Strompreisbremse, Gasmangellage - Preise als Knappheitssignal

Naja, die Probleme gehen hier eigentlich tiefer.

Gerade was den Umweltschutz angeht haben sich die Autos die letzten Jahrzehnte ja schon etwas gebessert, daher: die Dreckschleudern der 80er (aus der Prä-Katalysator-Phase) sind zum Glück in Deutschland kaum noch im Einsatz. Auch der Spritverbrauch moderner Autos ist die letzten Jahrzehnte deutlich gesunken, was die Umweltbelastung reduziert.

Diese alten Spritschlucker sollten eigentlich schon aus Umweltschutzgründen verschrottet werden - dummerweise sieht die Realität eher so aus, dass sie im großen Umfang nach Afrika exportiert werden, wo sie dann noch fahren, bis sie auseinanderfallen. Einerseits gut, weil die Produktion der Autos ja auch eine enorme Umweltbelastung ist, andererseits aber eben auch schlecht - wer schon mal in einer afrikanischen Großstadt (z.B. Kairo) war merkt schon, dass die alten Dreckschleudern in Verbindung mit der ohnehin kurz vor dem Kollaps stehenden Verkehrssituation zu einer enormen Feinstaubbelastung führen…

Alles in allem mache ich mir darum eher keine Sorgen, dass Autos „zu früh verschrottet“ werden. Jedes moderne Auto, dass jetzt nach 10-20 Jahren die Fahrt nach Afrika antritt, erlaubt dort im Idealfall die Verschrottung einer uralten, ineffektiven Dreckschleuder…

Hier muss man sich ein wenig von der europäischen Utopie lösen und die Realität anerkennen. Natürlich wäre es besser, wenn es bald gar keine fossilen Autos mehr geben würde - und auch möglichst wenige e-KFZ. Aber leider wird es ein Fakt bleiben, dass unsere alten Verbrenner in Afrika weiterhin die Umwelt verpesten werden. Das sollte man bei allem Idealismus nicht ausblenden.

Definitiv tut sie das, und wenn man dann noch mit folgendem rechnet:

-4,2 ct/kwh über eine Laufzeit einer PV-Anlage auf nur 20 Jahre gerechnet (die Lebensdauer dürfte aber Richtung 30 - 40 Jahre gehen)
-die Module können dann immer noch für Fassaden oder Balkonkraftwerke verwendet werden

und siehe da - die Rechnung wird besser, und besser, und besser, und billiger und billiger und am Ende sogar Klimaneutraler etc… :wink:

„Der tatsächliche Verbrauch des VW Golf 6 1.4 TSI beträgt laut Angaben der Fahrer im Durchschnitt rund 6,97 Liter Benzin auf 100 Kilometern. Der Hersteller gibt den Verbrauch jedoch nur mit 6,4 Litern an.“

122 PS

„Stromverbrauch in kWh/100 km kombiniert (NEFZ) 13,8-12,9 kWh/100 km“

136PS

7l E10 in Berlin aktuell 12,60€

14kWh in Berlin gibt’s beim Grundversorger als Neukunde für 4,63€

uups der Sprit ist ja schon wieder 3 Mal so teuer wie der Strom aus der Steckdose …

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Der Vergleich bei meinem letzten Auto und dem jetzigen:

BMW X50 50d: Verbrauch 8l/100km (fahre aber eher mit 7,5l/100km, weil Landstraße), macht bei €2/l €16/100km.

BMW iX 50: 20kWh/100km (verbrauche auch da eher weniger), würde selbst bei €0,50/kWh €10/100km bedeuten. Im Moment sind es €7,60.

Aber das beste ist: wenn ich den Wagen per Überschuss aus meiner PV lade, bekomme ich die aktuellen €0,38/kWh direkt ausgezahlt anstatt des Almosens von meinem Netzbetreiber.

