eine Erinnerung in meinen Kalender. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend :city_sunrise:

Bin mir nicht sicher ob dieser Beitrag dazu geführt hat, das Ulf sich nun ständig verbessert wenn er Dinge wie „spooky“ o.ä. sagt.
Ich finde es gerade in diesem Format völlig angemessen und zeitgemäß und frage mich vielmehr weshalb sowas überhaupt Erwähnung findet.
Ich bin einfach froh, das Ulf und Philip uns regelmäßig so detaillierte Informationen liefern. Es gibt Podcast, die mich inhaltlich interessieren bei denen mir Sprechstimme oder Sprachstil nicht gefällt, ich betrachte das als mein Problem.

Lieber Ulf, bitte drück dich weiterhin so aus wie bisher, es war 224 Folgen eine große Freude dir zu zu hören!
Schön das du dich so intensiv mit den Kommentaren auseinandersetzen, aber mir stellt sich die Frage wie viele Menschen das überhaupt stört oder sprachlich noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen sind.
Das Jugendwort des Jahres 2020 war übrigens „lost“.

Um bei deinen Begrifflichkeiten zu bleiben, also sind Sinti und Roma und Juden sind keine seit Jahrhunderten unterdrückte Ethnien in Deutschland ?
Ich bin mir bewusst dass mittlerweile viele konservative mittlerweile gern von jüdisch christlicher Prägung sprechen. Defacto wurde die jüdische Kultur für den Großteil der deutschen Geschichte nie als Teil deutscher Kultur angesehen. Ich nehem mal an die systematische Ausgrenzung und zahlreichen Pogrome gegen Juden zählen schon als Unterdrückung, auch wenn diese nicht versklavt waren, also zumindest nicht bis zum zweiten Weltkrieg. Selbiges gilt für Sinti und Roma.
Antisemitismus und Antiziganismus sind auch nicht einfach weg und daher die Unterdrückung auch nicht…

Die Begrenzung auf Mitteleuropa ist natürlich sehr praktisch, da muss man nicht über den Genozid der Deutschen in ihren Kolonien sprechen. Wie oben bereits erwähnt Antiziganismus und Antisemitismus.
Die Expansions- und Vernichtungspolitik der Nazis. Die Kolonie Oberost im ersten Weltkrieg.
In der damaligen Rassentheorie wurden, slawische Völker ebenfalls nicht als weiße Menschen sondern als „Mischrasse“ definiert…

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Stimmt, es dürfte schwierig sein einen solchen Pullover heute noch zu kaufen aber wenn Sie sich mal darüber schlau machen welche Ressourcen in Ihrem Handy stecken und wie und wo diese gewonnen werden kann und muss man von Ausbeutung sprechen. Gleiches gilt für den Großteil für die Kleidung welche wir tragen, den Kaffee den wir trinken, die Schokolade die wir essen, … (diese Aufzählung kann man noch sehr lang fortführen). Daher kann man nicht behaupten dass wir nicht auch heute noch davon profitieren das an anderer Stelle der Erde Menschen ausgebeutet werden.

Witzig aber Quatsch (natürlich spielen Intelligenz und andere persönliche Eigenschaften eine Rolle beim persönlichen Erfolg). Aber grade der Großteil von Vermögen wird vererbt nicht verdient, hier mal ein paar Beispiele für sehr Vermögende. Glauben Sie dass dieses Vermögen durch Fleiß entstanden ist oder gehalten wird?

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Georg Friedrich Ferdinand Prinz von Preußen

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(kennt man)

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Quandt Familie (BMW Aktionäre)

Bei diesen drei Beispielen ist das bestehende Vermögen sicherlich mehr das Resultat von geerbten Vermögen (welches zumindest zum Teil durch Ausbeutung gewonnen wurde) und weniger von eigener Leistung, oder würden Sie das anders sehen?

Da würde ich Ihnen auch nicht widersprechen aber es hat uns doch in unserer „Weiterentwicklung“ sicherlich geholfen, dass Deutschland zu den Ausbeutern und Unterdrückern gehört hat und nicht zu den ausgebeuteten und unterdrückten Völkern oder sehen Sie auch das anders?

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Natürlich arbeiten die Quandts hart!

Sie haben immerhin letztes Jahr die gesamte Belegschaft in Kurzarbeit geschickt und trotzdem eine schwachsinnig grosse Dividendensumme ausgeschüttet.

Sarkasmus mal beiseite bin ich voll auf deiner Seite. Ich finde es mindestens unanständig dass vermögende Personen einfach durch bestehende Anlagen genug verdienen können um nie arbeiten zu müssen und immernoch hält sich hartnäckig das Bild dass alle armen faul sind und die reichen ihr Vermögen aufgrund von Fleiß haben. Ich finde das mindestens verstörend.

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Irgendwie auch witzig, in einer Debatte um die Frage ist der Begriff „alte weiße Männer“ rassistisch? die Position einzunehmen „der Begriff ist nicht ok“ (ich weiß ich vereinfache hier stark und will Ihnen eigentlich auch keine Worte/Einstellung in den Mund legen) und dabei anzuführen, dass sich die Einstellung mit dem alter ändert. Das unterstreicht ja grade die Zuschreibung alte weiße Männer. Ich glaube auch dass die Weltanschauungen von „alten weißen Männern“ mit dem alter tendenziell zunehmen und verfestigen. Aber wie ich schon mal angeführt habe ist weder das Alter noch das Geschlecht Grundvoraussetzung um die Weltanschauung von „alten weißen Männern“ zu haben.

