Quellensammlung 2021

Den Artikel wollte ich hier auch gerade einstellen, fand ihn sehr interessant :ok_hand:t2:

1 „Gefällt mir“

Hallo liebes Lage-Forum,

Quellensammlung heute einmal umgekehrt: Ich suche eine Lagefolge, wo es zumindest peripher um den Effekt ging, dass Bayern deutlich effizienter Fördermittel des Bundes abrufen kann als andere Bundesländer und warum das so ist. Eckpfeiler war, wenn ich mich richtig erinnere, dass in Bayern das Know-How und überhaupt die Kapazitäten da sind, diese Fördermittel auch abzurufen, dass an entscheidenden Stellen oft Bayern sitzen und dass die den bayerischen Kollegen im Zweifelsfall Tipps geben, was die wichtigen Punkte für die Entscheidung sind.

Vielen Dank :slight_smile:

Hallo zusammen,

mir flatterte da dieser Artikel der Zeit auf den Tisch:
https://www.zeit.de/2021/22/kosten-begriff-staatshaushalt-investitionen-ausgaben-kostenrechnung-klimakrise/seite-2

Wirklich schnell zusammenfassen lässt sich das kaum, ich greife deshalb mal einen Punkt raus: Der Staat rechnet offenbar oft genug noch ohne doppelte Buchführung, also ohne z.B. Abschreibungen von Material, etc. Das ist insofern spannend, als das das eine recht kurzsichtige Planungsgrundlage ist.
Bei öffentlichen Institutionen ist sowas gar nicht so unüblich, wie man meint. Die ev. Kirchen haben da erst vor ein paar Jahren darüber diskutiert und einer der aufwendigsten Punkte war, wie man denn bestehendes Vermögen am besten bewertet, um die Abschreibungen richtig auszurechnen (dafür müsste man grob gesagt rauskriegen, welche Kirche heute wieviel kostet und wie lange sie stehen bleibt, wenn man nix macht) – es gab da aber durchaus einige, die das durchgezogen haben.
Die EKD hat dazu auch Material: Kirchliche Doppik - Kirchenfinanzen

Ich fand’s spannend, vielleicht hilft euch das auch irgendwann.

Hallo zusammen,

Vielleicht als zusätzlichen Hinweis: Hessen stellt bereits seit 10 Jahren zusätzlich zum althergebrachten kameralen Haushalt auch einen doppischen Geschäftsbericht auf. Nachfolgend findet ihr den Link zum Geschäftabschluss des Landes Hessen für 2019:

https://finanzen.hessen.de/haushalt/geschaeftsberichte/geschaeftsabschluss-2019

Damit verbunden ist auch der Gedanke die Verwaltung verstärkt über die erbrachten Leistungen zu steuern, anstatt über das Geld was jedes Jahr zur Verfügung gestellt wird. Das ist ein ziemlich großes Umdenken für die Verwaltung.

Hamburg hat seinen Haushalt übrigens schon komplett umgestellt.

Das ist zwar ein sehr spezielles aber auch sehr interessantes Thema mit großen Auswirkungen für den öffentlichen Dienst, insbesondere wenn die mit der Umstellung verbundenen Steuerungsgedanken tatsächlich gelebt werden.

Schön das das Thema hier mal angesprochen wird.

Viele Grüße
Chris

2 „Gefällt mir“

Schwarz oder weiß ist es auch hier wieder nicht. Die Wirtschaftlichkeit wird auch bei der kammeralen Buchführung teilweise berücksichtigt (siehe z.B. Bayern: § 12 KommHV-Kameralistik, KommHV-Kameralistik: § 12 Kalkulatorische Kosten, kostenrechnende Einrichtungen - Bürgerservice). Ich befürchte, dass bei großen Entscheidungen nicht die mangelnde Datengrundlage (Kostengrundlage) das Problem ist, sondern der Wille transparent zu kommunizieren. Die Frage in Verwaltungen kann auch sein: lohnt der Aufwand zur Ermittlung einer ö-r Aufgabe. Z.B.: Was kostet ein Personalausweis?
Die Kosten von Gesetzen können teilweise schon jetzt genauer bestimmt werden, nur scheint teilweise ein Gewisses Interesse der Gesetzgeber vorhanden zu, diese nicht zu veröffentlichen. (Gerade, wenn nicht der Bund sondern z.B. Kommunen die Last zu tragen haben (siehe SGB-VIII-Reform).

