Tempolimit um Öl-Importe 2% direkt zu senken

Daran fasziniert mich eigentlich, dass wir es stillschweigend hinnehmen, das wir Regeln brechen. Ist fast wie Müll in die Landschaft schmeißen oder ein bisschen Steuern hinterziehen.

Ja, weil keiner von hinten mit 200 ankommt und man entspannter fahren kann. Meine Freiheit wird eingeschränkt durch Raser.

Es ist immer besser für den CO2 Ausstoß langsamer zu fahren. Auch wenn das Auto ein 3-Liter Auto wäre.

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Die Studie ist leider ohne die zitierte Literatur nicht vollständig nachvollziehbar. Es gibt Annahmen und oft auch konservative Annahmen, so dass die CO2-Einsparungen eher zu niedrig geschätzt werden. Nichts desto trotz fehlen aber auch schlicht an vielen Stellen Daten und es kommt das Verhalten von Menschen dazu. Daher würde es mich nicht wundern, wenn man dann überrascht feststellt, dass da doch was ganz anders ist. So wie die Einsparung von 1 Mio t CO2 pro 5 ct teurerem Diesel (aber vielleicht kommt die noch).

Bei 200 km/h ist der CO2-Ausstoß etwa 2,5mal so hoch wie bei 100 km/h (UBA-Studie). Das heißt, ein Diesel mit 5l Normalverbrauch braucht bei 200 km/h 12,5l. Da fallen also alle Autos drunter, die im Normalverbrauch bei 12-13l liegen. Das sind z. B. alle SUVs mit Allrad, die einen großen Motor haben, Sportautos (auch die „getarnten“ Audi RS, BMW M, AMG,usw.).

In Deiner Berechnung ja. Die UBA-Studie „analysiert ausschließlich die Klimawirkungen eines generellen Tempolimits auf Bundesautobahnen.“
Das hatte ich vergessen. Was ist denn Deine Quelle? Gibt es die irgendwo zum nachlesen?

Das geht mir ganz genau so. Wenn Du jetzt aber auf die Grafik mit den Geschwindigkeitsverteilungen guckst, wirst Du feststellen, dass bei 180 km/h der grüne Balken noch sichtbar ist. Heißt die Geschwindigkeitsbegrenzung schützt explizit nicht vor Rasern.
Dazu kommt aus meiner Sicht noch ein ganz wesentliches, übergeordnetes Problem. Nicht nur die Geschwindigkeit, sonderen auch so ziemlich alles andere wird im Straßenverkehr viel zu wenig kontrolliert. Das führt zu einem „Wilden Westen“ auf den Straßen. Der Raser mit 200 von hinten wäre ja kein Problem, wenn er rücksichtvoll wäre. Ist er aber nicht, sondern rast einfach mit 200 an einem vorbei ohne Rücksicht auf die Gefährdung. Deshalb funktioniert der Tempomat von @der_Matti auch in Österreich, aber nicht in Deutschland.
Wieso fahren denn Menschen hochmotorisierte SUVs? Technisch machen die Dinger keinen Sinn. Sinn dieser Autos ist, dass man sich im Straßenverkehr durchsetzen kann.

Wenn wir es schaffen die bestehende StVO durchzusetzen, insbesondere §1, dann haben wir aus meiner Sicht gesellschaftlich deutlich mehr gewonnen als durch ein generelles Tempolimit. Gleichzeitig spart das auch eine Menge CO2, denn 39% fahren auch bei Tempolimits zu schnell und rücksichtsvoll rasen geht jetzt bereits nur sehr eingeschränkt aufgrund des vielen Verkehrs.

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Ein Gesetz beschließen und die Schilder an den Landesgrenzen überarbeiten.

Wir haben auch genügend andere Regeln an die sich viele nicht halten.
Prominent immer wieder diverse Rauchverbote z.B. auf allen Bahnsteigen …

Ist also kein Argument gegen ein Tempolimit.

Frage was hat unbegrenzte Geschwindigkeit für dich mit Freiheit zu tun?

Freiheit ist es doch, dass dich niemand hindert von Á nach B zu fahren, wann immer du es willst.

Und warum der Unterschied zwischen Ausland und Deutschland?

