Merz - Black Rock

Hallo Zusammen,
eine sehr kleine Anmerkung zur Vorstellung von Friedrich Merz. Die Vorstellung muss kurz und knapp sein und es waren auch wesentliche Dinge drin. Aber am Schluss muss ich leider auf einen „Fehlinformation“ hinweisen. … "Merz war Aufsichtsratsvorsitzender und Lobbyist bei BlackRock. … die größte Vermögensverwalterfirma der Welt, (und jetzt kommt es…) wo sehr, sehr MEGA-Reiche Geld hinbringen und sagen: „Hier, mach mal mehr!“
So sollte man das nicht stehen lassen. Es gibt natürlich auch sehr reiche Leute, die ihr Geld zu BlackRock bringen. Aber BlackRock ist vor allem eine Verwalter von ETFs und hier wird gerade zum Vermögensaufbau „Normal sterblicher“ Geld eingesammelt, damit es günstig und diversifiziert Rendite erwirtschaftet.

Ich wollte das nur mal zum Besten geben, weil es auch ein Teil von Finanzbildung ist, dass Leute zum Vermögenaufbau und zur Altersvorsorge ruhig Vermögensverwalter wie BlackRock nutzen können, ohne direkt als Teil der MEGA Reichen unsozialen Geld-Elite gesehen zu werden.

Bin übrigens kein Fan von Merz und auch kein Angestellter von BlackRock.
Hoffe es wir Laschet, weil ich denke, dass dieser weniger dogmatisch handelt und zugänglich für wirtschaftlich und soziale Themen ist.

Liebe Grüße
Michael

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Ach komm, nun mach mir nicht den Podcast madig! Hatte mich so gefreut, dass ich nun zu den" sehr sehr mega reichen" gehöre! (weil ich ein paar Hundert Euro in einen ETF investiert habe) :wink:
Gruß,
Matthias

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Das ist ja das perverse. Da werden den Giganten riesige Geldmengen vom Fußvolk zugeschoben, damit sie mit ihren Anlagestrategien eben diesem Fußvolk das Leben verteuern. Die Rendite steht in keinem Verhältnis zum wirtschaftlichen Schaden. Der einzige Gewinner sind die Giganten weil diese ihre Marge IMMER bekommen egal wie sich der Fond entwickelt.

Bei Rentenfonds wird für sehr lange Zeit sehr viel Geld vom Witschaftskreislauf in den Finanzkreislauf verschoben. Jeder € der dort landet ist (meist für Jahrzehnte) für die Binnennachfrage verloren.

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Disclaimer vorab: Ich habe drei Kreuze gemacht (= war sehr froh), dass Friedrich Merz die Wahl zum CDU-Vorsitzenden nicht gewonnen hat (auch wenn es sicherlich den Wahlkampf deutlich interessanter gemacht :wink:, die Chancen auf RRG verbessert und die AfD geschwächt hätte)

Friedrich Merz war nicht Chairman (Vorsitzender) des Board of Directors (Aufsichtsrat) der Backrock Inc., sondern (im Vergleich dazu) ein viel kleineres Licht: Aufsichtsratsvorsitzender der Backrock Asset Management Deutschland AG, der deutschen Vertriebs-Niederlassung von Blackrock.

Es gibt hier im Forum in mehreren Threads die Kritik, dass der Podcast „zu links“ oder „gegen Konservative“ sei. Ich stimme dem grundsätzlich nicht zu. Aber solche Sprüche, die v.a. Ulf immer mal wieder rausrutschen, sind in meinen Augen wenigstens undifferenziert.

Ich lasse mich sogar zur Bewertung „Stammtischniveau“ hinreißen, vor allem vor dem Hintergrund, dass es an seinen politischen Positionen so viel zu kritisieren gab, dass ich nicht verstehe, warum seine Tätigkeit bei Blackrock (und seine Entscheidung gegen die Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe vor (ich glaube) 23 Jahren) immer im Vordergrund der Kritik steht.

Disclaimer vorab: Ich habe nix mit Blackrock zu tun und nutze (zumindest wissentlich) noch nicht einmal deren Produkte. Ich möchte nur Michaels Argument unterstreichen:

Die Entwicklung und Verwaltung von ETFs sind in der Tat Blackrock größter Unternehmensbereich (Marke: iShares). Mit iShares verwaltet Blackrock 1,6 Billion US$ in > 700 Fonds. Alle iShares-Fonds sind m.W. Indexfonds, deren Entwicklung an einen Börsenindex (z.B. DAX) gekoppelt ist. Die meisten sind passiv verwaltet, d.h. sie folgen stur dem Index. Andere verfolgen zusätzlich eine Strategie (z.B. Value Investing oder Minimum Volatility).

