Warum gibt es so viele „Enttäuschte“, siehe aktueller Höhenflug der AFD

Das wird nicht ansatzweise helfen. Wie wir bei Lanz letzte Woche erlebt haben, werden Fakten als Meinungen von der AFD (auch manchmal von Union und FDP Politikern) deklariert.
Z.B. Wasserstoff für Gasheizungen oder E-Fuels. Alle Wissenschaftler haben deutlich zu erkennen gegeben, dass Wasserstoff und E-Fuels nur begrenzt zur Verfügung stehen werden und dieses wird von beiden Parteien einfach ignoriert. Dazu kommt, dass beide Parteien seit einer Woche (so in meiner Wahrnehmung) zu behaupten die Kernfusion ist in 10 Jahren eine Option. Auch das ist schlicht eine Lüge. Diese Technologie ist, wenn alles optimal läuft in 25-30 Jahren einsatzfähig, wie die letzten Paper belegen.

Und jetzt kommt die bittere Wahrheit für die Union und die FDP, sie müssten dann zugeben, dass die Grünen in großen Teilen in Klimaschutz- und Umweltfragen die wissenschaftlichen Fakten wiedergeben.

Da können die Medien noch so neutral sein und die Wissenschaft zitieren. Der Bürger will das nicht hören und lieber belogen werden.

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Wenn der Mensch keine zufriedenstellenden Antworten bekommt, neigt er leider dazu, selektive „Wahrheiten“ zu präferieren.
Die Erde war nicht umsonst lange eine Scheibe…

Aber ist das die Lösung? Der normale Wähler ist zu doof und verbohrt, also ignorieren wir ihn völlig, machen unser Ding, und irgendwann wird jener schon erkennen, was wir von Seiten der Politik tolles gemacht haben? Kann das funktionieren?

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Ich teile deine Einschätzung der Lanzsendung, aber bei der Fusion scheint Bewegung aufzukommen. Microsoft hat mit Helion (Startup im Bereich Fusion) einen Vertrag geschlossen. Ziel ist die Energieversorgung der Rechenzentren mit Fusion bis 2028. Das erscheint mir auch als sehr ehrgeizig.

Aber auch die Max Planck Gesellschaft hat mit Proxyma Fusion ein Startup gegründet. Dieses soll bis Mitte 2030 ein Fusionskraftwerk vom Typ Stellarator (der Typ, der in Greifswald erforscht wird) an den Start bringen.

Privatwirtschaftliche Unternehmen sehen anscheinend die Fusion als the next big thing und haben das Rennen eröffnet. Damit dürfte es jetzt wesentlich schneller gehen als wenn es ein reines Forschungsthema bleibt.

Dieses Thema ist leider sehr schwierig.
Im Prinzip hat @TilRq den wichtigsten Ansatz schon geschrieben „Bildung“ aber gerade dort geht es in Deutschland seit Jahren massiv bergab.

Ich nehme in meinem privaten Umfeld auch eine seit Corona immer weiter Ansteigende Anzahl von Leuten wahr, die nicht mehr an Fakten glauben. Fakten werden mit Meinungen gleichgestellt. Aber zugegeben ist es z.B. auch nicht einfach zu erkennen was Fakten sind, wenn man die Wissenschaft verteufelt.

Was mich massiv an den amtierenden Politik(ern) stört ist die Konsequenzenlosigkeit grober Fehlentscheidungen und Korruption.

Nach 16 Jahren mehr oder weniger Stillstand bei wichtigen Themen wie der Energiewende, Migration und Asyl, Gesundheit und Rente, Investitionen in Infrastruktur müssen jetzt halt Veränderungen kommen die weh tun. Leider wird kein Politiker gewählt, der den Wählern erklärt, dass es Einschnitte gibt.

Hier würde Bildung helfen, denn damit würde jedem klar werden, dass das Rentensystem nicht funktionieren kann wenn alle mit 63 in Rente gehen wollen, länger leben und es immer weniger sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gibt. Da könnte man auch den Bogen zur Migration schlagen und erklären warum wir Einwanderung brauchen. Aber dann muss man auch erklären wie man Einwanderung steuert, dass wir Menschen anlocken die nützlich für unsere Gesellschaft sind. Oder wie wir für sich die schon im Land befindlichen Asylanten Die Bürokratie und Verbote abbauen und Anreize setzten, dass diese einfacher an Arbeit kommen können.

Die Energiewende muss erklärt werden und auch von der Wissenschaft begleitet. Leider hat sich Habeck da inzwischen aufgerieben und aufgegeben. Politik und Presse die Habecks Heizungshammer proklamieren machen sich mitschuldig nur mit Stimmungen und Ängsten zu manipulieren.

