Beeinträchtigt die politische Einstellung die Berichterstattung des Podcasts?

Überhaupt bekomme ich den Eindruck, dass die Kritik an Ulf und Philip hauptsächlich auf Basis von Themen kommt, die nicht nur bis zur Ermüdung von den beiden dargelegt wurden, sondern auch durch wissenschaftliche Studien faktisch erörtert und damit von Interpretationsspielraum befreit wurden. Oder bilde ich mir das ein?

So manch einer scheint da nochmal zu versuchen, mit seinem toten Pferd über ein Hindernis zu springen.

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Ich finde es gut, dass die Hosts aus Ihrer persönlichen politischen Einstellung keinen Hehl machen und klare Kante gegen AFD, CDU/CSU & FDP zeigen. Die haben Deutschland in den letzten Jahren massiv geschadet und ich begrüße es ausdrücklich, dass deren Anhänger hier nicht hofiert werden und kein Raum für deren Einstellungen gegeben wird! Bitte weiter so!

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Ich bin seit vielen Jahren Lagehörer.

Den Eindruck von Ansgar teile ich, würde es aber noch etwas präzisieren. Ihr habt früher eure persönliche Bewertung vom Zusammenkehren der Fakten deutlicher getrennt. Da blitzte die Meinung beim Zusammenkehren der Fakten und Standpunkte zwar durch, aber die eigentliche Bewertung kam eben danach. Ich kann mich erinnern, dass ich häufig während dem Zusammenkehren schon ganz gespannt auf das Resumé war.

Jetzt geht alles etwas mehr ineinander.

Konkretes Beispiel:
Ich hab mich neulich gefragt, was die Argumente für und gegen eine Impfpflicht sind. Dann hab ich im Lage-Archiv geblättert. Ich fand über mehrere Folgen verteilt Informationen und Links, aber keine strukturierte Pro/Contra-Auflistung. Die Informationen waren alle da, aber etwas verteilt und durchmischt mit Nachrichten.

Die Meinung des Threaderstellers teile ich nicht. Nicht mal die FDP hat Argumente für grenzenloses Rasen, sondern verweist auf den Koalitionsvertrag.

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Also das lese ich so, dass die FDP das Tempolimit verhindert, da die Ampel es ohne sie natürlich nicht durch bekommt:

Und dann stellt die FDP sich hin und sagt einfach, dass das die Entscheidung der ganzen Koalition ist? Was für eine feige Aktion. Sie trauen sich nicht mal, es offen zu sagen, sondern die FDP „gerüchtet“ es sich nur auf die Fahnen, dass sie das Tempolimit verhindert haben.

Ich finde es schon lustig, aus welcher Ecke hier die Kritik des Threaderstellers kommt. Dies scheint mir doch ein Anhänger der FDP zu sein, oder zumindest des liberalen Lagers.

Und warum ist das lustig?

Weil derjenige sich offenbar bei seinem persönlichen Lieblingsthema plötzlich auf den Schlips getreten fühlt und deshalb unterstellt, hier würde links-grüne Politik gemacht (also aus seiner Sicht die falsche).

Ich wiederum habe den Thread geöffnet wegen des Titels. Denn aus meiner Sicht wird die liberale Haltung der Moderatoren, insbesondere von Ulf, bei sehr vielen Themen als Leitmotiv deutlich. Mutmaßlich wegen seiner Rolle bei der Gesellschaft für Freiheitsrechte. Das kann man kritisieren - ich mache das auch oft, wenn es mir auffällt. Kurios ist aber, dass der Threadersteller sich aus genau der gegenteiligen Perspektive hier beschwert.

Wie - und wem - sollen sie es dann überhaupt recht machen können?

Passt schon! Macht weiter so. Ihr stellt Euch immerhin der Kritik.

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Möglicherweise mache ich mich mit dieser Aussage etwas unbeliebt, aber meiner Ansicht nach bekommen deutsche Medien die strikte Trennung zwischen objektiver Berichterstattung und subjektiven Kommentaren grundsätzlich ohnehin nicht auf die Reihe. In Zeitungsartikeln finden sich häufig verschiedene Wertungen, die in möglichst kunstvollen und rhetorisch aufwendigen Formulierungen versteckt sind und den Artikel dann zu einem Drittel länger machen als ein Bericht mit gleichem Inhalt in einer US-amerikanischen Zeitung wie der New York Times oder der Washington Post. In den Staaten sind ja sogar die News- und Meinungsredaktionen räumlich getrennt, während hier in Deutschland der-/dieselbe Journalist:in den Artikel und den dazu passenden Meinungsbeitrag schreiben.

