Was ist Propaganda, wer betreibt sie? Warum funktioniert (russische) Propaganda?

Es geht nicht um die Ansichten von Herrn Nawalny, sondern um einen, von Angestellten des russischen Staates, geplanten Mord auf eine einzelne Person.
Entschuldigung :blush:, Grantler war gemeint!

Das ist eine vollkommen richtige Anmerkung: auch AfD-Politiker dürfte man nicht ermorden (um bei dem Vergleich zu bleiben). Und der Fokus bei Nawalny lag vollkommen zurecht auf dem Mordversuch.
Trotzdem wollte ich die Behauptung zurückweisen, die Positionen Nawalnys seien verschwiegen worden.

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Die Berichterstattung über Interessenskonflikte zwischen Eigentümer:innen von Medien und ihren Artikeln ist Aufgabe der differenzierten Medienlandschaft selbst. Im Fall von Ippen, bei den Interessenskonflikten des Verlegers Friedrich oder aktuell bei der Auseinandersetzung zwischen Holtzbrinck und Friedrich sind es andere Medien, die diese Aufklärungsfunktion übernehmen.

Man sollte es sich auch nicht so vorstellen, dass Eigentümer:innen einfach top down auf Redaktionen durchgreifen könnten - wenn sie es dennoch versuchen ist das skandalös und sollte entsprechend berichtet werden (und wird es in vielen Fällen ja auch). Die Causa Reichelt ist ja gerade ein Beispiel dafür, dass das eben nicht bruchlos funktioniert.

Darüber hinaus gibt es Medien, die extra darauf spezialisiert sind, die Interessenskonflikte anderer Medien im Blick zu behalten, etc. Zu suggerieren, es gäbe jenseits des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks keine seriöse Berichterstattung, ist doch schlicht abenteuerlich.

Natürlich gibt es problematische Strukturen bei den Besitzverhältnissen von Medien. Aber diese und ihre mehr oder weniger gut funktionierenden Korrekturmechanismen differenziert zu benennen ist etwas vollkommen anderes als zu behaupten, ein „Geldadel“ habe einen großen Teil der deutschen Presse „in der Hand“. Das meine ich mit Verkürzung und eine solche hat mit ernstzunehmender Medienkritik schlicht nichts mehr zu tun.

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Hier in Holger ruft an … wegen Mathias Döpfner — Übermedien — Overcast bzw. hier Was muss eigentlich noch passieren, damit Döpfner geht? - Übermedien wird ein, von ihnen wiedersprochener, sehr problematischer Zusammenhang aufgezeigt.
Ihre Herleitung, dass es sich um eine antisemitische Äußerung/Konstrukt handelt finde ich nicht überzeugend.

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Sicherlich ist es bei vielen Themen eine Kontrolle, dass des einen Freud des anderen Leid ist. Das reicht allerdings nicht, denn die Eigentümer*innen haben auch Gemeinsamkeiten wie z.B. sehr hohe Vermögen und daher einige gemeinsame Interessen.

Wann auch immer z.B. das Thema „Spitzensteuersatz“ diskutiert wird sind sich die Medien in Deutschland auffällig einig.

Medien waren schon immer ein Machtinstrument. Es wäre naiv anzunehmen, dass das nicht ausgenutzt wird wenn sich dazu auch nur die geringste Möglichkeit bietet, insbesondere wenn sich Medien immer stärker zu Konglomeraten zusammenschließen.

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Und zu welchem Schluss sind die Leitartikler beim Irakkrieg gekommen? Wie soll man mit Kriegsverbrechern umgehen? Straffreiheit oder Sanktionen?

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Muss man eigentlich zu jedem Thema erstmal ein Buch veröffentlichen, damit niemand mehr oder minder absichtlich falsch verstehen will? Mit meiner Kritik an den Besitzverhältnissen der Medien rede ich nicht von einem organisierten Netzwerk der Reichen, die den gemeinen Bürger unterdrücken und lenken will. Es kommt auch äußerst selten zu Durchgriffen der Besitzer in die tägliche Berichterstattung. Aber es werden halt die Journalisten beschäftigt, wo man der Meinung ist, dass ihre Artikel und Kommentare schon in die richtige Richtung gehen werden. Dadurch entsteht dann eine entsprechend „gefärbte“ Berichterstattung. Man schaue sich die Meinungsdiversität bei den Springer-Erzeugnissen an. Die unterscheiden sich im Wesentlichen in der Sprache, weniger in den Aussagen. Dabei geht es aber um Tendenzen, nicht jeder einzelne Artikel der FAZ ist Lobhudelei auf den Konservativismus.