Zwar nach meinem Geschmack etwas amerikanisch-dick aufgetragen, aber sehr interessant und hoffnungsvoll:

„Kiss the Ground“ (Netflix)

https://www.netflix.com/title/81321999?s=i&trkid=14170032

2 „Gefällt mir“

und noch mehr Info dazu:

1 „Gefällt mir“

Und noch eine Rezeption

1 „Gefällt mir“

Und jetzt habe ich Zeit, einmal die zentralen Aussagen der Dokumentation „Kiss the Ground“ zusammen zu fassen:

Regenerative Landwirtschaft, d.h. eine Landwirtschaft, die systematisch auf die Regenration von Mutterboden setzt, verringert nicht nur die CO2-Emission der Landwirtschaft, sondern macht landwirtschaftliche Flächen zu sehr effektiven CO2-Senken. Daneben verbessert es Bio-Diversität, Wasserkkreislauf und Tierschutz. Sie integriert Konzepte aus ökologischer Landwirschaft, Permakultur, Humus-Management, Agrarökologie, Agrofortwirtschaft und Renaturierungsökologie. Lauter nett klinge Schlagwörter, hinter denen aber deutlich mehr steht. Zudem ermöglicht sie es Landwirten, die Erträge ihrer Höfe offenbar sehr deutlich zu verbessern und sich damit unabhängiger von Subventionen zu machen.

Diese Bild versinnbildlich das sehr schön:

„To good to be true?“ Ja, das ist die Frage, die sich auch mir stellt. Insbesondere, weil die Dokumentation hier einen fast religiösen Pathos an den Tag legt („den Planeten heilen“). Und deretwegen ich dieses Thema hier vorschlage. Um genau diese Fragen beantworten zu können.

Der Film postuliert, regenerative Landwirtschaft, massenhaft angewendet, wirke sich direkt auf die Gesundheit des Bodens und damit auf den globalen atmosphärischen Kohlenstoffgehalt und das Tempo des Klimawandels aus. Durch die Ausübung der regenerativen Landwirtschaft, eines chemiefreien Direktsaat-Systems zur Stärkung und zum Schutz der Bodengesundheit, könnten wir gesündere Pflanzen anbauen, mehr Kohlenstoff binden und letztendlich den Klimawandel umkehren.

1 „Gefällt mir“

Lieber TRq, das ist ein fantastisches Thema. Ich möchte gerne noch einige weitere Prinzipien und Erweiterungen zur regenerativen Landwirtschaft anbringen.

  1. Permakultur:
    Das Konzept der Permakultur versucht, Symbiosen der Natur künstlich nachzubauen und Arbeitsaufwände zu vermeiden.

Es ist möglich, mit sinnvollen Designprinzipien sogar Arten anzubauen, für die unser Klima eigentlich nicht gemacht wäre (Stichwort Wärmefalle). Ich empfehle sich dort mal einzulesen oder weiterführende Recherche zu betreiben. Diverse Musterbeispiele zeigen, dass extensive Landwirtschaft, Permakultur und Bodenregeneration mittelfristig nicht weniger Gewinn zur Folge hat. Landwirte, die wechseln wollen, sollte man unterstützen, da die ersten Jahre durchaus schwierig sind.

  1. Umstellung der Vielhaltung auf Weidehaltung
    Wir alle haben es gehört: Tierhaltung ist ein hartes Pflaster. Landwirte sind auf immer grössere Mengen an Tieren angewiesen, um mit den geringen Erträgen ihre Kosten zu decken. Dabei gibt es verschiedene Aspekte und Themen, die es zu ändern gilt. Heute möchte ich mich auf den Aspekt der Bodenregeneration konzentrieren. Und es gibt genau diese Alternativen zur bestehenden exzessiven Landwirtschaft und sie funktionieren. Man könnte „einfach“ die Flächen, die für die Produktion für Viehfutter benutzt werden verwenden und darauf extensiv Weidehaltung betreiben. Die Kühe würden langsamer wachsen, wären aber in der Summe gesünder. Ich beziehe mich hier übrigens auf die Doku „Food, inc.“, die ich jedem ans Herz legen möchte. Die Doku ist zwar im Grundsatz sehr USA-lastig, zeigt aber, dass es eben auch anders geht. Hier in der Schweiz etwa gibt es mittlerweile einige Höfe, die sich spezialisiert haben und regenerative Landwirtschaft mit ihrer Vieh- / Weidewirtschaft verbinden. Da weiden dann die Rinder unter den Obsbäumen und werden immer mal wieder weitergeschickt, wenn die vorhandene Weide kahl ist.
  1. Weitere Vorteile der regenerativen Landwirtschaft
  • Besseres und nachhaltiges Pflanzenwachstum auf dem betreffenden Landstück
  • Robustere und Stabilere Feldfrüchte
  • Weniger Desertifikation (die in Deutschland bereits beginnt problematisch zu werden, z. B. Franken)
  • Geringere Ernteausfälle durch (zunehmende) Dürreperioden
  • Überschwemmungen können vermieden werden, da der Boden mehr Wasser aufnimmt und erst langsam wieder abgibt
  • Weniger Dünger nötig
  • Weniger Abfälle und unverwertete Ressourcen
  • Mehr Biodiversität
  • Weniger Ausgaben für Bauern (Maschinen, Pflanzenschutzmittel, Fungizide, Wachstumsbeschleuniger, Bewässerung etc.)
  • Mehr Treibhausgase werden im Boden gebunden, es muss weniger Treibhausgas für die Produktion verwendet werden

Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Form der Landwirtschaft mittelfristig ähnlich einträglich sein kann, wie die konventionelle LW, diverse Beispiele machen es vor. Ich hoffe sehr, dass sich Regeneration durchsetzen kann.

3 „Gefällt mir“

Und jetzt haben auch die Medien das Thema entdeckt:

3 „Gefällt mir“

Liebes Lage-Forum

Ich weiss, dass in dieser illustren Runde einige Jurist:innen und interessierte Laien sind. Kürzlich bin ich auf einen - zwar politisch motivierten und entsprechend aufgelandenen - Tweed aufmerksam geworden, indem es wörtlich heisst:

A reminder that these heat waves aren’t tragedies, they’re crimes.
The fossil fuel industry knew decades ago that this is what their pollution was causing, so they spent billions to lie to the public and block climate action.

Jetzt würde ich gerne etwas verstehen:

Es gab bereits vor vielen Jahren und Jahrzehnten Hinweise auf die Folgen, die unserer Erde und natürlich auch uns als Gesellschaft durch die Verbrennung fossiler Energieträger massiven Schaden zufügen. Für alle, die die Klimaerhitzung nicht als ernsthafte Grösse einschätzen, könnte man ja noch die wirtschaftlichen Folgen dazunehmen.

https://www.umweltnetz-schweiz.ch/themen/klima/2706-kosten-klimawandel.html

Auch das jahrzehntelange Lobbying besagter Branchen ist für mich ein Thema. Im Prinzip haben Firmen lange viel Geld bezahlt, um möglichst wenig für die verursachten Schäden aufzukommen.

Der Kern der Frage ist aber folgendes:

Könnte man über rechtliche Schritte (wie beispielsweise bei der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts) rückwirkend Forderungen geltend machen? Klar, es gibt sicher Verjährungsfristen und so weiter oder vermutlich ist es gar nicht so einfach, wirklich „Verantwortliche“ zu finden. Dennoch wäre in der allgemeinen Situation, die vom Aussitzen der Politiker geprägt ist, eine entsprechende rechtliche Einordnung interessant. Insbesondere, wenn man voraussetzt, dass die Verantwortlichen die Folgen gekannt haben mussten.

Vielleicht hat jemand einen spannenden Input?

3 „Gefällt mir“

Das halte ich für schwierig, zumindest aus meine laienhaften Perspektive.

Ich denke, Hauptgrund ist die fehlende Unmittelbarkeit. Wir können zwar sagen, der Schadstoffausstoß führt zum Klimawandel. Wir können aber nicht benennen, wer in welchem Umfang dazu beigetragen hat. Wer hat angefangen? Welcher Ausstoß hat am meisten beigetragen? Zumal die wirtschaftlichen Tätigkeiten zum jeweiligen Zeitpunkt legal waren - die Förderung, die Verarbeitung, die Verbringung in den Verkehr, die Nutzung.

Und dann ist die Förderung noch deutlich weniger umweltschädlich als der abschließende Verbrauch durch die Kunden.

Als Gedankenbeispiel würde ich Zucker anführen: wir wissen, dass Zucker zu sehr vielen Krankheiten führt, die die Lebenserwartung senkt und die Kosten für die Gesundheitssysteme hochtreibt. Dazu noch die individuellen Schädigungen von Personen und die Umweltschäden durch die Monokulturen im Anbau.
Wie würde die Rechenschaft hier aussehen? Wären die Hersteller für die Schäden haftbar? Auch rückwirkend?
Und das wäre bei einem Umstand, bei denen die Wirkung sich recht zuverlässig zur Ursache zurückverfolgen lässt.

Ein möglicher Weg wäre, die Regularien zu verschärfen und partielle Handlungen wie Bestechung, konkrete Umweltschäden, offizielle Falschaussagen maximal zu ahnden. Dazu kann man die einzelnen Geschäftsfelder stärker regulieren oder durch Verbote bestimmte Prozesse abbrechen.

