Ich frage mich auch, warum die Energiewende und andere wichtige Themen nicht auch - wie die Corona-Krise - von einem Rat kompetenter und anerkannter Wissenschaftler objektiv erklärt und begleitet werden kann.
Insofern das Erstarken der AfD mit Klimapolitik, Inflation und der aktuellen „Rezession“ zu tun hat, ist aus meiner Sicht folgendes Problem ganz zentral und viel zu wenig in der Diskussion:
Echte Klimapolitik führt zu weniger und höchstwahrscheinlich zu negativem Wirtschaftswachstum, aber alle im Bundestag vertretenen Parteien und große Teile der Wissenschaft reden uns immer noch ein, dass Klimaschutz und Wirtschaftswachstum miteinander vereinbar seien. Wenn sich dann herausstellt, dass echter Klimaschutz wirklich Wohlstand kostet, muss es natürlich einen Schuldigen geben, der die falschen (nämlich unwirtschaftlichen statt wirtschaftlichen) Mittel gewählt hat. Für all diejenigen, die fest daran glauben, dass man Klimaschutz und Wohlstandszuwachs gleichzeitig haben kann, hat es nun die Ampel verbockt. Der GEG-Entwurf hat sicher auch einige handwerkliche Fehler, aber solange den Menschen grünes Wachstum versprochen wird, wird auch ein handwerklich perfektes GEG kaputtgeredet werden, sofern es wirksam sein soll, denn dann kostet es Wohlstand.
Der Glaube an grünes Wachstum verbaut auch die naheliegende Strategie, die Kosten der Nachhaltigkeitstransformation vor allem von den besonders Vermögenden bzw. Bezieher*innen hoher Einkommen tragen zu lassen. Das würde ja einen Wohlfahrtsverlust für diese Gruppe erfordern, aber das ist ja auch wieder nicht nötig, wenn man an grünes Wachstum glaubt.
Der Konsens, dass die aktuellen Inflationsraten zu hoch sind, ist Teil dieses Problems, denn wirksame Klimapolitik wird in den meisten plausiblen Szenarien vor allem über den Effekt schneller steigender Preise zu einem geringeren oder negativen Wachstum führen (also nicht zu nominell negativem Wachstum, sondern zu nominell positivem Wachstum, dem aber eine höhere Inflationsrate gegenübersteht). Die aktuelle Inflation hat sicher vorrangig andere Gründe, aber zeigt dennoch das Problem auf. Der politische Imperativ, die Inflation wieder auf 2% zu bringen bei gleichzeitig realem Wachstum, und in der Zwischenzeit die meisten Menschen mit Transferleistungen, Tankrabbat usw. für die höhere Inflation zu entschädigen, ist ein weiteres Problem für eine wirksame Klimapolitik.
Die AfD profitiert nun nicht nur davon, dass die Leute jede Wohlstandsminderung als Politikversagen sehen, sondern insbesondere davon, dass das GEG, die Inflation usw. von der breiten Öffentlichkeit weitestgehend als Misserfolg beurteilt werden, alleine schon weil Wohlstandsverluste damit einhergehen.
Seht Ihr das auch so?
Vielleicht wählen viele auch die Nazis, weil sie selber Nazis sind. Sie suchen einfach nur einen Grund, um es für sich und andere zu legitimieren. Sie haben nicht genug Selbstbewusstsein, zu ihrer Haltung zu stehen. Da es jetzt beim Bäcker auch Brötchen mit vegetarischem Belag gibt und manche Menschen gendern, sind sie ja gezwungen, die AFD zu wählen.
Wer wählt die aus?
Und warum sollten die gegen „Meinungsfakten“ besser funktionieren?
Solange sich die AfD hinstellen kann und sagen die Klimakrise findet gar nicht statt sondern ist nur eine Erfindung von irgendwelchen Philantropen kommst du da auch mit einem Rat an Wissenschaftlern nicht gegen an.
