120-130 ist ein Kompromiss aus akzeptabler Reisegeschwindigkeit und Umweltfreundlichkeit.
Und das Gegenteil ist richtig: Es wird mehr Lebensqualität erzeugt, weil durch die geringeren Geschwindigkeitsunterschiede weniger Stresssituationen während der Fahrt auftreten.
Es wird einem auch nicht im Rest der Welt die Lebensqualität eingeschränkt.
Das kommt nicht vor, weil das eine Binse ist, die zu erwähnen sich niemand bemüht, weil man davon ausgehen kann dass wir alle intelligent genug sind, dass uns dies selbstverständlich bewusst ist.
Selbstverständlich ist z.B. klar, dass bei immer weiter gesenkter Maximalgeschwindigkeit irgendwann das Auto seinen grundlegenden Sinn nicht mehr erfüllen kann, weil es unverhältnismäßig lange dauert, von A nach B zu kommen. Ich fühle mich gerade etwas veralbert bzw. für blöd erklärt, wenn ich ernsthaft darauf hinweisen muss, dass ich natürlich weiß, dass das so ist!
Andersrum sollte aber auch selbstverständlich sein, dass bei nach oben offener Maximalgeschwindigkeit irgendwann der zusätzliche Energieverbrauch den Zeitgewinn nicht mehr rechtfertigt. Energieverbrauch steigt quadratisch mit der Geschwindigkeit, Zeitersparnis bestenfalls linear, und selbst das nur, wenn man konstant seine 220kmh oder was auch immer fahren kann, was illusorisch ist.
Es geht NATÜRLICH um einen guten Trade-Off, um was denn sonst?! Und 130 km/h scheint mir ein wesentlich besserer Trade-Off zu sein als „was immer deine Karre hergibt wenn du das Gaspedal voll durchtrittst“. In jeglicher Hinsicht, sowohl sicherheuts- als auch umwelttechnisch.
Schön, dass Sie das so sehen. Das verändert aber die Debatte. Eine legitime Gegenposition zum generellen Tempolimit muss jetzt nicht mehr erklären, warum jedes eingesparte Kilo CO2 nicht gut wäre, sondern einfach nur sagen: ich finde das Tempo 130 ist eine unverhältnismäßige Einschränkung meiner Lebensqualität. Und ich glaube das ist eine recht weit verbreitete Meinung. Auf die fragwürdige Formulierung der Studie, nachdem eine Mehrheit für ein Tempolimit ist, wurde ja weiter oben bereits hingewiesen.
Jedes eingesparte Kilo ist gut. (BTW es geht hier nicht um Kilos, sondern um Millionen Tonnen).
Nicht gut sind Maßnahmen, die sich selbst wieder abschaffen, indem die Regierung, die sie einführt, in die Wüste geschickt wird.
Und der Vergleich muss zwischen dem Verlust von Lebensqualität durch Fahrspaß und einer halben Stunde gewonnener Zeit auf der einen Seite und den Klimafolgen auf der anderen - Hungersnöte, Kriege, Flüchtlinge, Artensterben - geführt werden. Da kommt man doch leicht zu einer anderen Einschätzung von Verhältnismäßigkeit.
Edit: Anmerkung: Mir ist schon bewusst, dass es nicht um eine einzelne halbe Stunde geht, sondern um viele halbe Stunden. Das ändert die Situation in meinen Augen aber nicht signifikant.
Eigentlich gibt es hierzu keine Diskussion. Es wurde deutlich gemacht, dass CO2 eingespart werden muss. Diese Einsparung soll mit möglichst wenig Kosten für den Bürger einhergehen. Ein Tempolimit spart ohne viel Aufwand direkt relativ viel ein. Der Bürger hat keinerlei monetäre Kosten außer einem eingebildeten Freiheitsverlust. Für mich gibt es kein einziges Gegenargument, dass hier greift.
Das muss sie in der Tat nicht erklären, aber diese „legitime Gegenposition“ muss sich dennoch der Diskussion stellen, wie „legitim“ sie denn nun wirklich ist, und da ist eingespartes oder nicht eingespartes CO2 nun mal ein gewichtiges Argument, genau so wie die Frage, wie zügig man von A nach B kommt, ein gewichtiges Argument ist, das gegen mögliche CO2-Einsparungen abgewogen werden muss.
„Der Studie“? Das ist nicht eine, das sind ALLE! Alle halbwegs aktuellen und belastbaren Umfragen diesbezüglich ergeben eine knappe bis deutliche Mehrheit für ein Tempolimit.
Selbst der ADAC schafft es nicht mehr, eine Umfrage zu konstruieren, bei der eine Mehrheit noch die freie Fahrt ohne Limit befürwortet! Wie deutlich muss es denn noch werden, damit Leute wie Sie aufhören, sich in der Mehrheit zu wähnen?
Die Einschränkung der Lebensqualität steht aber nicht den verheerenden Folgen des Klimawandels gegenüber, sondern nur einem minimalen Schritt in die richtige Richtung der im Kontext der zusätzlich erforderlichen Maßnahmen zu vernachlässigen ist.
Das ist eben nicht so. Oder wenn Du es besser weißt, nenne mir größere Schritte!
Die Einschränkung von Lebensqualität ist ja eine sehr persönliche Geschichte. Den einen schränkt es ein , wenn er nicht mehr schneller als 130 fahren darf… den anderen nicht. Von mir aus könnte man Kaffee komplett verbieten. Würde sehr viel CO2 einsparen (Mehr als das Tempolimit zum Thema größere Schritte) und ich trinke kein Kaffee. Also mit Lebensqualität zu argumentieren, bringt in der Diskussion nicht weiter. Ja man kann damit CO2 einsparen. Ja es gibt vermutlich weniger Unfälle. Nein man gewinnt damit keine Wahlen. Macht es also für die Grünen Sinn das vorab zu einem Thema zu machen. Vermutlich nicht
Der Umstieg auf alternative Fahrzeugantriebe iVm der Energiewende.
