Neuer Ansatz "Inklusivum" für genderneutrale Sprache ohne Sternchen, auch im Singular

Muss grad an diesen Landespolitiker bei der Einweihung eines Krankenhauses denken:
„Liebe Krankenschwestern und Krankenschwesterinnen,…“

Die deutsche Sprache hat schon Möglichkeiten. :wink:

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In Bayern:
Da Huaba und de Huaberin
Wobei das „de“ gefühlt nur noch ein „d“ ist und mit dem „d“ von „und“ zusammengezogen wird.
Und wenn die Frau Huber verheiratet ist, dann heißt sie sowieso
Dem Huaba sei Frau
Da hallen noch vergangene Besitzverhältnisse nach.

Das ist übrigen wirklich eine verniedlichungsform. Eigenlich wäre es das Nachbary, oder von mir aus auch das Nachbari. Das kann man übrigens auch verniedlichen: Nachbaryli. Erst dann wird es niedlich. Nachbary find ich jetzt nicht niedlich.

Mal eine andere Frage dazu:

Wenn wir die Verwendung von entsprechend Gendergerechter Sprache freistellen (also jeder entscheidet für sich), wie wirkt sich das im schulischen Kontext aus?
Also hinsichtlich zu bewertender Rechtschreibung?

Bei uns in Sachsen, wohl aber auch in Bayern und Hessen, gelten für die Schule die Regelungen des „Rates für deutsche Rechtschreibung“, der Gendern in welcher Form auch immer, nicht vorsieht. Leider werden die Empfehlungen von extra gebildeten Expertengremien nicht überall so konsequent umgesetzt.

Das „amtliche Regelwerk“, das in der Schule verbindlich ist, wurde vor fast 20 Jahren das letzte mal geändert. Hierfür verantwortlich ist der Rat für Deutsche Rechtschreibung. Dieser hat sich Ende 2023 zu geschlechterneutraler Sprache folgendermaßen geäußert:

Der Rat hat vor diesem Hintergrund bereits in seiner Sitzung am 14.07.2023 in Eupen die Aufnahme von Asterisk („Gender-Stern“), Unterstrich („Gender-Gap“), Doppelpunkt oder anderen Sonderzeichen im Wortinnern, die die Kennzeichnung aller Geschlechtsidentitäten vermitteln sollen, in das Amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung nicht empfohlen.

Vorsichtig gesagt: der Zug ist vermutlich abgefahren.

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Ok, Danke für die Info.

Als Schüler bzw Lehrer müsste man dann zweigleisig fahren?

Wichtig sei, dass die Schulen frei im mündlichen Sprachgebrauch blieben und die Schülerinnen und Schüler nicht um ihre Noten fürchten müssten, „wenn sie neugierig sind, Fragen stellen und sich um eine geschlechtergerechte Sprache bemühen“. Auch künftig seien die Lehrkräfte nicht verpflichtet, das „Gendern“ von Texten mit Sonderzeichen als Fehler zu werten.
https://www.news4teachers.de/2024/03/schluss-mit-dem-sternchen-an-bayerischen-schulen-wird-gendern-verboten-lehrerverband-begruesst-ueberraschend-die-regelung/

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Das bezieht sich auf die allseits bekannte Form mit Sternchen. Ich vermute, wenn man Nischensprech anwendet, stößt das auf geringere Akzeptanz.

Liegt aber trotzdem im Ermessen des Lehrers/der Lehrerin/Lery/Lehrere/Lehrer*in

Wenn überzeugt werden kann, warum es persönlich wichtig ist, auf diese Weise sich zu artikulieren, wird vermutlich nicht quer gestellt.

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Wird in den Zentralen Abschlussprüfungen auf sowas noch Wert gelegt?

Da müsste ein Lehrer sich dazu äußern, ich kenne das Thema nur von der Schülerseite her.

