Warum gibt es so viele „Enttäuschte“, siehe aktueller Höhenflug der AFD

Kannst du vielleicht ausführen, wie das im konkreten Fall funktionieren soll z.B wenn wir immer mehr windkraftturbinen bauen wollen um den steigenden Energiebedarf zu decken. Wenn das dafür benötigte Kupfer im Kreislauf läuft wird es ja nicht mehr.
Wie soll ein steigender Bedarf aus den Rückläufern einer Zeit als der Bedarf noch geringer war gedeckt werden?

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Du betrachtest das hier etwas zu eindimensional. Kupfer wird ja z.B. nicht nur in Windkraftanlagen gebraucht. In der Telekommunikation z.B. war Kupfer bis das Glasfaserkabel kam der Standard und wurde massiv verbaut, heute braucht in der Telekommunikation keiner mehr Kupfer. Auch wurde Kupfer extrem viel im Bereich Münzgeld genutzt, was beim Anhalten des Trends zum Internetkauf und zur Kartenzahlung möglicherweise auch in Zukunft nicht mehr der Fall sein wird (viele Staaten haben schon das Volumen kleinerer Kupfermünzen massiv zurückgeschraubt oder gar einzelne Münzen ganz aus der Produktion genommen). Es gibt daher auch große Bereiche, wo viel Kupfer zurückläuft, ohne dass ein neuer Bedarf im gleichen Bereich anfällt.

Die weltweite Kupfernachfrage z.B. stieg seit Jahren nur noch sehr langsam und ist 2021 (vermutlich Coronabedingt) sogar massiv gefallen, durch den hohen Preis wird Kupfer in vielen Bereichen durch andere Materialien, die u.U. auch umweltgerechter sind, ausgetauscht. Die Frage ist daher nicht, ob man genug Kupfer für mehr neue Windkraftanlagen aus alten Windkraftanlagen gewinnen kann, sondern ob man genug Kupfer für die Nachfrage im aktuellen Jahr aus dem Rücklauf aller Kupferquellen beziehen kann.

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Deine Sicht auf technologischen Fortschritt scheint hier etwas selektiv zu sein. Alle ökologischen Probleme die wir haben sind Folgen des technologischen Fortschritts. Sei es nun Bergbau Pestizide oder Brandrodung. Dass man mit technologischem Fortschritt auch Folgen davon reduzieren kann macht das ja nicht vollständig wett.

Klar könnte man technologische Entwicklung auch so gestalten, dass die negativen Folgewirkungen minimiert werden. Aber gerade empirisch gesehen ist das offensichtlich nicht so gemacht worden.

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Das stimmt zweifellos.

Mein Menschenbild wird aber sehr gut von „Don‘t look up“ beschrieben: Das wird der heutigen Generation eher egal sein, wenn sie auf spürbare Teile ihres Wohlstand verzichten will.

Ich sehe das ja schon bei den jüngeren Akademikern die jetzt aus den Universitäten in den Beruf wechseln und eine Familie gründen wollen - und plötzlich feststellen, dass sie den Wohlstand ihrer Elterngeneration wohl nicht mehr erreichen werden, allein schon, weil sie nie mehr so günstig zu Wohneigentum kommen können, wie die Elterngeneration. Und plötzlich ist das Klimathema nicht mehr ganz so gravierend …

Und ich sehe das bei arrivierten Akademikern, wie z.B. einen Arzt, der auf sein SUV besteht und die GRÜNEN aus Prinzip ablehnt … und sein 18-jähriger Sohn quatscht ihm das alles nach …

Ich bin nicht ehr zuversichtlich.

Wir müssen ein Weg finden, eine realisierbare positive Vision von unserer Zukunft beschreiben zu können. Das wird nicht über immer mehr quantitativen Wohlstand kommen, aber von deutlichen Verbesserungen unseres qualitativen Wohlstand (= Wohlbefinden).

Ganz praktisch: Energie-, Wärme- und Produktionswende (Dekarbonisierung) wird dazu führen, dass ganze Branchen und ihre Arbeitsplätze verschwinden. Und zwar innerhalb der nächsten 20 Jahren. Wenn das nicht durch das Wachstum der Branchen, die vom Klimaschutz profitieren, aufgefangen wird, fliegt uns das alles um die Ohren.