Weil so eine strikte Trennung in der Lage wohl kaum möglich sein dürfte (es sei denn, Ulf und Philip kommentieren in Zukunft nur noch und jemand anderes trägt die Fakten vor), weiß ich auch nicht, ob das der Standard ist, den man da anlegen sollte.

Meinem Eindruck bemühen sich die Lage-Hosts schon, zwischen Berichterstattung und Wertung zu unterscheiden. Persönlich höre ich die Lage gerade deshalb so gerne, weil ich an den Einschätzungen interessiert bin, aber nicht unbedingt an völlig neutraler Berichterstattung. Dazu gehört dann auch, dass ich diese Einschätzung nicht immer teile.

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Warum sollten sie auch? Es ist nicht die primäre Aufgabe von Journalist:innen, Agenturmeldungen aneinanderzureihen, sondern Informationen zu selektieren, zu kontextualisieren und zu perspektivieren. Das ist niemals eine ausschließlich objektive Angelegenheit. Die Fiktion eines rein objektiven Journalismus existiert vor allem im Repertoire einer Medienkritik von rechts, die die eigene tradierte Selektions- und Interpretationspraxis als allgemeingültig verstanden und prämiert sehen möchte.

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Für mich ist die Aufbereitung der Lage genau der richtige Mix, gerade weil sie durch die Persönlichkeit von Ulf & Philip beeinflusst werden, sehe ich darin keine Fehler oder Manko.
Für unemotionale neutrale dpa-news gibt andere Anlaufstellen.

Und auch weil ich nicht alle Dinge so sehe wie die beiden - gerade bei Themen wo die Ansichten und Erfahrung zwischen urbanen und ländlichem Raum stark von einander abweichen - ist der Input für mich immer ein Gewinn.
Ich hatte zumindest nie den Eindruck, dass es der LdN darum geht, als Hörer den Standpunkt zu übernehmen, sondern den Diskurs und Meinungsaustausch zu stärken.

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Zu was diese false Balance führt, das hat Böhmermann ja ganz mit Lanz - DiLorenzo erläutert

Ich denke, die Thematik der False Balance sollte uns nach AFD Aufstieg, Migrations Krise Spinning, der sich ausbreitenden Verarmung der ‚Mitte der Gesellschaft‘ endlich. mal in den Kopf. Wichtig ist es, die eigenen Standpunkte mit Gegenthesen zu validieren un zu sehen ob das noch steht. Das passiert doch häufig in der Lage und ich sehe da für mich keinen Bedarf das noch u ‚kritiklose Präsentation‘ zu erweitern. Ich. meine ein CDU Politiker hat ein komplettes Interview bekommen (Polenz).

Der Ruf nach weniger politischer Positionierung (angenommen links) soll doch nur eine Verschiebung zum Konservativen zur Folge haben und wird nicht der letzte Ruf bei sowas gewesen sein, wenn der erste Schritt getan ist.

Sehe ich auch so, mir ist vor allem die Transparenz wichtig. Also bei Philip dass er Journalist beim ÖRR ist und bei Ulf, dass er Richter und GFF-Vorsitzender ist.

Und wie wichtig solche Transparenzhinweise sind, konnte man mMn ja ganz bei bei der Klage von Zeit-Journalisten gegen „die Anstalt“ 2014 sehen:

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Naja, auch die Agenturmeldungen werden natürlich von Journalist:innen geschrieben und qualifizieren sich in meinen Augen somit auch als Journalismus – insofern irritiert mich diese Aussage etwas. Mein Punkt ist aber nicht der, dass ich mir eine objektive Berichterstattung wünsche, so wie das in rechten Kreisen immer gefordert wird. Wie du schon richtig schreibst, fordert die Medienkritik von rechts eigentlich nur, dass sie eigenen Ansichten stärkeres Gewicht finden.