Sind 1000km Autobahn in Schweden irgendwie anders als in Deutschland, wenn es um die Freiheit geht?

Nur dass du beides noch miserabler kontrollieren und durchsetzen kannst als ein Tempolimit.

Kannst natürlich, die monatliche Spritmenge rationieren, die jeder Autofahrer zugeteilt bekommt…

Rücksichtsvoll Rasen ist unmöglich !!!

Ein Argument für einheitliches Tempolimit, denn dann wird der Verkehr fließender und „Bremsstaus“ deutlich weniger.

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Vorab: Ich bin für ein Tempolimit von 130 km/h auf der Autobahn.

Zu den Kosten: Komplett zu Null-Kosten wird es nicht gehen. Das schöne ist, man kann ja rüber in die Niederlande schauen, wo 2019 ein Tempolimit eingeführt wurde. Lernen durch abschauen :wink:

Over the past few days, hundreds of workers taped over or took down signs nationwide indicating a speed limit of 120 or 130 kph and mounted about 4,000 new signs announcing the new, reduced speed limit. In some places, the reduced limit was already in force before the official start on Monday.
Quelle

Zur schnellen Abschätzung: Hier wurden die Kosten für die Niederlanden von der Zeitung Volkskrant zu ca. 19 Mio. € geschätzt. Bei einer Autobahnlänge in den Niederlanden von 2.790 km macht das ca. 6.810 €/km. Bei einer Deutschen Autobahnlänge von 13.200 km würden das dann für Deutschland ca. 90 Mio. € kosten. Das finde ich vollkommen in Ordnung.

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Die Kosten spielt man sicher mit weniger Unfällen und weniger Folgekosten locker rein. Wüsste gerne wie lange das dann dauert.

Die Niederlande hat schon seit 1973 einen Tempolimit. Anfangs 100km/h, später 120, dann 130. Sie wurde 2019 „nur“ tagsüber (06:00-19:00) auf 100 km/h herabgesetzt, aus umwelttechnischen Gründen (Stichwort: Stickstoffkrise).
Quelle: Wikipedia (Niederländisch)

Wenn man schon seit langem einen Tempolimit hat, und der überwiegend akzeptiert ist (hohe Strafen, viele Kontrollen), ist ein Herabsetzen weniger ein Problem als eine Neueinführung wie sie in Deutschland kommen müsste.

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Das ist genau der Grund warum ich momentan gegen ein Tempolimit bin. Als erstes sollten wir versuchen es hinzukriegen, dass sich der Großteil an die StVO hält und dann kann man ein Tempolimit einführen. Und gegen das Einhalten von bestehenden Tempolimits sollte eigentlich auch kein Widerstand da sein, denn die gibt es ja bereits.

Ich gehe auch davon aus, dass das Einhalten der StVO (mehr Kontrollen) einen deutlich größeren Effekt hat, als ein Tempolimit. Denn rein von der Logik her müssten Verstoße gegen die StVO deutlich gefährlicher sein, als schnelles Fahren auf freigegebener Strecke. Ich präzisiere: Schnelles Fahren ohne gegen §1 der StVO zu verstoßen, also Mindestabstand einhalten, niemanden gefährend, Rücksicht nehmen… also eigentlich gar nicht mehr so schnell fahren.

Ist es Ihre Meinung, dass das heute nicht der Fall ist? Dass sich nur eine Minderheit an die StVO hält? Das ist nicht meine Erfahrung.
Es gibt natürlich immer Raser, Falschparker, und andere die die Regeln mit Füßen treten, aber die Mehrheit?

Die Einführung eines Tempolimits müsste gut vorbereitet werden, Kommunikation ist extrem wichtig, und eine Übergangszeit ohne Strafen, nur mit Ermahnungen, wäre auch nicht falsch.
Ich war zwar noch zu jung für einen Führerschein, aber die Einführung 1973 in den Niederlanden war in meiner Erinnerung auch eine erhebliche Kontroverse.

Ich zitiere mal wieder aus der Studie des Umweltbundesamtes:

Von den schnell fahrenden halten sich also etwa 2/3 nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Von der Gesamtheit sind es 39%. (Die zugrunde liegende Zählung stammt aus dem Jahr 2014, von daher haben sich die Zahlen vielleicht etwas verschoben).
Aber das betrifft nicht nur das Tempolimit. Deutlich kritischer sehe ich den Mindestabstand. Im Frankfurter Berufsverkehr hält sich da niemand dran weil jede Lücke sofort dicht gemacht wird.

