Verkehrsminister Wissing, FDP/ e-Fuels und das EU-Verbot für Verbrenner

Nicht wirklich ^^

Ich oute mich mal als 2 Takt Schnüffler :grin:

Wenn ich nach Deutschland komme und hinter einer Pappe oder einem Wartburg fahre geht das Fenster erstmal runter und die Nase raus.

Herrliche Erinnerungen an die eigene Jugend…

Wobei ich auch jeden verstehe der das nicht riechen will und auch nichts vermisse, wenn kein 2 Takter mehr fährt.

Apropos 2 Takter, fragt mich nicht warum, aber Kettensägen mit 2 Takt Motor stinken o.O

Ich finde ja auch das der Klang oder der Geruch von 2-Takter-Simsons u.Ä. was nostalgisches haben, aber davon kann man sich ja bei gesamtgesellschaftlichen Fragen nicht leiten lassen.

Natürlich nicht.

Das wollte ich auch in keinster Weise andeuten.

Übrigens wie des öfteren war der Osten auch da seiner Zeit vorraus:

"In einer geringen Stückzahl wurde das Simson SR 50 mit einem Elektroantrieb ausgestattet. Noch zu DDR-Zeiten 1977 begannen die Entwicklungsarbeiten, 1989 stand der benötigte Elektromotor zur Verfügung.[12] "

Jetzt wissen wir, warum die DDR komplett verschwinden musste. Gentscher musste damals den Verbrennungsmotor retten. :smile:

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Yes, you made my day :crazy_face:

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2 Beiträge wurden in ein neues Thema verschoben: Was will die FDP? Und was wollen wir als Wähler’innen von unseren Politiker’innen?

Das Verbrennerverbot der EU ist schlecht gemacht. Es verbietet Motoren auch dann, wenn die Gesamtbilanz des Kraftstoff Klimaneutral ist, wenn am Auspuff CO2 raus kommt. (Das bei E-Fuels vorher der Luft entzogen wird)

Die FDP ist aber unehrlich. Niemals wird sie zulassen, dass es Rahmenbedingungen gibt, die sicherstellen, dass solche Kraftstoffe verwendet werden.

Denn dahin gibt es 2 Wege:
Extreme Erhöhung des CO2 Preis, sodass fossile Brennstoffe teurer sind als E-Fuels.
Oder diese gesetzlich vorschreiben. Was aber die F-Fuels auch nicht billiger macht.

Der Preis liegt bei beiden Varianten beim Achtfachen des aktuellen Benzinpreis ohne Mineralölsteuer. Im Moment so ca. 0,95€. Wer soll glauben, dass die FDP tatsächlich 8€ pro Liter zulassen würde?

Stimmt, weil es nämlich keinerlei Verbot gibt. Es werden lediglich Flottengrenzen, die Hersteller erreichen müssen OHNE STRAFEN ZU ZAHLEN auf 0 gesetzt. Sie können aber sogar nach 2035 noch neue Verbrenner zulassen, auch ohne E-Fuel-Beschränkung oder so, wenn sie dafür Strafen zahlen, die sie aber natürlich auf die Kunden umlegen können.

Im Grunde ist das jetzt schon eine Lex-Porsche, da Porschefahrer sich die Mehrkosten durch die Strafen am ehesten leisten können.

Exakt das ist der Punkt, der meines Erachtens nie aufgemacht wird.
Die FDP tönt immer von CO2 Preis, Marktregelung und Technologieoffenheit, will selbst aber aktiv verhindern, dass ein angemessener CO2 Preis etabliert wird, weil ihr Hauptklientel eben massiv unter dieser Abgabe „leiden“ würde, weil diese eben meist einen verschwenderischeren Lebensstil pflegen als andere Gruppen.

Der einzige Weg den die FDP bereit wäre zu gehen ist dass E-Fuels massiv subventioniert werden, damit sie „für alle bezahlbar“ sind (das Narrativ „bezahlbar für den kleinen Mann“ ist hier extrem wichtig dass es genug Leute kaufen, am Ende ist es schlicht Umverteilung nach oben)

Ein echter CO2 Preis ist nicht im Interesse der FDP, nur unter massiven Ausnahmen und Anlaufsubventionierung. Sie predigen immer das CO2 neutrale fahren mit E-Fuels, bis es aber CO2 neutral ist (und damit auch von den Abgaben befreit wird) werden noch 30-50 Jahre ins Land gehen.

