Übergewinnsteuer und mögliche Auswirkungen auf die Spritpreise

Der eigentliche Witz ist jetzt, dass die Preise an den Tankstellen teurer werden je näher du der polnischen Grenze kommst die Tankstellen auf der anderen Seite der Oder werden von derselben Raffinerie beliefert, sind aber deutlich billiger ^^

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Dass die Herstellung den gleichen Preis bis zur Raffinerie hatte ist das eine, der Produktpreis an der Tankstelle setzt sich aber auch aus diversen Löhnen, Miete bzw. Pacht der Tankstelle und noch einigen weiteren Dingen zusammen. Und all diese Dinge sind jenseits der Oder günstiger.
Eine Referenzgröße: Als Tankwart in Deutschland verdient man etwa 2000€/Monat, in Polen 800€.
Dass Deutschland im europäischen Vergleich ein Hochlohnland ist, und sich dieser natürlich auch auf die Spritpreise niederschlägt, ist doch wohl eindeutig, und ein Grund für systemisch höhere Spritpreise in Deutschland, als in den meisten umliegenden Niedriglohnländern.

Ja Herr Wirtschaftswissenschaftler, deswegen ist der Sprit 40km vor der polnischen Grenze bis zu 4 Cent billiger als 5km vor der polnischen Grenze.

Weil der Tankwart in Eberswalde billiger ist als in Schwedt/O.

Wenn du die A13 hoch fährst kannst du an der letzen Raststätte (Buckowsee) die Spritpreise in Schwedt ablesen.

Aber du wirst bestimmt auch gleich erklären, dass das normal ist, das der Autobahnaufschlag auch 30km entfernt von der Autobahn gezahlt wird.

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Die Nachfrage von aus Deutschland über die polnische Grenze kommenden Autos ist an der ersten Tankstelle jenseits der Grenze höher als an der ein paar Kilometer weiter entfernten.
Nachfrage treibt Preise.
Die erste Tankstelle direkt an der deutsch-österreichischen Grenze hat auch immer höhere Preise als weiter im Inland von Österreich liegende. Da kann man täglich deutsche Autofahrer für wenige Minuten österreichische Luft schnuppern und günstigere Spritpreise mitnehmen und anschließend zurück nach Deutschland fahren sehen.
Das Betanken hauptsächlich in Deutschland fahrender Autos im Umland drückt auch den Co2-Ausstoß Deutschlands nach unten, da der Standort der Tankstelle als Co2-Ausstossort verwendet wird. Der Tankrabatt ist also faktisch ökologisch wertvoll, da Autos eher in Deutschland betankt werden, weil sich die Umwege ins Ausland weniger lohnen. Der Co2-Ausstoss auf dem Papier wird jedoch steigen, weil die Zurechnung domestiziert wird. Somit wird der Tankrabatt faktisch Deutschlands Luft Co2-befreien aber buchhalterisch belasten.

So und jetzt bitte nochmal lesen was ich geschrieben habe.
Verstehen.

Und aufhören etwas ganz anderes zu erklären.

Vielleicht wird das ja dann was.

Habe allerdings keine Hoffnung, da du ja dann nicht ablenken kannst.

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Das Problem ist ja auch, wenn mit der Androhung einer Übergewinnsteuer die Preise an den Zapfsäulen wieder sinken, ist es ja auch schlecht. Diesmal fürs Klima. So ist es doch optimal. Der Buhmann sind die Ölmultis und nicht die Grünen.

Sorry da hatte ich dich missverstanden.
In Schwedt wird mehr Sprit nachgefragt, da es die einwohnerreichste Stadt der Uckermark ist und mehr Verkehr durch Schwedt im Vergleich zu Eberswalde geht.
Mehr Nachfrage würde eigentlich zu steigendem Angebot führen, da mehr Tankstellen aufgebaut würden und die Konkurrenz die Preise drückt. Durch die Nähe zur polnischen Grenze lohnt es sich aber kaum in Schwedt eine Tankstelle aufzubauen - da viele potenzielle Kunden lieber die 5km über die polnische Grenze zur polnischen Tankstelle fahren - dies gilt insbesondere für den Durchgangsverkehr. Also besteht ein geringeres Angebot im Verhältnis zur Nachfrage in Schwedt als in Eberswalde- mit den entsprechenden Preisauswirkungen.

s. auch

Falsch.

