Wärmepumpe, lohnt die sich wirklich?

Das ist einfach unrichtig.

Wir haben im nicht weiter renovierten Altbau (EFH, 140qm, Baujahr 1989, Fertighaus) mit alten Fenstern und OHNE Flächenheizung eine Luftwärmepumpe eingebaut.

Preis: 30.000€
Förderung 60%

Stromkosten jetzt insgesamt 200,00€ im Monat (Gas vorher: 300,00€)

Wir haben für eine große Vaillant-Wärmepumpe 2022 30.000,00€ VOR Förderung bezahlt.

Am besten mal über die Hersteller-Seiten Installateur:innen empfehlen lassen. So kamen wir an unsere Firma.

Angebote in Höhe von 50.000€ sind Unsinn…

Hallo!

Die Aufklärung über die unglaubliche Fakenews-Kampagne zur Wärmepume war die wichtigste Folge des Jahres bislang. Es ist ein aus meiner Sicht unglaublicher Vorgang. Meine eigne Erfahrung mit der Wärmepumpe ist sehr positiv:

Also wir sind im Herbst 2022 in Berlin vom Gas zur Wärmepumpe gewechselt. Die Gasheizung war kaputt. Die Kosten komplett betrugen vor Förderung knapp 30.000,00 € (Vaillant). Die Förderung mit Energieberatung von BAFA und IBB betrug insgesamt 60%, das hat alles gut gekappt, hat aber gedauert.

Gas (nur Heizung) hätten wir ab Oktober 2022 300,00€ im Monat (Biogas-Tarif) bezahlt, jetzt bezahlen wir für alles (Strom und Heizung) monatlich rund 200,00€ (Öko-Strom).

Wir wohnen im Altbau-Einfamilienhaus (Fertighaus, Baujahr 1989) mit alten Fenstern und ohne Flächenheizung.

Für uns lohnt sich die Wärmepumpe total, das Haus ist auch warm. Inzwischen haben wir noch mit Photovoltaik nachgelegt.

Unsere Erfahrung ist aber auch: die auf Gasheizung getrimmten lokalen Installateur:innen versuchen alles, um einen von der Wärmepumpe abzubringen und einem wieder ne Gasheizung anzudrehen. Das ist wirklich unglaublich.

Herzliche Grüße aus Berlin!

1 „Gefällt mir“

Das habe ich bei Vissmann und STIEBEL Eltron so gemacht. Bei vissmann kam dieses 57k Angebot raus, bei STIEBEL ELTRON ein unverbindliches über 35k - darin enthalten aber nur Gerät, Lieferung und Aufbau. Kein Elektroanschluss, keine Kernbohrung, keine Maurerarbeit, keine Entsorgung. Ich habe mal nachgefragt was da alles noch dazukommen kann - es könnten schon noch 10k bis 15k werden - je nach tatsächlichem Aufwand halt. Das lasse ich aktuell noch klären. Beim besten Fall und nur +10k sind wir dann trotzdem bei 45k (30k nach Förderung)

Ja, das muss sie. Wenn die Heizung kaputt ist bekommt man nämlich die 20 % Bonjs nicht mehr. Wenn meine also morgen kaputt geht rückt die WP in noch weitere Ferne.

Echt? Ab 15 Grad über 48h gemittelt geht unsere WP in den Sommerbetrieb und heizt überhaupt nicht mehr, sondern macht nur noch WW.

WP gibt es seit den 70zigern. Seit über 30 Jahren gibt es Gas Brennwert mit 20% mehr Effizienz als Öl. Das Problem sind vermutlich die „Fachleute“, oder besser gesagt die „Hand“-Werker (bzw so manche der Zunft) Über „Studierte“ schimpfen ist bei denen eine eigene Disziplin. Die Transformation ist für die ein hartes Brot. Plötzlich sollen die Lösungen der letzten 50 Jahre nicht mehr die richtigen sein.
Dieses Problem gibt es auch z.B. in der Industrie. Neue Lösungen erfordern auch dort neue Qualifikationen. Auch deshalb bleibt vieles eine Idee, ohne Chancen auf Umsetzung

Naja, ich habe vor 6 Jahren noch Förderung der KfW für den Austausch der Ölheizung und den Einbau meiner „klimafreundliche“ Gasbrennwerttherme bekommen.

