Tempo 130 auch für E-Autos?

Hallo,

Jetzt habe ich mir extra einen Elektroporsche gekauft, der nur mit Strom aus erneuerbaren Energien geladen wird. Mein Auto trägt nichts zu CO2 Emissionen bei, warum also sollte das Tempo 130 auch für mich gelten?

Ist nur der Klimaschutz das Argument für 130, würde ich hier diskriminiert werden, da ungleiche Systeme hier gleich behandelt werden. Von daher wäre ein allgemeines Tempo 130 nicht haltbar, besonders wenn man bedenkt, dass die E-Auto Flotte in Zukunft zunehmen wird.
Also wäre es aus dem Klimagesichtspunkt günstiger die Inlandsflüge zu verbieten.

Mir scheint hier eher eine generelle Skepsis gegen den Individualverkehr bei euch durchzuschimmern.

Viele Grüße von der Ladesäule in Hamburg,
Oliver

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Strom kommt ja bekanntlicherweise aus der Steckdose.

Solange immer noch Strom nicht CO2 neutral erzeugt wird sehe ich für die Rechnung echt schwarz. Und wenn demnächst ach so alles über Strom betrieben werden soll, dann brauchen wir noch viel mehr STrom der „grün“ erzeugt werden muss.

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Außerdem könnte man die erhöhte Sicherheit als zusätzlichen Gewinn angeben. Und bei 130 verbraucht dein E-Porsche auch weniger Strom was an sich auch gewünscht sein sollte. Tempolimit ist absolut überfällig.

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Freilich, ist ja unübersehbar ein nicht gerade kleines Problem. Stimme @Tris und @WilliWuff zu. Ausserdem ist der Individualverkehr in punkto Lebensqualität für alle schlecht, die nicht gerade auf einer relativ freien Strasse unterwegs sind, mithin eine kleine Minderheit. Tempo 30 innerorts wird sicher auch kommen, dann wird es noch uninteressanter mit dem eigenen Auto. Ich würde nicht mehr viel Geld ausgeben für ein Auto.

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Hallo @Otto,
es gibt so viele gute und richtige Gründe, die für die Einführung eines generellen Tempolimit sprechen. Ich fürchte nur, dass keines dieser Argumente dich auch nur ansatzweise erreichen wird.
Dein Elektroporsche ist bestimmt eine ganz tolles schickes Fahrzeug!
Vielleicht überzeugt dich ja das Argument:
Wer langsam fährt wird länger gesehen😉

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Lies mal hier:

Da ist das Thema auch schon länger diskutiert worden.

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Lassen wir einmal das Thema Verkehrssicherheit beiseite.
Lassen wir auch beiseite, dass ein tempo-gedeckelter Verkehr wesentlich flüssiger ist und weniger Stau produziert.
Lassen wir weiterhin beiseite, dass Autos, die für hohe Geschwindigkeiten gebaut werden, aufwändigere Bremsanlagen, Bereifung, Sicherheitssysteme brauchen und deshalb mehr Ressourcen benötigen.

Schauen wir auf die von dir angesprochenen CO2 Emissionen und die Energiebilanz:
Auch für deinen Elektroporsche gilt die Physik: bei höheren Geschwindigkeiten entscheidet der Luftwiderstand über den Energieverbrauch. “Höhere Geschwindigkeit” beginnt hier schon jenseits von 50 oder 60 km/h. Dieser Luftwiderstand steigt dann quadratisch mit der Geschwindigkeit: 10% schneller heißt gut 20% mehr Energieverbrauch. Bei 160 km/h ist der Energiebedarf um die Hälfte größer als bei 130 km/h.

Also ja: Unbedingt Tempo 130 für alle!

Der Porsche wird nur mit Strom aus erneuerbaren Energien geladen? Trotzdem besteht unser Strommix noch aus einem großen Anteil an “schmutzigem Strom”.
Jede kWh sauberen Stromes, die du nicht im Porsche verbrauchst, steht bereit, eine kWh schmutzigen Stromes zu verdrängen. Wir sind noch viel zu weit davon entfernt, sauberen Strom im Überfluss zur Verfügung zu haben, um diesen heute gedankenlos zu verwenden.
Davon abgesehen ist auch Strom aus regenerativen Energiequellen nicht CO2-neutral.

