Wärmepumpe, lohnt die sich wirklich?

Eine laienhafte Frage noch: Hab auf der DEEG Website mal rechnen lassen, was theoretisch eine Wärmepumpe bei mir so leisten würde. Also eine Luft-Wasser-Wärmepumpe (?).

Bin da auf einen Jahresstromverbrauch von rund 10.000 kw/h gekommen.
Ist das realistisch? Wäre schon sehr viel…

Meinst Du die Seite der DEEA?
https://deea.de/online-rechner-zur-auslegung-einer-waermepumpe/

Die Ergebnisse sind auch für mein Haus völliger Quatsch. Laut Rechner kommt in etwa das an Strombedarf raus, was ich aktuell an Gas verbrauche (~16.000 kWh).
Neubau, Altbau oder nachträglich saniert sind die einzigen Parameter, die den Wärmebedarf bestimmen. Mein Haus ist BJ um 1900, ungedämmt und die Heizkurve meiner Gastherme ist seit zwei Jahren auf maximal 55 Grad eingestellt. Ich würde mal sagen, dass der Betrieb einer Wärmepumpe unter diesen Bedingungen mit um die 6.000 kWh möglich wären, wenn nicht sogar noch weniger.

Ja genau, die war’s.

Der Stromverbrauch läge damit deutlich über dem was ich grad an Strom und Gas zusammen verbrauche….das klang schon unrealistisch

Sagt wer?

Sagen die KfW Förderbedingungen, z.B. beim Programm 442 „Solarstrom für Elektroautos“

Allgemeine Anforderungen an das Gesamtsystem

(…)

• Die Einbaumaßnahmen sind durch Fachunternehmen vorzunehmen. Insbesondere die
Errichtung und Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage, des Solarstromspeichers und der
Ladestation muss durch ein Installationsunternehmen unter Beachtung der Vorgaben des
§ 13 Niederspannungsanschlussverordnung erfolgen.

Das war, zumindest nach der damaligen Auskunft meines Energieberaters, auch bei der Förderung von Einzelmaßnahmen in der Vergangenheit so. Man kann sich also nicht Material bestellen, selbst installieren und nur notwendige Arbeiten durch den z.B. Elektriker fördern lassen.

In der aktuellen Lage d.N. 376 geht es u.a. um die Wärmepumpe und im größeren Bild um Desinformation.
Sollten sich alle mal anhören.

Um das Thema zumindest für mich abzuschließen, fasse ich es mal so zusammen.

Wenn die Heizung ausgetauscht werden muss, erscheint ein Wechsel zur Wärmepumpe aufgrund der Förderung sinnvoll. Eine bestehende funktionierende und effiziente Heizung zu tauschen ist allerdings derzeit wirtschaftlich nicht sinnvoll, da die Zinsen jede Einsparung überkompensieren (zumindest in meinem Beispiel).

Damit habe ich ja eine Antwort. Ich heize erstmal wie gehabt, lege das eingesparte Geld an und schlage dann mit dem Geld bei der Wärmepumpe zu, wenn die aktuelle Heizung ankündigt, den Geist aufzugeben. Ich hoffe nur, dass es dann noch Förderung gibt, oder der Preis der Wärmepumpen sinkt.

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Aber auch nur, wenn man jemanden findet der auch unter 50.000 EUR eine einbaut.

Ich kann mit meiner 30 Jahre alten Ölheizung eigentlich nur warten bis sie kaputt geht weil ich die 50.000 EUR minus 15.000 EUR Förderung nicht zahlen kann. Und wenn die Ölheizung dann kaputt ist bekäme ich noch weniger Förderung. Einzige Hoffnung ist also dass sie so lange hält bis die Wärmepumpen deutlich günstiger werden.

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Wenn deine Ölheizung wirklich schon 30 Jahre alt ist, ist die Chance hoch, dass du sie jetzt (bzw. bald) schon austauschen musst: Austauschpflicht für alte Öl- und Gasheizungen im GEG 2024 - ENERGIE-FACHBERATER

Die gute Nachricht: eine neue Heizung, egal welcher Bauart, ist im Verbrauch vermutlich so viel günstiger, dass sich der Austausch in jedem Fall lohnt.

Und falls dir die WP wirklich zu teuer ist (hol aber doch mal konkrete Angebote ein, das kostet ja erstmal nichts), dann kannst du auch nach aktueller Gesetzeslage eine Gastherme einbauen (aber dann nicht wundern, wenn in 10 Jahren das Gas auf einmal erheblich teurer ist).

Es handelt sich um einen Niedertemperaturkessel von 1989. Also sogar schon 35 Jahre alt (schlecht im Kopfrechnen). Dass eine neue Heizung effizienter wäre ist mir schon klar. Aber ich will einfach nichts mehr verbrennen müssen. Das würde sich einfach falsch anfühlen.

Ich habe ja konkrete Angebote für eine WP eingeholt. Ich habe eins über 57.000 EUR vorliegen (das ist aber schon etwas älter und nicht mehr gültig) (inkl. Tausch aller Heizkörper - was wohl eher nicht nötig ist.) WP von Viessmann

Ich habe eins über 35.000 EUR vorliegen - da ist aber nur die WP + Montage drin. Kein Elektriker, keine Entsorgung, keine neuen Heizkörper, keine Kernbohrungen etc. - da kommen also nochmal 10.000 - 15.000 EUR zu (Aussage Monteur) - WP von Stiebel Eltron.