Dazu hätte ich zwei Fragen:

  1. Wie seit ihr an die 60% Förderung gekommen? Der Deckel ist bei 30 000€ und 50%. D.h. maximale Förderung 15 000€
  2. Welche Leistung hat die WP? 300 € im Monat für Gas, bedeutet einen sehr hohen Gastarif oder einen sehr hohen Verbrauch oder eine Kombination. Für 300€/Monat Gas kann man im Moment 40 000kWh/Jahr bekommen.

Volle Zustimmung

Danke für die Schilderung deines Beispiels. Ich würde eh gerne mal die Studien, auf die sich die Lage-Hosts immer beziehen, gerne mal lesen, wonach sich eine WP in angeblich fast jedem Gebäude lohnen würde. Dann frage ich mich nämlich, warum 1. mir Fälle bekannt sind, in denen die WP wieder ausgebaut wurde, weil das Haus nicht warm wurde und 2. selbst WP-Anbieter (z.B. Bosch) auf ihren Websites darauf hinweisen, dass eine WP in einem unsanierten Altbau keinen Sinn macht.
Okay, die Hosts machen schon immer die Einschränkung mit der Vorlauftemperatur (glaube 55 Grad), aber welche Heizung sollen sich Besitzer:innen entsprechender Häuser dann kaufen?

@marnie es gibt mehrere Studien, aber hier die vermutlich jüngste aus Deutschland dazu:

2 „Gefällt mir“

Davor gab es eine Studie von Techem:

Eine Studie des Heizungsdienstleisters Techem räumt allerdings mit dem Mythos auf, dass Wärmepumpen allein für Neubauten geeignet sind und eine Fußbodenheizung voraussetzen. Techem hat dazu Daten von insgesamt 130.000 Mehrfamilienhäusern in Deutschland analysiert. Ergebnis: Knapp 50 Prozent aller Bestandsgebäude haben so groß dimensionierte Heizkörper, dass sie ohne Umrüstung auch mit einer Wärmepumpe funktionieren würden.

Bei weiteren etwa 40 Prozent der Gebäude müssten einzelne Heizkörper ausgetauscht werden – danach wären aber auch sie bereit für eine Wärmepumpe. Die Bedenken, dass Wärmepumpen für Bestandsgebäude nicht geeignet sind, seien »in vielen Fällen unbegründet«, heißt es in der Studie.

Kernfrage der Techem-Analyse war, ob die in einer Wohnung installierten Heizkörper auch bei niedrigeren Betriebstemperaturen genug Wärme in die Räume abgeben können, damit diese ausreichend beheizt sind. Wärmpumpen arbeiten üblicherweise mit maximal 55 Grad Heizwassertemperatur, bei Gas- und Ölheizungen sind die Werte meist höher, bis zu 70 Grad.

1 „Gefällt mir“

Falsche Planung? Ich wohnte mal in einer Mietwohnung in der eine Ölheizung die Wohnung bei Minusgraden nicht richtig warm bekommen hat. Da wurde beim Anbau eines Wintergartens einfach zu optimistisch kalkuliert und am Ende hatte ich bei längeren Minusgraden morgens eine maximale Raumtemperatur von 18-19 Grad. In extremen Kältephasen mit deutlichen Minusgraden Tag und Nacht sogar nur noch 16 Grad. Ich käme aber trotzdem nicht auf die Idee generell Ölheizungen als untauglich für Gebäude mit Wintergarten zu deklarieren.

