Im Bestand werden schon heute gut 15% aller Wohnungen über Fernwärme beheizt. Da würde ich schon von einem „guten Teil“ sprechen.
Wie gesagt: geht alles auch ohne Rücklage, dann muss man aber damit leben, nochmal einen Kredit aufzunehmen. Wenn also ein Hausbesitzer weder Rücklagen hat, noch einen Kredit aufnehmen möchte und aus diesem Grund die Investition in eine WP (oder eine andere klimafreundliche Heizung) beim Heizungstausch ablehnt, dann muss ich sagen: der hat nicht verstanden, wie Immobilien funktionieren.
Politisch bedeutet das unter Umständen, dass man den Menschen sagen muss, dass Eigenheime nicht so eine tolle Altersvorsorge sind wie viele denken. Jedenfalls nicht die Art von Eigenheim, die heute gerne gekauft werden. Die sind in der Regel zu groß, zu luxuriös und zu unrentabel, um als „Investition“ durchzugehen, sondern sind in erster Linie Selbstverwirklichung. Und das sage ich als jemand, der mit seinem Eigenheim definitiv Selbstverwirklichung betrieben hat. Aber ich mache mir auch nicht vor, dass das eine gute Geldanlage war.
Und am Ende des Tages gibt es unabhängig von all dem immer noch den Grundsatz „Eigentum verpflichtet“. Wenn das Eigentum an einer Immobilie gesellschaftlich nicht mehr tragfähig ist (weil die Heizung das Klima ruiniert), dann verpflichtet das den Eigentümer eben zum Handeln, auch wenn das finanziell nicht attraktiv sein sollte (was es ja aber für viele über die Lebensdauer der Heizung gerechnet durchaus ist).
Die Aussagen über Vermieter in diesem Thread finde ich ein wenig unterkomplex. „Selbst“ Vermieter sind Menschen und entscheiden nicht alles allein auf Basis einer Excel-Tabelle.
Bei Vermietern, die im selbstgenutzten Haus noch 1-2 Wohnungen vermieten, ist sicher das Verständnis und die Bereitschaft zum klimaneutralen Heizen deutlich ausgeprägter.
Bei Vermietern, die sich vielleicht ein kleineres Mietobjekt mit 5-8 Wohneinheiten als Geldanlage oder Alterssicherung kaufen, liegt der Fokus meist eher darauf, nur das Nötigste zu investieren und viel Gewinn zu machen. Die sehen bei einer noch funktionierenden Gasheizung keinen akuten Grund für den Wechsel auf Wärmepumpe, falls überhaupt rentabel.
Dann die großen kommerziellen Vermieter wie Wohnungsgesellschaften etc, da sind es rein wirtschaftliche Erwägungen. Da kalkuliert man schon, ob man solche Investitionen tätigt und über die Mieteinnahmen wieder reinholt.
Gerade am Land entstanden in den Letzten Jahren ziemlich viel Nahwärmenetze. Gerade in Kombination mit Biogas ist das wohl durchaus häufig. Wahrscheinlich sind es am ehesten kleine Städte bei denen weder Nah- noch Fernwärme interessant ist solange nicht Industrie mit Abwärme vor Ort ist.
Dieser Thread ist extrem lang. Kann es sein, dass wir uns wiederholen und dass alle Argumente ausgetauscht sind? Man kann über 200 Beiträgen nicht mehr wirklich folgen, wenn man nicht alles verfolgt hat. Ich würde den Thread gern schließen.
Die Partei die das als erstes ausspricht, bei gleichzeitiger Wohnungsnot, ist dem Untergang für die Partei. Es würden dann zwei Dinge sehr schnell politisch geschehen. „Der Heizungshammer“ wird dann richtig rausgeholt von allen anderen Parteien, nach dem Motto „Zwangsenteignung kommt doch“. Und Zweitens wird dann das Thema Wohnungsnot und Senkung der Standards (Energetische Senkung) angegangen.