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Menschen mit geringem Einkommen nehmen ihr Wahlrecht im Durchschnitt weniger wahr.

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Meine Tochter stellt infrage, überhaupt Kinder bekommen zu wollen.

Es wird während der Transformation zur Dekarbonisierung sicherlich nicht gelingen, parallel eine umfassende Kreislaufwirtschaft zu zu etablieren. Das wird ein langsame rund langer Prozess, bis wir da sind.

Was soll die Politik eigentlich noch alles gleichzeitig tun?

Nachdem Du auf private Messages nicht reagierst, nochmal in aller Öffentlichkeit:

Ich hatte Dich schon mehrmals darum gebeten, auf dieses Raushauen von Stammtischparolen zu verzichten! Das ist nicht die Qualität der Beiträge, die hier gewünscht sind! Dies ist kein Forum für undifferenzierte Meinungsäußerungen ohne jede Impulskonrolle, aus dem Bauch raus, ohne Argumente und Belege. Dies ist nicht Twitter!

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Ich befürchte, das Problem der Ungleichverteilung beruht eher auf Egoismus als auf Kapitalismus oder der Staatsform.

Solange Menschen die eigenen Bedürfnisse über die der Gesellschaft stellen, wird es immer Probleme geben.

Aber das ist eine ur-menschliche Eigenschaft, da braucht es mehr als ein neues Framing.

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Nein:

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Mal idealistisch gedacht:

Würde man jeglichen technischen Fortschritt zum Wohle der Menschheit nutzen und dem Erhalt unserer Erde, sähe es sicher anders aus.

Aber allein die Tatsache, das wir Waffen erfinden und herstellen, um andere Menschen zu schädigen und unsere Umwelt dabei beeinträchtigen, sagt ja schon viel über unsere Spezies aus.

Auch der Zulauf der AfD beruht auf ähnlichen Motiven, dem Erhalt und Vergrößerung der persönlichen Vorteile. Und diese „persönlichen Vorteile“ werden auch oft von Wenigen definiert.

Das macht Veränderung schwer, da diese in der Regel auf Einsicht basieren sollte (!)

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Danke, das ist ein interessanter Artikel.
Es zeigt sich, dass Spenden nicht der entscheidende Faktor sind, auch scheint keine Rolle zu spielen, inwiefern sich verschiedene Einkommensgruppen für politische Interessen einsetzen.

Dennoch zeigt sich, dass eine Politikänderung sehr viel wahrscheinlicher ist, wenn eine große Mehrheit dieser Gruppe [der 8% Einkommensstärksten] sie befürwortet.
Für Menschen mit geringem Einkommen wird dagegen kein Zusammenhang zwischen der Stärke der Unterstützung für eine Politikänderung einerseits und ihrer Verwirklichung andererseits deutlich. Wie politisch entschieden wird, ist unabhängig davon, ob viele oder wenige arme Bürger eine Reform befürworten. Dieses Muster verstärkt sich sogar noch, wenn die Meinungsunterschiede zwischen Armen und Reichen groß sind.

Also, woran liegt das? Meine These ist ja, dass wenn man selbst gut verdient, der eigene Blickwinkel sich verschiebt. Dadurch würden Politiker, je länger sie im Bundestag sitzen, die Interessen der unteren Schichten immer mehr aus den Augen verlieren (Wer immer gut verdient hat, kann sich noch weniger in deren Probleme und Bedürfnisse einfühlen).
Und wie lässt sich das lösen?

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Ich befürchte, das hängt viel davon ab, nach welchen Kriterien wir Verdienst definieren.
Beispiel: Beim CL Finale wurde erwähnt, das der norwegische Fußballspieler Erling Haaland pro Tag (!) 140.000€ erhält. Das er Talent hat und bis Mitte 30 ausgesorgt haben sollte, akzeptiert.
Aber er befördert eine runde Lederkugel über einen Rasen, vereinfacht beschrieben.

