Und was tun wir, bis diese lustige SciFi-Welt mit vollautomatisierten Tests, die aus per Drohne eingesammelten Speichelproben für unter 1€ Kosten jedes denkbare Zipperlein täglich für alle Bürger des Landes ermitteln können, Realität wird?
Richtig: pragmatische Lösungen finden, die vielleicht nicht perfekt sind, aber sich dadurch auszeichnen, dass sie tatsächlich umsetzbar sind. Zum Beispiel Impfungen als Indikator dafür betrachten, dass der Geimpfte wahrscheinlich a) im Schnitt weniger infektiös sein wird und b) bei Infektion deutlich weniger gefährdet ist. Das ist der Spatz in der Hand. Obig beschriebenes ist die Taube auf dem Dach.
diese auszuschreiben wäre schonmal schritt 1- denn die Ausschreibung kann man auch aus dem Homeoffice.
den Pragmatismus finde ich dennoch richtig. ich bin ja auch dafür, höchstmöglichen Druck auf Impfungen auszuüben - von mir aus auch gern mit Impfpflicht.
Aber das ändert nichts daran, dass ich in meinem Unternehmen nicht getestete wie menschen zweiter klasse behandeln werde.
Ich emfpinde das als ein unmögliches Argument: Die meisten Menschen, die sich bislang nicht haben impfen lassen würden sich am Grunde gerne impfen wenn der Staat sie nur freundlich dazu zwingt.
Zum Glück muss Georg Kreisler das hier nicht mehr erleben.
Ich als jemand, der genau diese Tests durchführt, muss dir leider sagen, dass diese Vorstellung nicht realistisch ist. Allein die benötigten Materialien kosten rund 10x mehr als das - und diese Kosten skalieren mit der Testmenge. Um den Preis von allem, inklusive der benötigten Arbeitszeit der Laborkraft (mehrere Stunden), so weit zu drücken, dass wir bei 1 € pro Test landen, müsstest du ein Labor mit solch astronomischen Kapazitäten aufbauen, dass sich vermutlich gar nicht das Laborpersonal fände, das zu betreiben.
In Indien kostet ein PCR Test 500 Rupien (=5,80€) wenn man den Test beim Labor abgibt,
und für 800 Rupien ( =9,50€) kommt jemand persönlich vorbei und entnimmt die Probe.
Das ist sogar landesweit gecappt auf diesen Preis.
Klar, die Löhne dort sind geringer. Aber mit genug Volumen und Automatisierung sollte derselbe Service in Deutschland in etwa auch in diese Preisregion kommen.
Aber ich muss auch zugeben dass ich noch nicht verstehe warum oder was ein Mensch überhaupt in diesem Prozess machen muss, was nicht eine Maschine erledigen könnte. Kannst du mir da Nachhilfe geben?
Und die Rohmaterialien sind dort wohl mit Abstand am günstigsten weltweit zu bekommen, weil Indien sowieso „die Apotheke der Welt“ ist und somit einen riesigen Grundumsatz mit Pharma- und Labor-Grundstoffen hat, und das seit Jahrzehnten. Das führt dazu, dass die entsprechenden Lieferketten und Vorlieferanten über die lange Zeit hinweg auch noch die kleinste Ineffizienz wegoptimiert haben.
Das reproduzierst du nicht mal eben irgendwo anders auf der Welt…
…genausowenig wie die Automatisierung sich selbst aufbaut. Automatisierung, zumal von Dingen, die zuvor noch nicht automatisiert waren, treibt kurzfristig erst mal den Preis gewaltig hoch und rentiert sich nur langfristig. Und langfristig - mehrere Jahre aufwärts - werden wir ein Testregime wie das, was dir vorschwebt, hoffentlich nicht brauchen.
Zumal selbst 5,80€ noch weit von deinen <1€ entfernt ist. Wenn selbst Indien das mit seinen weltweit wohl einzigartig guten Voraussetzungen für Skaleneffekte in diesem Bereich nicht billiger schafft, dann ist es vollkommen utopisch, anzunehmen, dass Deutschland da um Faktor 6 drunter kommt, einfach indem es „Nachfrage schafft“. Als gäb’s in Indien keine Nachfrage…
ich sehe ein dass es für 1€ nicht machbar ist- aber in Richtung 10€ scheint es doch auch in Deutschland sogar in naher Zukunft erreichbar.