Also erst die Menschen dazu bringen, dass sie bei der Steuererklärung nicht mehr schummeln, dann kann man mal darüber nachdenken, die Steuern auch einzutreiben.
So wie es jetzt ist, trifft es genau die, die es am wenigsten verdient haben.

Ich finde, man sollte es einfach probieren und dann sieht man schon wie es läuft.

Traue keine Statistik die man nicht selbst…
Die relevante Grafik in der Studie basiert auf Daten aus einer weiteren Studie. Super. Die weitere Studie hab ich nicht finden können, bin ich anscheinend zu doof dazu.
Die Legende zur Grafik deutet an, dass hier zumindest ungeschickt geschnitten wurde, da die Grenzwerte jeweils zur höheren Stufe dazu gerechnet wurde: Wenn ich mit exakt 120 km/h gemessen wurde, zähle ich zur Stufe ‚120 <= v < 130‘ und werde als Temposünder kategorisiert. Für die zu erreichende Umweltentlastung mag die Differenz klein sein, für Ihre Prozentrechnung sehr wohl, da sich mehr als 20% gerade in diesem Geschwindigkeitsbereich bewegt haben.
Vielleicht ist diese Studie der Universität Wuppertal noch aufschlussreich, sie basiert auf Flottendaten, und vergleicht auch mit den Daten die für den Bericht des UWB Grundlage waren.
Evaluation of driven speed on German motorways without speed limits

Nachtrag: Ich habe die Studie des Herrn Löhe noch gefunden. Sie basiert auf 60(!) feste Messstellen mit jeweils zwei Richtungen. 60 insgesamt. Manche davon in einem Bereich mit Tempolimit, manche ohne. Manche im Ballungsraum, manche nicht. Dann wird die statistische Bedeutung schnell sehr dünn…
GESCHWINDIGKEITEN AUF BUNDESAUTOBAHNEN IN DEN JAHREN 2010 BIS 2014

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Sorry aber das habe ich noch nie erlebt.

Wer schneller fahren will, als er aufgrund der Verkehrssituation kann hält sich nicht an Sicherheitsabstände. Der nimmt auch keine Rücksicht.

Wenn ich mit meinen 130 km/h einen LKW überhole so kann ich damit rechnen, dass auf der Länge des LKW noch mindestens zwei Fahrzeuge „schieben“ wenn ich dazu ansetzen wieder einzuscheren.

Ja das gibt’s im Berliner Berufsverkehr auch.

Das Problem hier jetzt: im Stadtverkehr kostet das 25€ Bußgeld.

Setz das mal hoch auf 250€ und mach 1 Monat nach Änderung und Ankündigung einen Kontrollmarathon dann löst sich da was.

Nur wenn du jetzt einen Kontrollmarathon machst und die 25 € kassierst, glaubst du wirklich es würde sich was ändern?

Die Strafen sind ein Witz.

Da nutzen auch Kontrollen nicht viel.

Selbst Fahrverbote sehe ich kritisch, da viel zu einfach trotzdem gefahren werden kann.

Diese binäre Betrachtung ist aber doch komplett an der Praxis vorbei: 122 km/h sind auch „schneller als“ 120 km/h, und ein paar km/h über Limit fahren viele Autofahrer alleine schon deshalb zumindest zeitweise, weil sie nicht mit Tempomat fahren und daher immer etwas um das Limit herum pendeln.

