Weißt du, was Trump so gefährlich macht? Dass seine Gegner ihn für einen Vollidioten halten und ihn ständig unterschätzen. Er ist kein Idiot, ihm sind nur andere Dinge wichtig, als dem Rest der Welt: er selbst. Er würde ohne mit der Wimper zu zucken die USA opfern, wenn er anschließend ein paar Millionen mehr auf dem Konto hätte. Und wenn er eine Ersatz-Erde hätte, würde er den kompletten Globus verschachern. Er ist ein Propaganda-Genie und weiß die Massen zu manipulieren. Wenn sein absolut unrealistischer Sieg bei den Wahlen gegen Hillary die Augen nicht geöffnet hat, was dann? Natürlich hatte er absolut weniger Stimmen, die Demokraten haben sich dumm angestellt, die geleakten Emails… aber wer hätte ihm denn überhaupt zugetraut, sich in den Vorwahlen durchzusetzen? Oder dass er dann mehr als 10% bekommt? Er ist skrupellos, vielleicht ein Soziopath, aber er ist kein Idiot.
Das mag sein, ändert aber nichts ander Tatsache, dass er einer ist.
Und natürlich ist er gefährlich! Aber er taktiert nicht. Er kann sich nicht verstellen. Er macht plump das was er für richtig hält und geht dabei über Leichen.
Dass Trump Erfolg hat(te) liegt nicht an seinem, hohen Intellekt und seinem polistisch klugen Handeln! Es funktinoiert nur deswegen, weil es im politischen Klima der USA auf fruchtbaren Nährboden fällt.
Was Putin da gerade abzieht, funktioniert auch ohne den Rückhhalt des Volkes - zumindest bis zu einem gewissen Grad.
Sehe ich nur bedingt so… Es liegt leider in der Natur der Sache, dass die Klugen Leute sich über Kleinigkeiten gegenseitig zerreissen (wie man das unter Biden auch gerade schön sehen kann) und deswegen verlieren. Für Leute wie Trump reicht es nur „dagegen“ zu sein. Da braucht man kein großes Wahlprogramm. Deswegen ist die AfD in Deutschland auch so erfolgreich…
@Dave Deine Befürchtungen scheinen einige Leute mit entsprechender Kohle zu teilen:
Handwerker-Mangel, zu wenig bezahlbarer Wohnraum in Städten und Windräder werden auch nicht genug gebaut aber Hauptsache private Bunker
Naja, bezahlbarer Wohnraum, Windkraftanlagen und der Fakt, dass sich mehr Menschen einen privaten Bunker zulegen sind voneinander thematisch wie volkswirtschaftlich doch weitestgehend entkoppelt. Wohnraum wird ja nicht günstiger wenn Leute weniger Bunker kaufen?
Ich glaube es ist eher wichtig die gesellschaftlichen Stimmungsveränderungen, die mit solchen Handlungen verbunden ist wahrzunehmen und vor allem ernst zunehmen. Wir sollten die Chancen der durch die Krise ausgelösten gesellschaftlichen Solidarität nutzen und dagegen anarbeiten, dass sich „ein Zustand der Angst“ in den Köpfen der Gesellschaft festigt.
Finde deinen Schreibstil/Argumentationsstil sehr konstruktiv und sachlich. Find ich super.
Die Abstimmung in der UN-Vollversammlung am 2. März 2022 gibt eine Vorahnung vom potentiellen Umfang des Bündnisraums (siehe die nicht-grünen asiatische Staaten, die übrigens zusammen fast die Hälfte der Weltbevölkerung umfassen):
Edit: warum wird die Bildunterschrift nicht angezeigt? (Quelle: Russischer Überfall auf die Ukraine 2022 – Wikipedia)
China wird nicht so dämlich sein, sich auf ein militärisches Bündnis mit Russland einzulassen.
Klar, die wollen Taiwan haben, haben aber sonst eigentlich außenpolitisch keinen großen militärischen Hassle mit anderen Ländern. Und im Gegensatz zu Russland, wo die Wirtschaft schon seit Jahren eher am Boden liegt und das von Öl und Gas abhängig ist, ist in China der Laden gerade so richtig fett am brummen.
China ist auf dem Weg die Welt allein durch wirtschaftliche Übermacht einzunehmen.
Warum sollten sie das riskieren indem sie sich auf einen zweifelhaften militärischen Konflikt einlassen bei dem sie keine Aktien im Spiel haben? Sanktionen wie Russland sie gerade erlebt, würden China noch wesentlich(!!!) härter treffen als Russland.
Es droht vermutlich kein explizites Bündnis wie beispielsweise die NATO, sondern eher eine geopolitische Arbeitsgemeinschaft mit chinesischem Hegemon und russischem Juniorpartner (siehe oben zitierter Artikel).
Was ist die Konsequenz daraus? Erst die Ukraine Russland überlassen und dann schluckt China Taiwan. Immer schön nach dem guten alten Motto „Erst kommt das Fressen, dann die Moral“. Autokraten und Diktatoren können es sich leisten in großen Rahmen zu denken, da sie sich um den schnöden Mammon nicht kümmern müssen.