Solange man das was man produziert los wird hat man vielleicht lieber Kunden die im Neubau mit ihren niedrigen Stromverbräuchen prahlen als Kunden die am Ende feststellen, dass die WP zwar gut funktioniert, man aber eben doch über die Laufzeit höhere Kosten hat als mit einer Gasheizung? Nur so als Annahme.
Vorlauftemperatur als Kriterium macht ja am meisten Sinn und wie man diese Reduzieren kann, dazu gibt es ja auch viele Möglichkeiten ohne Komplettsanierung.

Ich glaube bei „sich lohnen“ bezieht man sich auf die Betriebskosten. Und da bin ich mir eigentlich ziemlich sicher dass es auch so ist. Meine Vermutung ist aber dass die Investitionskosten nicht mit eingerechnet werden.

Dass irgendwo mal eine WP ausgebaut wurde habe ich noch nie gehört. Kannst Du die Webseite von Bosch mal verlinken auf der sie das schreiben?

Die Technologie selbst ist garantiert überlegen. Dass man aus 1 kW Strom 3 - 4 kW Wärme rausholen kann ist für mich immer noch fast Magie. Da fühlt sich etwas verbrennen doch sehr nach Steinzeit an.

Mein Hauptproblem ist eigentlich nur die Förderung. Wieso deckelt man die auf 30.000 Euro? Das macht doch überhaupt keinen Sinn Leute zu benachteiligen (effektiv weniger Förderung) die mehr investieren müssen (z. B. Heizkörper austauschen). Leute die in einem teureren Haus wohnen haben in der Regel sogar mehr Geld.

Und ja - welche Heizung man nehmen soll wenn WP nicht geht (warum auch immer, eigentlich haben alle Monteure gesagt mit neuen Heizkörpern geht es immer) habe ich auch noch nie gehört. Ich hoffe immer noch irgendwie ein bezahlbares Angebot zu bekommen um nicht auf eine neue Ölheizung zurückgreifen zu müssen.

1 „Gefällt mir“

Sehr gute Studie, die die Problematik sehr gut aufzeigt.
„Weiterhin stellt das Thema Eigenkapitalverfügbarkeit einen wichtigen Aspekt in der Praxis dar, der dazu führt, dass trotz „theoretischer“ ökonomischer Vorteilhaftigkeit über den Lebenszyklus Investitionen in fossile Heiztechnik mit meist geringen Investitionskosten getätigt werden.“ Seite 38

Dazu bin ich schon verblüfft, wie wenig Gesamtkostenunterschied zwischen Gas (ohne Beimischung) und WP besteht. Bei Häusern Energielklasse E+F ist das sogar zu Gunsten der Gaslösung.

1 „Gefällt mir“

Praktisch jeder Altbau lässt sich durch entsprechende Maßnahmen in einen WP-fähigen Zustand bringen:

  • Dämmung der Außenwände und Dach/Dachboden
  • Moderne Fenster
  • Abdichtung und Einbau einer Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
  • Flächenheitzkörper bzw. Fußboden-/Deckenheizung

Und bevor wieder jemand „wer soll das bezahlen“ ruft:

  1. Muss in kaum einem Altbau alles saniert werden, damit der Einbau einer WP Sinn macht.
  2. Gibt es auch für diese Maßnahmen Fördergelder und günstige Kredite von der kfw und den Bundesländern.
  3. Greift auch hier: Jede Komponente eines Hauses hat eine begrenzte Lebensdauer und als Eigentümer sollte man immer damit rechnen, dass diese Komponente nach Ablauf der jeweiligen Lebensdauer ersetzt werden muss. Heizung nach 20-25 Jahren, Dach nach 30-50 Jahren, Dachstuhl nach 75-100 Jahren, Fenster nach 15-25 Jahren, Fassade nach 20-35 Jahre, usw.