Kann also ruhig teurer werden, dann ist meine PV in 5 Jahren bezahlt anstatt in 20.
Also wie Herr Hirth schon gesagt hat, ohne hohe Preise ist der Anreiz zum Sparen nicht da.

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Hierin gebe ich Dir recht: Menschen ändern sich in diesen Belangen nur über den Geldbeutel. Leider nicht durch vernunft. Wenn dann ein Wohlfühlfaktor hinzukommt und ein „macht mein/e NachbarIn ja auch“, dann läuft die Sache…

Ich schreibe gar nichts als Unsinn ab, ich denke im Zuge der klimakrise sind BEVs (vor allem im ländlichen Raum) ein wichtiger Baustein und habe eher Sorge dass das hier nicht ausreichend berücksichtigt werden wird und man damit den Umstieg hin zu BEVs um weitere wichtige Jahre verzögert.

Dein Vergleich eines Kombis mit einem Smart ist natürlich Käse, denn auch der Benzinerkleinwagen würde heute viel weniger verbrauchen als dein Kombi, mal davon ab weiß noch niemand was der neue Smart real verbrauchen wird.

Wenn man mal die Rechnung für eine Familie auf dem Land aufmacht sieht es eher so aus, Umstieg vom Kombi/Crossover mit 6-8 Liter Verbrauch auf zB ein Tesla Model Y (weil das sogar einen sehr guten Verbrauch für seine Klasse hat) mit ca. 18Kwh im Schnitt Winter und Sommer. Da gibt es noch Ladeverluste sodass man ca 20KWh im Schnitt rechnen kann. Wenn wir mit 7l zu aktuell ca 2€ rechnen kosten die 100 Km also 14€, das heißt dann das der Strom für ein Model Y max 0,70€ kosten darf bevor das Elektroauto teurer wird. dazu kommen aber die viel höheren Anschaffungskosten und der fehlende Gebrauchtmarkt. Das zusammen damit das ich ja erstmal einen sinnvollen Grund brauche um den Umstieg von meinem jetzigen weg zu machen lässt mich einfach schwarz sehen.
Wenn man der Argumentation der aktuellen Folge folgt und das dort vorgeschlagene Modell mit Strompreisbremse bis 2000 KWh und danach nach oben offen annimmt sind bei Nutzung der Gaskraftwerke die Kosten quasi nicht vorherzusagen. Das sind sie beim Sprit auch nicht, aber zum einen ist Öl leichter zu beschaffen als Gas und zum anderen hat man ja schon gesehen -und auch jetzt in einigen Ländern schon wieder die Forderungen gehört- das im Zweifel Spritpreise gedeckelt werden können während da bei Ladestrom bislang niemand von spricht.

Zum (sich entwickelnden) Thema heute in der SZ (€)

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Aber die Preise sollten sozial verträglich steigen und es sollte sozialen Ausgleich geben. Andernfalls werden sämtliche Klimaschutz Maßnahmen von einer breiten Öffentlichkeit blockiert.

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Dann bist du aber auch schon wieder bei der eigenen Solaranlage, was die Rechnung wieder verändert.

Es ist Ergebnis der Diskussion: wofür brauche ich das Auto.

Ich wohne auch ländlich, aber ich brauch den halt nur um damit 10km auf Arbeit und wieder nach Hause + einmal die Woche 10-20km einkaufen.
Wir werden später wenn unsere Verbrenner verbraucht sind auch noch wieder einen größeren kaufen für die Deutschlandreisen.

Wenn man unbedingt einen Tesla oder Mercedes will ist das so, einen MG5 (Kombi) gibt’s ab 32.000.
Abgesehen davon sind die Steuern und Wartung, also allgemein Unterhalt für einen BEV deutlich günstiger als für einen Verbrenner.

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Bitte nicht!
Und warum denn überhaupt?

