Recap Atomausstieg - Spiel mit der Angst

Was gerade von einigen Stellen in den letzten Tagen vor dem Atomausstieg gemacht wird halte ich vor verantwortungslos.

Hier wird gezielt die Angst der Bürger geschürt.

Die kombiniert mit dem Fail beim Windkraftausbau im Süden und der fehlenden Nord-Süd Trassen ergibt auch bei Bürgern die der Energiewende positiv gestimmt sind ein schlechtes Gefühl.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-04/windenergie-ausbau-windraeder-bayern-baden-wuerttemberg

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Ich glaube auch nicht, dass es Engpässe geben wird. Habeck hat ja für genügend Kohle gesorgt. :wink:

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Empfehlung: Handelsblatt, wie sicher ist die Stromversorgung? Was passiert mit den AKWs?
https://open.spotify.com/episode/198dQyaPAxPLz05IlCOXRX?si=WMqnuiBVTNmrSfis4eUvDA

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Ich hab gerade nochmal für März geschaut: Im Durchschnitt liefen Kohlekraftwerke mit 15,3GW. Bei 1152g CO2 pro Kilowattstunde und 744 Stunden im März ergeben sich also nur für den März fast 13 Millionen unnötige Tonnen CO2 zusätzlich in der Atmosphäre die man mit den weggeworfenen Kernkraftwerken hätte sparen können. Die Tragödie des Deutschen Energiesonderwegs.

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Wir steigen aus der Atomenergie aus, weil wir kein Fukushima in Deutschland haben wollen. Und das wir immer noch so viel Kohle verfeuern müssen liegt an unserer eigenen Bräsigkeit bei der Energiewende.
Hätten wir schon genug Solar und Wind, Speicher und Leitungen, dann könnten wir auch schon mehr Kohlekraftwerke abschalten. Bitte nicht die Kausalitäten verdrehen.

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Die Frage der Reihenfolge - also ob zuerst der Kohle- und dann der Atomausstieg erfolgen sollte oder umgekehrt - wird international durchaus auch innerhalb der Umweltschutzbewegungen sehr unterschiedlich bewertet.

Im Hinblick auf den CO2-Ausstoß hast du natürlich zumindest insofern Recht, als dass - auch wenn der CO2-Ausstoß von Atomkraftwerken gerne klein gerechnet wird, weil nicht die gesamte Versorgungs- und Entsorgungskette betrachtet wird - die Kohleverstromung definitiv mehr CO2 erzeugt als der Atomstrom.

Dabei sollte man aber auch nicht ausblenden, dass jede weitere kWh Atomstrom neuen Atommüll produziert und ein Risiko von katastrophalen Zwischenfällen birgt. Je nachdem, wie man diese Faktoren in die Abwägung einfließen lässt, kann man eben beide Ergebnisse vertreten.

Der Deutsche bewertet die Gefahren der Atomkraft eben deutlich höher als der Franzose (die gute, alte „German Angst“) und das Thema Atomausstieg ist zum Glück mittlerweile durch. Zum Glück sage ich hier nicht, weil ich damit Stellung beziehen will (tatsächlich hätte ich es auch sinnvoller gefunden, erst aus der Kohle auszusteigen…), sondern weil das Letzte, was ich jetzt wollen würde, ein weiterer Kursschwenk in der Atomausstiegsdebatte ist.

In diesem Sinne ist das zusätzliche CO2 durch die nun notwendige Kohleverstomung natürlich eine Tragödie, aber die Ursache dafür liegt her in dem Zusammenkommen ungünstiger Umstände (Ukraine-Krieg und 16 Jahre kaum Ausbau der Erneuerbaren dank Merkel und anderen Blockierern).

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Ausbauen ist schwer, nicht abschalten ist einfach.

Es gibt in Deutschland keine Tsunamis. Und selbst wenn: die Gesundheitsfolgen aufgrund von Strahlenbelastung infolge von Fukushima sind vernachlässigbar, es gab keine Toten (man hat einer Person Schadensersatz gezahlt, selbst da ließ sich aber kein klarer Zusammenhang etablieren).

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Aber andere Gefahren, die man nicht einplanen kann.

