Sprachgebrauch: Schwarze Liste

Kurzer Einwurf, falls es jemanden interessiert: In China sind „schwarze Listen“ 黑名单 im Rahmen des Sozialkreditsystems inzwischen sehr prominent in der Rechtspraxis verwurzelt. Der Gegenpart sind dort allerdings „rote Listen“ 红名单.

Der KP hat auch noch niemand Wokeness vorgeworfen… :joy:

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Selber, oder? Wie viele Schwarze fühlen sich denn durch die „schwarze Liste“ diskriminiert? Nur aus Interesse, vielleicht kennst Du ja einen oder bist selber betroffen (dann entschuldige ich mich in aller Form).

Wie schnell man von der Frage nach der Angebrachtheit eines Begriffs zu 1984 und big brother kommt… Alle mal etwas verbal abrüsten, bitte.

Ich (schwarz) sehe es da wie die oben erwähnte Initiative: Wenn gesellschaftliche Weiterentwicklung dazu führt, dass Begriffe nicht mehr mit dem Attribut „schwarz“ für negatives versehen werden, begrüße ich das.
Ich persönlich fordere dabei aber natürlich keine Verbote oder ähnliches und halte Begriffe wie „schwarzfahren“ auch nicht für direkt rassistisch. Da diese Formulierungen die Konnotation schwarz=böse reproduzieren und die Verbindung schwarz=dunkle Hautfarbe einfach existiert, sind sie aber eben auch nicht ideal. Darüber und über alternative Formulierungen sollte diskutiert werden können, ohne dass Menschen wie enki sich gleich als Opfer des links-progressiven Totalitarismus sehen…

Bzgl Tokenismus (wikipedia), da dieser Begriff in der Diskussion auch fiel: Ein Token ist eine als Aushängeschild benutzte Person einer benachteiligten Gruppe, die dazu benutzt wird (und bereitwillig mitspielt), Missstände zu kaschieren. Beispiele wären der aus Benin stammende Achille Demagbo oder Alice Weidel (beide AfD), Demagbo in Bezug auf schwarze Menschen und Asyl und Weidel in Bezug auf LGBTQ.

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