Vielleicht kommt dann noch Riester obendrauf.
Deshalb wird das niemals passieren, auch wenn du in deinem Statement Recht hast.
Das ironische ist, dass die Eigenheim-Fokussierung der Bau- und Förderpolitik sich eher negativ auf das Thema Wohnungsnot auswirkt. Es wäre für den Staat (pro Wohneinheit) erheblich günstiger, im großen Stil Sozial-, Genossenschafts- und Kommunalwohnungen zu fördern, als die vielen Eigenheime, die derzeit auf Staatskosten gebaut und saniert werden. Und weniger Bauaktivität im Bereich Eigenheim würde sich positiv auf die Baukosten auswirken.
Hallo zusammen,
viele von euch beschäftigen sich mega intensiv mit der Frage, eine Wärmepumpe anzuschaffen oder nicht? Daher wollte ich mit euch teilen, dass man bei der Deutschen Umwelthilfe aktuell auch eine gewinnen kann:
Das läuft noch bis Ende April.
Vielleicht ist das ja für den ein oder anderen hier spannend
Da steht aber nichts davon, dass es dann sinnvoll wäre, eine Wärmepumpe auszubauen.
Letztlich steht dort lediglich, dass es sein könnte, dass die Investition in eine Wärmepumpe sich wirtschaftlich nicht in einem sinnvollen Zeitraum amortisieren wird. Ist die Wärmepumpe aber erst Mal eingebaut, wird es immer noch um Längen besser sein, diese für die folgenden Jahrzehnte zu verwenden, als sie gegen eine andere Heizungsart auszutauschen.
Also nein, ich glaube Fälle, in denen eine Wärmepumpe so unwirtschaftlich ist, dass es sich lohnt, sie auszubauen und eine andere Heizung einzubauen, sind eher nicht denkbar.
Ein Altbau ohne Dämmung sollte vor oder mit der Installation der neuen Heizanlage modernisiert werden. Insbesondere, wenn Ihr Haus mehr als 150 kWh Wärme pro m² im Jahr verbraucht. Unterhalb dieses Grenzwerts lohnt es sich zu prüfen, ob im unsanierten Bestandsbau dennoch ein ökologischer und ökonomischer Betrieb möglich ist.
Das ist aber etwas ganz anderes als
selbst WP-Anbieter (z.B. Bosch) auf ihren Websites darauf hinweisen, dass eine WP in einem unsanierten Altbau keinen Sinn macht.
Ich finde es schon „lustig“ mit welchem Einsatz manche für oder gegen eine Wärmepumpe sich aussprechen. Lasst doch die Menschen selbst entscheiden, ob sie das machen, oder auch nicht machen. Sie werden Gründe für ihr Handeln haben.
Und auch wenn das das eine oder andere Handeln „sich nicht rechnet“ oder „unsinnig“ ist, sollte doch so viel Toleranz da sein auch andere Meinungen einfach mal zu akzeptieren.
Frau von Thurn und Taxis hat im Radio auch mal gemeint, ihr Sohn fährt so gut Auto, dass die Verkehrsregeln für ihn nicht gelten sollten.
Die FDP hat zusammen mit der Union die Verkehrsregeln deshalb für alle aufgeschoben. Erst 2029 sollen die wieder gelten - äh, ich meine die für WP
Es ist pure Ablenkung, larmoyant „Toleranz“ einzufordern, wenn es um die Frage geht, ob man effektiv den Klimawandel eindämmen will oder nicht.
Wir sprechen hier von einer lebensbedrohenden Katastrophe, bei der man schlicht nicht mehr „tolerant“ sein kann, wenn Teile der Bevölkerung aufgrund von Desinformation weiterhin auf fossile Brennstoffe setzen wollen und Teile des Politbetriebes hieraus Identitätspolitik zu Lasten unserer Zukunft betreiben („Der Diesel gehört zu Deutschland“, „Ihre Heizung würde CDU wählen“).
Wärmepumpe ist hier eine von mehreren validen Lösungen für eine Energiewende.