Bleibt noch der zeitliche Faktor. Wann greift diese Maßnahme?
Ist ja nicht dringend lassen wir uns Zeit. (Ironie)
Auch in der zeitlichen Betrachtung wird das generelle Tempolimit keinen Unterschied machen, der Effekt ist einfach zu winzig.
Aber ich mache ihnen einen Vorschlag: wir führen ein Zeitlich begrenztes Tempolimit ein, welches per Gesetz nur solange gilt, bis >80% der von PKW benötigten Primärenergie in Deutschland aus regenerativen Quellen stammt. Ist diese Grenze überschritten, entfällt das Tempolimit automatisch zu Beginn des nächsten Jahres, ohne das es einer zusätzlichen Regelung oder eines Gesetzes bedarf.
Das wäre doch ein schöner Kompromiss.
Der Vorschlag ist kein praktikabler Kompromiss, da er den Feinstaub aus stärkerem Bremsbetrieb und Reifenabnutzung und die Lärmbelastung völlig ignoriert. Es ist nicht nur der Kraftstoffverbrauch, der daran problematisch ist.
Doch bist du trotzdem, denn die „freie Autobahn“ ändert sich bei 180 extrem schnell:
Schon ein paar Jahre her, ich war mit 120 unterwegs, Rückspiegel frei bis Horizont, also habe ich einen LKW überholt. Ich war noch nicht ganz bis Führerhaus, da hatte ich so einen mit Lichthupe im Genick, der auch von „freier Autobahn“ geträumt hat.
Ich lebe ja inzwischen in Schweden und freue mich daher jedesmal, wenn ich deutsche Autobahnen verlassen kann. Selbst der „Straßenkrieg“ rund um Kopenhagen und Göteborg ist erträglicher als Deutschlands „freie Autobahn“
Sie verschieben den Torpfosten. Das einzig halbwegs überzeugende Argument für ein pauschales Tempolimit auf deutschen Autobahnen ist der (mMn zu vernachlässigende) Effekt auf das Klima. Dieses Argument habe ich mit dem Kompromiss adressiert.
Auch alternative Energie sind nicht endlos oder haben sie das Perpetuum mobile entdeckt? Ansonsten ist Energiesparsamkeit ein dauerhaftes Ziel dass Sie völlig ausblenden. Wenn man unbedingt schneller fahren muss gibt es Rennstrecken.
Das ist meines Erachtens ein wenig endimensional.
Die Argumente sind:
- deutliche Kraftstoffersparnisse.
- weniger Feinstaubbelastung durch weniger Volllastbetrieb (der die Katalysatoren abstellt) und weniger starken Brems- und Reifenabrieb
- Weniger Unfälle aufgrund von viel geringerer Geschwindigkeitsunterschiede
- Dadurch weniger Staus, Verletzte und eben weniger Verkehrstote
- und dadurch insgesamt ein besserer Verkehrsfluss
Dann war der jenige zu schnell unterwegs und/oder hat nicht rechtzeitig abgebremst. Was meiner These nicht entgegensteht. Es gibt Idioten immer und überall
Dafür dauert die Reise länger und die Leute die es wirklich betrifft sind wenige. Wie gesagt es gibt gute Argumente dafür. Es gibt wenige dagegen. Die Leute werden halt ungern in Ihren Freiheiten beschnitten. Die Autobahnen ohne Geschwindigkeitsbegrenzung ist nun einmal ein Alleinstellungsmerkmal für Deutschland mit dem sich Leute hier gerne identifizieren. Und ich hab das Gefühl das diejenigen hier am lautesten dafür sind, welche von dieser Einschränkung nicht negativ betroffen sind.
Ich bin auch für die Abschaffung von Privatflugzeugen weil hier ein Flughafen in der Nähe ist sowie die Abschaffung von Kaffee weil der Fussabdruck von Kaffeebohnen echt nicht okay ist.
Ich glaub die Diskussion kann eigentlich geschlossen werden weil neue Argumente kommen hier keine mehr egal von welcher Seite
Und Sie machen exakt dasselbe.
Der Kompromiss ist bereits da, er liegt bei 130 km/h. Das ist bereits der Kompromiss! Sie tun nun so, als wäre das die Extremforderung der Gegenseite und bieten nun „großzügig“ ein zeitlich begrenztes Limit an, wohl wissend, dass es weit mehr gute Argumente für ein Tempolimit gibt als die reine CO2-Betrachtung, und dass diese anderen Punkte sich leider nicht von selbst erledigen, während das bei der CO2-Betrachtung zu hoffen ist.
Die Extremforderung ist nicht Tempo 130, die Extremforderung aus Klima-Sicht ist eher sowas wie ein komplettes Verbot des Individual-Autoverkehrs. Das steht gegen Ihre Extremforderung „freie Fahrt ohne Limit“. Tempo 130 ist der Kompromiss, der gute Chancen auf Akzeptanz bei einer Mehrheit der Bürger hat.
Das schöne an regenerativer Energie ist, dass sie in den Größenordnungen die für die Menschheit in Betracht kommen sehr wohl unbegrenzt ist. Klar hat die Sonne eine begrenzte Lebensdauer. Ich glaube allerdings, dass wir in den paar Millionen Jahren die es bis dahin noch sind, über den Klimawandel längst hinweg sein werden