Das ist das Problem beim Super-GAU - er umfasst Unfälle, an die man gerade nicht gedacht hat, die deshalb alle Sicherheitsvorkehrungen übersteigen. Das können Terrorangriffe sein, aber auch Naturkatastrophen ungewöhnlich großen Ausmaßes (sowas wie im Ahrtal am Fluss eines AKW könnte auch sehr spaßig werden…). Es ist immer möglich, dass eine Katastrophe passiert, an die man nicht dachte (und vielleicht auch gar nicht denken konnte…). Andere Ursachen können massives menschliches Versagen oder Profitgier von Konzernen sein, gerne mit allen anderen Faktoren zusammen. Oder Krieg, siehe Saporischschja… kein Sicherheitskonzept kann alle Risiken eines Krieges abdecken. Zu solchen Katastrophen kommt es gerne dann, wenn viele ungünstige Umstände zusammentreffen.

Ich kann nachvollziehen, dass man die Atomkraft eher als Heilsbringer denn als Unheilbringer sieht, ich bin selbst nicht mehr so strikt gegen die Atomkraft, wie in meiner Jugend. Aber das Restrisiko der Atomkraft lässt sich einfach nicht wegdiskutieren, und auch wenn dieses Restrisiko pro Jahr nur 0,001% beträgt kann ich nachvollziehen, dass mancher dieses Risiko wegen des möglichen Ausmaßes nicht tragen möchte. Wie gesagt, die Debatte ist in Deutschland (zum Glück) durch, diese Richtungsentscheidung kannst du entweder akzeptieren oder dich noch Jahrzehnte darüber beklagen. Ändern wirst du es nicht mehr.

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Wir akzeptieren diese Risiken bei allen möglichen Industrieprozessen (Staudämme, LNG-Tanker, Chemiewerke, etc.), und sie sind es generell wert.

Fukushima illustriert den worst-case/Supergau für Druckwasserreaktoren: Eine 3-fache Kernschmelze, jeder einzelne Reaktor im Gigawattbereich, Wasserstoffexplosion als Kirsche obendrauf. Das Resultat: keine Toten aufgrund von Strahlung. Die Korrekte Analyse ist: Alle wassermoderierten Reaktoren (im Gegensatz zu Graphitmoderierten! Siehe Tschernobyl) verursachen wenn alle Sicherheitssysteme ausfallen keine Todesopfer. Sie sind somit viel sicherer als viele andere Industrieprozesse.

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Vermutlich hast du damit Recht - wie gesagt, ich bin auch nicht strikt gegen Atomkraft, ich kann nur verstehen, dass Tschernobyl immer noch vielen Menschen, die das damals miterlebt haben, in den Knochen steckt (wobei du natürlich Recht hast, dass die damaligen Graphit-Reaktionen im Falle einer Kernschmelze signifikant problematischer sind als die neuen Druckwasserreaktoren). Die Abwehr gegen Atomkraft ist daher schon in weiten Teilen eher emotional als sachlich geprägt. Ob der französische oder der deutsche Weg letztlich besser ist kann nur die Zukunft zeigen, aber im französischen Pro-Atomkraft-Weg zeigt sich auch, dass dort auch nicht alles rosig ist.

Wenn der Wandel zu einer rein erneuerbaren Energiewirtschaft tatsächlich funktioniert, spricht vieles für den deutschen Weg, denn dass eine Energiewirtschaft auf der Basis erneuerbarer Energien nachhaltiger ist als die Atomkraft ist glaube ich klar. Wenn wir hingegen weiterhin nix gebacken bekommen beim Ausbau… tja.

Retrospektiv denke ich auch, dass es besser gewesen wäre, erst aus der Kohle auszusteigen und dann aus der Atomkraft. Aber wie gesagt, wichtig ist, dass sich überhaupt etwas bewegt und wir nicht wieder zurückfallen in das ständige Hin- und Her von Ausstieg und Ausstieg aus dem Ausstieg…

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Das ist in meinen Augen eine oft gehörte Verzerrung.

Die noch laufenden deutschen AKWs sind wartungs- und prüfungsbedürftig. Dank des bevorstehenden Ausstiegs wurde weder in die Technik noch in das Personal (Weiterbildung etc.) investiert. Das alles müsste nachgeholt werden, was in der Kürze der Zeit bestenfalls unter Verwerfungen und hohen Kosten zu bewerkstelligen wäre.

