Trump und Ukraine

Aktuell vermutlich unrealistisch, aber in naher Zukunft sehe ich dies als einzige Möglichkeit, die Ukraine glaubhaft zu garantieren. Die entscheidende Frage ist aber natürlich: Wie lange braucht Europa, um die gemeinsame Verteidigung zu organisieren und auszustatten? Und machen da auch alle EU-Länder mit? (Spanien? Italien?? Ungarn???)

Ich denke auch, dass Putin warten wird bis Trump nicht mehr im Amt ist. Aber der Fall Baltikum würde ja vermutlich über die Besetzung der Suwalki-Lücke erfolgen, um die russische Exklave von Kaliningrad (Königsberg) mit Belarus zu verbinden. Hier würden wir also zunächst über einen deutlich begrenzten Angriff reden (ca. 60 km Luftlinie, Breite wäre hier ja sekundär). Und hier mache ich mir langsam Sorgen, dass Russland dazu theoretisch deutlich früher in der Lage sein könnte.

Der Verlust dieser Verbindung zum Balitkum wäre natürlich ein Desaster für Europa:

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Reaktionen:

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Spannend wäre, wenn nach Trump die Republikaner am Ruder bleiben und ein J.D. Vance Präsident wird. Wenn Russland dann den nächsten Krieg beginnt, hätte das schon eine skurrile Note.

Aber sollte sich Europa doch zu einer gewissen Einigkeit (ohne Ungarn) durchringen, und den USA mit „Europe First“ die kalte Schulter zeigen…. Dünnes Eis?

Stimme da @Daniel_K zu. Russland und China warten entspannt ab bis Trump die Weltordnung zerbröselt hat, und legen dann ohne Rücksicht los.

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Was mich wundert: viele Politiker (Schloz, Merz, von der Leyen) posten Ihr Statement auf X. Wäre es nicht langsam Zeit - gerade jetzt - Abstand von X zu nehmen. Im Einvernehmen mit der europäischen Presse. Gibt ja auch andere Dienste.
Es wäre ein Anfang…. Wir müssen selbstständig und unabhängig werden.
Und was hat Orban noch in der EU verloren. Schmeißt ihn raus (egal wie). Wäre auch ein Statement!

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Man kann es aber auch andersherum sehen: Wenn wir bei Öl- und Gasversorgung schon so abhängig von den USA sind, dann sollten wir es bei unseren kritischen Waffensystemen nicht auch noch sein.

Und außerdem kann man Öl und Gas auf Vorrat lagern, was Deutschland seit Jahrzehnten zum Glück auch tut, wenn diese Vorräte auch immer nur für ein paar Monate ausgelegt sind.

Wie abhängig man hingegen bei importierten Waffensystemen von den „Interessen“ einzelner Staaten ist, das konnte man vor etwa 2 Jahren ganz gut sehen, als Deutschland Flugabwehrpanzer in die Ukraine liefern wollte aber die Schweiz dann die Weitergabe der dazugehörigen Munition verboten hatte, weil das ihre Neutralität verletzt hätte.

Edit:
Womit ich die Neutralität der Schweiz nicht per se als schlecht bezeichnen will. Der Fehler lag da eher bei Deutschland.

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:+1: kwT

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Jup. They are considering to send weiter Waffen

Das Problem ist, dass Trumps Deal bezüglich der Ukraine von vornherein wenig Aussichten auf Erfolg gehabt hat. Meiner Ansicht nach hat er mit diesem Auftritt den Sündenbock dafür geschaffen, den er seiner Fanbase gegenüber benötigt um das Scheitern seines Deals zu begründen - denn Schuld darf ja niemals der gottgleiche sein.

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Das ist ein frommer Wunsch, der angesichts des handelnden Personals wohl niemals in Erfüllung gehen wird.

Es mag den versammelten Foristen gefallen oder nicht - die Schlinge zieht sich zu um Europa und damit auch um Deutschland und die einzige Hoffnung ist, dass Merz und Klingbeil beide den Ernst der Lage erkennen und sehr schnell eine handlungsfähige Regierung bilden und gemeinsam mit dem Teil Europas der dazu Willens und in der Lage ist im Rekordtempo eine eigene selbstsuffiziente Rüstungsindustrie zu errichten. Dazu werden Schritte erforderlich sein, die insbesondere dem eher links gerichteten Teil unserer Bevölkerung überhaupt nicht gefallen werden.
Ich bin sehr gespannt, wie die Reaktion hier im Forum sein wird, wenn es dazu kommt.

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Ich z.B. bin für eine gemeinsame Verteidigungspolitik der EU und zu diesem Zweck dann durchaus für vernünftige Militärausgaben zur Herstellung der Verteidigungsfähigkeit.

Aber es ist richtig, wenn die Linke darauf beharrt, dass die Schuldenbremse gleichzeitig auch für Infrastruktur, Bildung und Wohnungen gelockert wird. Es fährt übrigens auch kein Panzer über einsturzgefährdete Brücken.

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Mal eine ganz blöde Frage:

Wenn Sicherheitsgarantien nicht zu dem „Deal“ gehörten, der da gestern unterzeichnet werden sollte, welche anderen Gegenleistungen sollte die Ukraine denn da erhalten?
Gibt es da irgendwo eine Übersicht?

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Liebes LAGE-Team,

bitte nehmt diesen Eklat und die nun unübersehbare Zeitenwende in eure Analysen und in den Podcast auf.