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Wurde hier schon mehrfach diskutiert. Es ist nunmal ein hochideologisches Thema. Argumente, dass sich der Nutzen sowohl in Punkto Verkehrssicherheit als auch Klimaschutz stark in Grenzen hält, wogegen der Schaden für den gesellschaftlichen Frieden erheblich ist, zählen da leider wenig.

Da die CO2-Äq Einsparung mit Tempo 130 laut UBA Studie selbst beim Verbrennerverkehr gerade mal 1,9 Mio. t jährlich beträgt, macht es auch keinen Unterschied mehr, ob auf 130 beschränkte E-Autos durch einen unsauberen Strommix dazu beitragen oder nicht. Zum Vergleich: Der gesamte Verkehrssektor erzeugte laut UBA 2019 ca. 166 Mio t CO2-Äq. Das Kohlekraftwerk Datteln 4 wird die 1,9 Mio t in weniger als 4 Monaten ausgestoßen haben.

Der Effekt eines generellen Tempolimits auf die ohnehin hohe Verkehrssicherheit auf den Autobahnen ist ebenfalls gering. Auf Problemstrecken wird ohnehin streckenbezogen begrenzt.

Ich behaupte, die „Die dumme Greta, will uns unsere Freiheit wegnehmen“-Fraktion wäre wesentlich kleiner, wenn solche ideologischen aber wenig zielführenden Maßnahmen nicht so verbissen vertreten werden würden. Dann wäre Platz wirklich sinnvolle Maßnahmen, z.B. Abschaltung der Kohlekraftwerke, konstruktiv zu diskutieren.

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Es gibt da ein paar Argumente dir mir auf Anhieb einfallen würden.
Es gibt es nirgendwo auf der Welt auf den öffentlichen Straßen ungegrenzte Streckenabschnitte und da das vor dem ganzen Klimathema auch schon so war, muss es ja an was anderes liegen:

  1. Sicherheit ist da ein no-brainer. Ich möchte nur an die Situation erinnert, wenn man gerade zum überholen mit 130 kmh auf die linke Spur wechselt und dann plötzlich einer von hinten mit 200 Sachen ankommt. Das sind nochmal 70 kmh mehr, dass muss man sich mal überlegen. Das löst bei allen beteiligten unweigerlich Hektik aus, der Raser muss schnell abbremsen, der Überholende will möglichst schnell Platz machen und schert vlt zu früh wieder ein usw. Und das passiert wirklich dauernd.
  2. Eigentlich auch klar: Die Effizienz des Fahrzeugs nimmt quadratisch mit der Geschwindigkeit ab, da der Luftwiederstand eben quadratisch zunimmt → Doppelt so schnell ankommen, dafür aber auch vierfacher Energie Verbrauch. Und das eben unter der Annahme, das man nicht alle 10 Minuten runter bremsen muss, weil ein langsames Auto gerade vor einem Überholmanöver durchzieht. Und Energie ist eben auch aus dem Windrad wertvoll.
  3. a) Strom ist Strom in DE. Auch Du lädst Dein Auto mit 50 % Kohlestrom. Aber selbst wenn Du es so hindrehen möchtest, dann kriegst du 100 % erneuerbaren Strom, dafür haben aber alle anderen einen etwas schmutzigeren Strom.
    b) Und selbst wenn wir 100 % erneuerbaren Strom in Deutschland hätten, verschwendest du halt Energie, die zu dem Zeitpunkt dann vermutlich auch für die Erzeugung von sauberem Stahl, zum Heizen in den Häusern usw. benötigt wird. Das wird auch so schon echt knapp zu decken und da hilft es nicht, wenn manche den Strom rausballern, um einbisschen mehr Spaß zu haben.
  4. Netzstabilität. Zum Thema Elektro-Auto ist defintiv noch nicht die letzte Messe gesungen, denn das Laden in immer kürzer Zeit stellt ein riesen Problem für die Netzstabiliät dar. Schließlich Laden die allermeisten Ihr Auto zu recht ähnlichen Zeiten, also verteilt sich die Leistung nicht über den ganzen Tag, sondern pendelt in einem Bezirk zwischen null, wenn keiner lädt und mehreren 100 bis 1000 kW, wenn alle Ladesäulen die Akkus in 20min voll ballern wollen. Wie soll dass mit einer Ernst zu nehmenden Anzahl an E-Auto bewerkstelligt werden? Solar und Wind liefert immer nur so viel, wie halt grad geht, Gasturbinen könnten das vielleicht Leisten, würden aber wieder CO2 ausstoßen und rentieren sich nicht, wenn die nur ab und zu für die Spitzenleitung eingeschaltet werden. Bleiben noch Speicher. Da braucht man aber welche, die schnell, viel Leistung abgeben können und eine hohe Energiedichte haben. Diese Kombination kann aber keiner der Stromspeichertechnologien so wirklich erfüllen.

