Wärmepumpe, lohnt die sich wirklich?

Doch bestimmt.
Vor allem auch Rentner:innen.
Außerdem sind sicher auch andere Situationen denkbar. Nicht alles im Leben verläuft nach Plan.

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Aus rein wirtschaftlicher Sicht hast du natürlich Recht. Jedoch ist für die große Mehrheit die eigene Immobilie anders zu bewerten.

  1. Die Anschaffung basiert bzw. basierte immer auf der Annahme Alterssicherung zu betreiben. Das war auch von der Politik so gewollt
  2. Die Finanzierung der Anfangsanschaffung ist oft auf einen sehr langen Zeitraum ausgelegt (größer 25 Jahre). D.h. die Finanzierung (Abzahlung des Kredites ist noch immer am laufen)
  3. Die Banken müssen die Finanzierung der Re- Investition auch mittragen. Bsp. Immobilienerwerb mit 30 Jahren. Mit 55 Jahren würde die Ersatzbeschaffung nötig, wobei immer noch eine Restschuld auf der Immobilie liegt. Frage der Bank: „Sie gehen in 10 Jahren in Rente. Wie wollen Sie die Abzahlung leisten?“

Natürlich steigert man den Wert der Immobilie, nur das ist in diesem Moment ein virtueller Wert, wo der Eigentümer nichts mit anfangen kann.

Das die Umstellung auf WP und eine mögliche Sanierung der Immobilie sehr sinnvoll ist steht, denke ich, ausser Frage. Die Frage ist doch, wie der Einzele oder auch die Gesellschaft dieses finanziert bzw. wirtschaftlich aktraktiv machen kann. Und darauf gibt das GEG keine bzw. zu wenig Antworten.

*Ergänzung: Würde man dem Unions Vorschlag folgen und den CO2 Preis realitisch handeln (also 250€+x steigend), würde immer noch das gleiche Problem entstehen, nur in verschärfter Form, da Zeit und Kaufkraftverlust ein noch höherer Faktor seien würden.
**Ergänzung 2: Das Investment WP steht auch noch in Konkurrenz zu einem wirtschaftlicheren Investment in die Immobilie, nämlich PV Anlage. ROI 5-7 Jahre. So alt die Phrase ist, aber Geld kann nur einmal ausgegeben werden.

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Aber jeder, der ein Haus baut oder kauft, weiß auch, dass es zu unvorhergesehenen Kosten kommen kann. Auch die herkömmliche Heizung kostet nicht wenig. Irgendwann muss das Dach neu gedeckt werden etc.
Außerdem verstehe ich nicht, warum der zukünftige Erbe keine Bürgschaft/Kredit für den benötigten Kredit aufnehmen kann. Das Grundstück mit Haus geht ja später auf jemanden über.

Kenne aus dem Verwandten und Bekanntenkreis auch einige Eigenheimbesitzer.

Man kalkuliert schon so das man ein Haus regelmäßig finanzieren kann und auch einige Reserven hat.
Aber man muss die monatliche Rate auch dauerhaft stemmen können.
Und manche kalkulieren da ggf auch sehr knapp.

Meine Schwester hatte sich für ihr Eigenheim aus den 70ern vor sieben Jahten noch eine neue Ölheizung einbauen lassen. Von Pelletheizung hatten die Fachleute abgeraten, Wärmepumpe war noch kein Thema, letztlich entschied das Budget.
Für was neues ist erstmal (nach neuem Dach und neuer Terasse) kein Budget da. Der Sohn ist erst 6 Monate alt….

Oft also schon finanzielle Zwänge.

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Muss eine Ölheizung ausgetauscht werden, bevor die kaputt geht? Man hat doch auch noch Zeit, solange sie läuft, oder? Sorry, falls das eine blöde Frage ist…

Man soll grob 1€/m²/Monat für diese Fälle zurücklegen.
Ein Heizungstausch, auch wenn das niemand hören möchte, ist trotzdem immer noch viel günstiger, als der Einbau einer WP in ein bestehendes System. Das liegt an den Nebenaufwendungen, die mit der WP einhergehen.

Heikles Thema: Aber ist man dann schnell in Überschreibungs- und Erbschaftsfragen, die zunächst geklärt werden müssen. Die Bank interessiert das nicht, die wollen wissen, wer den Kredit abbezahlt.

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Verstehe ich natürlich.
Kann mir aber gleichzeitig nicht vorstellen, dass es für solche Fälle keine Lösung gibt. Warum bürgt der Staat nicht oder gibt ein Darlehen?
Warum nimmt man nicht viel mehr auch Vermögende in die Verantwortung, um soziale Grenzfälle zu lösen? Wie wäre es mit Solidarität für die gemeinsame Zukunft? Auch der 6jährige Sohn braucht eine lebenswerte Zukunft.

