Lauscht mal hier rein, Oliver Nachtwey dröselt die Misere sehr gut in soziologischer Perspektive auf. Interview mit Oliver Nachtwey, Uni Basel, Soziologe, zu: Niedrige Impfquoten | deutschlandfunk.de
Nur damit wir hier politisch korrekt bleiben
Da würde ich mich anschließen. Ich stehe voll hinter meiner Entscheidung zur doppelten Impfung, finde aber gerade die moralische Herabwürdigung von Nicht-Geimpften problematisch. Zu Anfang der deutschen Impfkampagne gab es eine Impfstoffknappheit, bei der diejenigen sehr schnell als unsolidarisch beschimpft wurden, die die Spritze zuerst haben wollten. Inzwischen gibt es in Deutschland mehr als genug Impfstoff und die Unsolidarischen sind nun diejenigen, die sich nicht impfen lassen. Wenn wir allerdings die globale Lage betrachten, dann hat sich an der Knappheitssituation nur für Industriestaaten etwas geändert. Für Entwicklungsländer ist die Situation weiterhin so prekär, dass die WHO noch im August gefordert hat, das Boostern auszusetzen und auch Drosten auf das moralische Dilemma hingewiesen hat. Die ZEIT ist vor einiger Zeit mal den Motiven von Nicht-Geimpften auf den Grund gegangen und eines dieser Motive war z.B. (sinngmäß): Ich lasse mich als 20-jähriger gesunder Mensch nicht impfen bevor zumindest die Risikogruppen in Entwicklungsländern durchgeimpft worden sind. Man kann verantwortungsethisch durchaus gegen diese Position argumentieren, aber kann man sie als unsolidarisch bezeichnen? Als Schwurblerei? Auch wenn wir hier von einer kleinen Gruppe reden, tun wir ihnen großes Unrecht, wenn wir sie in einen Topf mit Verschwörungstheoretikern werfen.
Ich hab Euch mal einen Auszug aus der örtlichen kostenlosen „Zeitung“ a.k.a. Anzeige-Blättchen angehängt. Auf S.23 argumentiert der Herausgeber warum Impfen nichts bringt.
https://www.hauke-verlag.de/wp-content/uploads/2021/11/ka-21-23.pdf
Die „Leserbriefe“ auf den Seiten davor sind aber auch ganz großes Kino…!
Es ist vielleicht nicht sinngemäß eine Schwurbelei, aber es ist ein genauso sinnfreie Argument, da der einzelne Verzicht keine Impfung in Entwicklungsländern ermöglicht.
Die Kontingente die nicht verbraucht werden, laufen dann ab und müssen dann entsorgt werden.
Einer Weitergabe nicht benötigten Imfpstoffs müssen die Hersteller zustimmen und das scheint kaum zu passieren
Im besten Fall ist es eine Ausrede od. Scheinargument.
Das sind ziemlich viele vage Begriffe und Thesen für so ne steile Ableitung. Du könntest auf die Untertanenkultur anspielen, welche nach wie vor in Deutschland recht präsent ist. Allerdings ist diese nicht sonderlich spezifisch und deine Unterscheidung zwischen beiden Milieus trägt da nicht so ganz. Man sollte auch anmerken, dass es durchaus einen Unterschied macht, welcher Autorität man sich „unterwirft“.
Da du allerdings vor allem auf den performativen Aspekt abstellst und damit letztlich die inhaltliche Ebene neutralisierst, ensteht der Eindruck, dass du auf eine spezifische Führungsweise des Diskurs anspielst. Neben der offensichtlichen Problematik, dass das Ausklammerns der inhaltlichen Ebene meist eine legitimierende Funktion für indiskutable Positionen erzeugt, trägt es auch auf der Performativen Ebene einfach nicht. Weil diese Ebene immer wieder hier angesprochen wird: Bitte Bitte Bitte, man ist exakt ein Wiki Artikel davon entfernt nachzulesen, welche Prämissen, Anforderungen und Mechanismen ein herrschaftsfreier (und damit neutraler) Diskurs benötigt und nochmal einen Wiki Artikel, warum die allzu normativ aufgeladenen Differenz zwischen emotionaler und rationaler Diskursführung so nicht haltbar ist und legitime Positionen vom Diskurs aussperrt. Auch die aus der Aufklärung abgeleitete Vorstellung des rationalen Diskurses mit dem Richterstuhl der Vernunft lässt sich nachlesen. Da sollte man nicht Begriffe wie „autoritär-totalitär“ ( in sich eine seltsame Wortschöpfung, denn entweder meint es dass selbe oder es sind zwei Begriff die explizit als Differenz zu einander benutzt werden. So oder so wirkt es so als ginge es hier um eine reine rhetorische und damit normative Steigerung) benutzen, um die zwar harschen aber nicht unbegründeten Positionen gegenüber Impfgegnern zu delegitimieren, nur weil man von einem Diskurs träumt den es so niemals gab.
