Mit Tauslpunkt hat das weniger zu tun, es eine technische Grenze. WP sollen heizen. Kühlen ist eher ein Marketing Gimmick.
Vergessen: Der Heizungstausch lohnt sich auf jeden Fall, weil perspektivisch vieeel günstiger als Öl/Gas. Der Betreiber wird, wenn er bei Öl/Gas bleibt, sich sehr ärgern, die Kosten werden durch die Decke gehen. Und Förderung wird es nicht ewig geben.
Bitte korrigiere mich, wenn ich mich irre:
Beide bestehen aus den gleichen Komponenten: Kompressor, Kondensator, Drossel und Verdampfer
Beides sind Kraftwärmemaschinen, die mit Hilfe mechanischer Arbeit thermische Energie aus einem Reservoir mit niedrigerer Temperatur aufnimmt und mit höherer Temperatur auf ein zu beheizendes System überträgt.
Da erscheinen mir einige Aspekte durchaus vergleichbar.
Gemäß Wikipedia nennt man eine Kraftwärmemaschine auch Wärmepumpe:
Ja wie bereits x-mal beschrieben. Kältekreis ist Grundlage. Klimaanlage sowie WP beruhen auf Kältekreis = thermodynamische Beschreibung. Aber eine WP kann nicht das was ein Klimaanlage kann.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was hier das Problem ist? Warum tust du dir so schwer damit, das Klimaanlagen keine WP sind.
Kältekraftmaschine ist der gleiche Oberbegriff wir Carnotprozess oder Regelkreis. Ein Prinzip aber unzählige Anwendungen.
Google doch einfach Klimaanlage und dann Wärmepumpe und schau, was dir an Produkten angeboten wird.
Lies mal den Artike im Wiki aufmerksam und überlege, ob das 1:1 auf eine Klimaanlage übertragen werden kann.
Vielleicht liegt das Misverständnis in diesem Thread darin, dass es einen Unterschied zwischen Heizstelle und Wärmeträger gibt? Also ganz konkret gesagt, die Kälte von der Wärmepumpe kann man nicht einfach in den Heizungskreislauf tun und die Wohnung dadurch kühlen. Das geht doch nicht. Das hat aber nichts mit der technologie der Wärmepumpe an sich zu tun. Wenn man eine Wärmepumpe mit Warmluftheizung kombiniert, hat man überhaupt kein Problem mehr. (eigentlich ist Warmluftheizung eine Fehlbezeichnung, im Englischen sagt man „forced air heating/cooling“ weil es beides kann).
Studierter Maschinenbauer hier, obwohl ich seit mehreren Jahren woanders tätig bin. Egal, Teil des Studiums war es, Wärmepumpen designen zu können. Also kenn ich mich mit diesem Thema ziemlich gut aus.
Der einzige Unterschied zwischen Wärmepumpe und Klimaanlage ist die Richtung des Kreislaufes. Oder besser gesagt, jede Klimaanlage ist eine Wärmepumpe, aber nicht jede Wärmepumpe ist so konzipiert, als Klimaanlage gut zu performen.
Was die Lage hier in Deutschland betrifft, keine Ahnung. Hier sind Klimaanlagen relativ unpopulär, und wenn’s darum geht, etwas zu kaufen, dann spielt das eine sehr wichtige Rolle. Was die Lage in den USA betrifft, wo etwa 90% der Haushälte Klimaanlagen haben, kann ich aber ganz klar sagen: man kann Geräte kaufen die sowohl Hitze als auch Kälte erzeugen. Und das ist gar kein Marketing-gimmick. Hier kann man mehr lesen. Konkrete Zahlen kann man hier ab seite 95 lesen. Da sieht man sogar, dass die CoP (also die Effizienz) im Heizungsmodus der CoP im Kühlmodus sehr ähnlich ist.
Also auf Deutsch übersetzt: es gibt zahlreiche Geräte, die man heute in den USA kaufen kann, die sowohl eine Kühlfunktion als auch eine Heizungsfunktion haben, und es gibt performancemäßig keinen merkwürdigen Unterschied zwischen den zwei Funktionen.
Lange Rede kurzer Sinn: aus technischer Perspektive ist das gar kein Thema. Wärmepumpen können – und müssen sogar – sowohl Hitze als auch Kälte erzeugen, Punkt. Effizienz ist bei Wärmepumpen ein sehr kompliziertes Thema, aber im US-Markt sieht man überall Kombi-Geräte. Mehr dazu hier.
Das ist faktisch inkorrekt. Siehe US-Markt.
…
Wir bei Viessmann garantieren 3K Kühlleistung. Mein Job ist ua. Schulung im B2B (business to business, Anm.Mod.) und für Kollegen international…, ich mach nix anderes als WP bis aufs Haar zu zerlegen…
https://www.viessmann.de/de/wissen/technik-und-systeme/natural-und-active-cooling.html
…
Hier kannst du mal lesen und nach konkreten Angaben zur Kühlleistung schauen…
Hier geht es aber nicht darum, wie man eine WP zerlegt.