Das ist in meinen Augen dann aber kein objektiver Journalismus mehr. Wenn Die AfD sagt, Covid-Impfstoffe wirken nicht, dann kann man das nicht einfach so übernehmen – denn sonst entsteht tatsächlich eine false Balance, wie @sebs303 bereits angemerkt hat. Sondern objektiver Journalismus muss hier in meinen Augen klarstellen: Die AfD sagt das, aber dafür gibt es keinerlei wissenschaftliche Evidenz oder Daten, die das belegen könnten. Sofern ich dich richtig verstanden habe, ist das genau das, was du mit kontextualisieren meinst – aber korrigiere mich bitte gerne, wenn ich falsch liege.

Es ist eben schon so, dass in Deutschland ein anderes Selbstverständnis des Journalismus vorherrscht als etwa in den USA. Hier ein Zitat aus „Recherche mit Hindernissen: Investigativer Journalismus in Deutschland und den USA“ (der Autor leitet übrigens die Rechercheabteilung von Greenpeace):

Während in den USA die Parteipresse bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von der Massenpresse abgelöst wurde und sich mit dem Standard des »objective reporting« ein faktenorientierter und damit rechercheintensiver Journalismus als berufliches Leitbild durchsetzte, dominierte die Parteipresse in Deutschland bis weit in das 20. Jahrhundert. Als Erbe dieser Tradition genießen meinungsbetonte Formen wie der Leitartikel oder feuilletonistische Beiträge im deutschen Journalismus wie in der öffentlichen Wahrnehmung nach wie vor ein höheres Ansehen als eine herausragende Rechercheleistung (Seite 234).

Die Publikation ist zwar nicht mehr ganz aktuell (aus dem Jahr 2003). Aber ich denke, dass das unterschiedliche Selbstbild auch heute noch zutreffend ist – zumindest ist mir dieser Unterschied deutlich ins Auge gesprungen, seitdem ich überwiegend Zeitungen und Zeitschriften aus den USA lese. Insofern denke ich, dass sich die deutsche Medienlandschaft durchaus den Vorwurf gefallen lassen muss, eher auf Meinungsbeiträge als auf Recherche zu setzen. (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.)

Mein Kommentar weiter oben ist also in diesem Kontext zu verstehen. Unter „objektiver Berichterstattung“ verstehe ich folglich einen faktenorientierten und rechercheintensiven Journalismus, wie ich in aus den USA kenne. Welches journalistische Selbstverständnis nun besser ist, ist dann wieder eine andere Frage. Ich bevorzuge das aus den USA, aber hier kann man natürlich unterschiedlicher Meinung sein. Aus diesem Grund fand ich aber die Recherche-Reise der Lage zum Thema Windkraft wirklich super.

Und an dieser Stelle sei auch noch darauf hingewiesen, dass deutsche Journalist:innen zumindest in den 1990er-Jahren deutlich häufiger auf Agenturmeldungen für ihre Artikel zurückgriffen als ihre Kolleg:innen in den USA (Seite 229), was ich im Hinblick auf deinen Kommentar zumindest erheiternd fand, @less_ink.

„Deren Vorsitzender ich bin.“ :smiley: Nein, finde ich auch wichtig, aber untermauert eigentlich nur meinen Punkt von vorher: In den USA gibt es deutlich strengere Ethik-Kodizes im Hinblick auf solche Sachen als in Deutschland. Siehe dazu ebenfalls den oben verlinkten Artikel.

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In deinem Ausgangsbeitrag schriebst du, dass

bekämen. Ich habe angenommen, dass „deutsche Medien“ sich hier nicht auf Agenturen, sondern größere und kleinere Tages- und Wochenzeitungen bezieht, für die man m.E. ja gerade deshalb Geld bezahlt, weil sie die Widergabe von Faktenwissen (oder eben: Agenturmeldungen) mit weiteren journalistischen Tätigkeiten kombinieren, insbesondere eben Kontextualsierung und auch weiterer Recherche.

Ich denke nicht. Ich weiß nicht, wie es früher war - die Publikation spricht ja explizit davon, es sei bis ins 20. Jahrhundert hinein gewesen. Ich teile wahrscheinlich einfach nicht den eher negativen Eindruck der deutschen Presselandschaft. Aber auch sonst scheint mir das, was - um nur ein Beispiel zu nennen - aus den investigativen Ressorts der Öffentlich-Rechtlichen Anstalten, der Süddeutschen Zeitung, des Spiegel, t-online, usw. usw. kommt erstens dagegen zu sprechen, dass deutscher Journalismus überwiegend nicht rechercheintensiv, sondern subjektiv-parteipolitisch ist, und zweitens würde ich eher eine Zunahme der investigativen Formate konstatieren.