Edit:

In Rheinland-Pfalz, Bayern, Brandenburg und Sachsen werden Genderzeichen angestrichen, aber nicht als Fehler gewertet.
Im Vergleich eher strikt sind Hessen, Hamburg und Schleswig-Holstein. Nutzen Schüler dort die genannten Sonderzeichen, wird dies als „Normabweichung“ oder Fehler markiert, gegebenenfalls auch als Folgefehler, der zu Punktabzug führen kann.
Gendersternchen im Abitur: Fehler oder nicht? | regionalHeute.de

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Hintergrund meiner Frage ist: Wenn sich eine neue Gendersprache bei jungen Menschen durchsetzen soll, aber im Grunde durch die ältere Generation gestützt auf ein Bildungssystem mit einem recht starren konservativem Sprachschatz gebremst wird, wird das schwierig….oder dauert noch länger……

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Für die Mehrheit der „jungen Menschen“ ist das Thema allerdings eher bis sehr unwichtig: https://www1.wdr.de/nachrichten/gender-umfrage-infratest-dimap-100.html

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Für mich hat das nichts mit konservativ zu tun, sondern mit praktisch. Binnen-I, Unterstrich, Genderstern (mit verbundenem Schluckauf-Sprech), Inklusivum ….
Dazu noch die falsche Verwendung des Partizip 1 - was macht ein schlafender Studierender eigentlich?
Wer sich näher zum genderneutralen Maskulinum belesen möchte, dem sei folgendes Buch empfohlen:

Die Diskussion wird aber leider nicht von Sprachwissenschaftlern, sondern von Aktivisten bestimmt. Und leider spielt bei dieser Diskussion auch die Mehrheitsmeinung keine Rolle.

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Es ist wenig hilfreich, ein einzelnes Werk von fragwürdiger wissenschaftlicher Qualität als allgemeingültige Meinung „von Sprachwissenschaftlern“ hinzustellen. Eine Kritik des erwähnten Buchs aus wissenschaftlicher Perspektive findet sich etwa hier:

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Ich sehe nicht, dass das einer Durchsetzung im Weg stehen würde. Im Gesamtkontext aller gesellschaftlichen Probleme würde ich auch sagen, dass gendergerechte Sprache eher unwichtig ist.

Das gleiche wie ein schlafender Vorsitzender oder ein schlafender Auszubildender?

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Das Argument ist gut :+1:.
Trotzdem dient das Partizip 1 normalerweise dazu, aktuell ausgeführte Handlungen zu beschreiben. Meine Mutter ist häufig eine Backende, aber keine Bäckerin.
Auch löst das Partizip das Geschlechterproblem in der Einzahl nicht, hier gibt es wieder den Studierenden und die Studierende.
Ich klinke mich jetzt aus der Diskussion aus Zeitgründen aus, hat mir trotzdem Spaß gemacht.
Mir geht es auch nicht darum, jemanden nicht in meine Sprache einzuschließen, sondern darum, dass Sprache einfach, verständlich, flüssig und ja - auch schön sein sollte. Besonders in der Einzahl und mit vorangestellten Artikeln ist es für mich einfach unsinnig zu versuchen, vom generischen Maskulinum wegzugehen,
da habe ich noch nichts gleichwertiges zur Standardsprache gehört.
Sensibilisiert durch viele Diskussionen zum Thema nutze ich inzwischen bei Vorträgen oder e-Mails die Doppelnennung (z.B. Kolleginnen und Kollegen), mache es aber auch nicht 500 mal in einem Schreiben oder einer Rede, weil es dann albern und aufgesetzt wirkt.
Wo ich wirklich einen Sinn sehe, alle Geschlechter explizit anzusprechen, ist z.B. bei Stellenanzeigen, besonders wenn es um sehr männlich oder weiblich dominierte Berufe geht.
Und ich glaube nach wie vor an die Intelligenz des Menschen, dass auch Frauen weiter ins Einwohnermeldeamt gehen und nicht auf das Einwohner*innenmeldeamt warten, wenn der Personalausweis abläuft.

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Es ist mir klar, dass es auch andere Meinungen in der Wissenschaft gibt. Das ist auch gut so und sogar zwingend erforderlich. Weniger gut finde ich es, wenn Kollegen, die eine andere Meinung haben, der anderen Seite vorwerfen unwissenschaftlich zu arbeiten.