Man kann von der Freiheit vom Maulkorb nicht die Freiheit zu stinken ableiten
Btw. Was ich in dem Interview sehr ärgerlich finde, dass hier wieder Anthroposophie und links so schnell verbunden werden. Das mag in der Verbindung aus Selbstverständnis und binärer Betrachtung bis zu einem gewissen Grad tragen, verschleiert jedoch die Verbindung aus Völkischem und Anthroposophie bzw Naturesoterik, welche diese seit ihrer Entstehen mit Blavatsky konstant innewohnte. Auch, wenn diese Verbindung natürlich nicht linear ist, gibt es doch genug Schnittmengen sowohl strukturell (neue germanische Medizin) aber auch Ideologisch ( bspw. im Naturbegriff). Selbst der VS, wenn auch mit seltsamer Argumentation, gesteht ein, dass linke und links extreme sich ziemlich genau an die Regeln halten bzw. teils selbst strengere Regeln durchsetzen als die Politik. Hinzu kommt, dass viele Positionen, tendenziell eher liberale Positionen sind bzw. längst auch von liberalen besetzt wurden. Es wirkt hier bissle so als würde würde die Mitte versuchen, sich selbst zu bestätigen in dem man sich von den Rändern abgrenzt. Die Kritik an liberalen Positionen passt da nicht so rein, oder wie würde man grüne gelbe Politik hier einordnen. Es gehört schon bissle Chuzpe dazu in einem Land wie BW, das durch und durch konservativ geprägt ist, insbesondere auch die grünen Fraktion, Linke zum Problem der Impfverweigerung zu machen. Wenn man nach linken Impfgegnern suchen will muss man sich durchgedrehte antiautoritäre Linke anschauen, nicht irgendwelche nach dem eigenen selbst Verständnis linksliberale Esos, welche vor allem zur Mitte der Gesellschaft gehören.Dieser Konnex aus links-eso-öko kommt aus nem spezifischen Frame dass in den 68er mal gestimmt haben mag aber längst nicht mehr so der Fall ist. Es sei denn man will behaupten, dass neuerdings ein, wenn nicht sogar der Großteil der deutschen Gesellschaft links ist
Das klingt ja super-idealistisch. Habe ich allerdings gerade das erste Mal gelesen und frage mich, wie viele Leute das wirklich so sagen würden (was noch nicht dasselbe ist, wie wirklich aus diesem Grund so handeln).
Leider muss man davon ausgehen, dass die von dieser Person nicht genutzte Vakzine nicht sehr schnell ihren Weg in ein Entwicklungsland finden wird und mit dieser Einstellung leider niemandem so richtig gedient ist.
Jaja, wir wissen, die Linken sind immer die Guten, aber wer kein Trotzkist ist, ist eigentlich neoliberal… (sorry, musste ein bisschen frotzeln, nicht böse sein….)
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Lass mich mit den trozki anti imps in ruhe, die in jedem ethnischen Aufstand den antiimperialistischen nationalen Befreiungskampf sehen, die Trozkisten mag keiner. Außer die linkspartei, verstehe immer noch nicht warum man ausgerechnet jemanden aus Marx21 mit als Spitzenkandidatin gesetzt hat. Hippies mag auch keiner, Tankies auch nicht, eigentlich mag sich hier keiner. Deswegen braucht man auch die ganzen Maßnahmen man vertraut den Leuten keine Sichellänge
Btw. für die Leute ausm Gastro und Service Bereich, wenn ihr eure Frustration mit den Leuten mal Kanalisieren wollt. Namen der Ärzte auf den Bescheinigungen aufschreiben, mal kurz schauen was es mit denen auf sich hat und dann eventuell bei der Kammer melden.
Bevor mir hier jemand Spitzeltum vorwirft, es gab genug Fälle und keine systematische Kontrolle oder Stichprobenkontrollen.