Und ja, es gibt Korrektive. Bildblog z.B. aber wie viele kennen das und schauen auch regelmäßig rein? Ins Bewusstsein der Gesellschaft kommt sowas eigentlich eher, wenn es ein ausgewachsener Skandal wird. Das passiert eher selten, und heißt nicht, dass alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, wenn gerade kein Skandal ist.

Genauso mein Hinweis auf den ÖRR. Nirgendwo habe ich der Presse allgemein die Seriösität abgesprochen. Aber ein weniger durch Privatinteressen getriebener Journalismus ist eine Konkurrenz, die sich die privaten Anbieter erstmal stellen müssen, auch im Hinblick auf Seriösität. Und ich bin überzeugt, dass diese Konkurrenz die Qualität des Journalismus in Deutschland insgesamt steigert.

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Wenn die Alternative dazu ist, leicht an rechte Spielarten von „Medienkritik“ anschließbare Codes zu verwenden, dann „muss“ man das vielleicht immer noch nicht tun, sollte m.E. aber mal darüber nachdenken.

Ich würde sagen, dass Springer gerade kein gutes Beispiel ist, um an diesem Verlag Aussagen über das Mediengeschäft insgesamt aufzuhängen. Man sollte hier m.E. insgesamt aufpassen, Einzelphänomene nicht zu Systemregeln zu generalisieren. Es gibt Redaktionen mit schwach und mit stark ausgeprägter Diversität, mehr oder weniger ausgeprägter Sachlichkeit. (Allerdings ist „Meinungsdiversität“ an sich ja kein Kriterium für Unabhängigkeit.) Und die Redaktionen von Qualitätsmedien und die sie vertretenden Journalistenverbände werden - in den Spielräumen, die ihnen dafür zur Verfügung stehen - interne Pluralität und innere redaktionelle Unabhängigkeit (vom Verlag/Eigentümer) gegenüber corporate compliance privilegieren.

Grundsätzlich habe ich ja Sympathie für harte Medienkritik, aber ich halte sie im konkreten Fall für angebrachter als in dem generalisierenden Reflex, eine komplette Medienlandschaft außerhalb des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks unter den Verdacht zu stellen, im Zweifel die Interessen von Mächtigen und von ein paar reichen Verlegerfamilien zu vertreten.

Meine Position dazu wäre: Mehr Journalismus, ob nun privat oder öffentlich-rechtlich finanziert, erhöht die Qualität des Journalismus. Es ist doch noch gar nicht lange her, dass der Brain Drain von ARD und ZDF hin zu den Privatsendern reklamiert wurde, weil die Mitarbeiter:innen dort u.a. bessere Bedingungen für unabhängige Berichterstattung gegeben sahen. Die Süddeutsche Zeitung arbeitet für ihre investigativen Recherchen mit NDR und WDR zusammen. In der Aufdeckung der großen Skandale der letzten Jahre stehen die „Privaten“ den „Öffentlichen“ in nichts nach, eher im Gegenteil. Und dann könnte man auch noch darauf verweisen, dass neben Springer die größten redaktionellen Skandale um „gefärbte Berichterstattung“ gerade von der Deutschen Welle produziert werden. Aufgedeckt wiederum von Süddeutscher Zeitung und Vice. Und in deinem ursprünglichen Beitrag war die Entgegensetzung von Öffentlich-Rechtlichem Rundfunk und privaten Medienunternehmen noch deutlich härter, als sie es im jetzt vorgebrachten Konkurrenz-Modell ist.

Ich sehe die Sorge dahinter und das ist valide. Das Problem ist, dass wir mit solchen Vergleichen sehr schnell in einen Bereich kommen, in dem die Rechten jeden Begriff kapern können den sie wollen und eine konstruktive Diskussion verhindern. Der Kommentar dass diese Abhängigkeit der Medien von Einzelpersonen auch in antisemitischen Verschwörungserzählungen eine Rolle spielt, hat meiner Einschätzung nach die Diskussion nicht bereichert sondern sie eskaliert. Wir müssen eben trotzdem darüber reden denn die Unabhängigkeit des Journalismus ist wichtig. Das muss ein Thema bleiben dass man zumindest diskutieren kann.