Hinter solchen Fragen steckt m. E. häufig ein Bild, wonach es um die rein technische Umsetzung von Fragen ginge, die sich wissenschaftlich-objektiv in eindeutiger Weise beantworten ließe. Das ignoriert aber, dass es selbst bei eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen vor allem darauf ankommt, wie Politik und Gesellschaft damit umgehen - und das geht einfach nicht unabhängig von den unterschiedlichen Vorstellungen, wie Politik und Gesellschaft aussehen sollen - und damit auch nicht ohne eine Auseinandersetzung zwischen diesen unterschiedlichen Vorstellungen. Zudem ist auch die Wissenschaft eher Teil dieser Auseinandersetzungen, als frei davon. Sie werden nur in diesem Feld auf eine spezielle Weise geführt, u. a. über die
Das Problem ist aus meiner Sicht aber eher zu wenig solcher Auseinandersetzungen. Die Rechte hat dabei ein klares Programm: Sie verspricht, dass es mit einer „your land first“-Politik, mit Abschottung und Nationalismus den „eigenen“ Leuten besser geht - was natürlich nicht stimmt, aber den Menschen zumindest die Hoffnung gibt, dass es so sein könnte. Eine nennenswerte linke Gegenerzählung gibt es spätestens seit 1989 nicht mehr, an das neoliberale Märchen, dass der Markt alles zum Besten für alle regelt, glaubt kaum noch jemand und selbst progressive Kräfte sind vor allem damit beschäftigt, noch Schlimmeres zu verhindern.
Derweil besteht die herrschende Politik m. E. aus einer nicht sehr nachvollziehbaren Mischung aus „weiter so wie bisher“, partikularen und kurzfristigen Interessen mit dem entsprechenden kleinteiligem Kuhhandel, etwas „da und da müssen wir uns dem und dem Sachzwang beugen“ plus jeder Menge Populismus und Vortäuschen von Handlungsfähigkeit. Wen soll das denn hinter dem Ofen hervorlocken?
Derjenige möchte, dass zunächst einmal die größten CO2-Verursacher rangezogen werden und das sind eben Vermögende. Stand jetzt werden wie beim E-Auto Vermögende wieder mehr von den Förderungen profitieren, die alle mit Ihrer CO2 Abgabe möglich machen. Kann man als Sozialisation ansehen, dann aber eine Sozialisation die soziale Gerechtigkeit verlangt.
Da sie trotz Ideenlosigkeit nicht abbaut ist erschreckend und 28% sind eindeutig viel zu viel. Da ist der Sprung zu über 30% nicht mehr weit wenn sich die Regierungsparteien weiter so ungeschickt aufführen.
Dieser Fehlglaube an eine baldige ausreichende Verfügbarkeit billiger E-Fuels ist aber schon Ergebnis dieser Verwirrung.
Durch den niedrigen Wirkungsgrad bei der Erzeugung wird das Fahren mit E-Fuels in der Gesamtkostenbetrachtung in absehbarer Zeit teurer sein als das Fahren im E-Auto.
Irgendjemand muss diese Mehrkosten tragen. Wer jetzt den potentiellen E-Fuels-Fahrern etwas anderes verspricht, sagt damit schlicht, dass das jemand anderes bezahlen soll. Bei aktueller Politik heißt das, irgend eine andere staatliche Leistung muss dafür gekürzt werden.
Das Problem ist halt, dass Schwurbler in wenigen Sätzen extrem viele Behauptungen aufstellen können, was ja in quasi unmittelbarer Zukunft alles passieren wird und warum es sich jetzt überhauptnicht lohnt irgendwas zu machen - in ein paar Jahren ist die Kuh schließlich vom Eis.
Um das dann einzuordnen und in den richtigen Kontext zu bringen, muss man in der Regel weit ausholen, aber solche komplexen Antworten kommen nicht so gut an wie Durchhalteparolen.
Wie @Christoph schon gesagt hat (Scheinargument, Nebelkerze, Anm. Mod.): Warum sollte man jetzt (sehr) viel Geld in BEV investieren, wenn in 10, 15, 20 Jahren Strom durch Fusion „quasi unbegrenzt“ zur Verfügung steht?
