Suffizienz - die vergessene dritte Säule der Nachhaltigkeit

Kann ich mir spontan nicht denken was das sein soll. Kannst du das mal darstellen?

Danke fürs Ausrechnen. Der Witz ist aber, dass dieser Flug gar nicht notwendig ist, im Gegensatz zur Heizung (wobei die noch ein grosses Sparpotenzial hat). Und wenn jetzt jemand damit kommt, dass eine ausgewanderte Person zur Beerdigung von Verwandten ja wohl heimfliegen muss, der soll mal darüber nachdenken, wieviele Auswanderer vor 1960 sich diesen Luxus leisten konnten? Die Fliegerei kommt einfach komplett oben drauf, ohne Not!
Ich weiss nicht wie oft ich hier die Fliegerei schon in der Art angesprochen habe, es nervt mich schon, aber es verfängt nicht. Mache ich halt weiter…

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Genau. Und weil es mit der „freiwilligen Selbstverpflichtung“ (vielsagenderweise ein Erfindung von Unionsministern) garantiert nicht funktioniert, müssen wir uns auf ein Regelwerk einigen.

Ich betreibe den Graswurzelansatz ± seit 1986, also ja, das reicht nicht. Ich habe allerdings auch keine Ahnung, welche Partei mit solch einem Programm jemals gewählt werden würde.

Passend dazu auch die Aussage von C. Lindner: " Es ist nicht Wissing, der die Klimaziele nicht erreicht, sondern die Bürger."

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Bei der Suffizienz im Zusammenhang mit Klimaschutz sind für mich v.a. zwei Aspekte relevant:

Das eine ist das Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei einer feststehenden Konsumentscheidung. Ich wähle also für meinen Konsumbedarf diejenige Alternative aus, die am nachhaltigsten ist (z.B. weil sie am wenigsten CO2 verbraucht). Dieser Aspekt ist vor allem für die erste Phase der Energiewende von Bedeutung. Hier entscheide ich mich z.B. statt für einen Flug an den Ort X für eine Zugfahrt an den Ort X. Oder ich achte beim Kauf eines Produktes Y auf einen besonders geringen CO2 Fußabdruck.

Grundsätzlich sollte man sich klar machen, dass Verhaltensänderung in Richtung mehr Suffizienz nur funktionieren, wenn die Bevölkerung das auch will. Allerdings dürfte das auf einen großen Teil zutreffen, die man dann mit Maßnahmen erreicht, die diese Verhaltensänderung einfacher machen. Während die Wahlentscheidung bei Flug vs. Zug noch sehr trivial ist, gilt das für das Drittel (gemäß oben verlinktem CO2-Fußabdruck) des sonstigen Konsums oft nicht. Denn es ist gar nicht so einfach zu entscheiden, ob jetzt der importierte Apfel aus Neuseeland oder der heimische, aber lange gelagerte Apfel den höheren CO2-Fußabdruck hat.

Die wirksamste Abhilfe ist hier natürlich der CO2-Preis. Der stellt sicher, dass Produkte mit hohem CO2-Fußabdruck auch viel Geld kosten. Allerdings lässt sich am Ende kaum unterscheiden, ob ein Produkt wegen hoher Qualität, Abzocke, oder hohem CO2-Fußabdruck viel kostet. Das könnte man ggf. über Kennzeichnungen (ähnlich wie bei Tierhaltung lösen). Hier könnten z.B. unabhängige staatliche oder private Organisationen den CO2-Fußabdruck eines Produktes im (kostenpflichtigen) Unterauftrag des produzierenden Unternehmens bestimmen. So ein freiwilliges Label würde dann funktionieren, wenn der Kunde ein großes Interesse an dem CO2-Fußabdruck hat. Denn ein fehlendes Label deutet auf einen hohen Fußabdruck hin. Sollten Firmen versuchen, dass zu verschleiern, gäbe es die Möglichkeit, dass NGOs die Label-Organisation beauftragen, den Fußabdruck des Produktes Y zu bestimmen. Das ist dann (ohne Kooperation des Unternehmens) deutlich schwieriger und ungenauer, könnte aber dennoch das Image des Unternehmens und die resultierenden Kaufentscheidungen beeinflussen.