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E-Fuels sind im Vergleich zu E-Autos reine Energieverschwendung, weil man mit einer kWh im E-Auto einfach viermal so weit fahren kann wie mit einem E-Fuel-Motor. Wir haben jetzt schon nicht genug Strom aus erneuerbaren Energien, um alle anderen Kraftwerke abzuschalten, bis dahin dürfen wir keine Energie vergeuden. Solange wir nicht genug Ökostrom für alles haben, sind E-Fuels nicht CO2-neutral, weil sie (indirekt) den Betrieb fossiler Kraftwerke erfordern, um die Energielücke zu schließen.
Folgekosten wie der CO2-Ausstoß wurden schon immer gern externalisiert, das geht von der Klimaerhitzung bis zu Krankheiten durch dreckige Luft. Würde jeder die durch sein (Konsum-)Verhalten entstehenden Schäden selber bezahlen müssen, würde niemand mehr mit einem Verbrenner fahren, fliegen, Kreuzfahrten machen oder Kleidung aus Bangladesh kaufen.

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Ich glaube, die jetzigen Autofahrer können froh sein, wenn der Strom wenigstens für Batterie Fahrzeuge reicht. Ich denke eher, dass mehr Menschen auf Pedelecs unsteigen müssen. Ich will da niemandem was wegnehmen, wir haben aber nur eine Erde für Rohstoffe (dazu gehören insbesondere auch Luft und Wasser)

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Hat hier jemand juristische Expertise und kann erklären, welche Konsequenzen es hat, wenn Klimaziele gerissen werden; sei es, man trägt dafür die Verantwortung als Minister eines Ressorts, das Klimaziele gewohnheitsmäßig reißt, oder als gesamte Regierung, die beispielsweise unter den selbstgesteckten Windausbauzielen bleibt?
Ist das eher die Größenordnung von ‚Ja mei‘ oder von ‚bei Rot über die Ampel‘?

Geht wahrscheinlich genau so schlimm aus wie für Andi Scheuer, als er 700 Millionen in die Maut versenkt hat. Oder anders gesagt: Es interessiert niemanden.

Sicher wird es Reaktionen geben, am Ende wird es dann aber mit „da haben wir uns wohl zu ambitionierte Ziele gesetzt“ abgetan und eine neue Deadline gesetzt werden.

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Es ist ziemlich exakt die Größenordnung „Ja mei“, eher noch niedriger.
Anders gesagt: Es gibt keine harten „juristischen Konsequenzen“. Im Höchstfall stellt das BVerfG fest, dass die Politik durch Untätigkeit Grundrechte verletzt hat und fordert sie auf, effektive Maßnahmen zu treffen. „Bestrafen“ kann das BVerfG nicht, das ist auch nicht seine Aufgabe: Es ist in einer Demokratie Aufgabe der Bevölkerung, eine untätige Regierung abzustrafen.

Auch in internationalen Verträgen zum Klimaschutz gibt es grundsätzlich keine juristischen Konsequenzen. Die Einhaltung des 1,5°-Zieles im Übereinkommen von Paris ist ebenso wie das 2%-Ziel für Verteidigungsausgaben der NATO nur eine Absichtserklärung, daher: Die Staaten erklären sich bereit, zu versuchen, das Ziel zu erreichen. Weder verpflichten sich die Staaten zu spezifischen Maßnahmen (oder auch nur dazu, das Ziel mit allen Mitteln zu erreichen), noch gibt es irgendwelche Konsequenzen für unzureichende Maßnahmen oder Austritte (siehe den zeitweiligen Austritt der USA unter Trump). Auch hier gibt es daher keinerlei juristische, sondern nur (außen-)politische Konsequenzen, kurzum: Das Ansehen von Staaten, die zu wenig tun, leidet unter Umständen, aber that’s it…

Genau das. Politiker können weiterhin ohne Strafe bewusst gegen Entscheidungen des Bundesverfassungsgericht verstoßen. Es gibt schlicht keine Konsequenzen, deswegen kann man bei Entscheidungen dieses Gerichts zu Lasten der Politik auch erstmal abwinken. Zahnlos halt.