Da das aber mit sehr hohen Kosten - vor allem für Endkunden, aber auch durch den Bedarf an Alternativen für bspw. den Transport - kaum durchsetzbar sein.

2 „Gefällt mir“
1 „Gefällt mir“

In euer Folge 217 (?) habt ihr über die abgelehnte Erhöhung des Rundfunkbeitrags berichtet.

Hier ein Link zum Urteil des Bundesverfassungsgericht, das genauso lautet, wie ihr es in der Folge beschrieben habt:

Der Artikel spricht von „einer deutlichen Ohrfeige“ für die Keniakoalition.

2 „Gefällt mir“

Sehr kritisch äußerte sich die AfD. »Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist zutiefst undemokratisch, weil es die Mitbestimmung der Länder bei der Festsetzung des Beitrages aushebelt«, sagte der Parteivorsitzende Tino Chrupalla. Es sei Zeit für die Umwandlung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in ein Bezahlmodell. »Jeder Bürger soll frei entscheiden können, ob er das Programm ganz oder teilweise abonnieren will«, sagte Chrupalla.

Sehe ich auch so. Ich bin bereit für solide Informationen auch gerne 18€ im Monat zu bezahlen, aber warum muss ich 60 Radiosender, zig Orchesters, den Tatort oder Bergdoktor finanzieren? Wenn ich keine Lust auf Amazon Prime, oder Netflix habe, kann ich das auch kündigen und mich anderweitig umsehen.
Ich sehe im ÖRR die Informationspflicht, aber nicht die Unterhaltungspflicht. Egal ob Generation Rentner, oder Fußball.

Ich zitiere mal ein paar Sätze aus „Der Bitcoin Standard“:

Statt die schwere Prüfung des Markterfolgs durch den Dienst am Bürger zu bestehen, prüfen sich staatliche Behörden selbst und kommen immer zu dem Ergebnis, dass die Lösung für all ihre Probleme in einer höheren Finanzierung liegt.

Wenn ich mir aussuchen kann, wieviel Geld ich verbrauchen möchte, und das von den anderen bezahlt werden muss, klar würde ich dann jedes Jahr mehr fordern und für irgendeinen „Murks ausgeben“.

Ich würde langfristig sowieso das ganze Modell auf eine monatliche Zahlung (z.B. 18€) mit einem resultierendem Budget „in meiner Wallet“ ändern. Und jedes mal wenn ich einen Film, Nachrichtensendung, Artikel im Netz konsumiere, wird ein Anteil diesem Medium zugewiesen. Am Ende vom Monat wird dann anteilig „überwiesen“.
Gucke ich in dem Monat zu 80% Nachrichten, lese 20% Artikel im Web und gucke aber keinen Film/Sendung, dann würde die Nachrichtensendung 14,4€ und die Artikelschreiber 3,6€ bekommen.
Damit würde jeder das finanzieren, was ihm nutzt, aber keiner kann sich den Rundfunkabgaben entziehen.

Ganz abgesehen davon, dass die AfD eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts als antidemokratisch bezeichnet, möchte ich hier bewusst nicht über die Frage nach der gesamten Finanzierung des ÖR-Rundfunks sprechen, sondern lediglich darauf hinweisen, dass es ein Update zu einem in der Lage besprochenen Fall gibt.

2 „Gefällt mir“

In der aktuellen Folge LDN 251 wurde CDU-Kanzlerkandidat Laschet portraitiert. Vor Kurzem gab es dazu auch eine Zusammenfassung von einem bekannten YouTuber. Ich möchte euch dieses Video einfach zur Verfügung stellen, da es etwas zugänglicher ist (bspw. für Jugendliche).

PS: es gibt eine Klarstellung in einem Folgevideo, indem ein Fehler korrigiert wird. Das ganze Video ist übrigens auch mehr als spannend.

Hallo zusammen, ich überlege immer wieder mich impfen zu lassen, jedoch bekomme ich öfter einige Links und Websiten zugeschickt, die mich sehr verunsichern. Unter anderem habe ich heute folgendes bekommen:

tkp.at/2021/08/11/undichte-blutgefaesse-eine-unbekannte-gefahr-der-covid-19-impfung/?fbclid=IwAR1nVcr6NRgKi5i1Ec9WMaQfEnbmg17qAGtooZ3uS1YGiBVbOrzKKCGhLoE

Da ich mich weder mit Medizin noch mit Biologie auskenne, frage ich hier in die Runde. Könnt ihr mir mehr dazu sagen? Der Impfdruck geht verdammt stark hoch, jedoch machen mir solche „Erkenntnisse“ irgendwie etwas angst. Würde mich freuen wenn jemand zur Aufklärung beitragen kann.
Mfg, Daniel