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Der zweite Aspekt ist die grundsätzliche Reduzierung von potentiell ressourcenintensivem Konsum. Hier fände ich es vor allem wichtig, dass an vielen Stellen überhaupt erst ein Bewusstsein für den Ressourcen-Verbrauch geschaffen wird. Wenn ich jedes Jahr meine Gasrechnung sehe, funktioniert das noch relativ gut. Ähnlich, wenn ich an der Tankstelle meinen Spritverbrauch stehe. Anders ist das bei Flatrate-Konsum.

Deutlichstes Beispiel ist vielleicht der Datenverkehr im Internet. Dadurch, dass private Festnetz-Datentarife praktisch ausschließlich Flatrates sind, gibt es praktisch keine Anreize Datenvolumen und damit CO2-Emissionen einzusparen. In der Praxis limitiert häufig nur noch die Anschlussgeschwindigkeit, aber je mehr der Glasfaser-Anschluss zum Standard wird, desto weniger limitiert auch das. Das führt dann zu der absurden Situation, dass Leute ein Video in 4K streamen, obwohl der Bildschirm die Auflösung überhaupt nicht hergibt, einfach, weil die Datenrate es möglich macht und man zu faul ist die Einstellungen zu ändern.

Flatrates für ressourcen-intensiven Konsum sind daher m.E. Gift für Suffizienz-Verhalten. Natürlich sind bei der Entscheidung zwischen Verbrauchsabhängiger und Flatrate-Abrechnung auch Praktikabilitätsaspekte zu berücksichtigen. Die sollten aber im Zeitalter der Digitalisierung m.E. nach und nach in den Hintergrund rücken. Flatrates im Bereich Internet, Mobilität, z.T. auch Strom- und Gasverbrauch etc. sollte man also vor diesem Hintergrund auch noch einmal kritisch hinterfragen.

Ansonsten gilt hier eigentlich dasselbe wie beim ersten Aspekt, außer, dass man den CO2-Fußabdruck durch einen Energie- oder Ressourcen-Fußabdruck ersetzen kann.

Der zweite Aspekt ist für mich vor allem in der zweiten Phase der Energiewende wichtig, wenn im Prinzip alle Sektoren am Ende der Umstellungsphase sind und ein geringer Energie- und Ressourcenverbrauch (auch erneuerbarer Energien und Ressourcen) diese Umstellungsphase verkürzen kann.

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Zum Verständnis: willst du hier nur über den Suffizienzbegriff nach Paech diskutieren, oder (allgemeiner) über seine Vorstellung der Postwachstumsökonomie als Antwort auf die Klimakrise? Im ersten Fall fände ich die Verschiebung in diesem Thread sinnvoll, im anderen Fall wäre es m.E. besser, den alten Thread beizubehalten, weil das Thema ja schon breiter ist.
Allgemein finde ich die Ansätze von Paech sehr interessant in Teilen aber auch irritierend. Insofern würde mich die Diskussion auch interessieren.

