LdN375 Faktenbasierte Kritik des Voigt-Interview

Guten Tag,

Hier eine Auflistung der Falschaussagen der ersten 10 min. Gerne dazu Bezug nehmen.

3:40: „Politik in den letzten Jahren hat den Menschen vieles vorgeschrieben“
„Leistung muss sich lohnen“ „Überstunden Steuerfrei“
—> Fakt 1; Es wurde in den letzten Jahren nichts den Menschen vorgeschrieben. Außer der Genderverbot von Söder.
—> Fakt 2: Jahrelange CDU/CSU Politik hat dafür gesorgt, dass Reichtum gering besteuert wird aber Arbeit massiv besteuert wird. Will die CDU dies ändern?
—> Überstunden Steuerfrei würde nur zu einer massiven Überstundeninflation führen, ohne die Produktivität zu erhöhen

5:02 „Da kriegen Sie über den Gartenzaun zu hören, was die Leute nervt“
Der ländliche Raum hat das Gefühl, dass sie bevormundet werden“
Haus-Dämmung, Wärmepumpenpflicht, Was darf man essen, wie darf man sich fortbewegen.

  1. Es wird hier über Gefühle philosophiert. Keine Fakten. Schade. Stellt sich mir die Frage; Warum gibts diese Gefühle? Eventuell durch Fehldarstellungen der Diskussionen durch Springer-Medien?
  2. KEINES der genannten Punkte wurde von der Ampel so umgesetzt.
    Jeder kann das Haus dämmen wie er will (außer Asbest und Feuereinschrängungen glaub ich)
    Wärmepumpe ist immer noch keine Pflicht. Kann WP, Hybrid, H2 Ready, Pellets usw. eingebaut werden. Faktisch also falsche Aussage.
    Essen wird nicht vorgeschrieben. Özdemir sagte selbst im Interview, dass die Leute von ihm aus 3x am Tag Fleisch essen können, wenn sie wollen. Niemand muss seit der Ampel seinen Verbrenner stehenlassen. Umweltzonen in Städten gabs schon vorher.

6:40 „Glaubt die Politik, dass Sie es besser weiß als die Experten“
Alleine das Bild, was hier dargestellt wird macht mich wirklich wütend. Experten sagen dir, dass die WP mit Wirkungsgraden von 300% das effizienteste ist. Experten sagen dir, dass dein Verbrenner NIEMALS so effizient sein kann wie ein Elektroauto.

7:20 Nehmen wir mal die Kernenergie. (Oh Boy)
„Wir sind das einzige Land weltweit, dass aus der Kernenergie aussteigt“
Faktisch falsch. Viele Länder sind im Ausstieg. Spanien und Belgien weiß ich aus dem Kopf.

10:02 Dann schauen Sie sich mal den Gebäudeenergiebestand an. Alle Neubauten haben 60% WP.
—> Aber wenn selbst bei den Neubauten nur 60% WP sind, fehlen auch dort mindestens 30%-Punkte um auf ein akzeptables Ergebnis zu kommen.

Zu guter Letzt ein letzter Kommentar zu der CDU-Strategie: Alles über den CO2-Preis.
Wie soll ein solches Modell dafür sorgen, dass sich ein Rentner eine Sanierung, sei es Dämmung oder Technologiewechsel leisten kann? Der wird jedes Jahr immer mehr zahlen für Wärme und Energie, bis er sich gar nichts mehr leisten kann. Dies kann doch nicht die Strategie der CDU sein.

Ich verstehe schon, dass man den Gast nicht im
Gespräch unterbrechen soll um einen Fluss zu wahren, dann muss es aber in der Post-Production unbedingt einen Einspieler machen um alle Falschaussagen richtig einzuordnen.

Danke und beste Grüße

Mr. Robot

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In den letzten Jahren wurde den Menschen schon durch Corona viel vorgeschrieben - nicht nur durch die Ampel, aber das ist für das Gefühl der Leute zur Rolle des Staates ja unerheblich. Das Genderverbot ist ein schlechtes Beispiel, da das nicht “den Leuten” etwas vorschreibt und es das in anderen Ländern sogar schon vorher gab. Dein “außer” ist also mehr Falschaussage als die Aussage - um in deiner Wortwahl zu bleiben.

Auch wenn du die Lösung des Problems da suchst, macht es die Forderung “Leistung muss sich lohnen” sowie den Vorschlag zu steuerfreien Überstunden nicht zu Falschaussagen.

