Vielleicht mal ganz allgemein:
Ich habe gar nichts dagegen, wenn jemand privat in ETF investiert. Mich stört auch der Aufruf von Phillip im Podcast nicht wirklich, weil ich ihm zugutehalte, dass er das eher als Hinweis gemeint hat, sich mal mit dem Thema zu beschäftigen als das man jetzt blind links irgendeinen ETF kaufen soll, auch wenn die Formulierung „da kann man nichts falsch machen“ vielleicht etwas unglücklich gewählt ist.
Mir geht es primär um die steuerliche Förderung mit der Begründung der Altersvorsorge. Den mMn drohen wir wieder in die gleiche Falle zu laufen, wie bei der Riesterrente und das Ganze wird primär ein Konjunkturpaket für die Finanzwirtschaft.
Die Idee zu dem Altersvorsorgedepot stammt ja auch aus der Finanzwirtschaft, nämlich von Acatis aus dem Jahr 2019, die haben sogar die entsprechende Domain:
Sogar den Begriff hat die FDP übernommen, so geht transparenter Lobbyismus:
Das mag ja sein, aber damit sind wir dann wieder weg von dem Bild des ETF als einfaches Altersvorsorge-Konzept für alle. Denn so einfach ist es nach deinen Wort dann eben doch nicht.
Ich denke ich habe dich da schon richtig verstanden. Du sagst, wenn zu viele in passive ETF investieren, dann wird plötzlich aktives Investieren lukrativer. Und als zweiten Schritt würden dann viele ETF-Anleger zu aktiven Investments wechseln. Stimmt das soweit?
Falls ja: Meine Befürchtung ist, dass, (bei einem „Altersvorsorgeprodukt“ für die breite Bevölkerung) nicht alle Kleinanleger mitbekommen, wenn passives Investieren plötzlich unrentabel wird und deswegen ihr Investment nicht anpassen werden und dadurch von aktiven Anlegern übervorteilt werden.
Das klingt bei diesem Ex-Blackrock-Manager aber anders (Quelle: NZZ):
[…] Doch weil man auf nachhaltigen Anlagen höhere Gebühren verlangen kann, machen sie weiter.
Fair enough, aber ich finde Blackrock hat sich schon sehr aus dem Fenster gelehnt. Und gleichzeitig hat Blackrock z.B. im Hintergrund Lobbyarbeit für laxe EU Taxonomie gemacht (Quelle: Finanzwende). Auch in dem Interview oben sagt der Deutschlandchef, dass sie die Einbeziehung von Gas und Atomstrom in die EU Taxonomie zumindest mal nicht ablehnen.