Daher mein Fazit. Elektroaut statt Benziner zu kaufen ist sicherlich ein guter erster Schritt, aber wenn man es halwegs ernst mit dem Klimaschutz meint, dann muss man auch seinen Lebensstil anpassen und weniger verschwenden. Und meiner Meinung nach, ist das auch die Hauptaussage, bzw. versteckte Absicht hinter der Geschwindigkeitsbeschränkung: Es geht darum, die Illusion zu nehmen, dass wir einfach so weiter machen können und nur ein bisschen was Neues erfinden müssen. Vielmehr ist es doch so, dass wir rücksichtvoller mit unseren Ressourcen umgehen müssen und zwar auf allen Gebieten. Also Strom, Fleisch, fossile Brennstoffe, Handys, Klamotten, Lebensmittel im allgemeinen, Plastik usw. Das was viele als das Zeitalter des Wohlstands bezeichnen, könnte man genauso gut auch als das Zeitalter der Verschwendung und des Überflusses bezeichnen und hat uns diese ganze Situation erst eingebrockt.

Nicht falsch verstehen, ich bin froh um den Wohlstand den ich in DE genießen darf und mache mir immer wieder bewusst, wie priviligiert ich bin, aber Teil der Wahrheit ist auch, dass meine Eltern und deren Generation ein besseres Leben gehabt haben werden, als meine Generation und ich (24). So wie es aktuell läuft, stehle auch ich meinen Kindern die Aussicht auf eine bessere Zukunft als meine und das, obwohl ich jetzt schon so viel dafür tue, dass dem nicht so ist. Aber es gibt nun einmal nur so und so viel, was man als Einzelperson tun kann und mit 130 kmh statt mit 200 kmh auf der Autobahn zu fahren, scheint mir persönlich vor dem Hintergrund verschmerzbar. Das magst du anders sehen und du kannst dafür vielleicht leichter auf Streaming verzichten, dann ist das auch prima. Nur dieses weggeducke und green-washing ist ein echtes Problem und dazu würde ich die Anschaffung eines Elektro-Sportwagens, für den Fall dass diese Person sonst nicht gegen seinen CO2 Abdruck unternimmt (Ohne Dir etwas zu unterstellen, ich kenn Dich ja nicht), hinzuzählen.

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Die Energie die du für höhere Geschwindigkeiten zusätzlich benötigst können wir gut für sinnvolleres gebrauchen. Andere Autos, Heizen, etc. Wir müssen nicht nur auf Erneuerbare umstellen sondern auch Energie sparen. Der Planet ist einfach endlich.

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Ich weiß garnicht, warum wir diese Diskussion immer wieder führen. Es kommen wirklich keine neuen Argumente hinzu. Der Link auf den Thread ist weiter oben.
@Otto: Mich würde ernsthaft interessieren, welches Argument dich zum Umdenken bewegen würde?
Also was müsste passieren, damit du ein Tempolimit für eine gute Idee hältst?
Es wäre schön, wenn du nicht reflexhaft antwortest, sondern dir die Zeit nimmst, ernsthaft darüber nachzudenken.