Das ist leider das Problem, dass viele Menschen (leider) nicht mitgehen und sich von der Politik abwenden, wenn diese Toleranz nicht aufgebracht wird.
Mit „Gewalt“ wird es (leider) nicht funktionieren.
Schon wieder eine rhetorisch unlauter eingesetzte Formulierung von Dir.
Das ist keine Gewalt. Das ist Regulierung.
Wir haben als Gesellschaft schon immer Dinge reguliert, wenn wir festgestellt haben, dass diese Dinge negative Auswirkungen auf uns haben.
DDT. FCKW. Asbest. Plastikweichmacher. Röntgenstrahlung. Usw. Alle diese unbestreitbar praktischen Dinge haben wir reguliert oder begrenzt, als wir gemerkt haben, dass die Folgen für die Menschheit in der Summe schlechter waren als ihre Vorteile.
Wir wissen heute, dass fossile Energien auf lange Sicht große Teile des Planeten unbewohnbar machen werden. Und wir haben heute bezahlbare Alternativen zu fossilen Energien.
Selbstverständlich müssen wir dann fossile Energien bzw deren schädliche Emissionen regulieren. Wenn Du dann von „Gewalt“ sprichst, kann ich das nicht ernst nehmen.
Dumusst es nicht ernst nehmen aber unterhalte dich vielleicht mal mit Leuten außerhalb deiner Bubble. Ich fürchte wenn man zu „aggresiv“ bzw. mit zuviel Druck vorgeht wird das Gegenteil erreicht. Die Grünen haben außerhalb ihres Klientels ein furchtbar schlechtes Image und ich fprchte der nächste Wahlkampf funktioniert, wenn die Parteien sagen sie machen das Gegenteil der Grünen. Cdu,Afd,FDP. Bei einer solchen Regierung wird Klimaschutz kein Thema mehr sein. Egal wie sehr man es sich wünscht. Der Klimawandel ist furchtbar…aber nicht greifbar. Es ist heiß? Na dann kauf ich mir eine Klimaanlage. Es ist kalt, die Politik subventioniert Gas. Klimaflüchtlinge? Wir machen die Grenzen Dicht. Benzin? Ach Steuern runter und dafür Sozialleistungen kürzen. Überschwemmungen? Häuser wo anders neu bauen wo es keine Überschwemmungen gibt. So denken viele da draußen. Ob logisch oder nicht ist egal. Denk an die Schachspielende Taube.
Mein früherer Nachbar hat mir vor 2j einen Vortrag darüber gehalten, dass man mit Wärmepumpe im Winter frieren wird und dass nichts technologisch besser sei als eine Ölheizung. Er wollte mir partout nicht abnehmen, dass meine neue WP-Heizung funktioniert. (Mein Elektroauto fand er auch aus Prinzip doof.)
Inzwischen ist er weggezogen und sucht vergeblich einen Käufer für sein unsaniertes Haus, das mit Ölheizung zu dem von ihm aufgerufenen Preis niemand haben will.
Es gibt hier einige Nachbarn von der Sorte. Man hört von denen immer wieder die gleichen falschen Argumente aus ihren Lieblings-Telegram-Kanälen: Wärmepumpe bleibe zu kalt, Heizstab mache es zu teuer, Stromkosten, Ökostrom sei ja nicht wirklich öko, Kohlestrom im Strom-Mix, ökologischer Rucksack der Elektroauto-Produktion, Elektroauto-Akkus müsse man nach 8j wegwerfen und könne man ja gar nicht recyclen, seltene Erden, Kinderarbeit für Kobalt, „aber eFuels“, „aber in China bauen sie Kohlekraftwerke“, „ich warte ja lieber auf Wasserstoff“ - immer und immer wieder das gleiche.
Da sei die Frage erlaubt, wer hier in einer Bubble gefangen ist. Und wer in der Bringschuld ist, die Bubble zu verlassen und sich der Realität zu stellen.