Da sehe ich auch keine Falschaussage. Experten sagen in der Mehrheit, dass nach aktuellem Kenntnisstand die WP ein gutes Instrument ist. Das wird auch von der CDU nicht abgestritten. Zum Thema Elektro gegen Verbrenner kommt es nach meinem Kenntnisstand auch drauf an wie man rechnet, bspw. Rolle Produktion + wo kommt der Strom her. So klar scheint mir das nicht, auch wenn der Ausbau von Elektro ein wichtiger Schritt für die Transformation ist.

Würde auch sagen, dass das ein wirkungsvolleres Mittel ist als Dirigismus. Zudem ist es soweit Ich weiß nicht die Position der CDU über den CO2-Preis zu gehen ohne in irgendeiner Form auch soziale Härten auszugleichen - ein detailliertes Konzept dazu ist mir jedoch auch nicht bekannt.

Wie du Berichte aus Gesprächen mit Leuten aus seinem Wahlkreis als Falschaussage entlarven willst, ist mir schleierhaft. Ich sehe aber auch, dass das als politisches Argument wenig robust ist - vielleicht können die dazu ja mal eine Studie in Auftrag geben.

Unterm Strich zeigt deine Auflistung an “Falschaussagen”, dass es i.W. um unterschiedliche politische Auffassungen geht. Vielleicht haben wir aber auch Unterschiede im Verständnis, was eine Falschaussage ist. Insgesamt also eher einen von 5 Sherlock-Polizei-Sternen.

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Solche Interviews sind immer eine Gratwanderung. Der Journalist muss tatsächlich versuchen, problematische Aussagen aufzudecken, darf aber nicht den Eindruck erwecken, feindselig zu agieren - denn sonst wird irgendwann keiner mehr zum Interview kommen. Es gibt letztlich keine Interviewpflicht, daher: Wenn ein Journalist z.B. hinter jedes Interview einen Faktencheck einbaut, ist ziemlich klar, dass die meisten Interviewpartner diesem Journalisten kein Interview geben werden. Und wenn der Journalist wirklich immer den Finger in die Wunde legt ist auch klar, dass andere potenzielle Interviewpartner, die so ein Interview hören, sagen werden: „Also dem werde ich kein Interview geben“.

In diesem Sinne ist die Aufgabe des Journalisten eher, kritische Nachfragen zu stellen und auf problematische Punkte mit freundlichen Nachfragen hinzuweisen. Dem Zuschauer muss schon zugetraut werden, zu verstehen, was da im Interview passiert ist. Der Punkt ist doch: Angenommen, das Interview wäre aggressiver geführt worden: ein glühender CDU-Anhänger würde das gleiche tun, was Trumps Anhänger tun: Er würde die Interviewführung kritisieren und die Sachargumente völlig ignorieren. Einen CDU-Anhänger würde man so nicht überzeugen, ein CDU-Gegner braucht man nicht überzeugen, also bleibt nur, wie derjenige, der in der Mitte steht, das Interview wahr nimmt. Und hier glaube ich tatsächlich, dass die Menschen sich eher von einem kritischen, aber freundlich-fairen Interview beeinflussen lassen als von einem „roasting“.

Dazu kommt, wie @DonMaxi durchaus korrekt aufzeigt, sind viele „Falschaussagen“ sehr subjektiv. Ein „roasting“ basierend auf politischen Einschätzungen würde gerade bei den Zuschauern, die noch unentschlossen sind, nicht gut ankommen (während die CDU-Gegner jubeln und die CDU-Anhänger „Hexenjagd!“ schreien).

Es ist nicht die Aufgabe des Journalisten, mit seiner eigenen politischen Auffassung in die Opposition zum Interviewpartner zu gehen und quasi ein Streitgespräch aus dem Interview zu machen…

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Wäre es da nicht ehrlicher, Arbeit gleich steuerfrei zu stellen?
Was hindert mich sonst daran, einen 30-Stundenvertrag zu unterschreiben und wöchentlich 10 Überstunden zu machen? Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine winwin-Situation.

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Ganz ehrlich, genau so wird es kommen wenn so eine Regel eingeführt wird. 450€ Jobs (mehr oder weniger stuer- und abgabenfreo) und der Rest als Überstunden steuerfrei. Wie damit dann renten und Sozialleistungen bezahlt werden sollen, ziemlich unklar.