Mal ein Gegenbeispiel zur Veranschaulichung: Im dritten Reich gab es Pläne um die Energieversorgung unabhängiger von ausländischen Öl-Importen zu machen. Dafür wurden mitunter riesige Windkraftanlagen geplant. Niemand bei klarem Verstand würde aber unserer derzeitigen Regierung Nazimethoden vorwerfen, weil sie den Ausbau von Windkraft vorantreiben.

Das Buch gibt es zum Glück schon. :wink: Von jemandem geschrieben, der wirklich tief in dieser Materie steckt und zu diesem Thema sehr zu empfehlen. Dahinter steht keine Weltverschwörung sondern es ist eine logische Folge der Entwicklungen im Verlagswesen.

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Willst Du jetzt suggerieren, es sei Propaganda, wenn nicht jeder Leitartikel etwas Unrealistisches fordert?
Oder soll ich Dir jetzt wirklich eine Inhaltsanalyse historischer Leitartikel anfertigen?

Kann man machen (wurde es mMn auch), hat aber nichts mit dem Mordanschlag zu tun und legitimiert diesen nicht.

Er ist/war nunmal der vielversprechendste Oppositionskandidat. Dass er damit trotzdem nur 10% der Stimmen gewinnen konnte, ändert daran nichts. Außerdem stellt sich natürlich die Frage nach der Zuverlässigkeit russicher Wahlen.

Es geht um die Tatsache, dass er Assad stützt. Dass Assad Putin dafür um Hilfe gebeten hat, ändert daran nichts.

Todenhöfer wird „vom Gros der Medien“ ignoriert, weil er irrelevant ist.

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Seit dem Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine verfolge ich praktisch während meiner gesamten wachen Zeit die Nachrichten und die neusten Entwicklungen.
Dabei drängt sich mir immer wieder die Frage auf, wie viel Unausgewogenheit eigentlich in der hiesigen Berichterstattung steckt:
Kaum ein Regierungspolitiker, der im Interview nicht betont, dass Putin, und nur Putin alleine, für die Eskalation des Konflikts verantwortlich ist. Während sämtliche Handlungen und Äußerungen Russlands auf’s schärfte verurteilt werden, gibt es zu denen der Ukraine gefühlt überhaupt keine kritischen Stimmen (obwohl es hier auch Punkte gäbe, über die man zumindest mal disktutieren könnte, zum Beispiel den Umstand, dass männliche(!) Ukrainer im wehrfähigen Alter nicht ausreisen dürfen oder dass an den ukrainischen Grenzen die Ausreise von Flüchtenden verzögert wird, so dass Menschen teilweise tagelang ohne ausreichende Versorgung an der Grenze ausharren müssen). Während Putin verteufelt wird, wird Selenskyj zum Helden und die bisherige Demokratie in der Ukraine zu einer lupenreinen hochstilisiert. Es gibt wenig ehrliche Auseinandersetzung mit der bisherigen Haltung Deutschlands bzw. des Westens gegenüber des Ukraine-Konflikts oder der Aggression Russlands gegen andere Staaten (Georgien, Tschetschenien) oder auch zur aktuellen Sanktionenwahl (beispielsweise, dass SWIFT nicht komplett abgeschaltet wurde für Russland, so dass weiter Öl- und Gasgeschäfte abgewickelt werden können). Ich meine auch wieder eine verstärkte Tendenz zum Lagerdenken zu erkennen (wir, der Westen, = die Guten und Russland und China = die Bösen), obwohl ja auch wir uns in der Vergangenheit häufig nicht mit Ruhm bekleckert haben (zum Beispiel Irakkrieg der USA oder Flüchtlinge auf dem Mittelmeer) und häufig nationale, vor allem wirtschaftliche, Interessen und nicht Menschlichkeit, Demokratie und sonstige hehere Werte, die aktuell hochgehalten und gefeiert werden, unser Handeln bestimmt haben.
Dies möchte ich hier gerne zur Diskussion stellen. Mich interessiert sehr eure Meinung und Einschätzung.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Mir geht es mitnichten darum, die Handlungen Russlands zu rechtfertigen oder gar gutzuheißen. Ebensowenig spreche ich der Ukraine ihr Recht auf Selbstverteidigung ab oder gebe ihnen eine Mitschuld am aktuellen Krieg.

Es geht mir lediglich darum zu diskutieren, für wie ausgewogen und objektiv ihr die Berichterstattung in Deutschland haltet und ob nicht eine etwas kritischere Haltung, vor allem auch uns selbst gegenüber, angebracht wäre.