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Du sagst es selbst: 166 t CO2 zu 1,9 t CO2! Aber du sagst „gerade mal“, so im Sinne von vernachlässigbar, und ich sage: 2% Einsparung, supter, für praktisch ohne den geringsten technischen oder sonstigen Aufwand, sogar verwaltungsmässige Vereinfachung gratis, Verkehrsschilder braucht man weniger. Das liegen zu lassen ist doch unglaublich! Wäre ja auch ein guter Grund Tempo 120 oder 110 vorzulegen, bringt nur weitere Vorteile. Wie lange Datteln für das eingesparte CO2 braucht, ist komplett ohne logische Verbindung. Natürlich müssen die Kohlekraftwerke so bald stillgelegt werden wie es nur geht. Aber soll man wirklich irgendetwas nicht einsparen, nur weil es wenig aussieht? Da kannst du gleich aufhören mit Massnahmen, wenn du nur die ganz grossen gelten lässt. Alle einstelligen Prozentanteile ergeben zusammen satte 2-stellige Einsparpotenziale.

An welchem Massstab misst du „hohe Verkehrssicherheit“? Wenn nur 191 Personen in 2019 auf der Autobahn getötet wurden? Als es noch keine Sicheheitsgurte und Airbags gab waren es noch mehr. Ist das dein Massstab? In diesem Jahr sind 2 meiner Bekannten tödlich verunglückt, einer (22 Jahre alt) für sein Leben zum Krüppel gefahren, alle 3 durch Raserei, in einem Fall zusätzlich mit Alkoholeinfluss.

Weise mir bitte „ideologische“ Argumentation nach.

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Ich finde es arg irritierend, wie leicht man eine neue Beschränkung der Mobilität mit einer Höchstgeschwindigkeit fordert. Das wird m.E. zurecht als Verbot der unbegrenzten Geschwindigkeit angesehen und schränkt damit die bestehenden Freiheitsrechte zur Mobilität ein.
Ich habe den Eindruck, es sind vorwiegend Stadtbewohner, die dies fordern, obgleich sie sich überwiegend nicht häufig auf Autobahnen bewegen. Denn auf den Autobahnen kann man täglich eine große und problemlose Akzeptanz von höheren Geschwindigkeiten für PKW sehen. Zumeist (da wird es Ausnahmen geben) wird der PKW mit mindestens 140 km/h bis 160 km/h, bewegt, wo es kein Tempolimit gibt. Das sind auch nur die freien weiten ländlichen Räume unseres recht großen und schönen Landes. In Ballungsräumen gelten meist ohnehin Beschränkungen auch in der Nacht.

Ich glaube , es handelt sich um ideologisch motivierte Ideen. Die Umwelt oder Sicherheit hier vorzuschieben, um dies Verbot zu begründen, ist nicht der Kern. Denn dann würde man z.B. auch fordern, die LKW auf Straßen zu reduzieren oder sicherer zu machen. Eine täglich endlose Schlange an LKW im Transit aus Osteuropa nach West- oder Südeuropa auf den gleichen Autobahnen verursacht ja auch immensen CO2-Konsum. Dass diese nun aber besonders sauber oder sicherer sein sollen, fordert niemand mit ähnlicher Lautstärke.

Das Thema Sicherheit kann man getrost beiseite lassen. Das Miteinander von Menschen im Verkehr wird immer zu Unfällen führen, wir Menschen begehen auch in Zukunft tragische Fehler. Vision-Zero ist realistisch betrachtet ein tolles Ziel, aber nicht erreichbar. Die schwerwiegendsten Unfälle sieht man in Städte mit Radfahrern und Fußgängern. Zurück zur Autobahn, da sind es zumeist tragische Unfälle mit LKW Beteiligung am Stauende. Eine verlässliche Statistik zu einer Beteiligung von PKW Unfällen mit mehr als 130 km/h gibt es m.E. nicht. Nur die Statistik für „unangepasste Geschwindigkeit“, was aber auch bei Regen, Schnee und Nebel zutrifft und auch die Bereiche der ohnehin tempobegrenzten Autobahnen und alle anderen Straßen einschließt.

