Warum fällt es so vielen so schwer, die Realität eines verbreiteten Rechtsextremismus anzuerkennen?

Die folgende repräsentative empirische Erhebung zeigt eine starke Diskrepanz zwischen allen Befragten und den AfD-Wählenden:

Während eine deutliche Minderheit aller Befragter von kaum mehr als einem Viertel (hier grün gekennzeichnet) davon ausgeht, dass die rechtsextreme AfD hauptsächlich wegen ihrer Forderungen gewählt werde, ist die Selbsteinschätzung der AfD-Wählenden genau umgekehrt (violett gekennzeichnet).

Es gibt außerdem reichlich Studien, die rechtsextreme Einstellungen bei AfD-Wählenden belegen.

In Diskussionen (mithin auch hier im Lage-Forum) begegnet man allerdings immer wieder Einlassungen, die irgendwie begründen sollen, dass ja eigentlich alles ganz anders wäre und die Rechtsextremen (und rechtsextreme Parteien-Wählende gehören nun mal dazu) in Wirklichkeit ja nur „arme Abgehängte“ seien, die die rechtsextreme AfD aus Frust über die Politik der „Etablierten“ wählen würden, aber in Wahrheit doch ganz nette Leute seien.

Unbestreitbar ist zwar, dass der Frust über z. B. die Ampel-Regierung unter AfD-Wählenden riesengroß ist. Das schließt jedoch überhaupt nicht aus, dass diejenigen, die das so empfinden, rechtsextreme Einstellungen haben. Letzteres wird bloß - von einer Mehrheit (s. o.) - ausgeblendet.

Zwei mögliche Gründe dieses Verdrängens der Realität erscheinen mir naheliegend:

  1. Man möchte, ob bewusst oder unbewusst spielt dabei erst mal keine Rolle, das gute Abschneiden der rechtsextremen AfD für sozialpolitische Forderungen „instrumentalisieren“. Nach dem Motto: „Wenn man bessere Sozialpolitik betreibt, verschwinden auch die Nazis wieder.“

  2. Man blendet diese unangenehme Tatsache aus, weil anderen Ursachen als Nativismus/Rassismus (scheinbar) einfacher entgegengewirkt werden kann.

Was denkt ihr?

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Ich denke, dass im persönlichen Gespräch nur eine Minderheit dir ins Gesicht sagen wird, dass sie die AFD wählen, weil sie so tolle Ideen hätte und stattdessen, dass die anderen Parteien endlich mal gute Politik machen sollten. Damit vermeidet man auch, in eine Diskussion gezogen zu werden, die für beide hässlich wird. Gleichzeitig erzählen Leute aber mittlerweile recht gerne, dass sie die AFD wählen. Der persönliche Eindruck ist also genau entgegengesetzt.
In Umfragen kann man offen reden und muss sich auch nicht rechtfertigen, hat viel mehr das schöne Gefühl, dass man es dem (bestimmt systemtreuen) Gegenüber nun so richtig gezeigt habe. Ich möchte also nicht mal ausschließen, dass in Umfragen genau die Seite von AFD-Wählern überzeichnet wird, von denen sie glauben, dass sie mehr schockiert. Das ist aber reine Spekulation von mir. Denn ich habe keine Ahnung, was in Kopf eines AFD-Wählers vorgeht.

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Das ist mir nicht entgangen. Aber worauf willst du damit bzgl. meiner Ausgangsfrage hinaus?

So gut und richtig ich diesen Protest finde, teilweise blieb er hinter den selbst gesteckten Erwartungen der Organisator:innen, die in Erfurt mit über 10.000 Teilnehmenden gerechnet hatten und dann zwischen 7.000 und 4.500 landeten, zurück. Das zeugt dann meines Erachtens schon von einer gewissen Resignation.

Trotzdem freue ich mich natürlich über alle drei Demos gegen Rechtsextremismus.

Aber, wie gesagt, was hat das jetzt mit der allgemeinen Frage danach zu tun, warum der verbreitete Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft von vielen negiert wird?

Kann mir jemand kurz darlegen wie „Rechtsextremismus“ hier genau definiert ist und wie ebendieser unter 1. der Gesamtbevölkerung und 2. unter AfD-Wählern verbreitet sein soll?

(Die Frage nach der eigentlichen Partei ist unerheblich da indiskutabel)

Nun, offenbar wird der Rechtsextremismus in den beiden Bundesländern nicht völlig negiert.
Ob man das jetzt an konkreten Mengenverhältnissen nochmal differenzieren möchte, sei dahingestellt.