Noch einmal weitergedacht:
…das Problem mit dem gedeckelten, knapp kalkulierten Grundbedarf an Strom und den anschließenden steigenden Marktpreisen dürfte sich ja nicht nur auf den Kauf von E-Autos, sondern auch auf das Interesse an Wärmepumpen auswirken.
So werden Verbrenner und Ölheizungen für rein finanziell kalkulierende Menschen deutlich attraktiver. Oder habe ich einen Denkfehler?

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Dann bist du aber auch schon wieder bei der eigenen Solaranlage, was die Rechnung wieder verändert.

Das ist auch nur so eine Pauschalisierung, sicher gibt es mehr Eigenheime in der Peripherie als in der Stadt, aber zumindest hier bei uns (Raum Südniedersachsen) wird großteils zur Miete gewohnt, vollkommen egal ob auf dem Dorf oder in der Kernstadt, da sieht es mit eigener PV schlecht aus und selbst wenn die Altbauten den Mietern gehören würden sind die Dörfer hier oft so verwinkelt gebaut das da auch mit PV nicht viel zu holen wäre.

Beim MG hast DU recht, das wäre so ziemlich die einzige günstigere Alternative (VW, Audi, IONIQ usw nehmen sich mit Tesla preislich nichts oder nicht viel, aber Tesla hat dann den Vorteil der entfallenden Wartungen), aber der ist zum einen ja nicht wirklich lieferbar und zum anderen hat MG hier nur 100 Werkstätten landesweit, da muss man erstmal was in Reichweite haben damit das Sinn macht.

Was bitte nicht?

Einen Verbrenner? Natürlich nicht.

Einen größeren BEV? Natürlich mit knapp 130km Reichweite kommt man mit dem Smart nicht weit, zumal bei Fernreisen auch Transportkapazität eine Rolle spielt.

Und bevor du sagst ich soll lieber öffentlich fahren:

PKW Brauch ich 12 Stunden (BEV wahrscheinlich 13)
Öffentlich ca. 48 Std. einfache Strecke.

Den Vorteil hast du bei allen BEV

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Warum nicht?
Ist doch jedem selber überlassen, sich ein großes BEV zu kaufen!?

Den Vorteil hast du bei allen BEV

Das stimmt schlicht nicht. Technisch mag das richtig sein, aber sowohl V AG, wie auch Hyundai und vermutlich die meisten anderen schreiben einen Wartungsplan vor um die Garantie zu erhalten.

Sorry für das jetzt doppelte Missverständnis. Hatte gelesen Olaf kauft sich einen Größeren ( Verbrenner) wenn der alte kaputt ist. Gemeint hatte er ein größeres BEV, ist natürlich völlig :+1:

Jep, der kleine Verbrenner von meiner Frau liegt in den letzten Zügen, mein großer macht’s noch ein paar Jahre, aber sie hört in 2 Jahren auf zu pendeln und braucht dann nicht mehr wirklich ein eigenes Auto und für die paar Fahrten die sie hat, nimmt sie entweder den Smart wenn ich ihn nicht brauche oder eben den großen Verbrenner.
Wenn der große Verbrenner dann sein Leben aushaucht wird er durch einen größeren BEV ersetzt.

Ich will halt nur jetzt schon aus Kostengründen auf den kleinen BEV setzen und mein Verbrenner wird dann noch mehr Stehzeug als Fahrzeug.

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Der Denkfehler ist eine langfristige Investition von einer kurzfristigen Preisschwankung abhängig zu machen.
Ein Auto kann ca. 10 Jahre genutzt werden, eine Wärmepumpe 20 Jahre. Die spannende Frage ist also wie schätzt du die weitere Entwicklung der Betriebskosten (Strom oder fossiler Kraftstoff) ein?

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Ich weiß bei solchen Nachrichten ja manchmal nicht, ob sie wahr sind oder die Öffentlichkeit zum weiteren Sparen anregen sollen.

Aber hier passiert genau das, was Herr Hirth angekündigt hat: