Warum gibt es so viele „Enttäuschte“, siehe aktueller Höhenflug der AFD

10% der Leute hat 50% von allem Vermögen nur kriegt man keine Mehrheit organisiert um dieses Geld wegzuversteuern.

Das muss diese Demokratie sein wo alle von schwärmen.

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Nichts, rein gar nichts wächst unendlich.
Schaut euch die Natur an, die begrenzten Ressourcen, den verfügbaren Platz, die Erde.
Wie kann man allen Ernstes von grünem Wachstum ausgehen. Reine Utopie.
Wir müssen uns endlich mit der Idee, dass es anders gehen muss, arrangieren.

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Mir fällt keine Staatsform ein, in der ich lieber leben würde. Gegen sie zu wettern ist wenig konstruktiv.
An ihr arbeiten, sie verbessern, sich gesellschaftlich und politisch beteiligen, wäre gut.

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Genau! Wenn wir tatsächlich ernsthaft die Verteilungsungerechtigkeit angehen müssen, dürfen wir auf gar keinen Fall eine Neiddebatte starten. Das Ziel kann und darf nicht sein, den Leistungsträger etwas wegzunehmen (auch wenn wir das im Ergebnis tun müssen), sondern durch Anpassungen im System der „unteren Hälfte“ der Bevölkerung - möglichst aus eigener Kraft - zu einem materieller Existenz zu verhelfen, die für eine Nation mit unserem Pro-Kopf-Vermögen und -Einkommen angemessen ist. Das wird nicht gehen, ohne dass die „starken Schultern“ ihren Beitrag leisten - aber das ist nicht das Ziel, sondern das Mittel“.

Ob wir da allein bei Vermögen und Erbschaft ansetzen müssen, weiß ich nicht. Letztlich ist die ungleiche Vermögensverteilung durch eine ungleiche Einkommensverteilung entstanden und wenn wir nicht an diese Ursache rangehen, werden wir auch nach Vermögenssteuer und/oder -abgabe mit Umverteilung irgendwann wieder dort ankommen, wo wir heute sind.

Es würde schon reichen, wenn wir

  • viele Absatzmöglichkeiten im Steuerrecht streichen (Kandidat sind alle Regelungen, die ein Normalverdiener nicht in Anspruch nehmen kann)
  • einen Superreichen-Steuersatz einführen für die obersten, sagen wir, 5% der Einkommensbezieher
  • Steuerhinterziehungen und Schwarzgeld viel konsequenter verfolgten

Dann muss man sich dringend den Finanzmarkt anschauen, dessen Volumen ja das Zigfache des Produktivkapitals ist - also hochspekulativ und für die Gesellschaft und Wirtschaft nicht nützlich.

Und angesichts der immensen staatlichen Ausgaben, die notwendig sind, um das Klima zu schützen und die öffentliche Infrastruktur, das Bildungssystem, das Gesundheits- und Pflegesystem, die Landesverteidigung, und und und … also alles, was die konservativen KanzlerInnen der letzten 30 Jahre haben verfallen lassen, wieder in Ordnung zu bringen … also angesichts dessen halte ich eine einmalige Vermögensabgabe analog zum Lastenausgleich der 50er Jahre für sinnvoll und notwendig.

Ja, eine Reform der Erbschaftssteuer ist notwendig! Warum nicht progressiv? „Omas Häuschen“ bleibt steuerfrei, aber wer große Vermögen erbst, soll 50% Steuern zahlen. Wenn es um Produktivvermögen geht (Familienunternehmen), kann man diese Erbschaftssteuerschulden stunden und langfristig tilgen. Und wenn Erben innerhalb von 10 Jahren Arbeitsplätze aufbauen und/oder hohe Gewinnsteuern und Sozialabgaben zahlen, kann auf den Rest verzichtet werden.

Ob dem dann noch eine Vermögenssteuer oben drauf gesetzt werden soll? Die 1997 ausgesetzte Vermögenssteuer wurde oft als ineffizient kritisiert wurde, weil die Bewertung und Verwaltung von Vermögen komplex ist und erhebliche Verwaltungskosten verursacht.

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Es gibt sehr viel, was unendlich wächst. Zum Beispiel der technische Fortschritt.