Aber offenbar sind sich signifikante Teile der Wahlbevölkerung der drohenden Gefahr bewusst.
Das ist der sichtbare aktive Teil.
Spannend wäre der passive Teil, der ähnlich denkt……

Inwiefern? Wenn sich 70 % - nach den in der Öffentlichkeit breit rezipierten Correctiv-Recherchen - gleichsam hinter die Forderungen der rechtsextremen AfD stellen, dann ist das nicht aussagekräftig?

Gängig für Rechtsextremismus ist die Berücksichtigung von i. d. R. sechs Dimensionen:

  • Befürwortung einer Diktatur
  • Nationalchauvinismus
  • Verharmlosung des Nationalsozialismus
  • Fremden-/Ausländerfeindlichkeit (aka Rassismus)
  • Antisemitismus
  • Sozialdarwinismus

Manchmal wird er auch etwas anders konzeptualisiert:

Eine […] Studie der Universität Leipzig belegt jetzt einmal mehr das hohe Maß an rechtsextremen und antisemitischen Einstellungen unter AfD-Wählern. Rechtsextremismus, Gewaltbereitschaft, Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit und Verschwörungsmentalität – Wähler der AfD zeigen in allen Bereichen antidemokratischer Einstellungen deutlich höhere Zustimmungswerte als die Anhänger anderer Parteien.

Und dann gibt es natürlich noch gerichtliche Einschätzungen wie die folgende:

Der Verfassungsschutz hat die AfD zu Recht als rechtsextremistischen Verdachtsfall eingestuft. Das Oberverwaltungsgericht Münster bestätigte das Urteil der Vorinstanz - und wies damit die Berufung der Partei zurück. […]

Das sah der Senat im Fall der Einstufung der AfD als rechtsextremistischer Verdachtsfall gegeben: Es gebe genügend tatsächliche Anhaltspunkte dafür, dass die Partei Bestrebungen verfolge, die sich gegen die Menschenwürde bestimmter Gruppen und gegen das Demokratieprinzip richteten, so das Gericht. Es sah den begründeten Verdacht, dass zumindest ein maßgeblicher Teil der AfD das Ziel habe, „deutschen Staatsangehörigen mit Migrationshintergrund nur einen rechtlich abgewerteten Status zuzuerkennen“. Das sei eine unzulässige Diskriminierung und nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.

Dass Rassismus und Demokratiefeindlichkeit konstitutive Wesensmerkmale von Rechtsextremismus sind, ist wohl unbestreitbar.

Findest du das nicht ausreichend?

Und warum sollte man jemanden, die/der eine rechtsextreme Partei wählt, anders einstufen als rechtsextrem? Das ergibt keinen Sinn, es nicht zu tun.

Ergänzend:

Und man kann natürlich auch noch ganz stumpf in der Wikipedia nachschauen. Dort heißt es:

Rechtsextremisten orientieren sich an einer ethnischen Zugehörigkeit, bestreiten und bekämpfen den Anspruch aller Menschen auf soziale und rechtliche Gleichheit und vertreten ein antipluralistisches, antidemokratisches und autoritäres Gesellschaftsverständnis. Politisch wollen sie den Nationalstaat zu einer autoritär geführten „Volksgemeinschaft“ umgestalten. „Volk“ und „Nation“ werden dabei rassistisch oder ethnopluralistisch definiert.

Das finde ich eine recht überzeugende Darlegung, die zentrale Merkmale des Rechtsextremismus beschreibt.

Es gibt […] auch einen soziologischen Begriff des Rechtsextremismus. […] Es geht um Ungleichwertigkeit der Menschen, das Völkische wird betont und die Gemeinschaft wird vor das Individuum gesetzt. […] Wenn diese drei Punkte gesammelt vorkommen, dann spricht man von Rechtsextremismus.

(Hervorhebung von mir)

Dass er völlig negiert werde, habe ich auch an keiner Stelle behauptet.

Meine Ausgangsthese, gestützt auf empirische Daten, war vielmehr, dass die Verbreitung des Rechtsextremismus in der Bevölkerung von vielen negiert wird.

Es geht hierbei auch nicht darum, wie die AfD von den meisten Bürger:innen eingestuft wird, sondern darum, wie deren Anhänger:innen eingestuft werden, also um die Einschätzung der Verbreitung im „Wahlvolk“.