Danke Mike! Die aktuelle „Diplomatie“ der Trump-Administration – insbesondere durch den ehemaligen Präsidenten selbst – ist eine Katastrophe. Selten habe ich einen derart respektlosen Umgang erlebt. Und das, obwohl ich durchaus Bilder und Aufnahmen von Despoten kenne, die ihre Konkurrenten demütigten.

Selensky hat sich nichts vorzuwerfen. Nach den Prinzipien gelungener Kommunikation – sei es nach Marshall B. Rosenberg, Virginia Satir oder Paul Watzlawick – haben sich weder Trump noch J.D. Vance angemessen verhalten (von Diplomatie ganz zu schweigen). Ganz im Gegenteil: Sie versuchten, den ukrainischen Präsidenten mundtot zu machen, ihm medial wirksam Worte in den Mund zu legen und ihm die Schuld an allem zuzuschieben. Doch Selensky blieb standhaft und versuchte, dem mit Diplomatie und Klarheit etwas entgegen zu setzen. Da bewundere ich doch seine insgesamt erstaunliche Gefasstheit als Reaktion.

Frage bzw. These: Trump und seine Anhänger sollten in Zukunft möglichst wenig Beachtung finden. Statt ihnen eine Bühne zu bieten, sollten ihre Machenschaften inhaltlich aufgedeckt, aber nicht unnötig medial verstärkt werden. Was notwendig ist, muss kommuniziert werden – doch es darf nicht zur Verstärkung ihrer Rhetorik und Narrative beitragen.
Dass das Handeln des aktuellen US-Präsidenten von kindlichem Trotz, destruktivem Eifer und gezielten Lügen geprägt ist, steht längst außer Zweifel. Mehr Zerstörung ist kaum noch möglich – es sei denn, auf militärischer Ebene.

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Keine. Es sollte eine Entschädigung für vergangene Hilfen sein.

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Wir werden Zeugen eines Rollbacks zurück zum Feudalismus, auf globaler Ebene und mit Technik des 21. Jhds.

Ich glaub nicht, denn sie gönnen sich ja erstmal eine Karnevalspause. Das muss angesichts der Weltpolitischen Lage ja mal drin sein.

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Allgemein in die Runde hier, die auch in anderen Threads des Themas Aufrüstung wieder mehr Beachtung geben und solche verlangen. Ich bin mir der Härte der folgenden Aussage bewusst. Aber ich lese hier so viel „einseitige“ Meinungen: Waffen aufrüsten.

Wozu gibt es die Abschreckung durch atomare Waffen? Wozu Rüsten wir konventionell auf? Um wieder 100 Jahr zurück zu fallen und junge Menschen in den Tot schicken, damit es ja keinen Weltuntergang gibt, sondern es konventionell gelöst werden kann? Der Weltuntergang kommt dann so oder so.
Sobald Truppenansammlungen an europ. Grenzen aufkommen sollte das erste Racketensilo, öffentlich dargestellt, auf gehen. Es wird hier immer über Macht demonstrieren gegenüber den Aggressoren geredet, dann kurz und knapp: Silo auf (und ja, im moment meine ich dann wohl Frankreich und UK, weil in Deutschland nur die amerikanischen Atomwaffen sind). Von mir aus auch Atomwaffentests im Atlantik. Um mal durch große Hitze das gesamte System abzukühlen.

Ich bin nicht bereit, meine Kinder zu opfern, für eine so kaputte Politik des Stärkeren durch Soldatenopfer.

Ich sage mal so, schöner Gedanke. Hat aber bei der AFD hierzulande auch nicht funktioniert.

Bei allem Verständnis: was wäre denn ein Plan gegenüber Trump, Putin oder Xi, der primär Abrüstung berücksichtigt?
Was müsste man den Autokraten da genau entgegensetzen?

Diese Art von „Abschreckung“ funktioniert nicht. Wie sollte unsere Demokratie glaubwürdig drohen, dass wir bei ein par Soldaten zu viel an der Grenze, oder einem begrenzten Angriff, bspw. aufs Baltikum oder die Suwalki-Lücke, als Reaktion nuklear eskaliert wird? Wann könnte ein deutscher Kanzler eine aufzubauende nukleare Kapazität einsetzen? In meinen Augen - wenn überhaupt- nur als Zweitschlag.
Der „Witz“ wirksamer Abschreckung besteht darin, auf jeder denkbaren Eskalationsstufe glaubwürdige Gegenmaßnahmen ergreifen zu können, damit die Eskalation sich nicht lohnt. Wenn man das so bereithält, dass die Gegenseite das glaubt, braucht man nichts davon einsetzen. Nur auf der höchsten Stufe reagieren zu können, was niemand wirklich will, ermutigt eine Salami-Taktik und macht damit das Gegenteil von Abschreckung. Hörenswert dazu: #74 Auch wenn es weh tut: Wir müssen unseren nuklearen IQ erhöhen | Bunker: Äh, brauchen wir die? - Sicherheitshalber

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Abrüstung habe ich nicht erwähnt, soll es eine Berufsarmee bleiben. Diese hat ja durchaus ihre Funktion, nämlich: dann die interne Sicherheitsapperatur zur Landesverteidigung gewährleisten. Gerne auch, mit freiwilligem und sich der Gefahr bewussten Soldaten im Stolperdraht-Modell an den Grenzen. Europas.
Aber wir sollten die [Angst vor dem Weltuntergang durch Atomare Bedrohung] der [Angst der Millionen Opfer durch konventionellen Krieg] unterordnen.
Dann gilt wieder mein oberer Post.