Hast du eine Erklärung, warum Wärmepumpen selten auch als Klimaanlagen umsetzbar seien, wenn solche Kombigeräte im US-Markt doch absolut ubiquitär sind? …
Ich glaube es wäre an dieser Stelle auch relevant zu erwähnen, dass Viessman genau die Firma ist, die letztens in der Lage diskutiert wurde, weil sie trotz des aktuellen Wärmepumpenbooms an einen US-Konzern verkauft wurde. Die Vermutung in der Folge war, dass Viessman im internationalen Markt nicht mehr konkurrenzfähig sein könnte, und dass der US-Konzern, der viel mehr Erfahrung rund um diese Geräte haben könnte, einen europäischen Präsenz aufbauen wollte.
… Das steht schon da oben. Bei einer WP, die nicht Luft erhitzt/kühlt, sondern Wasser, hat man in Sachen Kühlung eine technische Limitierung.
Wie ich oben erwähnt habe, hat das aber nichts mit der Wärmepumpe zu tun, sondern mit dem Wärmeträger.
Dieser Unterschied ist sehr wichtig. Würde man sagen – wie ich selber gesagt habe – dass man von einer Wärmepumpe nicht erwarten kann, dass sie einfach mit dem Heizungskreislauf verbunden werden kann, und dann wow! haste ne Klimaanlage, dann bin ich voll dabei. Das war aber nicht die Rede. Die Rede war, „Wärmepumpen, die auch eine Kühlfunktion haben, sind nur ein Marketing-Gimmick“, und das stimmt so nicht.
Am Ende des Tages geht es meiner Meinung nach darum, ob wir durch eine Kommunikation einem anderen bei einer Entscheidung helfen wollen, oder ob wir durch eine Kommunikation versuchen, die Entscheidung des anderen selbst zu treffen. Letztes halte ich immer für einen Fehler. Also kommt einer zu mir und fragt mich, „kann meine Wärmepumpe auch als Klimaanlage funktionieren“, dann ist es meine Aufgabe zu erklären, unter welchen Bedingungen das möglich wäre, was für Probleme es da geben könnte, usw. Und nicht einfach zu sagen, „nein, kann es nicht“.
Kannst du das bitte erklären? Ich hatte ein paar Semester Werkstofftechnik im Studium und dort schon verstanden, dass es problematisch ist wenn dauerhaft Feuchtigkeit auf Oberflächen kondensiert. Schimmelbildung ist dabei nur ein Problem.
Es wäre aus meiner Sicht Vorteilhaft auch Klimaanlagen als Wärmepumpen zu bezeichnen, die sie technisch gesehen auch sind. Es gibt jewisse Unterschiede bei den Einsatzbereichen, aber doch eine große Überlappung. Ich sehe den Sinn von landläufig akzeptierten Produktkategorien mit Wärmepumpe = Luft-Wasser-WP und Klimaanlage = Luft-Luft-WP, aber dadurch wird eine in vielen Bereichen attraktive Lösungsoption verbal ausgeklammert.
Sowohl Luft-Wasser-WP als auch Luft-Luft-WP können kühlen. Luft-Wasser-WP allerdings etwas eingeschränkt was Komfort angeht, da man nicht so gerne auf kalten Böden geht.
Sowohl Luft-Wasser-WP als auch Luft-Luft-WP können heizen. Wenn Geld keine Rolle spielt würde ich die Luft-Wasser-WP mit Fußbodenheizung bevorzugen, aber insbesondere im Bestand finde ich es sehr charmant eine Klimaanlage / Luft-Luft-WP als Zusatzheizung einzusetzen.
Vorteile aus meiner Sicht:
- Günstige Investitionskosten (Gerät bis 1500€ + ca. 1500€ Einbau vom Fachhandwerker)
- Ergänzungsheizung ohne weitere Maßnahmen umsetzbar
- Komfortgewinn in heißen Sommern
- Vorlauftemperatur der Heizkörper ist irrelevant
- Hydraulischer Abgleich ist irrelevant
- Hocheffizienter Betrieb (besser als Luft-Wasser-WP!)
Ich habe in meiner Mietwohnung nach Genehmigung des Vermieters eine Klimaanlage eingebaut und spare damit über 90% des vorherigen Gasbedarfs. Die Erfahrungen mit Funktion und Komfort sind durchweg positiv. Das Außengerät ist extrem leise und absolut nicht störend, es ist aber auch ein Markengerät von Fujitsu. Es handelt sich um eine mäßig gedämmte Dachgeschosswohnung aus den 70er Jahren, also ein sehr typischer aber keineswegs idealer energetischer Zustand.
Es gibt eine kleine Bubble bei Twitter die versucht dieser Lösungsoption zu mehr Öffentlichkeit zu verhelfen:
- https://twitter.com/HolzheuStefan
- https://twitter.com/ESparkommissar
- https://twitter.com/M_Hundhausen
Man bekommt eine Klimaanlage incl. Einbau für unter 3000€. Wie viel Gas damit eingespart werden kann hängt individuell vom Gebäude und Grundriss ab. Man braucht nicht unbedingt in jedem Raum ein Innengerät, auch wenn das natürlich die Premium-Lösung ist. Je besser gedämmt desto besser, weil sich dann die Wärme im Innenbereich gleichmäßiger verteilen kann.