Dem Aufhänger dieser erneuten Diskussion ist m.E. zuzustimmen. Die E-Autos einzubremsen macht nur Sinn, wenn man Konsum von Energie insgesamt begrenzen will. Denn es ist auch ein Verbot, unbegrenzt Energie zu konsumieren. Denn bei E-Autos ist CO2 durch Mobilität kein Thema, sondern allenfalls CO2 in der Energieerzeugung.

Ich meine es passt nicht zu einer eher linksorientierten bzw. moderaten und liberalen Position, sich nicht mit einer „No-Brainer“ Haltung dahin zu stellen und die absolute Wahrheit für sich in Anspruch zu nehmen? Hier sollte doch der Erhalt der Freiheitsrechte im Mittelpunkt stehen, auch wenn man selbst auch nicht täglich betroffen ist.

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supter, für praktisch ohne den geringsten technischen oder sonstigen Aufwand

Lies bitte nochmal. Mein Nachsatz ist wichtig. Ich Die Kosten für den gesellschaftlichen Frieden sind erheblich. Die schiere Anzahl an Beiträgen und verbissene Positionen im anderen Thread sind ein Indiz dafür. Die ganzen „Die dumme Greta, die dumme Annalena, die dummen Grünen“ Facebook und WhatsApp Gruppen ein anderes.

Wenn das Festhalten an dieser vergleichsweise wenig effektiven Maßnahme bewirkt, dass weniger Stimmen auf die Befürworter fallen, bedeutet das im schlimmsten Fall, dass sinnvollere Maßnahmen ebenfalls nicht durchgeführt werden können, weil einfach die Mehrheitsverhältnisse fehlen. Den Kohleausstieg nicht vorziehen zu können, weil ein nicht zu vernachlässigender Teil der Autofahrer lieber CDU wählt als auf der Autobahn 130 zu fahren zu müssen, schadet unserem Planeten erheblich mehr als die 1,9 t CO2-Äq/a. Ein Wert der zudem stetig weiter fallen wird bis die Verkehrswende bei den PKW durch ist.

Wenn nur 191 Personen in 2019 auf der Autobahn getötet wurden? Als es noch keine Sicheheitsgurte und Airbags gab waren es noch mehr. Ist das dein Massstab? In diesem Jahr sind 2 meiner Bekannten tödlich verunglückt, einer (22 Jahre alt) für sein Leben zum Krüppel gefahren, alle 3 durch Raserei, in einem Fall zusätzlich mit Alkoholeinfluss.

Exakt. Diese 3 Beispiele und ein Großteil der 191 haben sehr wenig mit einem generellen Tempolimit zu tun.

Du redest von einer allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen …

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Schauen wir mal wie das mit dem gesellschaftlichem Frieden ist wenn das nächste extreme Wetterereignis vorbei ist.

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Äh, doch. Zurecht. Eine effektive Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene hat nur leider handfestere Hinderungsgründe als nur, dass man ein paar bisher dagewesene Freiheiten einschränkt.

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Welche Mehrheitsverhältnisse sollen denn da fehlen? Ihr freie-Fahrt-für-freie-Bürger-Apologeten seid längst in der Minderheit! Wann kommt das denn endlich mal in den Köpfen an? Jede, wirklich jede seriöse Umfrage seit mindestens einem Jahr spricht hier eine klare Sprache und sieht die Befürworter eines 130km/h-Limits eindeutig in der Mehrheit; da muss man nicht mit irgendwelchen subjektiven Eindrücken aus Onlinebeiträgen und WhatsApp-Gruppen von Wutbürgern argumentieren, wo doch bekannt ist, dass gerade in diesem Biotop immer diejenige Minderheit, die am lautesten brüllt, den meisten Wind macht - mit dem expliziten Ziel, dass die Gruppe größer wirkt, als sie tatsächlich ist.