Ich denke nicht, dass das so einfach ist:
Wärmepumpen & Co werden ja trotzdem aktuell schon ausgebaut. Das heißt, wenn man mit seinem Flug eine Wärmepumpe finanziert, ist die Frage, ob die nicht auch sowieso gebaut werden würde. Weil einfach nur zu sagen, da wir ja in anderen Bereichen reduzieren, gleicht das das Fliegen aus bringt auch nichts. Jetzt kann man natürlich sagen, dass durch diesen Ausgleichsmechanismus die Wärmepumpe früher als sonst gebaut würde, aber dann die ganz große Frage wäre, wie viel früher? Woran macht man sowas fest? Das ist ja rein spekulativ. Dann, was passiert, wenn du mit deinem Flug eine Wärmepumpe finanzierst, sich aber beim Einbau Probleme ergeben? Führst du dann Buch und zahlst zur Not nochmal etwas mehr nach?
Der nächste Punkt ist, wir wollen ja die Anzahl an Wärmepumpen & Co nicht erhöhen, weil wir es so sexy finden, wie die an Hauswänden aussehen oder weil wir so gerne budeln, sondern weil sie eine Möglichkeit sind, unseren Treibhausgasausstoß zu minimieren. Diese Möglichkeit nehmen wir uns, wenn wir sie zum Ausgleich von Flügen verwenden. Dann wird aus Wärmepumpen anstatt etwas positives, etwas neutrales.
Außerdem, kann dieser Mechanismus dazu führen, dass die Regierung sich bei der Wärmewende weniger anstrengt, weil sie sagt Wärmepumpen, werden ja durch Flüge finanziert.
Und der worst case bei diesem Ausgleichsmechanismus wäre, wenn auf einmal Doppelbuchungen angefangen werden, also sowohl Flüge, als auch Wärmepumpen als positiv betrachtet werden, nach dem Motto: „Wie toll all unsere Flüge werden ausgeglichen und schau mal wie weit wir mit der Wärmewende schon gekommen sind“

Also alles in allem würde ich sagen, dass wenn man einmal ausnahmsweise wirklich unbedingt einen einzigen Flug machen muss, kann man evtl. über so einen Mechanismus nachdenken. Wenn man aber einmal im Jahr in den Urlaub fliegen will, hat dieses System viel zu viele offene Fragezeichen, und ist viel zu unsicher, als dass wir darauf vertrauen sollten, dass es funktioniert.

Mein Beispiel war glaube ich zu stark simplifiziert, deine Ausführung sorgen für die deutsche Bürokratie und über Reglementierungen.
Mir geht es schlicht darum, dass unheimlich viele Einsparpotentiale liegen bleiben, weil die Kapitalrückflussdauer nicht ausreichend klein ist, oder weil die Investmittel fehlen.
Es ist doch vollkommen schnurz, ob dann mal was doppelt gezählt wird oder nicht. Statt dessen könnte man eine Dynamik der Verbesserung erreichen. Aber mit dem Bürokratie und Gerechtigkeitswahn bekommen wir das sicher nicht hin. Könnte ja einer einen Vorteil erzielen, der ihm nicht zusteht. Oder eine NGO kriegt es nicht mehr zusammen gerechnet.
Aber dass das wichtigste, der Klimaschutz auf der Strecke bleibt, dass nehmen wir dann hin.
In anderen Ländern wäre der Hebel noch viel größer. Aber die Tinte einer Überweisung wäre noch nicht mal getrocknet und es springt einer hinter dem Baum hervor und schreit „Greenwashing!“
Hauptsache wir haben neue Fremdwörter erfunden.

Mich interessiert der Ansatz der Postwachstumsökonomie als Antwort auf die Klimakrise…
Päch beschreibt den Wachstumsgedanken neben den ökonomischen und Nachhaltigkeitsaspekten als Überforderung des einzelnen (zunehmende Überlastung durch Geschwindigkeit, zu viel Info-Input, Burn-outs, weniger Well-being und zunehmende „Überfluss“-Erkrankungen in den entwickelten Ländern) und empfiehlt eine Reduzierung der bezahlten Arbeit für jeden auf 50%. Dadurch entstünde weniger Konsum, weniger Ressourcenverbrauch und jeder könne sich durch Subsistenzleistungen (Garten, reparieren, regionale Vernetzung und gegenseitige Dienstleistungen) ausleben und zusätzlich versorgen.
Kann das eine Option sein, die zu Lösungen beiträgt und dann auch politisch mit notwendigen Rahmenbedingungen gefördert werden könnte?
Das war meine Frage…

Meine Erklärung lässt sich eig auf die anderen Einsparpotentiale übertragen, da gibt es immer die gleichen Probleme. Irgendwer hatte das mal so verglichen, diese Art des kompensieren ist so wie, als wenn man nachdem man seine eigene Frau betrogen hat den Nachbar dafür bezahlt seine Frau nicht zu betrügen. Zum einen macht es das nicht wirklich wett, zum anderen weiß man ja gar nicht, ob der Nachbar seine Frau überhaupt betrogen hätte.