Interessanterweise wird ja gerade der New York Times - auch selbstkritisch - vorgeworfen, dass sie sich im Vorfeld der Trumpwahl 2016 viel zu wenig „objektiv“ mit dem Kandidaten auseinandergsetzt hat, sondern bestimmte Framings der Trump-Kampagne einfach übernommen hat, ohne ihre Faktizität ausreichend zu beurteilen. Die NYT ist seitdem geprägt von einer ‚alten‘ und einer ‚neuen‘ journalistischen Auffassung, die genau darum streiten, was eigentlich journalistische Objektiviät bedeutet und wie deutlich man zum Beispiel sagen kann, dass bestimmte politisch vorgebrachte Meinungen falsch sind - oder ob man sich stattdessen vor allem aufs Berichten und Wiedergeben derselben beschränken sollte. Die New York Times hat nach 2016 auch ihren Newsroom personell diversifiziert und breiter aufgestellt, um auch in der täglichen Berichterstattung - und eben nicht im Opinion-Teil - unterschiedliche Standpunkte und Perspektiven zu reflektieren.

Dass z.B. die Israel-Berichterstattung der New York Times nicht tendenziös und parteipolitisch eingefärbt ist, kann man glaube ich auch nicht so ohne Weiteres behaupten.

Ich glaube generell nicht, dass „Ausnahmen die Regel bestätigen“, sondern dass man die Realität vermutlich besser damit beschreibt, dass unterschiedliche journalistische Formate unterschiedliche Lizenzen an „Objektivität“ mit sich bringen. Erstmal gibt es ja durchaus unterschiedliche Trennungssignale von Meinungs- und Nachrichtenteil in deutschen Medien (z.B. räumliche Trennung in der SZ; extra als Kolumnist:innen geführte Journalist:innen z.B. in Spiegel und Tagesspiegel, etc.). Die unterschiedlichen Formate decken ein Spektrum ab, in dem man sich je nach Genre mehr oder weniger „Objektivität“ und „Subjektivität“ leisten kann. Komplett auf „Objektivität“ verzichten kann aber auch keine Kolumnistin und kein Meinungsbeitragsschreiber, genausowenig wie sich subjektive Einschätzungen und Interpretationen im härtesten Fakten-Beitrag vermeiden lassen.

Was mich - subjektiv - übrigens wirklich irritiert hat ist die Einschätzung, dass NYT- und WP-Artikel im Schnitt kürzer wären als Artikel in deutschen Medien. In meiner Leseerfahrung ist das genaue Gegenteil der Fall, da die demonstrative Recherchegründlichkeit (die ja häufig auch in der Sammlung von O-Tönen und Gegenstandpunkten besteht) z.B. in der NYT die Artikel dort tendenziell länger werden lässt als in vergleichbaren deutschen Publikationen. Was ich übrigens keineswegs als negatives Urteil verstanden wissen möchte.

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Es ist ja auch offensichtlich ein unsinniges Sprichwort, das man in einer ernsthaften Diskussion in der Form nicht verwenden sollte. „Ausnahmen testen die Regel“ ist eine viel sinngemäßere Übersetzung des lateinischen exceptio probat regulam.

In einem gesellschaftswissenschaftlichen Kontext ist der Sinnspruch generell wenig nützlich, weil Aussagen wie „dass sich die deutsche Medienlandschaft durchaus den Vorwurf gefallen lassen muss, eher auf Meinungsbeiträge als auf Recherche zu setzen“ schon einpreisen, dass hier nur eine generelle Tendenz vermutet wird, von der es in einer vielfältigen Medienlandschaft selbstverständlich auch Ausnahmen gibt. Die Ausnahme ist hier also weder Test noch Bestätigung der Regel, sondern eine Trivialität.

Was die für Deutschland behauptete Ausnahme der Recherche im Vergleich zu Meinungen angeht, die ist einfach immanent. Einen Meinungsbeitrag schreibt Dir schon irgendwer in 30 Minuten runter. Recherche kostet Zeit und Manpower und damit ungleich viel mehr Geld.