Die deutschen Reaktoren hätten schon längst eine gründliche Revision durchlaufen sollen, bei der unbequeme Fragen hätten geklärt werden müssen, wie etwas, ob ähnlicher Stahl verbaut wurde, wie bei den korrodierten Leitungen in französischen AKWs. Die Reaktoren laufen also nur, weil die Aufsichtsbehörden aus Gnade anlässlich des bevorstehenden Abschaltens die Augen zugedrückt haben. Die in der Debatte oft gehörte Mär von den deuschen AKWs als „sicherste Reaktoren der Welt“ ist daher nicht mehr haltbar und man könnte sie nur dann ernsthaft ins Feld führen, wenn das Wartungsregime der vergangenen Jahre nachgeholt würde. Das würde jahrelange Stillstandzeiten bedeuten.

ExpertInnen haben sich längst konzernintern umorientiert, was in vielen Fällen bedeutet, dass sie nun damit Windparks zu planen. Steckt man diese nun wieder in den AKW-Betrieb, dann stehen wir in 10 Jahren klimaschutztechnisch mit heruntergelassener Hose da.

Also ist weiterlaufen lassen gar nicht einfach!

Und, weil oben das Thema des vermeindlichen

angeklungen ist: Der weltweite Trend geht zum Ausbau der Erneuerbaren (sogar in Frankreich). Die AKW-Kapazität stagniert und deren Anteil an der Stromerzeugung ist rückläufig. Der Sonderweg wäre, an der Atomkraft festzuhalten.

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Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Und doch heißt es nicht zu Unrecht

Es ist nie zu spät das Richtige zu tun.

Die Situation hat sich, wie du ja schon richtig gesagt hast, mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine grundlegend verändert. Wir können nun nicht mehr Atomenergie durch Energie aus Gaskraftwerken ersetzen, sondern wir müssen sie zumindest temporär durch Kohle ersetzen.

In der ARD gibt es heute eine interessante Doku, die auch Deutschlands Sonderweg anderen Staaten gegenüber stellt. Und sie zeigt wie sehr man über uns teilweise den Kopf schüttelt.

Ähnliches Kopfschütteln hat im Fall der Ukraine-Krise zu einem medialen Shitstorm gegen die Bundesregierung geführt. Aber beim Ausstieg aus der Atomkraft bleiben wir taub. Schizophren.

Am deutschen Wesen soll die Welt genesen

heißt es in der Doku zur Frage, warum wir hier so große Scheuklappen haben.

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Die Frage bleibt ja, ob es das Richtige ist.

Man muss bei der Debatte auch die gesellschaftlichen Auswirkungen berücksichtigen, denn die Atomkraft-Debatte hat nicht zuletzt das deutsche politische System durch die Etablierung der Grünen massiv aufgewirbelt, was schon darauf hindeutet, dass das ein Thema ist, welches tiefes Spaltungspotential hat (no pun intended). Auch das Vertrauen in Entscheidungen der Politik leidet darunter, wenn es jetzt einen zweiten „Ausstieg aus dem Ausstieg“ gäbe, ohne dass sich die Bewertung der Sachlage maßgeblich ändert. Wegen der Abhängigkeit von russischem Uran ist der Ukraine-Krieg nur schwer als wesentliche Änderung der Sachlage heranzuziehen.

Es ist ja nicht so, dass Atomkraft „alternativlos“ wäre, außer Frankreich bezieht kein Land dieses Planeten signifikant mehr als 50% seiner Energieproduktion aus Atomkraft, Italien ist bereits 2009 ausgestiegen und Spanien ist ebenfalls gerade im Ausstiegsprozess. Länder wie Dänemark, Griechenland oder Österreich sind nie in die Atomkraft eingestiegen. Der Gesamtanteil von Atomstrom an der weltweiten Stromproduktion liegt gerade mal bei knappen 10%.

Natürlich kann man sagen, weil wir die Kraftwerke jetzt haben, sollte man sie auch weiterlaufen lassen. Aber ebenso kann man sagen, dass man die Existenz der AKW bereits als Fehler einstuft, den man nun beenden will.