Ja es gibt noch viele Einsparpotentiale, aber wie oben geschrieben,enn man diese Einsparpotentiale nutzt, um Flüge auszugleichen, verschenkt man sie. Stattdessen sollte man sie nutzen, um den Ausstoß an Treibhausgasen zu senken

Um Gottes Willen nein ist es nicht! Ansonsten hören wir bei der Hälfte auf und sagen, den Rest haben wir ja kompensiert. Die Natur interessiert es aber relativ wenig, was wir uns selber einreden, da geht es darum, die Treibhausgase auf 0 zu bekommen (Bitte jetzt nicht wieder pingelig mit der Zahl 0 werden)

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Das erscheint mir etwas widersprüchlich. Wenn etwas doppelt gezählt wird, sind das doch Fehlanreize, die dazu führen, dass Investmittel dort fehlen, wo sie einen wirklichen Nutzen erzielen würden.

Die Idee, dass dem Klimaschutz gedient ist, wenn wir einfach irgendwas machen, Hauptsache es wird überhaupt irgendwas gemacht, ohne auf die Wirksamkeit zu achten, erscheint mir zweifelhaft.

Indem man sie als Vorteil, respektive Gewinn darstellt.

Ich habe mit meinem kleinen E-Auto momentan Betriebskosten von rund 200:- € im Jahr (Bonus ich darf aktuell gratis vom AG laden) so viel musste ich vorher für 2 Wochen in den Tank stecken.

Im Grunde finanzier ich den Kleinen mit den eingesparten Kosten des Verbrenners.
In 3 Jahren ist das durch, danach bleibt das als Reingewinn über.

Wenn du bei der Wärmeenergie sparst bleibt auch Geld für anderes über u.s.w.

Damit hast du zwar fliegen noch nicht erlegt, aber viele kleine Maßnahmen als persönlichen Vorteil dargestellt.

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Einspruch. Ich wüsste bei mir nichtmal wo ich das ändern müsste ob im Fernseher oder der TV Box.

Da erwarte ich als Endverbraucher, dass die Geräte das bitte unter sich aus machen.

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Oha, da wird er sich wohl mit den Arbeitgebern anlegen müssen, die fordern ja aktuell eher Mehrarbeit.
Allgemein klingt 50% natürlich schon sehr viel, das geht ja nur wenn das gesamte aktuelle Wirtschaftssystem umgebaut wird und alle weniger konsumieren. Klassisches Henne-Ei Problem.

Ja teilweise könnte da herstellerseitig mehr getan werden. Es gibt aber auch Dinge die rein in der Verantwortung der Verbraucher liegen. Wenn ich den ganzen Tag Musik höre, in dem ich die entsprechenden YouTube Videos abspiele z.B.
Das ist aber eigentlich gar nicht der Punkt. Egal ob Verbraucher oder Hersteller darauf reagieren. Wenn sich etwas ändern soll müssen verbrauchsabhängige Kosten berechnet werden.
Internet ist ja aber nur ein kleiner Teil. Flatrates findet man zuhauf und damit auch im Bereich energieintensiven Konsums. Auch bei der Mobilität. Teslas Strom-Lade-Flatrate z.B.

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Teslas Flatrate ist ja Schnee von gestern. Außerdem hatte die vermutlich auch einen Beitrag an der Transformation zu BEV.
Ehrlich gesagt finde ich die Ableitung Flatrate= schlecht für schwierig.
Wenn keiner ÖPNV nutzt ist das auch nix.
Den IT Verbrauch halte ich persönlich für eine De-Fokussierung. Wir haben nur mit Digitalisierung eine Chance. Muss halt intelligent und einfach sein. Komplexe Zahlmodelle wären auch hier der Tot des Projektes

Meines Wissens gibt es die mindestens noch nachts. Das hat zwar sicher Vorteile für die Netzauslastung ist aber bzgl. sonstigen Anreizen nicht besser.