Will sagen: die Relationen zwischen Leistung/Tätigkeit, gemessen am Wert für die Gesellschaft, und der Höhe von Gehältern passt nicht mehr.
Zudem steigt mit der Höhe des Gehalts nicht zwingend die Verantwortung.
Als Konzernmanager kann ich 50 Mio im Jahr verdienen, und bei dem geschickt ausgehandelten Vertrag bekommt man die auch, wenn man das Unternehmen in die Pleite führt und alle arbeitslos werden.

Hier entsteht zwangsläufig ein Unverständnis und Gefühl der Ungerechtigkeit.

Ich denke, das Gehaltsgefüge ist ein zentraler Punkt, der wieder in realistische Bahnen geführt werden muss. Ein Ingenieur soll gern mehr verdienen als eine Verkäuferin, das wird akzeptiert.
Aber wer benötigt wirklich 104 mio € im Jahr als Gehalt?
Das ist wie ein Auto, das 500 km/h fährt, das man in Frankreich ausfahren will.

Mal eine Idee. Aber eine Umsetzung wird massiv am Widerstand der Großverdiener ausgebremst, die ggf jedes Maß für Geld verloren haben.
…Egoismus…

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Das wird alles dauern, es wird aber parallel funktionieren. Der Footprint von Produkten entsteht während des gesamten Lebenszyklus. Dekarbonisierung findet vor allem in den Fabriken statt. Verbrenner und so was wie Gasheizungen mal ausgenommen, das ist eigenes Thema. Der Anteil in den Fabriken selbst ist bei langlebigen Wirtschaftsgütern extrem klein. Die Dekarbonisierung der Fabriken muss kommen, ist aber nicht im Zentrum. Alle anderen Phasen haben größeren Impact.
Aktuell machen sich alle großen Unternehmen auf den Weg der Transformation. Das schlägt durch die Supply-chain durch bis zum Rohstoff Lieferanten.

Biologistische Erklärungsansätze würde ich immer mit Vorsicht behandeln. Kennst Du Belege dazu?

Bei ur-liberalistisch würde ich eher zustimmen.

Zu nationalen Motiven:

Allensbach Befragung:

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-09/allensbach-studie-deutschland-angst-gesellschaft-entwicklung-rassismus?utm_referrer=https%3A%2F%2Fduckduckgo.com%2F

Als Coronanachwirkung:

Mal so auf die Schnelle.

Beruht aber eher auf subjektive Erfahrung.

Egoismus ist krin allgemeinzustand von Menschen, aber unter bestimmten Bedingungen treibendes Element (Macht, Überleben, Besitz, Status,…)
Zum Glück gibt es noch reichlich Altruismus ubd Emoathie, der wird aber eher schlecht vergütet…

Ich stimme dir absolut zu, aber zwei Fragen hätte ich.

  1. Ab welchem Gehalt empfindest du es denn als unangemessen?

  2. Zwar sehe ich solch hohe Gehälter auch kritisch, aber aus welchen Gründen werden diese Gehälter denn gezahlt? Ich dachte das liegt daran, dass es nicht genug Menschen mit den passenden Fähigkeiten und Erfahrungen (vor allem das Entscheiden unter Unsicherheit) und der Bereitschaft auf das Privatleben zu verzichten (man ist quasi 24/7 im Job und quasi noch mehr wenn die Hütte brennt) gibt.

    Gäbe es etliche davon, sollte der Aufsichtsrat dann nicht dafür sorgen, dass sich geringere Löhne durchsetzen?

Was angemessen ist, ist eine gute Frage. Es sollen zwar Angebot und Nachfrage entscheidend sein, aber ab wann empfindet man ein Gehalt als unangemessen?
Bzw. Ab wann wird die Schere so gross, das sich ein Ungerechtigkeitsgefühl einstellt?

Würde man es als unangemessen empfinden, wenn eine Pflegefachkraft im OP mehr verdienen würde als ein Staatsanwalt?

Vielleicht könnten wir uns darauf einigen, dass es zur Zerstörung unseres Zuhauses verantwortungslose Menschen, gesellschaftliche Strukturen, die ihnen bevorzugt Macht verleihen und eben technologischen Fortschritt braucht.

Diese Frage haben sich viele während des kalten Krieges auch mehrfach gestellt.

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