Es ist ja etwas anderes, ob ich mir der Gefahr durch die AfD bewusst bin oder ob ich mir auch der Gefahr, die von deren Wähler:innen ausgeht, bewusst bin.

Und bei Letzterem würde ich schon für mindestens einen erheblichen Teil der gegen Rechtsextremismus Demonstrierenden Zweifel anmelden, vom passiven Teil der Bevölkerung, wie du ihn nennst, ganz zu schweigen.

PS: Vielleicht hatte ich mich etwas unklar ausgedrückt. Hoffe, die letzten Ausführungen haben zur Klärung beigetragen.

Wenn man es sich so einfach machen möchte, kann man diese unterkomplexe Einstufung wohl treffen. Im Allgemeinen macht man sich mit einer Wahl aber nicht komplett gemein mit einer Partei. In den USA hätten z.B. viele gerne einen linkeren Politiker wie Bernie Sanders gewählt, stehen aber natürlich hinter Harris um Trump zu verhindern.
Auch in Deutschland muss man nicht mit allen Forderungen oder Personen einer Partei auf einer Linie sein um diese zu wählen. Die Aussagen von manchen Politikern dieser Tage wären im übrigen noch vor ein paar Jahren in die ganz rechte Ecke gestellt worden.

Aber doch mit den zentralen Forderungen.

Die Aussage von Olaf Scholz aus dem Spiegel-Interview ist ja auch ganz rechts einzuordnen, völlig unabhängig davon, dass sie von einem SPD-Politiker stammt.

Die Frage ist allerdings, ob die SPD mehrheitlich oder auch nur in wesentlichen Teilen hinter Scholz’ Statement steht. Das würde ich doch bezweifeln. Anders ist es bekanntlich bei der AfD.

Der Vergleich, den du anstellst, ist mindestens schief. Denn Harris ist ja gegenüber Sanders eine eher zur Mitte tendierende Politikerin. Sie ist also im politischen Spektrum gemäßigter. Die Analogie wäre dann ja, die Mehrheit der AfD-Wählenden wollte eigentlich einen zweiten Hitler, wählte aber dann doch die demgegenüber gemäßigte AfD.

Überdies stellt sich ja ganz grundsätzlich die Frage der Wählbarkeit. Wenn du Rechtsextremismus ablehnst, wählst du doch keine Partei, die im Kern rechtsextrem ist.

82 Prozent der AfD-Wähler sagen, dass es ihnen egal sei, dass die Partei „in Teilen als rechtsextrem gilt, solange sie die richtigen Themen anspricht“. Es ist eben keine Protestwahl, sondern eine inhaltliche Entscheidung, 70 Prozent wählen sie wegen ihrer „politischen Forderungen“ – nur 28 Prozent als „Denkzettel für andere Parteien“.

Übrigens:

Die AfD-Wählerschaft verortet sich selbst zunehmend weiter rechts im politischen Spektrum, Wählerinnen und Wähler aller anderen Parteien konstant beziehungsweise weiter links als in der vergangenen Erhebung vor zwei Jahren.

Also nach Solingen habe ich selbst aus dem Linken Flügel der SPD ähnliches gehört wie von Scholz. Am prominentesten war wohl Frau Esken.

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Der Fisch stinkt vom Kopfe her. Olaf Scholz ist Kanzler aber nicht nur er sondern die gesamte Führungsriege der SPD überschlägt sich gerade mit immer härteren Forderungen. Saskia Esken (Bundesvorsitzende SPD) hat erst vor wenigen Stunden verlautbaren lassen:

„Es müsse eine »konsequente Abschiebung von Straftätern und islamistischen Gefährdern auch nach Syrien und Afghanistan« geben.“

Oder Nancy Faeser (SPD):

Das Innenministerium von Nancy Faeser sucht Wege, um Kriminelle nach Afghanistan abschieben zu können. Die Ausreisepflichtigen könnten eine »finanzielle Reiseunterstützung« bekommen. Nancy Faeser: Bundesinnenministerin prüft Geldzahlung für abgeschobene Afghanen - DER SPIEGEL

Oder Kevin Kühnert (SPD):

Einig sei man sich darin, dass Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber konsequenter durchgeführt werden müssten, sagte Kühnert. Die Regierung arbeite bereits an Lösungen, vor allem zur Abschiebung von Intensivstraftätern. Das gelte auch für Menschen aus Ländern wie Syrien und Afghanistan. Attacke von Solingen: Kevin Kühnert weist Merz' Forderung nach Aufnahmestopp zurück | ZEIT ONLINE

Deiner Argumentation folgend wären alle SPD Wähler „ganz rechts einzuordnen“. Damit hätten wir die Anzahl der rechtsradikalen Wähler mal eben um bestimmt 13% erhöht. Ich hoffe die Lächerlichkeit dieser Aussage kommt an.

