Aber da es diese Ausnahmen eben schon seit langem gibt halte ich es für unproblematisch wenn weitere solche Formen dazukommen.
Aktuell halte ich diese Firmen sogar für den geringsten Eingriff in die Sprache.
Aber da es diese Ausnahmen eben schon seit langem gibt halte ich es für unproblematisch wenn weitere solche Formen dazukommen.
Aktuell halte ich diese Firmen sogar für den geringsten Eingriff in die Sprache.
Methodenkritik ist in der Wissenschaft ebenfalls gut und erforderlich. Und wenn sich jemand Wissenschaft auf die Fahne schreibt, und in der Folge sogar als Beleg herangezogen wird, ist doch der Hinweis, dass an dieser Stelle auf anerkannte wissenschaftliche Methoden verzichtet wurde und stattdessen ein confirmation bias gepflegt wird, sehr hilfreich.
Meinst du damit Meinekes Vorwurf, die Genderlinguistik sei „verschwörungstheoretisch“?
Soweit ich es aus einer Rezension und dem verlinkten Interview rekonstruieren kann, leitet Meineke vor allem sprachhistorisch ab, dass das generische Maskulinum unterschiedliche geschlechtliche Bedeutungen haben kann. Er geht jedoch nicht auf die im Interview erwähnte psycholinguistische Forschung ein, nach der es im aktuellen tatsächlichen Sprachgebrauch einen eindeutigen male bias bei der Verwendung des generischen Maskulinums gibt. Ebenso gibt es Studien, die zeigen, dass unterschiedliche Formen der geschlechterneutralen Sprache disem Bias entgegenwirken.
Dass Menschen „mit geschlechtergerechter Sprache begegnet werden soll“, hat übrigens auch der Rat für deutsche Rechtschreibung wiederholt festgehalten und dies als „gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Aufgabe“ bezeichnet. Auch das klingt für mich deutlich anders als „das generische Maskulinum ist völlig ausreichend, wir können also einfach dabei bleiben und alles ist gut“.
Das Gedankenexperiment gibt es „historisch“ real.
Bei Einführung des Krankenpflegers war dieser Beruf in der Ausbildung einfacher und weniger Umfassender als der Beruf der Krankenschwester (schlicht anderes Berufbild) ergo ist ein Bekannter von mir Krankenschwester Martin geworden (und stolz drauf) weil er nicht den Pfleger lernen wollte.
Weiß nicht ob man den alten Pfleger inzwischen abgeschafft hat, aber damals (Ende der 90er) gab es noch einen Unterschied zwischen einer Krankenschwester und einer Krankenpflegerin und einen Krankenbruder gab es nicht.
Gilt nur für Deutschland und deutsche Sprache.
Im schwedischen wurde sie mit „förbundskanzler Angela Merkel“ betitelt wenn sie es in die Nachrichten schaffte, aktuell heißt es dann „förbundskanzler Olaf Scholz“.
Die Schweden haben nämlich gar keine KanzlerIN in ihrer Sprache im Angebot.
Diese sprachliche Verrenkung im deutschen wurde hier weggelassen
Es gibt im schwedischen nur einen explizit weiblichen Titel „Drottning“ (Königin) alle anderen Titel und Bezeichnungen sagen nichts über das Geschlecht aus, schlicht weil es keine Rolle spielt oder der Läkare (Arzt/Ärztin) männlich oder weiblich ist.
Man hat mit der weiblichen Endung im Deutschen einfach nur die Geschlechter an einer unbedeutenden Stelle sichtbar gemacht.
Unbedeutend schlicht weil es (um beim Arzt zu bleiben) um die Qualifikation geht und nicht um das Geschlecht oder die Geschlechtsidentifikation des Qualifizierten
Edit: ich brauch größere Tasten auf dem Mobil um die richtigen Buchstaben zu treffen ![]()
Im Englischen hat es auch funktioniert, dass das generische Makulinum tatsächlich als geschlechtsneutrale und nicht als männliche Form gesehen wird. Das finde ich grundsätzlich einen guten Weg, weil der Einwand durchaus berechtigt ist, dass durch die Endung das Geschlecht auch in Kontexten betont wird, wo es gar nicht relevant ist. Allerdings geht das eben nicht automatisch und der male bias ist nun mal Fakt.
Schaut man genauer hin, was im Englischen und Schwedischen anders ist, fällt auf, dass beide Sprachen inzwischen geschlechtsneutrales Personalpronomen haben („they“ im Englischen und „hen“ im Schwedischen) - etwas Vergleichbares gibt es im Deutschen nicht. Und Studien belegen, dass dies durchaus eine Auswirkung hat.
Das finde ich eine sehr einseitige Interpretation, die völlig außer acht lässt, dass die Verwendung geschlechtsneutraler Sprachformen sehr wohl Auswirkungen darauf hat, ob Menschen beispielsweise beim Wort Schauspieler nur an Männer denken oder auch an Frauen.
Nicht ganz richtig.
Es gibt Toiletten auf denen explizit männliche oder weibliche Schemen abgebildet sind. Und es gibt Toiletten wo nur eine Toilettenschüssel abgebildet ist.
Ziemlich weit verbreitet an den Rastplätzen der Landstraßen und in vielen Restaurants (die oft nur eine Toilette haben)
Also ich habe noch gelernt das „they“ mit sie (Mehrzahl) zu übersetzen ist, während „hen“ eine einzelne Person ohne Geschlechtszuschreibung ist, da gibt’s auch keine brauchbare Übersetzung in’s Deutsche.
Der verlinkte Forschungsbericht, geht aber mit keinem Wort darauf ein, dass Mitglieder im Parlament unabhängig vom Geschlecht als „Ledamot“ bezeichnet werden.
Hen ist ja kein Ersatz für eine Rollenbezeichnung. Eine Kollegin von mir ist Brandman.
Brandman ist die Rollenbezeichnung, hon han oder hen ist die Geschlechtszuordnung bzw. Ausdruck des nichtwissens vom Geschlecht.
Also Brandmannen kom till platsen, hon/han/hen började med räddningsinsatsen. Sofern besagte Person allein eingetroffen ist, ansonten wäre es de (sprich dom)
Umd genauso funktioniert es bei den Rollenbezeichnungen die die alte weibliche Form behalten haben, z.B sjuksköterska (Krankenschwester)
Sjuksköterskan kom till platsen, hon/han/hen började med räddningsinsatsen.
Das ist der Punkt. Die Rollenbezeichnung sagt rein gar nichts über das Geschlecht des Rolleninhabers aus.
Diese Entwicklung wird sicher auch lange gedauert haben aber heutzutage ist es genauso allgemein wie das „du“ zu allem was nicht zum Königshaus gehört.
„they“ ist inzwischen eben beides - Personalpronomen im Plural, aber eben auch geschlechtsneutrales Personalpronomen im Singular, also analog zu „hen“. Und dass es dazu im Deutschen kein Pendant gibt, war ja genau was ich gesagt habe.
Das ist ja auch nicht die Funktion eines Personalpronomens und das habe ich auch nicht behauptet. Die Verwendung von Pronomen kann aber einen Einfluss darauf haben, welches Geschlecht Menschen einer Person beim tatsächlichen Sprachgebrauch zuordnen - das war mein Argument.
Auch darauf, warum das im Englischen und Schwedischen aus meiner Sicht anders funktioniert als im Deutschen, bin ich eingegangen.
Ein Landrat im niedersächsischen Rotenburg geht mal einen unkonventionellen Weg: Weil so viele Frauen in der Verwaltung arbeiten, führt er für Dienstbezeichnungen das generische Femininum ein: