Nicht ausnahmslos, denn einige wissen ja in der Tat nicht, was sie tun. Aber mehrheitlich muss man davon ausgehen, wenn AfD-Wählende sich auch mit den Forderungen der rechtsextremen Partei gemein machen.
Ein AfD-Verbot wäre ja zumindest anstrebbar. Dass sich Aufklärung als weitgehend nutzlos erwiesen hat, würde ich ebenfalls konstatieren. Dazu verweise ich noch mal auf folgende Aussage eines KZ-Gedenkstättenleiters:
In unseren Bildungsabteilungen werden tagtäglich wissenschaftlich basierte und didaktisch gut durchdachte Bildungsprogramme für junge Menschen entwickelt. Wenn man dann hört, dass in den Jugendwahlen, die in Thüringen parallel zur Europawahl an den Schulen veranstaltet wurden, die AfD ein Ergebnis von 48 Prozent hatte, dann kann man schon mal am Sinn seiner Arbeit zweifeln. Jeder und jede zweite Jugendliche würde die AfD wählen.
Des Weiteren plädiere ich für einen Umgang der Nichttoleranz gegenüber Leuten, die sich gruppenbezogen menschen- oder demokratiefeindlich äußern. Es gibt das Toleranz-Paradoxon von Karl Popper, ich zitiere hier aus der Wikipedia:
Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.
Es muss klar sein, dass Leute, die andere aufgrund unveränderbarer Merkmale als ungleichwertig betrachten (Ausländer:innen, Queere, Menschen mit Behinderung usw. usf.) und sie aufgrund dessen ausschließen wollen, nicht in der Gemeinschaft der Toleranten geduldet werden. Den rassistische Hetze absondernden sprichwörtlichen Onkel, den man der Familienfeier verweisen sollte, erwähnte ich bereits. Man kann zwar einmal oder zweimal mit ihm in ein Gespräch eintreten, ihm widersprechen usw., aber wenn er an seinem Rassismus festhält, schließt er sich eben selber gesellschaftlich aus. Das sollte man ihm dann auch deutlich zu verstehen geben.
Wenn man solchen Leuten nicht im übertragenen Sinne die Tür weist, dann werden nämlich zwangsläufig die von dieser Hetze Betroffenen ausgeschlossen. Und mit den Opfern rassistischer etc. Hetze sollten wir stets solidarisch sein.
An dieser Stelle noch ein kurzer Gedanke:
Was macht denn die rechtsextreme AfD? Sie verschiebt fortwährend den Diskurs, sodass vorher Unsagbares irgendwann sagbar erscheint und dadurch normalisiert wird.
Standing by our priniples würde also bedeuten, diese sukzessive Diskursverschiebung nicht zuzulassen.
Wer rassistisch handelt, ist ein:e Rassist:in. U. dgl. m. Wenn man solche Leute gewähren lässt, lässt man die Opfer im Stich. Folglich müssen (öffentliche) Rassismen so weit wie möglich zurückgedrängt und unterbunden werden, sonst ist man auf der slippery slope zunehmender Normalisierung.