Zitat aus der Quelle:
Kältekreislauf oder Wärmepumpe?
Die kurze Antwort ist: es ist beides das gleiche. Sowohl ein Kältekreislauf als auch eine Wärmepumpe pumpen Wärme gegen die natürliche Fließrichtung. Nur die Nutzung ist unterschiedlich. In beiden Fällen muss – wie bei der Analogie zu Wasser und Umwälzpumpe – externe Energie zugeführt werden.
Man kann sich eine Kältemaschine oder Wärmepumpe einfach als Kiste vorstellen, in die man elektrische Energie hinsteckt, eine Seite kalt wird (Wärmestrom in die Kiste rein) und eine andere Seite warm wird (Wärmestrom aus der Kiste raus).
Je nach Anwendungsfall wird die warme oder kalte Seite genutzt.
Eine weitere Ursache für Missverständnisse scheinen mir auch teilweise gleiche Bezeichnungen zwischen physikalischen Prozessen bzw technischen Funktionsprinzipien und den Gerätebezeichnungen aus der Marketingabteiung zu sein.
Rein theoretisch könnte man auch separate Kühlkörper in den Heizungskreislauf tun, mit nem kleinen Ventilator und Wärmetauscher, und im Kühlmodus die nutzen statt den Fußbodenheizungsrohren. Dann hätte man immer noch einen einzigen Wärmeträger, aber nicht mehr dieses Problem mit den ständig kalten Füßen usw. Das wäre viel, viel billiger als auf eine zentrale Warmluftheizung umrüsten zu müssen. Keine Ahnung ob es schon sowas aufm Markt gibt – meine Vermutung wäre, dass sowas zumindest bisher marktbedingt nicht besonders attraktiv für Hersteller wäre.
Nur zum Verständnis:
Dann gibt es ja quasi noch Wasser-Wasser-WP = effizientere Wärmepumpe.
Gibt es auch Wasser-Luft-WP als zweite Klimaanlagenvariante?
Meinst du damit ground source heat pumps? Also Wärmepumpen, die einen unterirdischen Kreislauf haben, und damit die Erde als Wärmesenke/-Quelle nutzen? In dem Fall, ja, definitiv, zumindest im US Markt. Im Prinzip ist es der Wärmepumpe egal, wo die Wärme herkommt / hingeht, nur die Temperaturen und der Wärmestrom des Kreislaufs sind entscheidend. Naja, die Arbeisflüssigkeit bzw Refrigerant bzw Kühlmittel auch, aber das ist ein ganz anderes Thema.
Zwar wurde jetzt auch oben schon mehrfach die Aussage dass eine Wärmepumpe keine Klimaanlage ist kommentiert, aber die kleinliche Diskussion wie groß oder eben nicht die technischen Unterschiede sind, wird meiner Meinung nach der Relevanz von diesem Thema nicht gerecht.
Um trotzdem kurz darauf einzugehen: Korrekterweise ist eine Klimaanlage je nach Nutzung entweder eine Kältemaschine oder eine Wärmepumpe. Das sind die korrekten thermodynamischen Begriffe, je nachdem welche Seite genutzt wird. Genauso ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe im Kühlbetrieb eine Kältemaschine. Deswegen ist sie aber keine Klimaanlage, da das kein thermodynamischer Begriff sondern einfach eine Produktbezeichnung ist.
Aber sehr wohl ist eben eine Klimaanlage eine Wärmepumpe, nämlich eine Luft-Luft-Wärmepumpe. Für die Unterscheidung zu Systemen die Wasser erwärmen gibt es ja gerade diese Nomenklatur mit Angabe der Quelle und Senke.
Dementsprechend kann eine Klimaanlage genau wie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe die Umweltwärme nutzen um effizient zu heizen. In dieser Hinsicht steht sie der Luft-Wasser-WP in nichts nach. Die Unterschiede liegen vor allem beim Komfort (Geräusch, Optik, Luftstrom). Dafür kann man aber eben auch vernünftig kühlen, wie schon erwähnt (Tauwasser wird abgeführt, keine kalten Füsse). Die umsetzbare Heizleistung oder Funktionsfähigkeit bei geringen Temperaturen ist dabei eben nicht schlechter, sondern im Altbau mit hoher VLT durch die geringe erforderliche Verflüssigungstemperatur wegen der Konvektion sogar von deutlichem Vorteil. Das Klimaanlagen nur in warmen Ländern zum Heizen genutzt werden können ist einfach Schwachsinn. Der Beweis sind die nordischen Länder, wo sie häufig zum Einsatz kommen. Angehängt findet ihr ein Foto dass ich in Røros aufgenommen habe, einer der kältesten Orte Norwegens mit einer Jahresmitteltemperatur von ca. 0 Grad, kühlen werden die mit den Dingern wohl kaum.
Fortsetzung folgt