Vielleicht sollte man die Fragestellung also auf den Punkt hin verlagern, ob in Deutschland ausreichend Recherche betrieben wird, damit die Presse ihren Beitrag zur Gewaltenteilung leistet und sich nicht daran abarbeiten, ob zu viel geschwätzt wird.

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Schön, wie man vom Einzelfall der Recherche des Podcasts zur deutschen Mediengesellschaft im Gesamten kommt.
Investigativ Berichterstattung und Reportagen | tagesschau.de
Bastian Obermayer (Leiter Investigativ) — Autorenseite — Süddeutsche Zeitung (sueddeutsche.de)
Welt investigativ
Stern investigativ
Vom Spiegel habe ich keine Seite gefunden, nach eigenen Angaben steht er für 75 Jahre investigativen Journalismus.

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2 Beiträge wurden in ein existierendes Thema verschoben: Tempolimit um Öl-Importe 2% direkt zu senken

Das ist allerdings nicht mehr ganz aktuell. Die Obermay(i)ers sind gerade - wie auch Teile von Ippen Investigativ - zum Spiegel gewechselt.

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Ein Beitrag wurde in ein existierendes Thema verschoben: Tempolimit um Öl-Importe 2% direkt zu senken

Ich gelobe Besserung und werde es in Zukunft nicht mehr verwenden. :slight_smile:

Ja genau, ich störte mich nur an deiner Formulierung, dass es nicht die Aufgabe von Journalist:innen sei, Agenturmeldungen aneinanderzureihen, weil in den Agenturen ja ebenfalls Journalist:innen sitzen. Aber das ist vielleicht auch Erbsenzählerei, zu der man im Internet dann doch manchmal neigt. :wink:

Ja, es ist ja auch nicht alles schlecht in Deutschland – und in den USA auch nicht alles super. Die interne Debatte in der New York Times habe ich natürlich auch mitbekommen, ebenso wie die Geschichte um Donald G. McNeil Jr.

Die Zunahme an Investigativjournalismus in Deutschland sehe ich ebenfalls, wobei mir das tatsächlich eine eher neue Entwicklung zu sein scheint. Der Rechercheverbund von NDR, WDR und der Süddeutschen gibt’s ja erst seit 2014, und der von T-Online ist glaube ich auch noch nicht so alt. Aber auf jeden Fall eine begrüßenswerte Entwicklung, die ja auch schon einige wirklich gute Recherchen hervorgebracht hat. Irgendwie beschleicht mich aber das Gefühl, dass diese Projekte doch irgendwie einen schlechten Stand zu haben scheinen im Hinblick auf die ständigen Personalwechsel und generell eher dünne Personalbesetzung usw. Aber vielleicht nehme ich das einfach falsch wahr?

Da würde ich sogar mitgehen. :smiley:

Was ich meinte war, dass die Artikel bei gleichem Informationsgehalt kürzer sind. Ein Teil davon mag auch an der Englischen Sprache liegen, die Inhalte deutlich verdichteter wiedergeben kann. Tendenziell sind die Artikel aber länger, ja.

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Ich hätte präziser sagen sollen: nicht die Aufgabe von Journalist:innen in den meisten deutschen Medien.

Das hatte ich auch vermutet. Aber man schreibt ja immer auch ein wenig coram publico.

Mhm, Underfunding könnte hier wie generell im Journalismus ein Problem sein. Allerdings bin ich nicht sicher, ob ich den Eindruck insgesamt teile. Für einige der Wechsel (Ippen Investigativ) gab es ja jeweils sehr spezifische Gründe. Der Wechsel von der Süddeutschen zum Spiegel hat mich allerdings schon irritiert, zumal die Unternehmenskultur beim Spiegel (ebenso wie der bisherige Investigativ-Chef Rafael Buschmann) ja nicht den allerbesten Ruf hat und es dort zuletzt eher einen Exodus gab.

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Die habe ich tatsächlich vorgestern gelesen und einige Kritikpunkte:

Es wäre für den Normalbürger einfacher, wenn man nicht von CO2-Einsparungen sondern von Treibstoffeinsparungen reden würde.
Die Zahlen sind schon etwas älter und berücksichtigen nicht die gestiegenen Preise für Benzin und Diesel sowie die aktuelle Situation mit immer noch vermehrtem HomeOffice.
Die Pendler pendeln oft weniger und fahren von sich aus nicht mehr so schnell, so scheint es mir jedenfalls.
Da könnte man ja auch ansetzen.