Die Nähe zur Grenze setzt Angebot und Nachfrage als Regulatorium im Grenzgebiet außer Kraft.

Übrigens gibt es in Schwedt trotzdem 4 Tankstellen, nur keine „freie“

Das musst du näher erklären. Warum sollte nahe der Grenzen Angebot und Nachfrage nichts mehr gelten?

Es gibt diesseits der Grenze ein Überangebot, aber keine Preissenkung um Nachfrage zu erzeugen.

Ein Beitrag wurde in ein existierendes Thema verschoben: Ukraine-Krieg: Übergewinnsteuer für Deutschland?

Eher die FDP… Die Ölunternehmen machen nur das, was Unternehmen nunmal so machen: Gewinne maximieren.

Eigentlich müsste Lindner doch jedes Mal wenn er an einer Tankstelle vorbeifährt vor Scham im Boden versinken.

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Dazu müsste man aber so etwas wie Anstand und Moral haben. Keine Kompetenzen dieser Partei.

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Hi @lib, hier irrst Du Dich. Ja die Kosten haben einen Effekt, der ist aber fast vernachlässigbar, denn den gleichen Effekt gibt es an der luxemburgischen Grenze und dort sind Löhne und Mieten deutlich höher als in Deutschland.
Der erste Grund ist meistens die Mineralölsteuer, die in diesen Ländern deutlich niedriger war.
Wenn der Sprit aber im Ausland deutlich billiger ist, wird weniger auf der deutschen Seite getankt.
Also gibt es weniger Tankstellen auf der deutschen Seite. Und wenn der Umsatz in Litern niedriger ist, muss der Ertrag pro Liter höher sein, damit es sich lohnt. Aber noch wichtiger ist der Effekt, dass nur die Leute tanken, die nicht an den billigeren Sprit über der Grenze kommen, sei es dass der Tank leer ist, es ihnen egal ist oder der Aufwand (Fahrtstrecke) zu hoch ist. Wer aber wegen 20 oder 30 Cent nicht 15 km weit fährt, kümmert sich auch nicht darum, ob in 3 km der Sprit 2 Cent billiger ist, falls es dort überhaupt eine Tankstelle gibt. Damit gibt es keinen Grund, die Preise aggressiv niedrig zu halten - die Spanne wird hoch gesetzt und der Sprit kurz vor der Grenze ist sogar deutlich höher als 30 km weiter im Landesinneren.
So etwa funktioniert der Markt.

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Eine sehr schöne Aufarbeitung der zwei wissenschaftlichen Mitarbeiter aus dem Bundestag, welche die Bundestagsvorlage für die Linken geschrieben haben zum Thema Übergewinnsteuer.

Ich hatte anfangs ja auch gedacht, dass es evtl. besser wäre, dem Energieoligopol die Gelder zu lassen und im Sinne einer 7G oder 6B Rücklage eine Verpflichtung einzuführen, die sie zwingt das Geld instantan in EE zu investieren. Allerdings habe ich dann meine Meinung geändert, denn eine Heerschar findiger Berater und Co würde die Regeln biegen/beugen bis zum geht nicht mehr damit auch die Shareholder zufrieden sind mit ihren kurzsichtigen Interessen.

Da wir hier in BY Neogrüne Investoren sind, achten wir auf Rendite, die aber gerne zugunsten langfristiger Ziele niedriger ausfallen darf.
Ich analysiere gerade die Zahlen der Energiekonezerne hinsichtlich ihrer Investitionsvolumina in die erneuerbaren Energien beginnend 2010. Bei der Preußenelektra habe ich mir ja auch bereits die Zahlen zu Atomkraft angesehen und das is ja nicht ganz so toll…

Hier das Analyse-Video von Maurice Höfgen, O-Ton: mitnichten werden neue Investitionen in EE unterbleiben, wenn man den Konzernen ihren „Übergewinn“ mit 25 % belastet… Sehe ich genau so.
Die Energieriesen haben ohnehin keine andere Möglichkeit als sich umzustellen und anzupassen, sonst gehen sie unter, well sie keine Geschäftsgrundlage mehr haben. Es wird zusätzlich erklärt, wer alles die Übergewinne bezahlen muss.