Hier ziehe ich gern den Vergleich zum Klima. Individuelle Handlungen haben kaum einen Einfluss auf das erklärte Ziel, solche großen Krisen müssen systematisch gelöst werden. Wer wirklich besorgt ist um das Klima oder Entwicklungsländer, muss sich impfen lasen und dann politisch/gesellschaftlich aktiv werden um etwas zu bewegen.
Du hast recht, dass ich da etwas zu sehr pauschalisiert habe.
Natürlich gibt es auch geimpfte, die ebenfalls die gleichen Neigungen haben. Ich bezog mich auf diese Forsa-Wahlumfrage, dass 50% der Ungeimpften AfD wählen. Nun sind aber nicht alle AfD-Wähler ungeimpft.
Mein persönlicher Lackmus-Test sieht übrigens so aus: Ich wäre gegen eine Impfpflicht, wenn sich herausstellen würde, dass die Nebenwirkungen der Impfung denen der Schutzwirkung überwiegen und/oder wenn ausreichend viele Menschen durch eine ärztliche Untersuchung nachweisen können, dass sie tatsächlich weitestgehend immun auch ohne Impfung sind (davon hab ich aber noch nichts gehört).
In einem anderen Post bezeichne ich die Menschen übrigens als „Vakzinophobiker“ bezeichnet, weil ich auch glaube, dass wir die ganze Debatte gar nicht hätten, wenn die Medikation oral verabreicht werden würde.
Ich hatte dieses Meme Bild von dir gesehen mit der Bezeichnung Vakzinophobiker, habe aber gar nicht verstanden, dass damit die Sprize gemeint war. Dachte es hat was mit achtsamer Sprache zu tun, oder so. Aber das ist ein guter Gedanke. Ebenso wie beim Tragen von Masken, wird imho unterschätzt, wie intensiv solche sensorischen Erfahrungen (oder Aussicht auf solche sensorischen Erfahrungen) für manche Menschen wahrgenommen wird. Da braucht man sich nur mal mit dem Thema Autismus beschäftigen.
Ich weiß, ich selbst habe mich in der Vergangenheit dem Schuldig gemacht, bei derart gestaltete Beschwerden einfach nur zu denken „jetzt stell dich aber mal nicht so an“ um dann einfach darüber hinweg zu gehen. Das ist genau die Art Ignoranz, unter der so viele Menschen in unserer Gesellschaft leiden.
Es würde nahe liegen, dass betroffene Menschen sich durch Menschen wie mir dazu genötigt fühlten, andere Erklärungen ins Feld zu führen, die warum sie keine Masken/ keine Impfungen haben wollen. Erklärungen, die zumindestens so weit ernst genommen werden, dass eine Diskussion entsteht.
Ja aber Erfahrungsgemäß, haben Leute mit Angststörungen etc. gewisse Kommunikationstrategien entwickelt, weil diese bedauerlicherweise sehr oft damit konfrontiert sind sich rechtfertigen zu müssen bzw. entsprechende Aufmerksamkeit zu bekommen. Daher blubbern diese Menschen oft nicht so schnell los mit seltsamen Ansichten, Verhalten und Argumentieren anders.
Außerdem gibt es zahlreiche Leute die sich trotz psychischer oder physischer Erkrankungen impfen lassen, gerade weil sie sich ihr Lebenlang mit abwägenden medizinischen Entscheidungen herumschlagen müssen, Ich glaube man tut diesen Menschen keinen Gefallen, wenn man diese noch einfach mit in die Kategorie der „Nichtimpfer“ eigentlich ja Impfverweigerer, mit einbezieht. (Ist auch eigentlich präziser, die einen treffen eine Entscheidung die anderen haben sie nicht oder nur eingeschränkt.
Hinzu kommt die Frage der Befolgung von Maßnahmen bzw. freiwilligen eigenen Maßnahmen. Mag die Impfung der Hauptpunkt sein ist die Impfverweigerung oft auch verbunden mit einer allgemeinen Ablehnung der Maßnahmen. Daher sollte man diese Gruppen von Leuten nicht immer aus dem Hut zaubern, wenn es um die Kategorie der Impfverweigerer geht, statistisch sind diese Menschen höchst wahrscheinlich nicht das Problem der Impflücke, der hohen Infektionszahlen oder der Frustration im alltäglichen Kontakt mit Impfverweigerern und bei aller Zurückhaltung in den Annahmen gegenüber dem jeweiligen Individuum, kann man diese Gruppen in der Regel doch ganz gut auseinanderhalten.