5 km/h über 120 sind aber sicherheits- und verbrauchstechnisch eine komplett andere Situation als 100 km/h über 120 - nämlich 125 km/h versus 220 km/h. Das in einen Topf zu werden, indem man nur zwischen „nicht schneller als“ und „schneller als“ das Limit unterscheidet, ist eine unseriöse Vereinfachung und macht deine Argumentation ungültig. Denn es ist nicht davon auszugehen, dass die 39%, die „schneller als 120 km/h“ bei 120er-Limit fahren, das Limit komplett ignorieren und ihr Fahrzeug bis >200 km/h (oder was auch immer die Motorisierung hergibt) ausreizen. Meiner empirischen Erfahrung zufolge lassen sich auch notorische Raser, die jede Strecke ohne Limit mit komplett durchgedrücktem Gaspedal durchheizen, auf limitierten Autobahnbereichen durchaus von den Limits bremsen, wenngleich sie die Tendenz haben, die Limits konstant 10-20 km/h zu übertreten. Aber es sind halt dann immer noch „nur“ 130-140 km/h, und keine 220 km/h mehr, die gefahren werden würden, gäbe es kein Limit. Und somit materialisiert sich der Spritspar- und Sicherheitsgewinneffekt auch dann, wenn diese notorischen Schnellfahrer weiterhin die Limits übertreten.

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Ja, ich erlebe das auch nicht. Ich frage mich aber ob es daran liegt, dass es das nicht gibt oder daran, dass man rücksichtsvolle Schnellfahrer nicht bemerkt. Die schieben ja nicht.
Daran schließt sich die für mich entscheidende Frage an: Was ist das größere Problem: Das Schnellfahren oder das rücksichtslose (Verstoß gegen StVO §1)?

Da bin ich nicht ganz bei Dir. Ich denke wir sind uns einige, dass wir mehr Kontrollen brauchen und auch höhere Strafen. Ich bin aber auch der Meinung, dass an vielen Stellen die Strafen bereits ausreichend sein dürften, wenn ausreichend kontrolliert wird. Stell Dir einfach mal vor, dass hinter Dir Blaulicht an geht, Du rechts ranfahren musst und dann einem Polizisten Rede und Antwort stehen musst. Das ist bereits eine unangenehme Situation.

Die steht so in der StVO. Wenn da auf dem Schild eine 120 steht, dann sind 120 OK, alles drüber ist zu schnell. Dafür spielt das wie viel zu schnell keine Rolle. Das kommt erst danach ins Spiel, wenn es um Konsequenzen geht. Du hast natürlich insofern einen Punkt, dass natürlich der Anteil an sehr schnellen Autos sich stärker reduziert. Aber 39% sind mir da einfach zu viel. Und es ist ja nicht so, dass da bei 130-140 km/h Schluss ist. Da ist auch ein Balken bei >185 km/h.

Und warum genau sträuben Sie sich dann so sehr gegen ein Tempolimit? Das schließt doch härtere Strafen, mehr und härtere Kontrollen und mehr Durchsetzung der StVO nicht aus. Wir müssen viele Maßnahmen ergreifen, und zwar gleichzeitig. Warum also nicht Tempolimit UND verstärkte Durchsetzung der StVO?

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Aber das ist doch der Punkt, ab dem es relevant wird: wenn es um Konsequenzen geht. Wir diskutieren hier doch die ganze Zeit über Konsequenzen von schnellem Fahren: ökologische, ökonomische, verkehrssicherheitstechnische Konsequenzen. Und die hängen sehr massiv davon ab, WIE SCHNELL man fährt!

Also ist eine Argumentation, die von einer Betrachtung ausgeht, die das „wie schnell“ ausklammert, und dann über irgendwelche kruden Wege versucht, grenzenlos schnelles Fahren zu verharmlosen und zu rechtfertigen, doch eindeutig unlogisch und nicht valide.

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Der Balken bei >= 180 ist nur sichtbar wenn es keinen Tempolimit gibt. In der Originalstudie wird erwähnt, dass bei einem Tempolimit von 120 km/h „bis zu 1%“ der Messungen eine Geschwindigkeit von >= 170 km/h festgestellt wurde. Betonung auf „bis zu“. Die Zahlenwerte sind leider in der Studie (besser: Bericht) nicht enthalten.

Aus der Grafik fällt es mir mehr als schwer, dort wirklich ein Prozent zu erkennen. Außerdem: Von den 60 Messstellen (deutschlandweit!) sind nur 17 (in Worten: siebzehn) Messstellen in einem auf 120 km/h beschränktem Bereich aufgestellt. (Am Anfang der Studie in 2010 nur 13, deutschlandweit… Really?!)
Tut mir leid, aber Ihre 39% auf die Sie die ganze Zeit pochen sind in keiner Weise belastbar. Schauen Sie sich den Bericht vom Herrn Löhe mal genau an, ich hab ihn gestern verlinkt.