Wie gesagt, ich bin in der Sachfrage an und für sich offen, ich hätte retrospektiv kein Problem damit, wenn wir erst den Kohleausstieg vollzogen hätten. Aber so wie die Sache nun steht, bin ich in jedem Fall dafür, die Sache durchzuziehen. Denn eine Laufzeitverlängerung würde bedeuten, dass neue Brennelemente bestellt werden müssten - es geht daher nicht darum, ob Atomkraft wegen des Ukraine-Krieges noch „ein paar Monate weiterlaufen sollte“, sondern mindestens um die Frage bis 2030. Und da kann ich schon verstehen, dass ziemlich viele Menschen auf die Barrikaden gehen würden, wenn man das beschließen würde - und jedes Vertrauen in die Politik verlieren.

Wir sollten jetzt alles Geld und alle Anstrengungen in den Ausbau erneuerbarer Energien stecken. Den Ausfall der Kernenergie (2021 betrug der Anteil 11,9%) kann man mittelfristig in jedem Fall mit erneuerbaren Energien (2021 betrug der Anteil 48,3%) kompensieren, wenn der Ausbau nicht wieder an Bürokratie und politischen Ränkespielen lahmt…

Apropos politische Ränkespiele:
Es ist auch völlig klar, dass die Grünen hier keine Kehrtwende machen können, ohne den Großteil ihrer Wählerbasis zu verlieren. Genau das wissen Union und FPD, deshalb wird der öffentliche Meinungskampf um das Thema auch so schmutzig geführt.

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Wer an einer wissenschaftlichen Einordnung interessiert ist, der kann sich nochmal den Beitrag der Quarks science cops [1] anhören, in dem die wesentlichen hier diskutierten Argumente aufgenommen werden.
Die Reihenfolge erst aus der Atomkraft, dann aus der Kohle auszusteigen, wird auch dort kritisiert. Zumindest aus wissenschaftlicher Sicht. Das das ganze eher ein politisches Thema ist, wurde ja bereits erläutert.

[1]

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Ich persönlich bin gar nicht so 100%ig sicher, was bzgl. AKWs die richtige Entscheidung ist oder war. An meinem Wohnort Frankreich zeigt sich durch AKWs keine Lösung, sondern ein großes Problem. Halte sie auch deshalb eher nicht für die Lösung. Viel zu unflexibel, potenziell gefährlich und teuer.
Was mich aber viel mehr bewegt: Warum verschieben sich in der Debatte auch auf politischer Ebene die diskutierten Fragen immer auf solche Nebenschauplätze? Warum wird nicht täglich darüber gesprochen, wo wie schnell wie viele Windräder gebaut werden können? Sie sind der Dreh- und Angelpunkt.

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Das kommt eben ganz darauf an, wie man die wissenschaftliche Situation bewertet.

War die Atomkraft in der Vergangenheit sicher genug? Definitiv nicht (Tschernobyl, Three-Mile-Island, Fukushima, ungeklärte Endlagerfragen usw.)

Ist die Atomkraft aktuell sicher genug? Strittig, Tendenz geht zu „Nein“ (zumindest die ungeklärte Endlagerfrage verbleibt, selbst wenn wir davon ausgehen, dass ein Katastrophenfall wie in Fukushima in Deutschland nicht möglich sei und falls doch, „nur“ ähnlich große Schäden wie dort verursachen würde)

Wird die Atomkraft in der Zukunft sicher genug sein? Strittig, Tendenz geht zu „Ja“. Die Forschung geht ja schon stark in die Richtung, dass man die Halbwertszeiten von Atommüll maßgeblich reduzieren kann und i.d.R. werden Technologien im Laufe der Zeit auch immer beherrschbarer, schlicht weil immer mehr Sicherheitsvorkehrungen eingebaut werden und immer mehr vormals nicht erkannte Gefahren berücksichtigt werden können.

Vor diesem Hintergrund kann man natürlich zu dem Ergebnis kommen, dass es wissenschaftlich betrachtet sinnvoller wäre, die Atomkraft weiter zu betreiben, denn ein Ausstieg bedeutet natürlich auch, dass viel Wissen / praktische Erfahrung, die in der Forschung nötig ist, verloren geht. Aber ich gehe davon aus, dass unsere Verbündeten uns im Zweifel an technologischen Durchbrüchen teilhaben lassen.