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Ich würde hier mal das Thema etwas ausweiten. Denn es ist ja ebenfalls eigentlich sehr irrational, dass die Union so massiv zugewinnt, obwohl Sie 16 Jahre beweisen durfte, dass sie nicht regierungsfähig und hochgradig korrupt ist.

Das Problem sehe ich auch darin, dass die Grünen es nicht verstehen, Menschen außerhalb ihrer Blase abzuholen und dort eine vernünftige politische Argumentationskette aufzubauen. Gerade bei so extrem komplexen Themen wie Klimawandel und im Moment beim Thema Heizung muss ich eben einkalkulieren, dass ich Rückhalt brauche. Gerade wirkt es leider oft (ich sage bewusst wirken, nicht dass es so gewollt ist), als ob von Seiten der Grünen eine Belehrung zum Lebensstil des Einzelnen durchgezogen wird. Sie kriegen es eben auch nicht hin, da argumentativ rauszukommen. Manchmal glaube ich, dass dort noch viel gesellschaftliches und politisches Verständnis fehlt um mehr als die eigene Blase anzusprechen, was eben der Kern einer „Volkspartei“ wäre.

Was leider auch nicht hilft, dass Sympathisanten der Grünen (oder die als solche wahr genommen werden) teilweise übertrieben extrem auftreten. Da fällt mir als erstes das Thema Ernährung auf. Ich kenne viele, mich eingeschlossen, die Ihre Ernährung umgestellt haben. Das heißt bei uns es wird nur noch ca. 2 Mal die Woche Fisch oder Fleisch gegessen. Ich kenne viele die so handeln und es auch beibehalten haben. Nun kommen eben oft Forderungen durch wie das reicht nicht und vegetarisch ist ja auch nicht genug, werd vegan usw. Damit verliert man Menschen, denn man möchte für das, was man erreicht hat auch mal gelobt werden. Man nehme den Schüler der sich von 5 auf eine 2 verbessert und eigentlich stolz darauf ist. Wenn die Eltern dann sagen „Toll, warum keine 1?“ geht es entweder auf Trotz oder man gibt sich keine Mühe mehr weil es eh nicht reicht.

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Das ist eines der kommunikativen Kernprobleme.
Es nützt ja nicht viel, seine Vorhaben wissenschaftstheoretisch umfangreich untereinander zu erklären.
Ich muss die Bürger dort argumentiv abholen, wo sie stehen. Und ja, Bildung ist ein Problem.
Da braucht man manchmal doch die Buntstifte, wenn es nicht anders geht.

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Das ist in dieser Form utopisch und wenn du den zweiten Artikel liest, steht dort: Proxima Fusion plant, dass das erste Fusionskraftwerk auf Basis eines Stellarators in den 2030er Jahren entsteht.
Das ist nicht dasselbe, was du schreibst.
Und Ziele und Planungen sind nicht Realisation.
Dazu kommen Probleme, Bauverzögerungen etc.
Ich würde sagen, das ist PR. Leider verbreitet.
Wir müssen handeln, als käme es nicht. Wenn doch, umso besser.
Ich glaube, man könnte die Menschen mit Ehrlichkeit und echten Handlungsoptionen besser überzeugen.

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Deswegen, man muss sich eben am unteren Ende orientieren. Was nutzt es denn jetzt ein Gesetz durchzuprügeln, welches die Union einfach wieder entfernt? Die Union muss Stand jetzt doch nur iim Wahlkampf sagen, dass Sie den Heizungshammer wieder aufheben und dass sich deswegen auch 2024 niemand umstellen muss. Die werden mit Sicherheit mit über 30% aus der Wahl gehen und das wäre eben vermeidbar in dem man eben kleinere Schritte macht und dafür aber Rückhalt gewinnt. Es gibt ja Gründe wieso die Grünen und die anderen Regierungsparteien so massiv an Zustimmung verlieren. Das sind übrigens nicht alles Verweigerer von Klimaschutz, sondern auch viele die sich sozialen Ausgleich wünschen.

Die Frage ist tatsächlich, wie intensiv interessiert ist der Grossteil der Bevölkerung in das Thema Kernfusion?
Die meisten überlegen eher, wie sie die Gasrechnung bezahlt bekomnen und ob sich eine Wärmepumpe rechnet.
Wir sind in vielen Themen zu weit weg vom Alltag der Menschen.
Wenn es gilt, über eine tragfähige konkrete Lösung zu sprechen, dann macht verständliche Kommunikation Sinn.