Im Moment geht es vor allem darum, Putin (und auch ein bisschen seinem Volk) klar zu machen, dass er in der Welt keinerlei Rückhalt momentan hat und es für ihn auch im Eigeninteresse sein muss, diese Auseinandersetzung ohne größeres weiteres Porzellan zerschlagen, möglichst schnell beenden sollte.
Das führt zwangsläufig zu Lagerbildung.
Ich finde es schon etwas bizarr, wenn Panzer rollen und Raketen Häuser zerstören, ernsthaft Diskussionen geführt werden wollen, wer im Vorfeld welche Verfehlungen sich geleistet haben könnte.

Letztendlich lesen auch Russen deutsche Nachrichten. Die Diskussion würde automatisch die Drohkulisse schwächen.

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Ich denk mal da ist bei euch beiden was Wahres dran. Stimmt schon was die derzeitigen Prioritäten angeht, trotzdem ist es wichtig für uns selbst zu erkennen, ob wir Öl ins Feuer gegossen haben mit unserem Handeln. Wir hätten so eine Diskussion ja auch in den letzten Jahren mal führen können bevor es vollkommen eskaliert ist. Gar nicht zu wissen was man eventuell falsch gemacht hat ist immer blöd wenn man später aufeinander zugehen will und das wird hoffentlich letztendlich passieren. Verstehen und gutheißen sind da verschiedene Dinge.

Wenn man sich geschichtliche Ereignisse ansieht, die schon ein bisschen länger her sind, dann wird der Kontext meist mehr diskutiert als das Ereignis an sich. Die Geschichte über Kriege beginnt nie mit dem Einrücken von Truppen sondern mit Ereignissen Jahrzehnte davor. Mit Verträgen, Bündnissen, Provokationen, Missverständnissen, Enttäuschungen und einer frustrierten Gesellschaft die man davon überzeugen kann dass so etwas bescheuertes in ihrem Sinne ist. Oder würdest du die Geschichte vom Irakkrieg mit „da war ein Idiot und der ist da einfach eingerückt - keiner weiß wieso“ beginnen? Egal ob man es gut oder schlecht findet will man den Kontext mitliefern.

Und der Kontext hat hier besondere Relevanz: Verfolgt Putin ein bestimmtes Ziel oder ist es ein Vorwand, um sich ein Denkmal zu setzen bevor er zu alt dafür wird? Das wird nämlich maßgeblich unser Handeln bestimmen. Einfach erraten können werden wir es nicht…

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Letzteres wird hier von einem Teil verneint und Putins Narrativ als Grund angegeben, dass der Westen den Krieg provoziert habe, indem er der Ukraine nicht klar und deutlich mitgeteilt hat, dass eine Aufnahme in EU und NATO auf keinen Fall kommen wird.
Darüber kann man nun streiten (ich schreibe, bewusst nicht, diskutieren, denn keine der beiden Seiten kann in Putins Kopf schauen), wird aber zu keinem Konsens kommen, während in der Ukraine Menschen sterben.

Dass die wehrfähigen Ukrainer nicht ausreisen dürfen, hat mich nicht überrascht, ähnliche Notstandsgesetze würde ich in Deutschland erwarten, wenn es angegriffen wird.
Und SWIFT - ja, da wird Deutschlands Haltung keineswegs so gleichmütig hin genommen.
Die Korrespondenten konnten sich etwas Sarkasmus nicht verkneifen, dass nun Polen die Deutschen bearbeitet, war es doch die letzten Jahre eher umgekehrt.

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Werbung, Reklame oder systematische Verbreitung politischer, weltanschaulicher o. ä. Ideen und Meinungen mit dem Ziel, das allgemeine Bewusstsein in bestimmter Weise zu beeinflussen.

Ich mach Propaganda, will mit der Familie nach Kroatien - meine Frau nach Italien da hilft nur Propaganda. Warum ist das so negativ belegt, bei jedem Film in der Glotze sehe ich 45Min Propaganda. Muss man halt so sehen wie es ist, ob ich jetzt Putin glaube das die Ukraine einen Völkermord betreibt oder glaube ich Milka das die die Beste Schokolade haben?

Jeder Politiker vertritt im Wahlkampf sein Programm und seine Überzeugung, er macht Propaganda. Wundere ich mich das Rötgen gerne US Gas kaufen würde, nein. Wundere ich mich das Schwesig gerne Russisches Gas kaufen würde, nein.