Dass wir die PCR Tests demnächst für SarsCov19 nicht mehr brauchen ist ja die eine Sache - ich glaube dennoch dass eine zeitnahe Überwachung von persönlichen Gesundheitsdaten sich weltweit in der nächsten Dekade durchsetzen wird - aber langsamer in einigen Regionen. Vermutlich wird Deutschland als datenschützendes Land dort ebenso testmuffelig sein wie auch während Corona.
Und unter anderem deshalb leben die Deutschen aufgrund dieser Entscheidung ja auch weniger lang. Auch die Zeit berichtet über die Vorteile des spanischen Gesundheitssystems
|Frage an die Moderation - dürfen hier Proxy-Verlinkungen wie hier geschehen zu Paywall-Artikeln gepostet werden? Oder nur der Direktlink?
Aber was hat das mit PCR-Tests zu tun? Die meisten relevanten Gesundheitsdaten, die man nicht über sowas wie Smartwatches erfassen kann (da setzt sich eine kontinuierliche Erfassung und Auswertung jetzt gerade schon durch, selbst in Deutschland), sind nur per Blutanalyse zu ermitteln. Aus Speichel oder Nasenabstrichen holst du abgesehen von so Spezialfällen wie einem respiratorischen Virus nicht viel raus. Und dass sich in den nächsten 10 Jahren in irgendeinem Land dieser Welt durchsetzen soll, dass jeder Bürger erst mal ne Ampulle Blut täglich abzapft, um das analysieren zu lassen, da hab ich doch erhebliche Zweifel.
Abgesehen davon driften wir weiter und weiter ab. Ursprünglich ging es ja um die Idee, „einfach“ alle 83 Mio Bürger täglich PCR zu testen, um höhere Sicherheit als mit dem Vertrauen auf die Impfung zu erreichen. Ich denke wir sind uns einig, dass das so nicht umsetzbar ist. Bleiben also nur die pragmatischen Lösungen über den Impfstatus übrig, die bereits umgesetzt werden…
Indien und Deutschland sind was Löhne, Standards und Regularien angeht nicht vergleichbar. Auch das indische Produkt dürfte sich qualitativ unterscheiden.
Im Grunde kann man alles automatisieren, wenn man genug Geld in die Hand nimmt. Der Punkt ist, dass es den Bedarf an massenweise PCR Tests in diesem Ausmaß nie gab, sodass entsprechende Technologie nie entwickelt wurde. Sie wäre für den Markt auch viel zu teuer, denn PCRs sind sensible Testsysteme und arbeiten im Bereich < 0.05 mL. Das präzise, sauber und reproduzierbar hinzubekommen ist sicherlich möglich, ich bin mir aber keines Gerätes bewusst, dass es tatsächlich könnte.
Weiterhin muss das einkommende Material erst einmal aufbereitet werden. Man kann einen Abstrichtupfer nicht einfach ins Gerät werfen, sondern muss die RNA aus dem Probenmaterial extrahieren. Da gibt es zeitsparende Methoden, die aber bestenfalls halbautomatisch ablaufen. Wieder: der Bedarf war nie so hoch das vollautomatische Methoden nachgefragt wurden. Ganz davon ab, dass es allein einen Roboterarm dafür braucht, den Tupfer aus dem Röhrchen zu nehmen, bevor ein Pipettor an die Flüssigkeit gehen kann.
Auch sie eigentliche Analyse ist limitierend, denn sie kostet Zeit. 1-1,5h ungefähr je nach Technologie. Es geht auch schneller, dann wieder mit Qualitätseinbußen.
Kurzum ist die PCR als Technologie nie eine Massentechnik gewesen, daher darauf nicht ausgelegt und gleichzeitig zu senibel um das ohne hohen Aufwand „mal schnell“ umzusetzen. Es bräuchte hochkomplexe Roboterstraßen voll von allem, was die Laboetechnik zu bieten hat, um das „vielleicht“ zuverlässig hinzubekommen.
Ich sehe nicht ein warum ich mich als Geimpfter mich ständig testen lassen soll, wo ich doch ein wesentlich geringeres Risiko für einen schweren Verlauf habe und weniger ansteckend bin. Abgesehen davon, dass die Tests auch nicht 100% sicher und die Auswertung außerdem einen Haufen Arbeit für die Labore produzieren, sprich das Ganze wäre viel zu teuer. Und letztlich würden die Ungeimpften früher oder später trotzdem schwer erkranken, wodurch die belegten Intensivbetten auch nicht weniger würden. Und am Ende sind alle nur noch genervt von den Tests…
In einigen Bereichen (z.B. Intensivstation im Krankenhaus) könnte ich mir allerdings ein 2G±Modell verstellen, also geimpft oder genesen UND getestet.