Wenn die politischen Mehrheitsverhältnisse sich mal hypothetisch betrachtet einzig und allein an der Frage eines generellen Tempolimits entscheiden würden, dann würde ich mir keine Sorgen wegen „sinnvolleren Maßnahmen“ machen, denn dann bekämen wir die problemlos politisch realisiert, und zwar zusätzlich zum ebenfalls in vielerlei Hinsicht sinnvollen Tempolimit.

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Wie @Slartie richtig sagt, ist bereits die Mehrheit für 130. Nach deiner Logik ist der gesellschaftliche Frieden gefährdet, wenn eine politische Frage gegen eine Minderheitenmeinung entschieden würde. Folglich könnten keine neuen Regeln (Gesetze) umgesetzt werden, weil ja praktisch immer irgendeine Minderheit dagegen ist, sich in ihren Freiheitsrechten beschränkt fühlt usw, und also einen Aufstand macht. Damit hätten wir jede gesellschaftliche Entwicklung abgeschaltet.

Könntest du den Schaden quantifizieren, den du gegenüber den „vernachlässigbaren“ 1,9 mio t und den vielleicht 200 Toten und 2200 Schwerverletzten bei Tempo über 130 (bessere Zahlen habe ich nicht, von den 317 Toten und den 4434 Schwerverletzten 2020 laut Deutscher Verkehrssicherheitsrat, einmal geschätzt) in Ansatz bringst?

Mein Szenario nach Einführung Tempo 130 wäre, dass ein paar Tage lang die Freunde der hohen Geschwindigkeit sich aufregen, dann merken, dass sie nicht doppelt so lang brauchen für ihre Strecken und dass es angenehme Seiten hat. Mein Nachbar hat einen schweren Mercedes (und einen 500 PS-Porsche für gelegentliche Fahrten), und fährt oft zu seinem Haus am Gardasee, neben allen anderen Gewohnheiten, die zu seinem kolossalen Öko-Fussabdruck beitragen. Aber selbst der sagt, dass es sich in Italien und Österreich halt viel entspannter fährt. Ich habe also keine Angst vor gesellschaftlichen Unruhen. Und folglich auch keine Angst, dass die sog. wichtigen Klimaschutzmassnahmen keine Mehrheit mehr finden würden.

Für die beliebte Argumentation, dass man zuerst andere Dinge regeln soll, bevor die eigenen Schwächen oder Vorlieben irgendwie berührt werden, habe ich ein drolliges Beispiel: Ein Spieler im Tennisclub (Berufsschullehrer für Mechatronik!) hat sich nach dem Training vor allen darüber aufgeregt, dass er kürzlich geblitzt wurde. Dann sagte er allen Ernstes: „die (Polizisten) sollten ZUERSTmal die Fahrzeugbeleuchtungen überprüfen, die sind zu 70% nicht in Ordnung!“ So einfach geht das. Ich habe spasseshalber mal die defekten Beleuchtungen gezählt. Bin auf durchschnittlich 1 Defekt bei 40 Autos gekommen…

Du fährst halt gerne schnell, hat ja auch was. Aber der Schaden dadurch ist immens und steht in keinem Verhältnis zu einem sehr fragwürdigen Aspekt von persönlicher Freiheit. Die ist von hunderten von Regeln beschränkt, an die sich offensichtlich jeder gewöhnt hat und also nicht mehr als Beschränkung wahrnimmt. Wenn eine neue Beschränkung dazu kommt, ist das wie gesagt in wenigen Tagen gegessen. Es bleibt ja auch noch der Nürburgring z.B., da gefährdet man sich höchstens selbst.

Ausserdem: DE ist doch die absolute und allseits belächelte Ausnahme! Sind alle anderen bescheuert? Nein, wir sind tatsächlich beScheuert. Aber das wird sich bald ändern, und selbst die Union würde, vielleicht nach 2 Jahren Verspätung wie meisten, daran auch nicht mehr vorbeikommen.

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Wäre dies nicht eine gute Gelegenheit für einen Volksentscheid?
Der Gedanke ist doch bestimmt nicht neu, oder?
Damit wäre auch das Verbots Label für eine Partei, die es umsetzen möchte zumindest entschärft, da man nicht mehr verbieten müsste, sondern lediglich den Willen des Volkes umsetzt.

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