Ich fände das so wie es Baerbock im Lageinterview skizziert hat durchaus sinnvoll.
Hier bin ich z.B. anderer Auffassung. Es sollte eine Möglichkeit für private Altersvorsorge geben die auch Zinseszinseffekte zulässt. So könnten eben auch Hinz und Kunz wirklich von der Beteiligung an Unternehmen profitieren. Das ganze kann ja gerne im Nachgang besteuert werden, also der Gesamtertrag, aber dass Erträge immer sofort besteuert werden finde ich schon im Falle der günstigeren Kapitalertragssteuer problematisch.
Was aber eben z.B. bedeutet, dass man sich als Eigentümer eines Unternehmens an der Schwelle zu diesem Wert überlegen muss, ob weiterer Wachstum des Unternehmens überhaupt erstrebenswert ist oder ob man so nur den eigenen Einfluss verliert. Wachstum bremsen um Einfluss zu sichern ist aber riskant. Gerade wer sein Lebenswerk nicht nur als monetären Wert sieht, sondern als Lebensaufgabe dürfte da schnell in ein Dilemma geraten.
Es besteht aber die Möglichkeit, dass das Start-Up nach guter Entwicklung eben nur noch zu wenigen % dem Gründer gehört. Und gehen die überzähligen Anteile an einen Ausländer oder ausländischen Investor, dann fließen die Erträge fortan ab. In meinen Augen würde eine so deutliche Grenze nur funktionieren wenn man sich auch allgemein protektionistisch verhält.
Nicht das Megavermögen ist positiv für die Mehrheit der Bevölkerung sondern das was das Unternehmen tut. Hätte es nicht so viel Wert für die Menschheit, dann würde es nicht so viel Umsatz machen um einen solchen Wert zu rechtfertigen.
Nehmen wir Tesla als Beispiel. Hätte Elon Musk gesagt es genüge ein Unternehmen aufzubauen, welches einen Roadster mit Elektroantrieb für Reiche produziert und weitere Entwicklungen eingestellt, weil sonst die Gefahr bestünde aus dem Unternehmen gedrängt zu werden und mehr Wert ohnehin keinen weiteren persönlichen Nutzen hätte, dann wäre das Zugpferd der Entwicklung der E-Mobilität so gar nicht erst an den Markt gegangen.
Jetzt muss ich zugeben, dass Elon Musk der letzte ist dem ich dieses Vermögen gönne und wer behauptet, dass das Verhalten von Elon Musk, welches das Vermögen ermöglicht der Gesellschaft durchaus auch in großem Maße schadet, z.B. durch den Kauf von Twitter und der Umgestaltung.
Aber auch hier könnte man durch anderweitige Regulierung gegensteuern und solch große Plattformen anders regulieren.
Oder nehmen wir BMW. Natürlich habe ich nichts von den Anteilen von Klatten, aber mir sind Klattens als Eigner lieber als wenn diese von KKR, den Chinesen oder was auch immer gehalten werden würden.