Hey @AlexS, @ChristianF, @ueen,
Vielen Dank für euer Feedback!
Fair. Und es gibt noch einige weitere Argumente aus der verantwortungsethischen Kathegorie. Ich persönlich würde z.B. noch anführen, dass eine hohe Quote Impfverweigerer sogar dazu führen könnte, dass mehr Leute sich boostern lassen und dann der Impfstoff noch ineffizienter genutzt wird (als wenn sich jemand Erstimpfen lassen würde). Wo ich nicht zustimmen würde ist bei
Wenn wir über die medizinischen Gründe für das Impfen reden, dann kann man Sinn und Unsinn inzwischen sehr einfach voneinander trennen. Da ist die Faktenlage inzwischen so erdrückend, dass ich mir meiner Position sehr sicher sein kann, wenn ich eine Impfgegner erkläre, dass er medizinisch gesehen falsch liegt. Vielen Dank @AlexS für den verlinkten Artikel. Mit Sicherheit führt eine hohe Anzahl Nicht-Geimpfter tendenziell dazu, dass Impfdosen ablaufen und entsorgt werden müssen – man kann aber genauso gut dagegen argumentieren und sagen, dass eine HOHE Anzahl an Nicht-Geimpften mittelfristig auch dazu führt, dass mehr Impfstoff Kontigente gespendet werden. Die Tatsache, dass sich die Hersteller gegen die Spende sperren ist zwar ein Problem aber auch da gilt – wenn es mehr Leute geben würde, die gesellschaftlichen Druck machen würden, könnten die Hersteller so eine Position garantiert nicht lange halten. Zusammengefasst:
Ich finde es schwierig dem „moralischen Impfverweigerer“ vorzuwerfen, dass seine Position nicht funktioniert, weil nicht genug Leute mitmachen, auch wenn die Position gesinnungsethisch nachvollziehbar ist. [Siehe auch Greta Thunberg Beispiel weiter unten]
Ich halte die moralisch / ethische Argumentation für bei weitem nicht so eindeutig wie die medizinische. Daher würde ich mir hier auch nicht anmaßen, dass meine moralische Ansicht die einzig gültige ist.
Nehmen wir mal an, es ist tatsächlich eine Ausrede oder ein „vorgeschobenes Argument “, auch wenn das ja eigentlich nur an der individuellen Person festzumachen ist. Der Outcome ist derselbe – egal, ob das Argument vorgeschoben ist oder nicht. FALLS es stimmt, dass Impfdosen global gerechter verteilt werden, wenn sich weniger Leute in Deutschland impfen lassen, dann hat der Nicht-Geimpfte einen moralischen Punkt – egal warum er sich nicht impfen lässt. (Sobald eine gerechtere globale Verteilung erreicht ist verliert er diesen Punkt natürlich wieder).
Was ich mich schon frage ist: Was denkt wohl der Ungeimpfte aus dem Entwicklungsland, wenn er sieht, wie bei uns jemand mit dem erhobenen Zeigefinger auf einen Ungeimpften herab schaut und ihn über seine Pflicht zur Solidarität belehrt? Insofern tue ich mich schwer, als Geimpfter einem Ungeimpften Unsolidarität vorzuwerfen, wohlwissend, dass ich durch mein Impfen ggf. eine ähnliche Unsolidarität an den Tag lege.
Daher Aufklären: ja, hart Widersprechen: ja, auf den Fakten beharren: ja, aber den moralischen high ground zu beanspruchen halte ich für gewagt.
Maja Göpel [unsere Welt neu denken] hat sich da mal an einer Quantifizierung versucht und das ging tatsächlich in Richtung >50% systemisch und <50% individuell. Entscheidend ist aber: ohne individuelle Änderungen wird es auch keine systemischen geben. Allein politischen Druck machen reicht nicht aus. Es wird kein Umdenken bei Unternehmen geben, wenn wir nicht unsere Kaufentscheidungen überdenken und es wird essentiell sein, dass wir für den Klimaschutz auf individueller Basis auf Flugreisen etc. verzichten. Ich vermute Greta Tunberg hat sich auch das ein oder andere Mal anhören müssen, dass ihr Schulstreik allein auf der Straße mit einem Pappschild sinnlos ist. Daraus hat sich die m.E. wichtigste außerparlamentarische Bewegung für den Klimaschutz mit weitreichendem Einfluss entwickelt, die sicher nicht so erfolgreich geworden wäre, wenn aus „normaler“ politischer Aktivität entstanden wäre.