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@Schnackerio das dir das Thema Rechtsextremismus sehr wichtig ist kann ich ja nachvollziehen.
Es dürfte ja deutlich werden, das hier immForum da alle einer Meinung sind was die Gefährlichkeit von Rechtsextremismus und entsprechenden Parteien wie der AfD angeht.
Auch das unsere Demokratie sich da an vielen Stellen mit der Wehrhaftigkeit schwer tut, sind wir uns weitgehend einig.
Nur beruht unsere Demokratie auf Rechtsstaatlichkeit, die ja ein wesentlicher Pfeiler unseres Systems ist.
Da sind manch radikale Schritte grundsätzlich und zu recht nicht vorgesehen.

Daher ist mir auch noch nicht ganz klar, was du hier in den Posts genau erwartest oder offenbar hören willst.
Konkrete Lösungen wie Rechtsextremismus schnell verschwindet können wir hier alle nicht aus dem Hut zaubern.

Da bitte mal konkreter werden, was du konkret möchtest, gerne in drei knappen und präzisen Sätzeb. :wink:

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Wenn ich aber für Gendersternchen bin und gleichzeitig glaube, dass der Klimawandel nicht menschengemacht ist, ist es vielleicht trotzdem nicht die beste Idee grün zu wählen, da ich mit der Klimapolitik, die ja wesentlich mehr Einfluss auf mein Leben haben würde, bestimmt nicht einverstanden sein werde.
Genauso kann ich mir natürlich mehr Abschiebungen wünschen, die Nebenwirkungen einer AFD muss ich aber dann bereit sein, in Kauf zu nehmen und das wird nur all zu gern in den Rechtfertigungen ausgeblendet - von den Wählern, das zeigen die Umfragen, aber keineswegs.

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Weil also die Partei an sich nach einer Untersuchung als gesichert rechtsextrem gilt und 70% ihrer Wähler über sich selbst angeben das sie sie aufgrund ihrer politischen Forderungen wählen anstatt lediglich den etablierten Parteien einen Denkzettel zu verpassen, sind sie nach deiner Auffassung ‚rechtsextrem‘ nach dem oben genannten 6 Säulen?

Könnte es nicht Wähler geben die das Parteiprogramm nie gelesen haben, jedoch mit den populistischen Botschaften übereinstimmen die die AfD in den sozialen Medien und auf einfachen Plakaten herausposaunt? Wie z.B. ‚Kriminelle sofort abschieben‘? Genau das ist ja eben Populismus. Das Einwickeln mit einfachen Botschaften, die oberflächlich betrachtet wie ein no-brainer wirken. Das sich dann jemand bei so einer Umfrage noch herausgefordert fühlt und bewusst sagt ‚Natürlich steht da sinnvolles auf den Plakaten!‘ statt sich die Blöße zu geben und seine Wahl auf einen Denkzettel zu reduzieren, ist aus meiner Sicht verständlich. Der Befragte will ja eben ausdrücken das die AfD in gewissen Punkten „Recht“ hat, in denen die Altparteien seiner Meinung nach schief gewickelt sind.

Den eigentlich gefährlichen ideologischen Unterbau rund um das Völkische durchblicken bzw. verstehen die meisten AfD Wähler meiner Meinung nach nicht.

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Damit unterstellst du zwangsläufig, dass die meisten AfD-Wählenden dumm seien - nach dem Motto: „Die blicken’s einfach nicht!“