Und während man den einen Punkt glattzieht und erklärt, warum es vermutlich doch nicht so einfach sein wird, hat der Schwurbler in der Zeit wieder 10 „Argumente“ rausgehauen, dass das ja alles Quatsch ist und man einfach weitermachen kann, wie bisher.
Die Herausforderung ist wohl, als Fachmann/Experte einem Laien die Dinge so zu erklären, das er/sie es versteht. Dann wird das Eis für Schwurbler dünner, da man die Menschen befähigt, zu hinterfragen.
Jetzt allerdings zu sagen, vergebliche Liebesmüh, eh zu vernagelt alle, da schlägt man in die gleiche Kerbe wie unsere Politik, und treibt die Leute der AfD in die Arme.
Und wer AfD wählt oder wählen will, ist nicht automatisch überzeugter Nazi, aber zumindest konservativ und unzufrieden. Sonst macht man es sich mit Pauschalurteilen doch zu einfach.
Es gibt leider auch, zum Beispiel in der Wissenschaft, eine „Intellektuellen-Blase“, die auch gern mal über der Realität steht. Mag Gründe haben, fördert aber nicht das Verständnis.
Das ist jetzt etwas Off Topic, aber das eigene Fachgebiet gerade fachfremden gut erklären zu können, ist m. E. inzwischen eine wesentliche Qualifikation für Expert:innen. Wie sonst sollen denn Fachleute aus unterschiedlichen Disziplinen oder mit unterschiedlichen Spezialisierungen an einem gemeinsamen Zeit arbeiten?
Bezogen auf das Thema dieses Threads glaube ich nicht, dass das Hauptproblem die fehlende Vermittlung von Fachwissen ist - weder im Bildungssystem noch bei „normalen Bürger:innen“. Aus der Sozialpsychologie haben wir schon lange die Erkenntnis, dass besseres Wissen nicht automatisch zu vernünftigem Handeln führt. Sowohl bei individuellem als auch bei gesellschaftlichem Handeln kommen immer jede Menge, zum Teil widersprüchliche Interessen dazu. Auf gesellschaftlicher Ebene kommt noch hinzu, dass Menschen systematisch politische Parteien unterstützen, die zumindest einigen ihrer eigenen Interessen zuwider handeln. Es ist also etwas komplizierter als „wenn man es den Menschen richtig erklärt, wählen sie auch vernünftig“.
Populismus (und auch Verschwörungsmythen) sind nicht deshalb erfolgreich, weil sie irgendwas besser oder einfacher erklären würden, sondern weil sie erfolgreichen unterschiedliche Emotionen und Affekte ansprechen. Mal platt gesagt: wenn Partei A sagt: „Du hast nichts falsch gemacht, aber XYZ haben dich nach Strich und Faden vera****t - deshalb geht es Dir so schlecht und wir die einzigen, die auf Deiner Seite stehen“ und Partei B sagt: „Es ist eigentlich alles wunderbar, so wie es ist. Trotzdem stehen wir vor großen Herausforderungen und müssen jetzt alle den Gürtel noch enger schnallen - egal wie eng er schon ist. Aber es gibt keine Garantie, dass das auch wirklich klappt und im Zweifelsfall ist halt jeder seines eigenen Glückes Schmied“ - welche der beiden Parteien kriegt wohl mehr Stimmen - unabhängig davon ob sie überhaupt irgendetwas praktisch tun?
Das wäre schön würde leider nur einen Teil der Bürger erreichen. Es wird die gleichen Diskussionen geben wie in der Pandemie.
- der Wissenschaft ist nicht zu trauen
- die Wissenschaftler verfolgen eigene Ziele
- jemand zieht einen Wissenschaflter mit einer gegenteiligen Studie/Meinung hinterm Busch vor
Ich kenne Leute die die Existenz der Bundesrepublik anzweifeln, da ist mit Wissenschaft (leider) auch nix mehr zu holen. Dieser Teil der Gesellschaft wächst aber nach meinen Beobachtungen immer mehr.
Das Problem zumindest bei diesem Thema ist, dass jeder der heute sagt er wisse was in 15-20 Jahren sein wird, kein Experte sondern eher Quacksalber ist. Die Welt ist gerade technologisch stärker im Umbruch als zur Erfindung der Dampfmaschine, des PKW oder des Computers.