Das ist ganz sicher so.
Ein Streik ist normale politische Aktivität und all deine Beispiele ließen sich mit einer angemessenen Bezahlung der Umweltschäden beheben (CO2 Emissionspreis).
Offensichtlich ist ja, dass eine ausreichend hohe Impfquote nur mit passenden Angeboten und Rahmenbedingungen funktioniert (s. Spanien, Portugal). Wir haben ja in Deutschland den Beweis erbrachte, dass sich auf individuelle Verantwortung zu verlassen, nicht nur erfolglos bleibt sondern fatale Auswirkungen hat.
Zum vierten oder fünften Mal muss ich mir das genörgle über die Impfverweigerer anhören. . Es nervt. Allein an der Häufigkeit und Länge sollte Euch auffallen, dass Ihr Euch da in etwas verrannt habt. Eure Argumentation zur Spaltung der Bevölkerung auch nicht nachvollziehbar. Gerade als Juristen sollte Euch klar sein, nicht geimpfte Menschen haben absolut das Recht sich nicht impfen zu lassen. Es gibt diese Pflicht nicht. Und wenn man diese Leute jetzt mit der Polizei von zu Hause abholt und auf nem Stuhl fixiert und Ihnen einen Spritze reinsteckt, hast Du Impfquote gewonnen, kannst aber sicher sein, dass das Leute sind bei denen ein Schaden bleibt, die dann z.B. nach rechts driften.
Eure Theorie das 2G hilft ,die Leute dazu zu zwingen, hat sich ebenfalls nicht bewarheitet. Die Impfungen sind maximal angestiegen, aber nur durch Boosterimpfungen. Der Anteil der Erstimpfungen exakt der selbe geblieben bei ca. 60.000 Impfungen am Tag. Wir haben alle verstanden, Euch nerven Impfgegner. Ist also nicht nötig uns in jeder Ausgabe davon 20 Minuten zu erzählen wie dumm und unverantwortlich ihr die findet. BTW: Ich bin natürlich geimpft. Aber Demokratie und Pluralismus heißt eben auch Unvernunftige und nicht nachvollziehbare Meinungen aushalten zu können. Ich zitiere eine sehr fragwürdige und gefährliche Aussage von Euch aus dieser Ausgabe „wir müssen die Impquote jetzt hochkriegen EGAL WIE“. Bitte diesese Aussage so kritisch hinterfragen wie Impfgegner.
Interessant ist dabei im Besonderen, warum gerade in Deutschland diese Distanz (oder ist es eine Geisteshaltung?) mehr prevalent ist. Als Intensivmediziner in Australien erlebe ich z.B., dass das Solidaritätsargument viel einfacher zu vermitteln ist (und 95% Impfquote bezeugen das). Liegt das an der Entsolidarisierung in der Deutschen Gesellschaft?
Zum anderen erlebe ich wiederum , dass in Deutschland viele Themen tiefergehend diskutiert werden, was ja ein Zeichen einer entwickelten Zivilgesellschaft sein sollte. Leider wird dabei die Entscheidungsfindung zu oft auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zurückgeführt.
Zum vierten oder fünften Mal muss ich mir diesen kompletten Blödsinn über die Ausgestaltung einer potentiellen Impfpflicht durchlesen. Es nervt!
Keiner wird irgendwen mit Gewalt auf einen Stuhl fesseln und eine Spritze reinstecken! Niemand! Das ist kompletter Humbug, ein Strohmann, erfunden von Leuten wie dir, die ein Schreckensszenario konstruieren wollen, um eine Impfpflicht maximal unmenschlich darzustellen.
Es gibt Impfpflichten bereits - bei Masern. Wir können uns da ganz praktisch anschauen wie sowas umgesetzt wird: über Sanktionen wie Geldstrafen oder das verweigern von Zugang zu Berufen, in denen die Impfung vorausgesetzt wird. Körperliche Gewalt wendet da niemand an, also hört doch bitte endlich auf mit der Konstruktion dieser albernen, realitätsfernen Dystopie, deren einziges Ziel ist, maximale Angst zu schüren! Die „Spalter“ der Gesellschaft seid ihr - mit genau solcher Angstmacherei!