Es kann einfach nicht sein, dass Klimaschutz im hochproblematischen Bausektor weiter aufgeschoben wird. Die GEG-Änderung wurde doch schon erheblich verwässert.
Die Klimaforscher und Meterologen sind aktuell höchst beunruhigt, da die Klimaerhitzung schneller voranschreitet als gedacht.
Es muss sich etwas ändern.

Nein, berechtigte Frage.

War noch die erste Heizung aus den 70ern, die war nach weit über 30 Jahren wohl hin.

Ausbau Öltanks plus Umstellung auf anderes System wäre wohl deutlich teurer gewesen.

Bleiben nicht viele Optionen

Dann kann sie also erstmal noch drin bleiben…(?)

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Den Vorschlag hat unsere ehemaliger Wirtschaftsminister Altmeier letztes Jahr gemacht. Antwort aus Union und FDP; Schuldenbremse!!!

Soziale Grenzfälle, wenn jemand eine Immobilie besitzt? Dieser soziale Grenzfall würde auf meiner Prioritätenliste sehr weit hinten stehen. Kinderarmut, (Früh-Kindliche) Bildung, Altersarmut, Wohnungsnot … Damit würde ich persönlich anfangen.

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Das war mein Kompromissangebot für die Vor"redner", die Beispiele für schwierige finanzielle Situationen gegeben haben.
Ich selbst finde eher, dass man mit dem Eigentum eben auch Verpflichtungen übernimmt.

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Dann wird sich das Problem vielleicht ja noch lösen durch städtisches Wärmenetz oder fallende Preise oder neue Technologien (hallo FDP :wink:)
.

Das Thema Wärmepumpen betrifft ja aktuell eher nur einen Teil des genutzten Wohnraumes, also fast ausschließlich privat genutzte Eigenheime.

Für den Rest wie Mietobjekte oder gewerblich genutzte Büroräume muss es ja auch alltagstaugliche Lösungen mittelfristig geben.

Verstehe ich nicht. Wenn man jemanden Kredit gibt, nimmt man keinen auf.
Da es auch noch das Haus gibt, Nullsummenspiel.

Eine Immobilie besitzen bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Immobilie abbezahlt ist bzw. ausreichend finanzielle Mittel vorhanden sind, um größere Investitionen zu tätigen. Verstehe mich nicht falsch. Ich verstehe das Argument, aber wenn man kein Geld hat, hat man keins. Wenn daraus folgt, dass man sein Haus verkaufen muss, weil man eine energetische Sanierung nicht bezahlen kann, ist das auf jeden Fall mal eine Ansage, die nachvollziehbarerweise auf Gegenwehr stoßen wird.

Warum? Vermieter sind doch genauso betroffen; durch die Strafzahlungen (Anteil des CO2 Preises) sogar noch stärker als selbstbewohnte Immobilien. Am Ende wird auch der Mieter die energetische Sanierung inkl. WP über die (erhöhte) Miete zahlen müssen.

Um jemanden Kredit zu geben, muss man das (Buch-) Geld erstmal haben. Dafür muss auch der Staat Geld aufnehmen. Die Sicherheit hat damit nichts zu tun.

Das Geld ist ja nicht weg. Aber egal. Müssen wir nicht vertiefen.

Der Staat muss für diese Summen der KfW, dass Geld zur Verfügung stellen und der KfW Kredit Zins, wird wahrscheinlich unter dem Leitzins liegen, ohne es gibt eine Sondertilgung mit Rückvergütung. D.h. der Staat muss das Geld aus dem Haushalt finanzieren.
Das kann man über ein Sondervermögen machen.

Nö, die armen Studenten, die sich dummerweise auf einen KfW Kredit eingelassen haben, müssen ja auch hohe Zinsen zahlen.

Siehe weiter oben.

Größere Mietobjekte mit vielen Wohneinheiten (10+) müssen sich für einen Vermieter wirtschaftlich umrüsten lassen. Alles kann man sich über die Miete nicht wieder holen. Zudem wähle ich als ymieter zwischen höherem Gaspreis oder höherer Miete. Ist die Frage wo der Vorteil höher ist.

Wenn ein Vermieter in einer Umrüstung keinen wirtschaftlichen Vorteil sieht, warum dann umrüsten und ggf noch aufwändig sanieren? Vor allem bei Bestandsmietern.

Frage: Wenn die Mietanlagr eine Gasheizung hat, jeder Miete aber seinen Strom- und Gasanbieter selbst wählt, weil Warmwasserversorgung über Strom läuft, inwieweit betrifft der CO2 Preis den Vermieter?

Mit Speicher macht das sehr wohl Sinn. Denn die Heizung springt um 5 Uhr morgens an, auch im Sommer. Das stemmt der Speicher. Insgesamt haben wir durch Photovoltaik im Sommer kaum mehr Strom/Heizkosten. Das wirkt sich schon ziemlich aus. Das Einspeisen bringt nicht viel, aber auch ein paar Hundert Euro im Jahr. Dazu gibt es Cloud-Lösungen.

Grüße