Wie Michael bereits geschrieben hat, ermöglichen solche ETFs es auch „kleinen Anlegern“, mit kleinen Beträgen extrem breit gestreut in Aktien, Rentenpapiere (Anleihen), Rohstoffe, etc. zu investieren. Damit ist es auch Otto Normalverbraucher möglich, bei geringen Kosten und geringstmögliche Risiko die durchschnittliche Marktrendite zu erwirtschaften (was sehr viel teurere, aktiv gemanagte Investmentfonds auf Dauer nicht schaffen können).

Blackrock iShares investiert also nicht gezielt in bestimmte Unternehmen. Sondern Blackrock kauft Anteile aller Unternehmen, die in den von ihren ETFs abgebildeten Indizes enthalten sind, und zwar exakt in der Menge, um den jeweiligen Index 100%ig abzubilden. Die Entscheidung, ein Unternehmensanteil zu kaufen oder zu verkaufen, wird also ausschließlich von der Änderung der Zusammensetzung der Indizes beeinflusst. Auch wenn aufgrund des extrem hohen Anlagevolumen, dass Blackrock verwaltet, Blackrock ein vergleichweise großer Anteil an Aktien an einzelnen Unternehmen, die Bestandteil eines Index sind, erworben hat und lt. Wikipedia dadurch mittlerweile der größte Aktionär Deutschlands und bei vielen Unternehmen größer Einzelaktionär sein soll, kann von einem Einfluss auf diese Unternehmen m.E. keine Rede sein. Aufgrund ihrer passiven Anlagepolitik haben die überhaupt kein „Hebel“/„Drohpotenzial“ um Einfluss zu nehmen: Blackrock muss sich stur nach den Indizes richten!

Die zweite Unternehmensbereiche ist Investmentanalyse (für iShares und auch externe Kunden), also so was wie Ferri Trust.

Der dritte und jüngste Unternehmensbereich ist BlackRock ESG Investive, der neue Fondsprodukte und ETFs im Bereich Environment, Social und Governance (ethisches Investieren) entwickelt und verwaltet. Ich vermute, hier geht es dann doch um Einzelinvestitionen vergleichbar mit einem aktiv gemanagten Fonds. Aber: Hier hat Blackrock im Sommer 2020 eine ganze Reihe von Unternehmen, die sich im Hinblick auf die Klimakatastrophe unverantwortlich verhalten, in deren Aufsichtsräten die Zustimmung verweigert.

D.h., Blackrock macht zwar in diesem Unternehmensbereich seinen Einfluss auf die Unternehmen geltend, aber doch eher in eine Richtung, die die meisten Hörer der LdN (und die Kunden, die solche Produkte kaufen) als positiv ansehen würden, oder nicht?

Lieber Jürgen, das musst Du mir erklären. Was genau kritisierst Du: Dass es Dienstleister gibt, die es jedem ermöglichen, bei vergleichsweise geringen Kosten sehr breit gestreut in Aktien, Renten, Rohstoffen, etc. zu investieren? Jeder, der ETFs kauft, sollte wissen, dass er nicht ein Sparbuch oder eine Lebensversicherung kauft.

Und diese steile These musst Du mir auch erklären. Ich bin Volkswirt und kann das, was Du da behauptest, überhaupt nicht nachvollziehen. Rentenfonds (hier geht es aber um Renten-ETFs) kaufen an den Anleihemärkten Anleihen auf. Die Erlöse dieser Käufer fließen letztlich den Käufern zu, die diese Anleihen von den Emittenten gekauft hatten, also den die Anleihen herausgebenden Unternehmen. Mit der Herausgabe von Anleihen finanzieren Unternehmen ihre Investitionen. Wo genau geht Geld für die Binnennachfrage verloren?

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Was steckt hier dahinter? Das verstehe ich nicht. Wo verteuert sich das Leben, wenn ich in einen Etf investiere?

Machen wir es mal etwas konkreter: Der iShares MSCI World (WKN: A0RPWH) hat in 3 Jahren etwa 33% Gewinn, in 5 Jahren etwa 75 % Gewinn gemacht; er kostet pro Jahr (das ist die Einnahme des Giganten) 0,2 %. BlackRock ist hier jedenfalls nicht der „einzige Gewinner“. Für den Kleinanleger kann das ebenfalls sinnvoll sein.
Ich würde mich hier eine etwas differenziertere Auseinandersetzung wünschen und weniger solche Pauschalierungen.

mbs MUSS ENTEIGNET WERDEN! Hihi

Die Frage ist bei Blackrock und der Kritik des Lbbyismus ob Blackrock respektive deren aktionäre, dann auch im Interesse dieser Kleinaktionäre handelt. Allein durch Anlagen von „normlane“ Menschen wird der Lobbyismus für Blackrock noch nicht legitim. Zu mal neben dieser Frage sich ja noch die Frage Monopolstellung und der entsprechenden Abhängigkeit ergibt. Ich kann deine deskriptive Kritik verstehen nur ist der Podcast hier ein Kommentar und daher die Kritik durchaus berechtigt.