Es geht aber nicht darum was Propaganda ist und wer Propaganda Treibt. Die Frage ist wer ist so blauäugig und glaubt jedes Wort. Mir hat man als Kind gesagt wenn einer freundlich ist und lächelt „der will dich bscheißen“ Übervorteilen ist da wohl das richtige Wort. Klar das passt vielen nicht in Ihr Menschenbild des altruistischen und Humanistischen.
Ich finde ja eher den Biomarkt in München Sarkastisch, da holen Leute mit dem 5er dann die 3kg Kartoffeln die der Bauer mit dem X5 vorher 200km in die Stand gefahren hat - die Schiffsimporte aus Brasilien haben aber so einen schlechten Co2 Bilanz… Selbstbetrug oder Rechenschwäche, ich könnte es nicht beurteilen.

Was es aber gibt sind alle Aussagen, Fakten, jede Wahrheit und jeder kann das auch äußern.
Du musst verstehen, hier muss man nicht alles Glauben aber man kann alles sagen!

Die Menschenrechtsbeauftragte der Ukraine Denisowa hat Kriegsverbrechen erfunden:

Interessant wäre nun zu überprüfen, ob und durch wen die konkreten Falschaussagen Denisowas ungeprüft (bzw. ohne Verweiß auf eine fehlende Überprüfbarkeit) weiterverbreitet wurden.

InDubioProReo! Was kritisieren sie jetzt konkret? Die Entlassung, oder dass man solchen Vorwürfen in der Ukraine nachgeht? Ich wäre froh, solche Vorgänge fänden in Russland statt. Da hätte eine unabhängige russische Justiz viel zu tun.

Mit den geteilten Links habe ich ein besonders delikates Beispiels für Propaganda durch ukrainische Amtsträger beigetragen. Desweiteren wollte ich darauf hinweisen, dass sich dieses konkrete Beispiel eignen könnte um nachzuzeichnen, ob und zu welchem Grad internationale Medien pro-ukrainische Propaganda weiterverbereiten.

Aus ihrer eigenen Quelle Tagesschau

Kritik von Fachleuten und Journalistinnen

Bereits zuvor hatte es Kritik an Denissowas detaillierten Beschreibungen gegeben. Etwa 90 ukrainische Journalisten und mehr als 50 andere Fachleute hatten einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie ihre Besorgnis und Empörung darüber zum Ausdruck brachten, dass Denissowa bei der Verbreitung von Vorwürfen von Sexualverbrechen, insbesondere solchen, an denen Kinder und Minderjährige beteiligt gewesen sein sollen, unsensibel gewesen sei.

Während vor allem prorussische Medien den Vorfall nutzen, um die Glaubwürdigkeit der Ukraine insgesamt infrage zu stellen, beweist die Entlassung Denissowas für den ukrainischen Journalisten Denis Trubetskoy das Gegenteil: „Sie wurde entlassen, weil die Glaubwürdigkeit für dieses Land sehr wohl eine Rolle spielt.“ Ihre Fehler seien thematisiert und die Konsequenzen aus ihrem Verhalten gezogen worden, sagt er dem ARD-faktenfinder .

Aus dem DW Bericht.

Auch viele ukrainische Journalisten und Menschenrechtsaktivisten zeigten sich empört über die detaillierten Beschreibungen auf Denisowas Facebook-Seite. „Sexualverbrechen in Kriegen sind Tragödien, aber nicht Thema für Beiträge im Sinne einer ‚Skandal-Chronik‘“, heißt es in einem offenen Brief von rund 140 bekannten Medienschaffenden, Menschenrechtlern, Anwälten, Psychologen und weiteren Akteuren der Zivilgesellschaft. „Aufgabe von Menschenrechtsbeauftragten ist es, sich zuallererst um die Rechte und die Würde überlebender Person und ihrer Angehörigen zu kümmern“, so die Journalisten und Aktivisten.

Wenn sie natürlich nur die Überschriften der eigenen Quellen lesen, wundert es mich nicht, dass sie eine sehr selektive Wahrnehmung der internationalen Presse haben. Deswegen habe ich ihre Quellen mal zitiert.

Normalerweise zitiere ich die Aussagen, auf die ich antworte, aber in diesem speziellen Fall möchte solche falschen Behauptungen nicht wiederholen, da sie sie in den eigenen Quellen widerlegen.