Dass der Atomausstieg vor dem Kohleausstieg im Hinblick auf den Klimawandel kaum zu begründen ist, ist der nächste Punkt. Der zusätzliche Atommüll durch den Weiterbetrieb bis zum Kohleausstieg hätte an der Atommüll-Situation wenig verändert, die tatsächlichen Gefahren durch Atomkraft für diesen Zeitraum waren überschaubar. In diesem Kontext kann man schon zu dem Schluss kommen, dass der Atomausstieg in dieser Form eher von einer diffusen Angst als von wissenschaftlichem Verstand geprägt war.

Ich hab mir den Podcast jetzt nicht angehört, aber da die Einleitung ist…

… gehe ich davon aus, dass man hier zu einem sinnvollen Ergebnis gekommen ist. Dass das Format eher populärwissenschaftlich (in Anlehnung an Myth Busters und co.) angelegt ist, ist klar. Daher kommen uns solche „offensichtlichen“ Themen wie Wünschelruten natürlich deplatziert vor, weil wir - hoffentlich - alle sofort reagieren mit: „Wer so’n Scheiß glaubt…“.

Die Kommentare unter dem Podcast zeigen leider, dass auch diese populärwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema nicht dazu führt, dass die Leute von ihrem Irrglauben ablassen und bestätigen damit, dass es wichtig ist, auch solche Themen immer wieder aufzuklären, damit der öffentliche Diskurs nicht den Schwurblern überlassen wird.

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Woher kommt diese Aussage? Bitte keine Strohmann-Debatten.

Sorry, das kannst du besser. Wenn du konkrete Thesen aus dem Podcast hast, die du anzweifelst, können wir die gerne diskutieren. Nach deinen Aussagen habe ich eher das Gefühl, du hast nicht Mal reingehört.

Okay, offenbar lenke ich mit meiner Medienkritik hier vom Thema ab.

Ich lösche den Beitrag daher wieder, da mir das eigentliche Thema des Threads dafür zu wichtig ist.

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Gab es bei dir Stromausfälle? Ist der Strom bezahlbar? Wie sind die CO2 Emissionen?

Ich sehe da kein Problem und das trotz der Selbstsabotage und miserablen Performance der französischen Atomflotte. Frankreich war klimaschutztechnisch vor 50 Jahren weiter als Deutschland heute nach 20 Jahren Energiewende.

Einspruch. Nur Tchernobyl ist ein Beispiel für historische Unsicherheit eines bestimmten Reaktortyps der schon lange nicht mehr gebaut wird. Atommüll hat noch nie irgendjemandem geschadet und wird das auch in der Zukunft nicht tun, Endlager hin oder her. Das ist auch in der Fachliteratur nicht „strittig“, höchstens in der öffentlichen Wahrnehmung.

(Siehe Nuclear Energy - Our World in Data oder direkt die UNSCEAR Reporte)

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Im Kern sagst Du ja: Es kann zuminmdest sein, dass es von der Risikoeinschätzung her und gerade angesichts des Ziels der Dekarbonisierung völlig falsch ist, auf laufende AKW zu verzichten und stattdessen weiter Kohle zu verbrennen. Dennoch sollten wir das jetzt „durchziehen“, außerdem sei das Grün-Wählenden nicht zu vermitteln. Ich hoffe ich habe Dich so korrekt wiedergegeben.

Aber bedeutet das nicht in der Konsequenz einen Sieg des Populismus (im Sinne von Stimmung der Bevölkerung) gegenüber wissenschaftlich begründbaren Zielen und Mitteln? Ich sage das wohlgemerkt als jemand, der sich mal gegen Castortransporte auf die Straße gesetzt hat und AKW auch heute keineswegs für ungefährlich hält. Aber zumindest eine rationalere Debatte über die Frage, ob sie für die nächsten 10-15 Jahre nicht vielleicht das kleinere Übel sind, würde ich mir wünschen. Und da scheint Deutschland gerade schon recht speziell zu sein.

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