Zu mal sich auch die Frage stellt, wenn du von „normalen“ personen redest was mit Menschen ist die nicht investieren können. Nicht das JUler in meinem bekannten Kreis dafür keine Lösung hätten: Blutspenden gehen und die 10 euro dann investieren :smiley:

Ganz konkret hat BlackRock kein Privatkundengeschäft. Die Firma verwaltet aber Geld von Kundinnen und Kunden, die sich mit ihrer Finanzberatung oder alleine (bei ihrer Bank/Broker oder bei einem unabhängigen Vermögensverwalter) für einen BlackRock Fonds oder ETF entscheiden. Es ist auch für BlackRock nicht möglich zu sehen ob hier eine reiche Familie oder der Handwerker um die Ecke investiert. Da kein Unternehmen diesbezüglich Kundendaten rausgeben würde/dürfte und BlackRock davon auch nichts hätte.

Übrigens gibt es auch keinen Finanzkreislauf, der nicht die Realwirtschaft finanziert und es ist quasi unmöglich dem Wirtschaftskreislauf das Geld zu entziehen. Das Geld kann nur auf ein paar Wegen aufbewahrt werden:
a) Es liegt auf dem Giro-Konto: Damit wird im ersten Moment die Bank finanziert. Sie nutzt diese Mittel dann größtenteils zur Finanzierung von Krediten von Unternehmen und Kunden.
b) Es wird in Wertpapiere investiert. Dabei gibt es verschiedene Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Edelmetalle, Immobilien etc. wobei die allermeisten Wertpapiere Aktien und Anleihen sind). Damit finanziert man Unternehmen (sprich die Realwirtschaft)
c) Das Geld liegt wirklich in einem Tresor: Damit entzieht man tatsächlich der Wirtschaft Geld bis man es ausgibt. Das betrifft aber keinen relevanten Anteil der Geldmenge.
d) Konsum (ist klar denke ich).

In Deutschland gibt es die verrückte Vorstellung man könnte das eigene Geld auf dem Girokonto „sicher“ verwahren oder in risikoreiche Wertpapiere investieren. Diese Unterscheidung gibt es nicht in der Form (man kann das Geld natürlich immer unters Kopfkissen legen…).

Wenn ich mich richtig an die Lektüre von Heike Buchter, „BlackRock“ erinnere, gibt es durchaus Berichte darüber dass Larry Fink oder einer seiner Angestellten in den Vorstandsetagen „ihrer“ Unternehmen aufgetaucht sind und das nicht allein, weil sie sich über deren wirtschaftliche informieren wollten. Trotzdem schließe ich mich der Meinung an, dass BlackRock nicht grundsätzlich böse ist. Es ist nur einfach ein sehr sehr großer Batzen Geld, der einigen wenigen Menschen sehr viel Macht verleiht.

Die pauschale Kritik an BlackRock stößt mir auch immer sehr sauer auf. Es ist tatsächlich der einzige Punkt der FÜR Merz spricht.

Die iShares ETFs (ebenso wie ETFs der anderen Anbieter) sind super günstig. 0.2% bis 0.4% für sehr breit diversifizierte Geldanlage. Was will man mehr?

Ohne BlackRock & Vanguard (ETF-Erfinder!) würden wir bei den Banken und Sparkassen immer noch aktive gemanagte Fonds mit 5% Ausgabeaufschlag und 2% jährlichen Kosten und mieser Performance kaufen. Die wenigsten können mit einem MSCI World ETF auch nur annähernd mithalten.

Klar, es sind in den Brot & Butter ETFs auch böse Firmen enthalten. Ein ETF bildet einen Index ab! Für die Indexzusammenstellung sind allerdings die Firmen MSCI und FTSE zuständig.

Etwas Black Rock Know-how für die Altersvorsorge wäre durchaus wünschenswert. Die Schwächen der ges. Rente sind bekannt. Von Riester & Rürup profitiert auch nur die Versicherungswirtschaft.

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Aber, wie TRq oben schon schrieb - und damit entzaubert sich schon viel - war Merz eben ja nicht BlackRock Aufsichtsratsvorsitzender, sondern Aufsichtsratsvorsitzender einer deutschen Vertriebseinheit.
Ich glaube schon, dass er da mit spektakulären Menschen zusammenkommt und auch mal eine Rede hält, aber ich glaube weder dass er da essentiell etwas zum Betrieb beiträgt, noch dass er enorm tiefe Einsichten über die Geschäfte von BlackRock insgesamt erlangt.

Beim googlen nach dieser Deutschen Tochtergesellschaft bin ich auf diesen (natürlich von der Form leicht spöttischen, aber zumindest seicht zu lesenden) Artikel gestoßen der diesen Punkt auch macht.

Auch dieser Artikel von 2018 wirkt nicht so, als sei die Deutsche Tochter für das Europageschäft zentral