Jetzt aber über Luftschlösser wie eFuels zu fabulieren, verwirrt die meisten Normalbürger eher, als es nützt.

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Ich befürchte der Trick ist eben einfach. Das Grundthema ist schon ohne Populismus kompliziert genug, also machen Parteien wie FDP und Union einfach noch mehr technische Baustellen auf, damit ein Großteil aussteigt. Danach ist es auch leichter populistisch alles Mögliche zu torpedieren.

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Ich empfehle zum Thema Fusion den letzten Alternativlos Podcast. In 10 Jahren könnte ein Prototyp gebaut werden. Ein Industrieller Reaktor in 25-30 Jahren.
Die meisten Start ups sind auch nur bieten auch nur Subsysteme für die Fusion an. Es wird zwar als Fusion marketing mäßig angepriesen, aber es handelt sich nur um wichtige Teilkomponeten.

Das Fusion kommen wird, dass ist sehr sicher, aber wann und wie teuer. Und hier ist halt die Zeit zu knapp, um auf diese Technologie zu setzten

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Wie bei den meisten Dingen wird die konkrete Technik dahinter nur eine sehr kleine Bubble interessieren (ich glaube nicht, dass viele aus dem Stand (zumindest grob) erklären können, wie ein Gas-, Kohle- oder Atomkraftwerk funktioniert).
Vermutlich wird man auf der Seite des Marketings aber wieder die alten Klamotten auspacken, die in den 1950ern schon nicht gestimmt haben 1 und somit versuchen, das Thema als Heilsbringer, der kurz bevorsteht, zu verkaufen.

Die Union hat nicht massiv gewonnen. Die Union liegt stabil bei 28%. Daran kann man schon sehr deutlich sehen, dass die Union mit ihrer destruktiven Art auch überhaupt nicht ankommt.
Das Belehrende der Grünen scheint halt nur belehrend. Persönlich finde ich die Themen schon gut erklärt und auch wirklich ausdiskutiert. Das Problem was ich sehe ist, dass andere Parteien (Union und FDP) behaupten andere, bessere Lösungen zu haben. Das stimmt halt nicht!
Ich erwarte zum Beispiel von der Union, dass diese einmal ganz klar an Zahlen darstellt, welche Alternativen zum GEG, zur Landwirtschaft und zum Verkehr hat. Da wird es immer schnell ganz leise.
Spahn war vor Wochen bei Anne Will und erzählte über Biogas für Heizungen. Auf die Frage wie viel Prozent dieses Biogas den ausmacht, kam keine Antwort bis jemand aus der Runde sagte, maximal 8%. Danach Schweigen von Spahn und immer Technologie Offenheit. Das Gleiche passierte Kubiki (FDP) bei Lanz mit den E-Fuels.
Dieses ist nicht ehrlich und auch bewusste Täuschung.
Darum wünsche ich mir eine Sendung bei den öffentlich- rechtlichen und bei den privaten, die genau einmal diese Zahlen sauber vorzeigt und dann dürfen die Politiker Stellung dazu beziehen.

Dann hat sich auch diese Quatsch Debatte der Liberalen und der Union erledigt und man könnte endlich über Massnahmen der Umsetzung diskutieren. Förderssysteme, Sozialer Ausgleich usw.
Da wird der Bürger auch mitgehen.

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Zweifelsfrei. Ich würde auch nicht alleinig darauf setzen und in der Zwischenzeit lieber EE ausbauen. So will ich meinen Beitrag bitte auch nicht verstanden wissen.

Also streng genommen steht in Greifswald bereits ein Stellarator. Von daher gehe ich davon aus, dass das keine Forschungsanlage, sondern eher ein Pilot ist. Piloten können normalerweise schon was sie versprechen, nämlich beispielsweise mehr Energie freisetzen als sie zugeführt werden.

Bei der Microsoftankündigung würde ich dir recht geben. Das wäre überraschend schnell, wobei die dort ja auch ein vergleichsweise einfaches Fusions-Verfahren setzen.

Die Jungs und Mädels aus Greifswald schätze ich aus persönlicher Erfahrung aber wirklich nicht so ein. Ich war 2015 dort und konnte mir mal einen Eindruck verschaffen und Vorträge anhören. Da waren alle äußerst transparent und Marketingsprüche habe ich von niemandem gehört. Seitdem ist auch immens viel passiert. Mittlerweile ist man in der Lage Wendelstein fast 10 Minuten lang laufen zu lassen. Dabei sind die ersten Sekunden die große Schwierigkeit. Der Rest ist eher Kleinkram.