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aber das ist für das Gefühl der Leute zur Rolle des Staates ja unerheblich

Eben genau das ist doch was @MrRobot anprangert. Wir reden nicht über Faklten, sondern über Gefühle. Gefühle kannst Du aber wunderbar manipulieren. Die Leue am Gartenzaun sind genervt? Sag ihnen dass die Flüchtlinge an den Problemen schuld sind und schon haben wir eine Stimmung die nicht faktenbasiert ist sondern eben indoktriniert wurde.

“Leistung muss sich lohnen” sowie den Vorschlag zu steuerfreien Überstunden nicht zu Falschaussagen.

Na, dann erzähl mal dem Rentner der nach 45 Jahren Malochen nun seine Rente vom Sozialamt aufstocken lasen muss dass „Leistung sich lohnt“. Und steuerfreie Überstunden sind absoluter Unsinn, die Einnahmequelle des Staates heißt nun mal Steuern und mit so einem Vorschlag würde man die Einnahmen des Staates senken. Und natürlich hat Herr Voigt komplett ausgeblendet, dass es sicher auch in Thüringen ein paar reiche Bürger gibt, die man vielleicht höher besteuern könnte.

Wie du Berichte aus Gesprächen mit Leuten aus seinem Wahlkreis als Falschaussage entlarven willst, ist mir schleierhaft

Sein Punkt war (siehe oben), dass wir hier nicht über Fakten reden sondern über Gefühle. Schau Dir einfach mal das aktuelle Wahlplakat der CDU an: „10 Jahre Rot-Rot-Grün bedeutet: Nachts allein nach Hause? Die Angst läuft mit.“ und „Genug ist genug“. Das zielt ganz massiv auf die Gefühle der Menschen, man suggeriert eine Angst ohne natürlich die Gründe für diese Angst zu nenen, außer eben 10 Jahre Rot-Rot-Grün, was kompletter Unsinn ist. Wir erzeugen also ein diffuses Angstgefühl, ohne es zu spezifizieren. Was macht uns Angst? Die AfD wird jubeln und sagen „das sind die Migranten“. Ich würde argumentieren, in einem Land mit 30+ Prozent Wählern für die AfD muss ich Angst haben, auf meinem Weg einem Nazi zu begegnen. Aber nirgends wird irgernd eine empirische Evidenz für diese angebliche Angst aufgeführt. Damit ist die ganze Aussage schlicht Bullshit, aber natürlich wirkt sie und wird dann am Gartenzaun als „Nachts kann man nicht mal mehr alleine nach Hause gehen“ reflektiert.

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Es ist doch unredlich, etwas zu verursachen und dann bei der nächsten Regierung zu jammern, wie unfair alles ist. Die Forderung, dass Leistung sich lohnen soll ist ja hehr und wertig, aber aus CxU-kreisen eigentlich nicht glaubhaft.

Schon mit dem dreckigeren Strommix von 2022 hat sich der CO2-Rucksack des BEV nach 40-60t KM amortisiert. Ein aktueller Artikel gibt hier 44t KM an. Es gibt hier unterdessen valide Studien, die den massiven Vorteil des BEV ganz klar aufzeigen. (Quellel).

Zur Übersicht mit veralteten Daten - der Fall ist bereits seit Jahren klar:

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Generell ist es ja so, dass vieles hier überhaupt nicht faktenbasiert ist.

Nehmen wir die immer wieder kehrende Story vom schwarzen Lieferwagen das Kinder einfangen will und stets im letzten Moment durch glückliche Fügung kommt jemand vorbei.

Bei uns am Kindergarten ging die Story vor einigen Monaten in Form einer Sprachnachricht rum die suggerierte es handle sich um die Schule bei uns ums Eck. In der Nachricht wurde aber weder Datum noch Ort genannt. Andere Eltern sagten dann gleich das gleiche wäre an anderen Schulen im Stadtteil auch passiert. Am Ende rief jemand bei der Polizei an und fragte nach und die kennen die Sprachnachricht und obwohl darin gesagt wurde die Kinder wären zwei Stunden bei der Polizei befragt worden sagten sie, dass es dazu natürlich nichts außer nachfragen gab.

Statt dass die Eltern in der Kindergartengruppe jetzt aber erkannten, dass es sich um einen hoax handelte war die Reaktion, dass man ja diesesmal froh sein könne, aber weil diese Fälle deutschlandweit so häufig sind wolle man auch in Zukunft lieber einmal zu oft als einmal zu selten warnen.