Ich verstehe jeden, der Efuels für Quatsch hält (dazu gehöre ich auch). Und ich bin auch sehr dafür, lieber jetzt zu bauen, was heute zur Verfügung steht, anstatt auf morgen zu hoffen. Aber diese Ausschließeritis von Technologien (verkürzt dargestellt als Technologie x kommt nicht oder erst in fernster Zukunft, ist also völlig irrelevant und darf daher keine Überlegung wert sein) kann und will ich nicht verstehen.
Lasst den Leuten doch die Wahl. Sagt ihnen deutlich, dass sie jetzt die sichere Lösung wählen können. Natürlich dürfen sie die aktuellen Lösungen auch in den Wind schlagen und sich für hoffentlich später verfügbare Lösungen entscheiden. Ihnen muss dann aber klar sein, dass die Gesellschaft sie und ihre möglichen Verluste nicht auffangen wird.
Notfalls müssen wir das halt auch ins Grundgesetz schreiben. Wenn jemand dann seine Zukunft verzockt, ist er selbst dran schuld. Mir erstattet auch kein Finanzamt die Verluste beim Glücksspiel. Zum Glück spiele ich aber auch nicht.
Es sind mMn keine Enttäuschten, sondern überwiegend teils extrem pessimistische Personen, die sich jegliche Veränderung im großen Stile einfach nicht vorstellen können (und wollen). Der Großteil dieser Menschen wird einen bei der Vorstellung der Pläne von 2045 Klimaneutral entweder auslachen oder wahlweise beschimpfen.
Ganz Typisch sind dann Sprüche wie ,Gas wird und muss es immer geben, und ,den ganzen Strom für die E Autos wird man eh nie erzeugen können,.
Wahrscheinlich müsste man diese Menschen monatelang mit positiven Beispielen überzeugen, dass diese Veränderungen möglich sind.
Dazu gibt es in Deutschland einfach 2 Themen, bei denen man in der breiten Gesellschaft einfach nur verlieren kann:
Das Auto und das Haus / Wohnung.
Auch wenn es für das Klima und die Grünen hart ist, aber hier ist weniger mehr (auf dem Stimmzettel).
Das haben CDU und SPD schon immer verstanden.
Die Argumente oder irrationalen Ängste ständig zu wiederholen, führt uns nicht weiter.
Ich glaube nicht wirklich an das Bild des Bürgers/der Bürgerin, die Angst vor Eingriffen in ihren persönlichen Bereich hat.
Ich glaube an Menschen, die positiv über Veränderungen denken werden, sobald sie wissen, dass sie am Windrad in ihrer Nähe beteiligt werden. Dass dieses ihnen bares Geld einbringt, wenn es sich im Wind dreht.
Ich glaube an Menschen, die auf ihrer App beobachten, wie sie Strom mit ihrer Photovoltaikanlage gewinnen und sich beim Anstellen ihrer Waschmaschine danach richten.
Gebt den Menschen positive Ausblicke. Gebt ihnen das Klimageld. Und auch sonst finanzielle Beteiligungen. Zeigt ihnen die anderen europäischen Ländern, die längst wunderbar mit Wärmepumpen heizen.
Gebt den Menschen auf dem Land On-Demand-Elektro-Fahrzeuge. Lasst die Busse häufiger fahren. Holt Infrastruktur zurück auf das Land.
Lasst sie die Bekanntschaft von Migranten/Innen machen, die wichtige Arbeitsstellen ausfüllen.
Nur als Beispiele…
Genug positive Gegengewichte für all die Negativerzählungen. Dann werden auch weniger Menschen AfD wählen.
Auch hier stimme ich zu. Bedenklich stimmt mich allerdings was Prof. Steffen Mau gestern bei Anne Will sagte.