Dass die meisten AfD-Wählenden so gar nicht mitbekommen haben, dass AfD-Landesverbände als gesichert rechtsextremistisch eingestuft wurden, dass sie bundesweit als rechtsextremistischer Verdachtsfall gilt, dass es ein Geheimtreffen gab, wo es um Massendeportationen auch von Deutschen ging, wogegen Millionen deutschlandweit demonstriert haben, dass AfD-Politiker:innen immer wieder mit NS-Nähe/-Verharmlosung auffallen, wie’s ebenfalls in den Medien rauf und runter thematisiert wird, dass eine AfD-Abgeordnete wegen Rechtsterrorismus vorm Kadi steht, dass Partei-Promi Höcke einen Bestseller geschrieben hat, in dem er die rechtextreme Verschwörungstheorie vom „Volkstod durch den Bevölkerungsaustausch“ und das Abtrennen von Volksteilen („Aderlass“) halluziniert, der gerichtlich als „Faschist“ und „Nazi“ bezeichnet werden darf und wegen des Benutzens von SA-Parolen mehrfach verurteilt ist usw. usf., dass also die AfD-Wählendenblase von all dem so rein gar nichts mitbekommen hat, weil sonst würde sie sich ja zumindest etwas genauer informiert und dann die rechtsextreme AfD auch nicht weiter gewählt haben, ist natürlich völlig logisch. Denn AfD-Wählende sind ja Kleinkinder, die nicht sinnverstehend lesen und Gehörtes nicht in einer Weise verarbeiten können, dass sie einfache Schlüsse daraus ziehen könnten, ja? AfD-Wählende sind ferner so faul, dass sie das Allermeiste erst gar nicht zur Kenntnis nehmen oder es zum Anlass nähmen, mal ein paar Minuten zu investieren, um sich genauer zu informieren, right? Diese Story willst du uns hier ernsthaft verkaufen?

So voraussetzungsreich dumm und ignorant kann doch niemand sein, oder? Aber genau das müsstest du unterstellen, um deine Hypothese auch nur im Mindesten konsistent erscheinen zu lassen.

Aber diese Leute, die den „eigentlich gefährlichen ideologischen Unterbau rund um das Völkische [nicht] durchblicken“, das ist ja, was du behauptest, sind dann plötzlich so abgefeimt und täuschen vor Checker zu sein, indem sie in Umfragen wahrheitswidrig angeben, dass sie die politischen Forderungen der rechtsextremen AfD teilen und es bei der Wahl der AfD keineswegs um einen Denkzettel handle (nach dieser Option wurde ja expressis verbis gefragt), obwohl es doch ein Denkzettel sein sollte, weshalb es in einer anonymen Befragung ohnehin unsinnig wäre, das zu leugnen.

Hut ab, in so viele Widersprüche muss man sich erst mal verwickeln können.

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Das würde ich nach den Beiträgen vieler hier im Forum doch - mittlerweile sogar - ganz massiv bestreiten, zumal Relativierung hier immer wieder vorherrscht, v. a., was die Wählenden dieser Partei angeht, und Diskussionsimpulse zur besseren zivilgesellschaftlichen Bekämpfung des Rechtsextremismus in einer Debatte über Abschiebungen und zur Ausländerkriminalität münden.

Von einem Erkennen der Gefährlichkeit des (parteipolitischen und von Bürger:innen geteilten) Rechtsextremismus kann ich da - ehrlich gesagt - gar nichts erkennen.

Dafür sind einige aber mit falschen, d. h. empirisch nicht hinterlegten, und exkulpatorischen Ursachenverdrehungen und Entlastungsnarrativen schnell bei der Hand - mit Ablenkungen vom Thema ebenfalls.

Je nach Thread, den ich gestartet habe, möchte ich natürlich auf ganz Unterschiedliches hinaus. Aber damit ich nicht ins Blaue hinein tippen muss, was dir nicht nachvollziehbar ist, könntest du mir ja in diesem Thread mal rückmelden, was du unverständlich findest, weil ich dann gezielt darauf antworten kann. Fürs Erste verweise ich auf den Ausgangspost in diesem Thread sowie auf die nachfolgenden Erläuterungen hier.

Ich denke nicht, dass sich daraus Dummheit ableitet, sondern Desinteresse an Politik und Uninformiertheit und eben auch ein wenig Trotz.

Natürlich gibt es Rechtsextreme unter den AfD Wählern. Ich bin mir aber sicher, dass die für die Wählerschaft nicht super repräsentativ sind. Die meisten sind einfach nur Rattenfängern auf den Leim gegangen.

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Wir führen hier eine gefährliche Diskussion. Im Prinzip geht es darum, jeden zum Nazi zu erklären. Die AfD Politiker - ok. Die AfD Wählenden, weil sie sie wählen. Selbst die Gegendemonstranten sind Nazis, weil sie die AfD unterschätzen und damit Nazis sind.

Ich frage mich nun schon beim 3 oder 4 Thread, was soll das?

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@James1 schrieb:

Den eigentlich gefährlichen ideologischen Unterbau rund um das Völkische durchblicken bzw. verstehen die meisten AfD Wähler meiner Meinung nach nicht.

(Hervorhebung von mir)

Was genau gibt’s am Nicht-Verstehen nicht zu verstehen?