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Mal abschliessend vielleicht die (rhetorische) Frage: ist die Antriebsart Verbrenner an sich so entscheidend? Also dahingehend, das Menschen aus Überzeugung daran frsthalten wollen? Fahrern PS-starker Sportwagen und Besitzern von Oldtimern gestehe ich das ja durchaus zu, aber der Masse an Autofahrern ist die Antriebsart eher egal, behaupte ich.
Die Aspekte hier sind eher die Kosten (Kauf, Unterhalt, Verbrauch) sowie die Alltagstauglichkeit (Tank-/Ladeinfrastruktur, Reichweite, Platz, Komfort).
Also aus Sicht der Autohersteller wären die Kosten die Stellschraube, für den Staat die Infrastruktur ein thema.

Daher verstehe ich dieses krampfhafte Festhalten am Verbrenner nicht.

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Ich bin mir da nicht so sicher. Leider werden unsere Kinder (vor allem Jungen) selbst heute noch mit der „Faszination Auto“ erzogen, zu der definitiv der Verbrennungsmotor gehört. Es ist schon absurd, bei wie vielen Menschen wegen dieser Sozialisation eine positive Verknüpfung von „Benzingeruch“ und „Motorlärm“ zu Themen wie „Freiheit“ oder „Stärke“ entstanden ist.

Auf der reinen Faktenbasis ist ein Elektroauto selbst für die klassisch dem Verbrenner zugeschriebenen Dinge überlegen - gerade was die Beschleunigung (also Explosivkraft, wenn man so will) angeht zieht ein Elektrofahrzeug jeden gleichstarken Verbrennungsmotor hemmungslos ab. Aber er ist halt leise und stinkt nicht - und das alleine führt bei vielen Auto-Enthusiasten dazu, ihn zu verschmähen. Und diese Auto-Enthusiasten findet man vor allem auch in den unteren Einkommensschichten, wo das Auto noch stärker ein Symbol für Unabhängigkeit ist.

Das krampfhafte Festhalten am Verbrenner ist gerade in Deutschland symptom einer Sozialisation in einem Land, das große Teile seiner Identität aus dem Ottomotor und der darauf aufbauenden Industrie zieht. Man könnte es auch als konservativen Reflex bezeichnen. Es ist leider sehr schwierig, diese emotionale Bindung mit Fakten zu bekämpfen.

Ja, das Auto als emotionales Element ist nicht zu unterschätzen. Bei der jüngeren Generation stelle ich in meinem Umfeld meist fest, das diese gerne sportliche oder zumindest sportlich aussehende Autos bevorzugen.
Aber die Entscheidung für einen Verbrenner resultiert meist daher, das sich junge Menschen selten ein eAuto leisten können oder, auf dem Land speziell, keine ausreichende Ladeinfrastruktur vorhanden ist. Da ist die junge Generation eher pragmatisch, auch durchaus umweltbewusst.
Bei solventen älteren Fahrern ist ein Auto durchaus noch Statussysmbol.

Da bin ich voll auf Deiner Seite.
Wir alle müssen unseren Konsum radikal reduzieren. Dazu gehört auch Mobilität. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass diese vielen Menschen tatsächlich Spaß daran haben, jeden Tag so viele Kilometer herumzugurken. Katja Diehl schreibt in ihrem (wirklich lesenswerten) Buch „Autokorrektur“, dass wir mit jeder Zunahme an Geschwindigkeit nicht etwa Zeit sparen, sondern nur immer weitere Wege fahren. Das ist so absurd! Jeder Wohnort soll einfach lebenswert sein mit Arbeitsplätzen, Geschäften, Ärzten und Kultur, die fußläufig erreichbar sind. Wenn man mal woanders hin muss/will, soll das mit ÖPNV erreichbar sein oder man fährt mal Taxi oder leiht sich ein Auto. Aber vor allem Arbeit und Schule, wo wir Menschen so täglich hinmüssen, sollen nah am Wohnort sein. Deshalb müssen auch alle Schulen gleich gut sein. Dann gehen nämlich alle Kinder einfach in die Schule um die Ecke, nicht drei Bezirke oder Städte weiter, wo Eltern sie reinklagen, weil dort der Unterricht besser ist oder der Migrantenanteil niedriger (sic!).

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Habe ich gegenteilige Erfahrungen gemacht. Die jungen Menschen im Unternehmen (Auszubildende + ~5 Jahre ) interessieren sich für Autos - und nur wenige bis kaum eine/r besitzen ein Auto.
Führerschein ist auf Grund der nur 25.000 Einwohner und den darauf angepassten ÖPNV eher nur eine Notwenigkeit.
Meine Einschätzung, je urbaner der Lebensraum, desto niedriger die emotionale Bindung zum Auto.

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