Beweisstück 1
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Beweisstück 2
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oder (mal in die Runde gefragt) seht ihr das anders?

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Da ist wohl die Ideologie mit Ihnen etwas durchgegangen, oder? Die Dividende die im Jahr 2020 ausgezahlt wird bezieht sich auf den Gewinn aus dem Jahr 2019 - also vor Corona. Corona wird wahrscheinlich den Gewinn des Jahres 2020 schmälern, was dann erst zu einer geringeren Dividende in 2021 führen wird. Darüber hinaus hat BMW auf die hohen Gewinne 2019 entsprechend hohe Steuern gezahlt, was der Allgemeinheit zu gute kommt. Vergessen haben Sie wahrscheinlich auch, dass das Kurzarbeitergeld eine Leistung aus der Arbeitslosenversicherung ist die sowohl vom Arbeitnehmer wie auch vom ARBEITGEBER/BMW gezahlt wird. Ich würde Sie bitten sich zu informieren, bevor Sie nur die halbe Wahrheit von sich geben - danke.
Was Ihr zweites Thema betrifft - die Vermögenssteuer ist in Deutschland vergleichsweise gering. Ich denke hier sollte nachgesteuert werden, um die Erträge aus leistungslosen Einkommen zu verringern und die Erträge aus „eigener Leistung“ zu erhöhen. Aber auch hier sollte man mit Vorsicht rangehen, weil die großen Unternehmen und deren Eigentümern Deutschland auch eine gewisse Stabilität geben. Ihnen einen schönen Abend !

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Es ging in der Diskussion ja vor allem darum, dass ich als alter weißer Mann Privilegien habe. Leider habe ich mich auf Ihren Fotos nicht wieder gefunden. Ich arbeite mittlerweile an meiner hundertsten Million, nur leider hat es bereits 99-mal nicht geklappt. Ihre gezeigten Beispiele haben Ihr Vermögen aus den vergangenen Jahrhunderten, aber ich denke diese Vermögen spielen eine untergeordnete Rolle.
Wenn man sich heute die größten Vermögen so anschaut, sind die meisten in den letzten 50 Jahren entstanden (1. Jeff Besos, 2. Elon Musk, 4. Bill Gates, 5. Mark Zuckerberg, 7. Warren Buffet). Nach Geld aus den Kolonien sieht das nicht aus.
Zu Ihrem 2. Punkt „Ausbeuter und Unterdrücker“: Ich sehe Ursache und Wirkung genau umgedreht wie Sie. Ich denke unsere Arbeitsamkeit, Disziplin, deutsche Gründlichkeit, etc. hat uns geholfen im Wettbewerb um die Ausbeutung anderer Völker „erfolgreich“ zu sein. Nicht die Völker haben uns geholfen so zu werden, sondern wir waren schon so und konnten andere „ausbeuten“. Natürlich gab es hier auch Wettbewerb mit anderen Großmächten den wir bestehen mussten. Aus der Sicht von heute gesprochen - die Kohle von damals ist weg - da ist fast nichts mehr da (vielleicht hat die Queen noch was). Heute hilft uns nur noch unsere Mentalität/Kultur/etc. um erfolgreich zu sein. Daher sehe ich auch keinen Grund „Essen auf Rädern“ für Afrika zu organisieren, manchmal glaube ich sogar das die Afrikaner ohne Entwicklungshilfe weiter wären.
Um Ihre Frage zu beantworten, es hilft uns heute nicht mehr zu den Unterdrückern gehört zu haben, weil die (fast) Kohle weg ist.

Ihre Beiträge reproduzieren am laufenden Band kulturrassistische Stereotype und vertreten sozialdarwinistische Theorien…
da kann man ja fast froh sein, dass die „alten weißen Männer“ irgendwann Geschichte sind.

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Dies zu wiederlegen oder zu belegen dürfte nicht ganz so einfach sein. Aber wie Sie schon geschrieben haben, Sie denken das es eine untergeordnete Rolle spielt, ich denke es spielt keine Untergeordnete Rolle (hier trennen sich halt unsere Einschätzungen, macht ja nix).

Zunächst einmal finde ich es sehr gut das Sie das Wort erfolgreich in " " gesetzt haben aber das Wort ausbeuten gehört nicht in die " ", den es handelte sich nicht um „Ausbeutung“ sondern um Ausbeutung, dass sollte nicht relativiert werden. Ansonsten finde ich es erstaunlich dass Ihnen direkt positiv assoziierte Attribute einfallen, welche uns geholfen haben auszubeuten. Man könnte ja auch sagen unsere Grausamkeit, unsere Kaltherzigkeit, unsere Gier und unser fehlender Anspruch christliche Ansprüche zu erfüllen haben uns ermöglicht andere auszubeuten. Dann klingt das nur irgendwie nicht mehr so geil! Meinen Sie nicht auch, dass unsere Grausamkeit mehr zur Ausbeutung beigetragen haben wird als unsere Pünktlichkeit?

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