Kurz zusammengefasst: Er sehe in seinen soziologischen Studien, dass es Menschen gebe, die aufgrund ihrer Erlebnisse grundsätzlich veränderungsavers sind. Dazu zählte er vor allem die Menschen im Osten, die aufgrund des massiven Strukturwandels und der persönlichen Verluste wenig Akzeptanz für weitere Verluste haben. Außerdem bemerkte er, dass die Akzeptanz für Veränderungen, durch die letztjährigen Krisen mit enormen Einschnitten, einfach gesunken sei. Menschen seien veränderungsmüde geworden. Er könne nur davor warnen diese Menschen nicht mitzunehmen. Stattdessen müsse die Politik einen gangbaren Kompromiss aushandeln. Naturgemäß könne der aber nicht gänzlich in der Mitte liegen, denn der Klimawandel sei dringend.
Ohne die Sendung gestern gesehen zu haben, finde ich, dass Maus Haltung zumindest als arrogant und abgehoben wahrgenommen werden kann. Sie stellt Veränderung per se als etwas Positives dar. Allerdings hängt es stark von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ab, ob Menschen Veränderung eher herbeisehnen oder befürchten (mal in Extremen ausgedrückt). Über Generationen waren Eltern in Deutschland überzeugt, dass ihre Kinder es einmal besser haben würden, als sie selbst. Momentan sind sind nicht wenige Eltern besorgt, ob es ihren Kindern nicht schlechter gehen wird. Das ist doch mehr als ein Mentalitätsproblem.
„Veränderung“ kann ebenso ein Euphemismus sein wie „Preisanpassung“ (da erwartet auch niemand, das etwas günstiger wird). Mau als Soziologe sollte wissen, dass auch nicht alle Menschen denselben Spielraum für Veränderungenhaben wie ein Universitätsprofessor - sowohl finanziell als auch mental.
Angesichts der massiven Zunahme sozialer Ungleichheit in den letzten Jahrzehnten - gerade im Zuge sogenannter Reformen - kann ich zudem gut verstehen, wenn Menschen angesichts angekündigter „Veränderungen“ Sorge haben, dass diese zu ihrem Nachteil ausfallen werden. Hier fehlt es m. E. aus nachvollziehbaren Gründen massiv an Vertrauen, ohne das ein massiver gesellschaftlicher Wandel (ohne einen solchen wird es z. B. keine Dekarbonisierung geben) immer auf massiven Widerstand treffen wird.
Und wie schon in einem anderen Zusammenhang gesagt: In solch einer Situation sind aus meiner Sicht die tragenden Institutionen einer Gesellschaft am Zuge, dieses Vertrauen zurückzugewinnen. Das tun sie bestimmt nicht, indem sie sagen, dass ja eigentlich alles super läuft, nur „der Wähler“ das leider noch nicht ganz verstanden hat.
So habe ich Mau nicht verstanden und ich glaube auch kaum, dass er es so gemeint hat. Über die unterschiedlichen Möglichkeiten zur Veränderung hat er durchaus auch gesprochen und dass man sozial schwächer Gestellten dabei helfen muss. Sein ganzer Beitrag zur Sendung war natürlich viel komplexer und es ging auch um die Frage des Umgangs mit AfD-Wählerschaft usw. usf…
Mir ging es in der Darstellung aber um den Punkt, dass er eben nicht fordert (wie einige in der Vergangenheit hier im Forum), Klimaschutz um jeden Preis durchzudrücken, sondern Kritiker und Ängstliche zu versuchen mitzunehmen und ihre Bedenken ernst zu nehmen.
Ich gebe auch zu, Mau etwas zum Pappkameraden stilisiert zu haben - wobei ich schon finde, dass er in seiner Forschung früher stark auf die Mittelschicht fokussiert war und in jüngerer dazu neigt, mentalitätsgeschichtlich zu argumentieren. Aber mir geht es ja auch nicht um die Person, sondern um die Position, die Veränderung als das unhinterfragt Notwendige und Positive darstellt und Vorbehalte oder gar Widerstände dagegen als realitätsfern oder unvernünftig abtut (das ist ja hierzulande spätestens seit den Hartz-Reformen eine beliebte diskursive Strategie).
Das fasst meinen Punkt in zwei Sätzen zusammen.