Das könnte sogar sein. Die Message: 'stellt um auf erneuerbare, dann kostet Energie nichts" ist aber m.E. eine ziemlich gefährliche.

Wenn du damit auf 9 oder 49€ Tickets anspielst: wir haben das Thema ja hier schon zu genüge diskutiert. Billiger Flatrate ÖPNV führt definitiv zu mehr Nutzung ist dagegen aber nicht der Schlüssel zum Umstieg vom Auto.

Das widerspricht sich doch gar nicht. Verbrauchsabhängige Abrechnung bremst doch nicht Digitalisierung. Im Gegenteil: Digitalisierung sorgt dafür, dass verbrauchsabhängige Abrechnung alles andere als kompliziert sein muss.
Edit:

Das muss auch so pauschal nicht unbedingt stimmen. Insbesondere wenn es nicht um Ressourcen-intensiven Konsum geht. Letztere Form der Flatrates kann man m.E. allerdings kaum in Einklang mit der hier besprochen Suffizienz bringen. Insbesondere mit dem Paech Verständnis.

Hier mal meiner Analyse:
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Paechs Thesen zu Degrowth

Ich habe mir vor 2-3 Jahren mal viele Vorträge von Paech angehört, weil ich seine Systemkritik recht überzeugend fand. In Bezug auf den Klimawandel beschreibt er z.B. den Rebound-Effekt, der bei Passivhäusern (mit denen er sich auch selbst beschäftigt hat) zu beobachten war: trotz massiv reduziertem Wärmebedarf stieg der gesamte Energiebedarf sogar an, weil der Strombedarf in diesen Häuser massiv gestiegen ist. Solche Beispiele gibt es viele (z.B. auch im Bereich der Beleuchtung). Diese Beobachtungen generalisiert Paech. Er schlussfolgert daraus, dass Ressourcenverbrauch und CO2-Emissionen und Wachstum nicht voneinander entkoppelt werden können, dass also grünes Wachstum (im bisherigen Wirtschaftssystem) nicht möglich ist. Er betont in seinen Vorträgen, dass er das auch analytisch herleiten kann.

Hier gibt es ein paar Zweifel, die ich an der These habe. Mal abgesehen davon, dass es streng genommen nicht stimmt, dass diese Entkopplung nicht stattfindet (es gab ja in den letzten Jahren in Deutschland eine leichte Reduktion der CO2-Emissionen trotz Wachstums) kann die Tatsache, dass es im großen Stil nicht gelingt auch schlicht daran liegen, dass es bisher noch niemand ernsthaft versucht hat. Klar wurde immer wieder davon geredet, aber noch hat niemand in Deutschland einen ernsthaften CO2-Preis eingeführt (sagen wir mal 200€/t). Während sowas von vielen Wirtschaftswissenschaftlern als Schock für den Markt angesehen würde, wäre es im Vergleich zur Umstellung unserer Wirtschaft auf Degrowth harmlos. Die analytische Herleitung von Paech habe ich bisher nicht gefunden. Ich kenne aber nur seine Vorträge, nicht seine Schriften.

Was Degrowth als Lösung für die Klimakrise angeht, beurteile ich das ähnlich (auch wenn der Vergleich an vielen Stellen hinkt) wie die Kernfusion. Letztere hätte das Potential saubere Energie in großen Mengen zu liefern. Wir wissen aber erstens nicht wirklich ob es (gut) klappt und wann es klappt. So ziemlich alle Einschätzungen zum Degrowth, die ich gelesen habe (aus allen politischen Richtungen) kommen zu dem Schluss, dass viel mehr Forschung gebraucht wird, um das Konzept belastbar beurteilen zu können. Auch Paech selbst spricht in seinen Vorträgen von „Reallaboren“ als nächste Schritte. Es ist daher ein bisschen schwierig das aktuelle System und Degrowth gegeneinander abzuwägen. Im einen Fall haben wir ein etabliertes System mit bekannten Schwächen – im anderen Fall haben wir ein Konzept, dass in der Theorie natürlich immer bestens funktioniert.

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