Und für die absoluten Grenzfälle gibt es natürlich Alternativen für die Wärmepumpe. Gasheizungen sind weiter legal, Genauso wie Biomasse-Heizungen (z.B. Pellet- und Scheitholzöfen). Mal davon abgesehen, dass ein guter Teil der deutschen Altbauten im Einzugsgebiet bestehender oder geplanter Fern- und Nahwärmenetze steht oder als Quartierbau für eine KWK-Anlage in Frage kommt.

Meine Frau und ich haben 2022 das Haus ihrer Großeltern übernommen. Baujahr 1968 und noch alles im Orginalzustand, also uralte undichte Holzfenster usw.
Im ersten Jahr haben wir für die ca. 100qm und das Warmwasser 32.000kwH Gas benötigt (Die Gasheizung war 27 Jahre alt). Letzten Herbst haben wir nun eine Luft-Wärmepumpe eingebaut mit Pufferspeicher und eine Brauchwasserwärmepumpe. Insgesamt haben wir dafür 33.500€ gezahlt. Sonst haben wir nichts am Haus renovieren können, weil es finanziell noch nicht möglich war.
Wir haben insgesamt fürs Heizen und fürs Warmwasser (letzteres hochgerechnet auf das komplette Jahr anhand der Wintermonate) 6200 kwH Strom gebraucht. Die Wärmepumpe war also trotz allem mit einer JAZ von ca 3 immer noch super effizient und das obwohl wir Teilweise auf 55 Grad Vorlauftemperatur gehen mussten.

Wir sind also wirklich super zufrieden, aber ich frag mich schon, was passieren müsste, damit das Ganze nicht funktionier? Ich kann mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, dass ein Haus noch so viel Schlechter gedämmt ist als unseren. Zwei Fenster mit der Große von 1,80mx1,60m habe ich sogar zuspaxen müssen, weil sie so verzogen sind. Also da kommt richtig Kälte rein.

Trotzdem war auch die generelle Einsparung an Wärmeenergie ein Wahnsinn. Alleine wenn man die Einsparung von ca. einem Drittel an Wärmebedarf sieht, der glaub ich vor allem an der geringeren Temperatur usw liegt.

P.S. Natürlich planen wir weitere Sanierungen, z-B. sind dieses Jahr die Fenster dran, aber das ist für uns hauptsächlich eine Komfortfrage und nicht in erster Linie wegen der Heizkosten.

3 „Gefällt mir“

Richtig, die gibt es. Aber es ist wirklich komplex durch diesen Wust an verschiedenen Förderungen durchzusteigen. Und, es ist halt nur eine Förderung. Einen hohen Anteil muss man selber finanzieren.

Stimmt auch, aber es rechnet halt niemand damit, beim Hauskauf/ Finanzierung, sogar Banken missachten dieses oft. Die Finanzierung ist oft komplett ausgereizt und Spielräume für Rücklagen sind kaum vorhanden.

Stimmt. Dach (Dachboden), Fenster und Kellerdecke dämmen und ggf. neue Heizkörper. Dann hat jedes Haus mindestens Energielevel B-C.
Kurzum, alles richtig was du schreibst, jedoch summiert es sich halt schnell zu hohen Beträgen.

Ist das so? Hier steht eher das Gegenteil drin.

Ich würde nicht so viel Hoffnung (außer in Großstädten) in die Fernwärme setzen. Die Kosten um diese Netze zu bauen und zu betreiben sind extrem hoch.

Ja, unsere auch! Aber sie fährt auch wegen des Warmwassers hoch…das sieht man auch schön in der App zur Photovoltaik-Anlage, wie dann der Stromverbrauch hochgeht…LG

Ich finde die Angebote auch reichlich teuer. Ich habe bisher immer nur von Kosten in der Höhe von max. 35.000 € gehört. Unsere ist von M-Tec und im Bereich bis zum 18kw einsetzbar, also schon eher groß und wir haben inklusive extra brauchwasserwärmepumpe 33500€ bezaht.