„Grünes Wachstum“ heißt ja gerade grün, weil es durch Kreislaufwirtschaft den Verbrauch endlicher Ressource vermeidet. Wenn wir das, was wir aus der Erde geholt haben, nicht verbrennen, sondern immer wieder verwenden, und damit Lebensqualität mindestens aufrecht erhalten, sehe ich nicht, was dagegen spricht. Dass das eine Utopie ist, hat mir noch niemand überzeugend belegen oder wenigstens argumentieren können. Die hinkende Analogie zur Natur jedenfalls überzeugt mich nicht.

Dass es anders gehen muss, glaube ich auch. Aber solange wir die Demokratie nicht aufgeben wollen, wird eine Vision „Degrowth“ , „in den 70ern war’s doch auch schön“ und „Verzicht“ niemals eine Mehrheit finden. So vernünftig sind Wähler nicht

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Echtes Cradle to Cradle ist mir sehr recht.
Aber das ist eigentlich kein Wachstum. Es ist die Definition von Cradle to Cradle, dass eben nicht mehr entsteht, sondern alles weiter genutzt oder abbaubar in die Natur zurückgeführt wird.

Ich glaube, die Frage ist, wie du grünes Wachstum definierst.
Wenn erneuerbare Energien und Lebensqualität wachsen, ok. Aber wenn in der Öffentlichkeit von Wachstum gesprochen wird, ist doch ökonomisches Wachstum oder Wachstum der Besitztümer gemeint. Und das führt nur in den Kollaps. Wir machen uns etwas vor, wenn wir glauben, weiter so konsumieren und mobil sein zu können wie bisher.

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Die Frage, die sich nach Lesen dieser Aussage stellt: „Ist das ein Problem der Demokratie oder des derzeit real existierenden Kapitalismus?“ Sprich der Lobbyismus, der ungleich verteilte Einfluss zwischen Arm und Reich auf die Politik, etc.

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Sollte keine Analogie sein. Die Natur, die Erde setzt uns Grenzen.
Es ist Hybris zu glauben, wir Menschen könnten unsere Lebensweise unendlich weitertreiben.

Was noch zu beweisen wäre. Daran glaube ich nicht. Der technische Fortschritt ist einer der Gründe, warum wir unser eigenes Zuhause zerstören.

Nicht der technische Fortschritt zerstört unser Zuhause, sondern verantwortungslose Menschen, die diesen für falsche Zwecke nutzen.

Mehr aber vor allem sog. externe Effekte, also Kosten, die durch meine Aktivitäten entstehen, für die aber nicht ich, sondern andere aufkommen müssen. Hätten wir ein Wirtschaftssystem, in dem der Staat dafür sorgt, dass jeder die von ihm verursachten Kosten selbst trägt, gäbe es keine Übernutzung von Ressourcen, einschließlich Umwelt, Atmosphäre (Klima) etc.

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Aber dann gäbe es auch weniger Wachstum und weniger Wohlstand.

Dabei wird Wachstum nicht an Größen wie BIP gemessen, sondern an Indizes, die die Zufriedenheit der Menschen abbilden. Sehr komplexes Thema.

Ok. Dann könnte grünes Wachstum in letzter Konsequenz aber wirtschaftliches Degrowth bedeuten. Also sind wir uns einig.

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Wie gesagt: Wenn damit eine Verringerung von Zufriedenheit verbunden ist, werden sich dafür keine demokratische Mehrheiten finden.

Wir suchen nach einem Wirtschaftssystem, dass die Grundbedürfnisse der Menschen nach Nahrung, Sicherheit, Bildung, Teilhabe etc gewährleistet, ohne die planetaren Grenzen zu berühren.

Alle Wirtschaftssysteme, die auf die Planung durch den Menschen gesetzt haben, sind jämmerlich gescheitert. Die Zusammenhänge einer Gesellschaft plus Wirtschaft sind einfach zu komplex, als dass Menschen das managen könnten. Außerdem haben wir nicht mehr viel Zeit, das Wirtschaftssystem komplett neu zu erfinden. Vielmehr brauchen wir jetzt mehr denn je die Dynamik der Marktkräfte, um unsere massiven Probleme zu lösen - allein schon die Energie- und Wärmewende. Es wird nach meiner Überzeugung darum gehen, die Marktkräfte mit starken und klaren Leitplanken in die richtige Richtung zu kanalisieren. Das ist zwar eine marktwirtschaftlich orientierte Position, aber auf gar keinen Fall eine Laizer Fair Position der libertären FDP.