Hier ein Auszug aus dem Bericht (Jahr 2018):
„Ich zweifle nicht daran, dass China immer wichtiger wird und seine nationale Stärke ausbaut. China erarbeitet sich Schritt für Schritt seine Stellung als globale Supermacht. Unsere politischen Führer erwähnen immer wieder, dass sich China ins Zentrum der Weltbühne bewege. Und ich glaube, das ist richtig.“
Ganz schön starker Tobak. Man muss, genauso wie bei Putin, sich nur informieren und das ernst nehmen, was gesagt und geschrieben wird. Jede Art von Relativierung ist Naivität, Unterstützung oder halt nach dem guten, alten Motto „Erst das Fressen,…“ Aber das soll jeder mit sich selber ausmachen.
So schnell wie sich die Eskalationsspirale wegen dem Krieg in der Ukraine z.Z. dreht wird es wohl zu einem Fiasko kommen falls niemand schnell anfängt zu bremsen.
Einen potenziellen Bündnisraum sehe ich da nicht. Indien und China mögen sich gar nicht, Indien und Pakistan auch nicht. Diese Staaten tun schlichtweg neutral, weil sie nicht direkt betroffen sind, weil sie sich ein semi-gutes Verhältnis zum Westen leisten können (Indien) oder es eh schon haben (China, Pakistan, Iran) oder weil sie total abhängig von Russland sind (Syrien, Zentralasien komplett, Nordkorea). Denke ich zumindest.
Weiß ich nicht, bin mir da nicht so sicher… Was gerade mit Russland und der Ukraine passiert, dürfte China durchaus abschrecken. Denn: Egal was passiert… Russland wird sich davon so schnell nicht erholen. Selbst wenn Putin rein politisch damit durchkommt: Russland ist am Boden.
Kein Mensch wird mehr einen Cent auf das geben was Putin an Zusagen macht. Und diese Unsicherheit werden die anderen Staaten sich in irgendeiner Form bezahlen lassen.
Je länger der Krieg dauert je schwerer wird Russland wirtschaftlich geschädigt, und selbst wenn wir ihm alle Vergeben und sagen „Schwamm drüber“: Zumindest was Öl und Gas angeht, ist der Schaden angerichtet. Putin hat es geschafft, dass wir jetzt mit der Brechstange auf erneuerbare Energien umschwenken…
Das werden wir in einem halben Jahr nicht einfach mal eben so rückgängig machen…
Ich kann mich irren… Aber nach dem Fiasko was Putin gerade erlebt, würde ich mir das an Stelle von China SEHR, SEHR gut überlegen, die gleiche Aktion mit Taiwan abzuziehen. China hat bei Wirtschaftssanktionen deutlich mehr zu verlieren als Russland. Klar, dem Westen wird das auch deutlich mehr wehtun.
Aber wir reden von einem Exportvolumen von 6 Billionen(!) US-Dollar. Wenn wir denen den Geldhahn abdrehen, können die ziemlich schnell dicht machen.
Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, aber den Gedanken, einen militärischen Konflikt mit reinen Wirtschaftssanktionen zu beenden und eine Weltmacht so in die Knie zu zwingen, finde ich irgendwie cool.
Wäre schön wenn es funktioniert…
Da stimme ich mit dir überein. Dabei kommt es aber sehr auf das Verhalten der Bevölkerung an. Wir müssen der Politik als Gesellschaft das ganze klare Signal geben, dass wir bereit sind für unsere Werte auch einen kurzfristig höheren Preis zu zahlen. Wenn wir jetzt tatsächlich sofort anfangen (nicht nur) unsere Energiegewinnung umzustellen, lernen wir langfristig, dass ein auf Ökologie und auf Werte beruhendes Wirtschaftssystem sich im wahrsten Sinne des Wortes bezahlbar macht. Die Politik muss dann „nur“ eine Strategie entwickeln für den vorhersehbaren Wettkampf mit China.
Ähnliches höre ich immer wieder. Aber was sind diese hehren Werte die es zu verteidigen gilt? Wo sind die definiert und festgehalten damit man sich darauf berufen kann?
Mal in das Grundgesetz schauen, insbesondere Artikel 1 bis 19?
Ich bin mir sicher, dass sich die sogenannte „westliche Wertegemeinschaft“ nicht auf das deutsche Grundgesetz bezieht.
Mit der westlichen Wertegemeinschaft gibt es keinen Staatsvertrag. Mit den anderen NATO Mitgliedsländern über den Nordatlantikvertrag schon und da kommen auch - in schriftlicher Form - Werte vor. Ebenso in den EU-Verträgen sowie in der Charta der Vereinten Nationen. Dass nicht immer alle sich an das halten, was sie da einmal unterschrieben haben, ist ja ein ganz anderes Thema. Wie stellst Du Dir denn eine schriftliche Definition vor, was soll sie enthalten und wie und von wem soll sie abgestimmt und beschlossen werden und mit welcher Relevanz?
Wie bizarr, sich die eigenen Beiträge in dieser Diskussion durchzulesen, die man vor erst 2 Wochen geschrieben hat.
Das folgende ist eine gekürzte Version der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, wie sie von der Generalversammlung der Vereinten Nationen 1948 beschlossen wurde.
Die 30 Menschenrechte | Gemeinsam für Menschenrechte
Beschlossen, aber kein rechtskräftiges Dokument. Das sagt eigentlich alles über die Institution UN.
Aber ganz abgesehen davon würde ich mich schon interessieren, ob sie keine Werte haben.
Ich denke, das ist Ansichtssache. Egon Bahr hat in einem Gespräch mit Schülern einmal gesagt „In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“
Ob und welche Werte man hat, hat wenig damit zu tun, welche Rolle man ihnen in der Politik zuschreibt.