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Hallo Lage-Team,

ihr hattet ja mal um ein Feedback von Leuten gebeten, die gerne schnell auf der Autobahn fahren. Ich oute mich da jetzt einfach mal. Aber zuvorderst: Ich bin für ein Tempolimit, gerne wie in Polen 140 km/h - aus Vernunftgründen. Das Thema ist aber eines, das auch einer emotionalen Betrachtung unterliegt für eben nicht wenige unserer Mitbürger.

Zum einen gibt es natürlich den „Vertriebler“, für den halt die eingesparte viertel oder halbe Stunde ein Kundentermin mehr ist und damit bares Geld. Aber das dürfte die eher kleinere Gruppe der Tempolimitgegner sein.

Die weitaus größere Gruppe sind Leute, die so Auto fahren wie ich das tue und das Auto als mehr sehen als ein Fortbewegungsmittel. Für mich ist es gelebte Freiheit, bei - anders als in eurem Beispiel - ordentlichen Witterungsbedingungen eben schnell meine Freunde in Karlsruhe (170 km Distanz), Heidelberg (230 km Distanz) oder in Stuttgart (100 km Distanz) besuchen zu können. Es sind für mich keine Reisen die ein Viertel des Tages einnehmen, sondern eben jeweils bei freien Autobahnen innerhalb von unter zwei Stunden zu bewältigen sind. Mir gibt das jedenfalls das Gefühl, im für mich relavanten Raum zu einem von mir gewählten Abfahrts- und Ankunftszeitpunkt da sein zu können wo ich will. Ein Tempolimit würde diese Reisezeiten für mich doch drastisch erhöhen und ich würde vielleicht eher Abstand davon gewinnen. Ihr werdet jetzt völlig richtig sagen, dass das ja genau der Sinn des Tempolimits ist, aber genau das wäre es für mich - Verzicht, auferlegt von dritter Seite. Aus guten Gründen, aber es wäre emotional gesehen so.

Mit dem Sicherheitsaspekt lockt ihr solche Leute nicht hinter dem Ofen vor. Ich fahre einen hochgezüchteten BMW, der mir jede drohende Gefahr anzeigt und im Zweifel sogar für mich bremst. Seit 15 Jahren fahre ich i. W. so unfallfrei Auto und ich bilde mir zusammen mit diesen Leuten ein, durch die vielen Kilometer und die Fahrerfahrung je nach Verkehrs- und Wetterlage das Auto auch mit 190 km/h zu beherrschen. Das erfordert natürlich vorausschauendes Fahren usw., aber subjektiv denkt man da so. Hinzu kommt, dass es ja in hochfrequentierten Autobahnabschnitten durchweg Tempolimits gibt.

Wissenschaftlich valide ist davon zwar nichts - natürlich steigt auch meine Fahrsicherheit mit einem Tempolimit.

So, ich hoffe, ich konnte da jetzt mal einen Einblick in das Gefühlsleben eines sozusagen „Autoliebhabers“ geben. Vielleicht hilft das ja bei der Formulierung von Kompromissen oder einfach beim Überzeugen.

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Das schaffst du bei den Distanzen auch bei Tempo 130^^

Du formuliert richtig „du bildest dir ein“. Ich war bei einem Fahrsicherheitstraining, da haben sie während der Theorie immer wieder Bezug auf einen Unfall genommen. Sie hatten sogar das Unfallfahrzeug (ein normales Mittelklassefahrzeug) real auf dem Platz, welches man während der Ausbildung begutachten konnte. Am Ende haben sie gefragt wie schnell die wohl gewesen sind.
Ich mit meinen 20 Jahren Fahrerfahrung hab auf mindestens zulässige Höchstgeschwindigkeit 90km/h getippt und war damit bei den eher konservativen.
Die Unfalluntersuchung hatte ergeben, dass die tödlich Verunglückten nicht schneller als 50km/h gewesen sein können.

Seit dem Training bin ich „Verkehrshindernis“ da ich im Dunkeln nicht mehr schneller als 70km/h fahre (eingezäunten Strecken ausgenommen)