Na, dann wäre es doch an der Zeit. Für meine deutschen Mitarbeiter lege ich doch gerne die von dir angedachten ca. 15k€/Jahr auf den Tisch, damit diese jeden Tag einen tagesaktuellen hochqualitativen PCR-Check bekommen und im Gegenzug gilt keine Maskenpflicht mehr in meinem Betrieb. Wo kann ich unterschreiben?
Ich kann dir sagen, wie es in der Schule meiner Nichte lief:
Da haben der Stadtrat und der örtliche Apotheker sich zusammen getan und einen Vertrag mit dem Testzentrum Weiden geschlossen, um in den örtlichen Schulen Spucktests auf Kosten der Stadt einzuführen.
Das lief super, die Medien waren begeistert und der Freistaat beschloss, daraus ein Modellprojekt zu machen.
Da dafür Weiden die Kosten objektiv feststellen musste, konnte es zwei Monate erst mal gar keine Tests mehr verarbeiten, also zurück zum Popeltest.
Danach im Modellprojekt weiter spucken bis das auslief.
Hätte der Freistaat sich einfach raus gehalten, wäre alles toll gewesen.
Darum plane was nötig ist und halte den Staat so weit es geht raus.
Die Österreicher machen mal wieder vor wie es gehen könnte:
Testkits abholen, täglich testen und die Proben bei nahezu jedem beliebigen Supermarkt oder Tanke abgeben. Dort werden die Proben 2-3 mal täglich abgeholt und relativ Automatisiert getestet.
PCR-Tests - also hochqualitativ.
Ergebnis innerhalb von 24h (aktuell noch einen tick langsamer während des Hochfahrens der Kapazitäten).
Für den Bürger kostenlos - das ganze wird den Staat 6€/Test kosten. 3€ Material, 3€ Logistik.
Hier wäre eine Einordnung auch mal wichtig, denn die Begriffe gehen sehr durcheinander.
Soweit ich es verstehe:
Quarantäne betrifft Menschen die in Kontakt waren mit jemanden der bestätigt infiziert ist. Diese Personen haben erstmal nicht unbedingt Anspruch auf Gehaltszahlungen, wenn sie durch die Quarantäne nicht arbeiten können und sich durch eine Impfung schützen hätten können.
Dies ist schon lange im Infektionsschutzgesetz vorgesehen, war aber eigentlich für Einschleppungen aus dem Auslandsurlaub vorgesehen wie Tropenkrankheiten etc.
Bisher war die Regelung, auch wegen mangelndem Impfstoff, nicht umgesetzt und Arbeitgeber waren angehalten (verpflichtet?) das Gehalt weiter zu zahlen und wurden dafür vom Staat entschädigt.
Um genau diese Entschädigung geht es, diese wurde nun von vielen Bundesländern gestrichen.
Wer infiziert/krank ist, ist in Isolierung und erhält regulär sein Gehalt wie bei jeder Krankmeldung (für max 6 Wochen, dann Krankengeld)
Persönlich halte ich nichts davon aus zwei Richtungen.
Zum einen habe ich große Sorgen bezüglich der Kollateralschäden der starken Politisierung von Impfungen. (An anderer Stelle von mir weiter ausgeführt)
Zum anderen halte ich diese Änderung für kontraproduktiv für die Eindämmung und Unterbrechung von Kontaktketten. Es kann und wird wohl dazu führen, dass Menschen sich nicht an die Quarantäne Regelungen halten, Infizierte eher ihre Kontakte verschweigen (um Freunde, Bekannte etc vor Ausfall zu schützen) und sich Menschen noch zögerlicher bei Verdacht testen, aus Sorge was dies für sie und ihre Kontakte bedeutet.
Ich fürchte damit wird der Sache ein Bärendienst geleistet.
Einen Überblick zu den nun wahrscheinlich zahlreich anstehenden Hauptsacheentscheidungen über Corona-Maßnahmen halte ich für sinnvoll und nützlich hier
Bayerische Verwaltungsgerichtshof
Beschluss vom 4.10.2021
Aktenzeichen 20 N 20.767
Bayerische Ausgangsbeschränkungen (März/April 2020) waren nicht verhältnismäßig
An Ungenauigkeit nicht zu ueberbieten. Um wessen Steuergesetze ging es, die umgangen worden sein sollen. Die deutschen Steuergesetze oder war die Methode dieser Gesetzgebung weiter verbreitet? Im Deutschland war es bei systematischer Betrachtung des Geschehens ein Betrug. Wahnsinn, dass der Bundesgerichtshof irg4endwann doch noch so durchgreifend entschieden hat.