Ich habe eine mündliche Aussage „mit 50.000 EUR müssen Sie schon rechnen“ (Austausch von einem(!) Heizkörper) von einem Monteur - der wollte ein konkretes Angebot erstellen, hat sich dann aber nie mehr gemeldet. Und reagiert nicht mehr auf Nachfragen… WP von iDM.

Einen lokalen Monteur habe ich noch offen. Vielleicht hat der ja noch ein Wunderangebot für mich.

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Für deinen Fall sollte es doch 50 oder sogar 70% Förderung geben. Genau auf solche Fälle zielt das GEG doch ab. Hast du dich mit der Förderrichtlinie beschäftigt?

Ja, 50 %. Das große aber: der Deckel auf 30.000 Euro. Es gibt also bei „50 % Förderung“ maximal 15.000 Euro. Das heißt wenn der Umbau 50.000 Euro kostet muss ich die erst mal aufbringen und kriege dann 15.000 Euro zurück. Effektive Förderung also 30 %… das ist ja was mich an der Förderung so nervt. Ohne Deckel wäre es vermutlich machbar

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Man achte auf das kleingedruckte :slight_smile:

Egal was du tust, hol dir keine SE. Zumindest keine aus der unteren WPL Serie. Besitze selbst eine.

Die Teile sind solide, aber gerade mit Hinblick auf Digitalisierung und Automatisierung nicht Stand der Technik. Kein Bus-Interface ab Werk, keine Möglichkeit externe Signale zu verarbeiten, limitierte Möglichkeiten zu steuern.

Vermutlich würde ich mir beim nächsten Projekt sogar durchrechnen lassen, ob eine Durchlauferhitzer-WP energetisch nicht sinnvoller ist. Gefühlt gehen 70% unseres Strombedarfs für WW in die Temperierung des Speichers, den von 22-18 Uhr keiner braucht.

Was genau übersehe ich? Ich kann „Heizungstechnik“ mit 50 % nehmen. Aber eben gedeckelt auf 30.000 Euro invest. Also maximal 15.000 Euro Zuschuss

Der „Einkommensbonus“ (weitere 20% Förderung) kommt für dich nicht in Frage? Da du geschrieben hast, dass das Geld knapp ist, gehen hier viele vielleicht davon aus das du nur ein geringes Einkommen hast.

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Geld ist nicht unbedingt knapp. Aber mal eben 35k ausgeben + 15k vorstrecken ist halt nicht so einfach. Selbst mit 70 % Förderung (wären ja auch maximal 21l) wären das ja 29k + 21k vorstrecken…

Und ich bin eigentlich eine totale low hanging fruit. Ich habe eine uralte ineffiziente Ölheizung, man muss mich nicht mal überzeugen dass WP sinnvoll ist, ich bin sogar bereit mehr zu zahlen als eine neue Ölheizung kosten würde. Aber die Förderung scheint eher darauf abzuzielen Leuten die genug Geld haben oder bei denen es (warum auch immer) günstiger geht einen Rabatt zu ermöglichen statt es Leuten wie mir den Einbau zu ermöglichen.

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Über die richtige Höhe der Förderung kann man sich sicher streiten, aber ich denke das der Gesetzgeber (meiner Ansicht nach zurecht) grundsätzlich eben auch davon ausgeht, dass eine Immobilie ein Investitionsgut ist.

Wenn deine Heizungsanlage (inkl. Heizkörper usw.) 1989 für 30.000 Deutsche Mark eingebaut wurde (keine Ahnung, ob das ein realistischer Preis damals war), dann entspricht das heute gut 31.000 Euro (inflationsbereinigt). Wenn ich mal großzügig 25 Jahre als Abschreibungszeitraum für die Anlage annehme, dann müsste man als Eigentümer eigentlich jedes Jahr 1.240 Euro (in heutiger Kaufkraft) zurücklegen – und zwar zusätzlich zu den normalen Wartungskosten.

Wenn du über jetzt schon 35 Jahre jeweils 1/25 des (inflationsbereinigten) ursprünglichen Anschaffungswerts der Heizungsanlage zurückgelegt (und verzinst) hättest, dann wäre die WP heute auch ohne Förderung kein großes Ding.

Macht natürlich niemand, auch weil die meisten Leute ihre Immobilie ja über einen Kredit finanzieren. Dann kann man meiner Meinung aber auch nicht den Anspruch stellen, dass ein „Neubau“ aus der Portokasse finanziert werden kann. Genauso wie der erste Kauf vermutlich zumindest teilweise kreditfinanziert war, muss man sich für einen Ersatz entsprechend auch verschulden, um den Wert der Immobilie zu erhalten.

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Richtig, darum hatte ich die Grafik (siehe Oben) eingestellt. Ich dachte bis dahin, man darf Heizungsoptimierung gleichzeitig durchführen, was man nicht darf.

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Der Einkommensbonus ist der schlechteste Scherz aller Zeiten. Das maximale zu versteuerende Einkommen muss unter 40.000€ liegen. Ich finde keine Statistik dazu, aber sehr viele Menschen wird es nicht geben, die Eigenheim haben und ein gleichzeitig ein niedriges Einkommen.
Und auch wenn es diese Fälle gibt, die müssten immer noch 30% finanzieren…

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