An 25-30 Jahre glaube ich auf jeden Fall eher nicht mehr. Die Welt befindet sich in einer riesigen Transformation und wenn jmd. die Fusion bis 2040 zum Laufen bringt, dem winkt ganz sicher der große Jackpot über Jahrzehnte.

Wenn jetzt nach und nach Firmen in das Thema einsteigen, dann erschlagen sie die Probleme einfach mit Geld. Öffentliche Forschung ist vor allem deswegen langsam weil sie das nicht können. Während ich in der öffentlichen Wissenschaft mehrfach monatelang Däumchen drehen musste, um ein paar hundert Euro für ein benötigtes Bauteil zu sparen (Vergaberecht halt) oder meine Pilotanlage nur stückweise erweitern konnte („Wie du brauchst 5 Reaktoren, fang erstmal mit einem an. Danach schauen wir weiter.“), kauft ein Startup halt einfach ein und testet später. Das beschleunigt Prozesse enorm.

Aber egal, wir entfernen uns vom eigentlichen Topic. Ich wollte nur nicht die 25-30 unkommentiert so stehen lassen.

In Greifswald steht ein Forschungsreaktor. Dieser kann keinen Strom erzeugen. Das ist nämlich noch ein riesen Problem. Das Kühlwasser wird im Moment auf 5C in Kühlwasserbecken gekühlt, dann wird 2-3 Stunden „fusion“ betrieben, bis das Kühlwasser auf 40C angestiegen ist. Die Forscher haben noch keine gute Lösung, wie die Energie gewonnen werden soll und dabei die Kühlwassertemperaturen zu halten.

Der nächste Schritt wäre ein Pilot Reaktor zu bauen, der sich um dieses Problem kümmert.
Wenn das gelöst ist, dann könnte man einen Prototypen bauen.

Ob das der Jackpot ist, ist noch zu bezweifeln. Zur Zeit schätzt man die Baukosten eines Fusionskraftwerkes für 1 GW auf 50 -80 Milliarden€. Da die Wandung durch den Neutronenbeschuss jedes Jahr getauscht werden muss, rechnet man mit 200 Tagen pro Jahr Betrieb. Zusammengefasst würde eine kWh sich bei 0,8-0,9€ bewegen. Damit sind diese Kraftwerke den EE komplett unterlegen.
Im Prinzip können diese Kraftwerke ähnlich wie AKWs nur durch massive Staatliche Zuschüsse bestehen.

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Erstmal vielen Dank für die detaillierten Infos zum Forschungsstand der Kernfusion.
Im Thread über den Zulauf zur AfD.

Witzigerweise sieht man diesen Effekt auch in Talkrunden mit Politikern.
Man trifft sich zum Thema Bildung und Lehrermangel, und am Ende fühlt man sich bestens informiert über die Funktionsweise von Erzgewinnung im Harz.
Ein netter Move der Politik, von unsicheren Themen auf sicheres Terrain in Diskussionen umzuschwenken.

Hier find ich es aber manchmal von der Ausführlichkeit hinsichtlich des Ausgangsthemas nicht immer so zielführend

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Das ist natürlich ein sehr grundlegendes Problem, dass Menschen, die sich nicht betroffen wähnen eine komfortable Lüge der unangenehmen Wahrheit vorziehen.

Ich vermute, wer sein Leben lang sozialisiert wurde, dass das Lebensglück an Kreuzfahrten und anderem verschwenderischen Konsum hängt, möchte dass notwendige Einsparungen eben bei anderen gemacht werden und wählt die Parteien, die ihm das versprechen.

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Die Diskrepanz zwischen der wahrgenommenen Größe der Herausforderungen und der Performance der Regierungsparteien gemessen an ihren eigenen Plänen scheint mir ein bedeutender Einflussfaktor zu sein. Jedes öffentliche Hickhack um schon abgestimmte Themen ist Wahlkampf für eine Partei, die immer, „die da oben verarschen Euch“, sagt.

Die Regierungsparteien schaffen es offenbar nicht einmal, wenigstens den Eindruck planvollen stringenten Handelns zu erzeugen. Selbst ein Durchregieren mit teils strittigen aber nachweisbar sinnvollen Maßnahmen würde vermutlich für weniger Verdruss sorgen, als wenn die Politik sich primär um sich selbst dreht.

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Nein, es verwirrt ihn nicht. Er stellt sich die Frage, warum er ein schweineteures E-Auto kaufen soll, wenn doch bald E-Fuels aus dem Zapfhahn sprudelt.

Stimme zu, :slightly_smiling_face:

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