Die Kunst dabei ist ein Framing, das die Wirtschaft nicht als Feind, sondern als ein Schlüsselfaktor für so eine Zukunft sieht.

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Glaube nicht, dass er das gemeint hat.
So funktioniert unser System leider auch nicht. Kann man gerne ändern wollen und damit seine Kraft vergeuden.
Machen wir es mal nicht so kompliziert und bleiben bei Ressourcen und CO2. Die SBTi Ziele definieren den Anspruch die Pariser Ziele einzuhalten. Für die fossile Industrie ist das sicher schwierig. Der Großteil der Industrie muss sich anstrengen, kann das aber leisten. Letztlich sind De-Carbonisierung und Kreislaufwirtschaft nötig. Technisch gibt es da kaum Grenzen.
Ein Vergleich mit der Natur ist da reichlich ideologisch.

Das hat er gemeint

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Ich sehe das Problem auch.
Aber was sich niemand klarzumachen scheint: Noch demokratiegefährdender werden die Klimawandelfolgen sein. In nicht sehr weiter Zukunft.

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Ja so könnte es vielleicht heißen. Vor allem wäre es aber ein Rückschritt und damit in unserem globalen Wirtschaftssystem völlig utopisch.

Ich halte diese Degrowth Apologien für sehr fragwürdig. Schon allein dieses Framing, technologischer Fortschritt würde die Erde zerstören, ist doch empirisch völlig widerlegt. Stattdessen hat technologischer Fortschritt bisher eher dazu geführt, dass Ressourcen effizienter nutzbar gemacht und so mehr Menschen bei ähnlichem Verbrauch zugänglich wurden. Was wäre zum Beispiel, wenn alle PKWs der Welt noch auf dem Verbrauch von 1950 wären (12-14 l bei humaner Fahrweise)? Das Problem ist eher, dass eine höhere Effizienz bisher durch die größere Verfügbarkeit überausgeglichen wurde. Hier gilt es etwas maßvoller im „Wollen des Mehrs“ zu werden.

Stattdessen sollte man eher ein grünes Wachstum anstreben, bei dem jede Gerätegeneration eine breitere Verfügbarkeit der Masse gegenüber ermöglicht. Dafür müssten Altgeräte effizient recycelt und entsprechend dem technischen Fortschritt neu zusammengesetzt werden. Das sollte unser Ziel sein, nicht die Thesen von Menschen wie Frau Ulrike Herrmann.

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so zeigt sich für das Jahr 2017, dass das reichste Zehntel über 56,1 Prozent des gesamten Vermögens verfügte (Quelle)

Ich schätze dass das in den letzten sechs Jahren nicht besser geworden ist. Wahrscheinlich eher schlechter.

Man kann sich selbst viele schöne Geschichten erzählen, aber ein Land wo 10% der Leute mehr als 50% des Vermögens besitzt ist keine Demokratie. Man tut als ob. Man erzählt sich gegenseitig Märchen. Das alles nur um davon abzulenken.

Merkt ihr nicht dass es quasi Null Gestaltungsraum gibt für jegliche Form von Politik? Das es unmöglich ist um etwas zu ändern was dafür sorgen wird dass diese Leute weniger von den Kuchen abbekommen? Das die einzige Verbesserungen worüber man reden kann von der freien Markt stammen?

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Wir können wählen. Am Ende entscheiden die Wähler *innen. Rein theoretisch haben 10 % der Bevölkerung keine Mehrheit.

Aber ist das das Problem der Demokratie oder des Kapitalismus, wie wir ihn mitlerweile weltweit verfolgen? Ich bin ja bei Dir, dass die Demokratie ein Problem hat, aber dieses kommt nicht inhärent aus der Demokratie.

So die Theorie. Wie erklärst Du dann, dass z.B. keine Politik für die unteren 50% der Einkommen gemacht wird? Die Macht der oberen 10% kommt eben nicht von der reinen Stimme, da hat auch Milliardär eine Stimme wie der Hartz4 Empfänger (ja, ich nenne das immer noch so, „Bürgergel“ ist leider nur ein Umlabeln gewesen). Die Einkommes-Elite hat genügend andere Wege, um ihren Einfluss deutlich über ihre eigene Stimme auszuweiten.

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Ein wachsender Umsatz von waren und Dienstleistungen. Vor allem aber ein wachsender Energieverbrauch.