Und so entsteht gerade für Leute mit wenig Medienkompetenz eben der Eindruck, dass in Deutschland täglich Kinder in Lieferwagen gezerrt werden, denn aus anderen Orten kennen sie die Reaktion der Polizei nicht.

Gefühle schlagen bei vielen schon lange alle Fakten.
Und so entsteht bei vielen der Eindruck, Deutschland sei seit 2015 so unsicher wie nie, dabei belegen zahlen was anderes.

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Faktenbasiert würde ich da wie folgt antworten:
Faktenteil:
In 2022 wurden 583 Mio bezahlte und 708 Mio unbezahlte Überstunden gemacht.
In 2021 wurde die unbezahlte Care-Arbeit auf 117 Mrd Stunden geschätzt.
Alles auf Deutschland bezogen.

Meinungsteil:
Wer möchte, dass sich Überstunden mehr lohnen, sollte im ersten Schritt anfangen, diese überhaupt zu bezahlen.
Außerdem ist zu hinterfragen ob eine Attraktivitätssteigerung der bezahlten Erwerbsarbeit gegenüber der unbezahlten Care-Arbeit wirklich dazu führt, dass Arbeit sich mehr lohnt, oder ob sich hier nicht einfach eine Verschiebung ergibt, deren gesellschaftlicher Nutzen ebenfalls zu hinterfragen ist.

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Das stimmt, es gibt aber einen Unterschied zwischen so einem opportunistischen und mMn auch unredlichen Verhalten und dem Vorwurf von „Falschaussagen“.

Es hilft nicht, Fakten als Falschaussage zu framen, weil eine Person auf Basis eines anderen Weltbilds/einer anderen Meinung daraus falsche Schlüsse zieht.
Die Aussagen von Voigt sind politisch falsch, aber wenn er sagt, Neubauten hätten 60% WP, dann ist das keine Falschaussage, nur weil er aus diesem Fakt anschließend die falschen Schlüsse zieht. (Mal angenommen, die Zahl 60% ist korrekt). Gleiches gilt für die Tatsache, dass zB aufgrund von Corona, natürlich vielen Menschen einiges (temporär) verboten wurde. Der Fehler liegt nicht in diesem Fakt, sondern in der politischen Schlussfolgerung, die Ursache wäre eine grüne Verbotsideologie oder so

Diese ganze Metadiskussion kann man sich sparen. Es gibt wirklich genug Punkte, die man inhaltlich an den Aussagen kritisieren kann, auch ohne selbst manipulativ zu framen.

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die Einnahmequelle des Staates heißt nun mal Steuern und mit so einem Vorschlag würde man die Einnahmen des Staates senken

Das ist leider auch faktisch falsch. Wir sollten uns von der Prämisse verabschieden, dass der Staat nur das Steuergeld ausgeben kann.

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Das wäre so ziemlich das dämlichste was ein Arbeitnehmer machen kann. Denn Überstunden müssen vom Arbeitgeber angeordnet werden. Und nun lass doch einfach mal einen seiner Auftraggeber wegbrechen.

Das erste an dem er problemlos sparen kann ist keine Überstunden mehr anzuweisen und schon bricht dem Arbeitnehmer das geplante Einkommen von heute auf morgen weg. Das wäre echt dumm.

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Ich fürchte, die meisten Arbeitnehmer denken zunächst an den Mehrverdienst durch fehlende Steuern.
Entweder weil sie wenig verdienen und darauf angewiesen sind oder weil sie vielleicht nicht so weit denken wie du.

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Ergänzend zum Thema BEV: Je weiter man das in die Zukunft projiziert, desto besser wird die Bilanz des BEV im Vergleich, wegen des verbesserten Strommixes, umweltfreundlicherer Produktionsprozesse für die Batterie und des steigenden Anteils von Öl aus Teersanden und ähnlichen energieaufwendigen Fördermethoden. Kann diese Folge von Geladen empfehlen, die eine Studie des VDI im Hinblick auf zweifelhafte Annahmen und statische Berechnung auseinandernimmt: Prof. Fichtner & Prof. Wietschel - Es gibt KEIN Verbrennerverbot! (VDI-Studie) - Geladen - der Batteriepodcast
(Nicht so gelungen fand ich, dass nebenbei auch immer mal wieder etwas ungeordnet auf Aussagen zum „Verbrennerverbot“ eingegangen wurde, das macht das Zuhören etwas anspruchsvoller als nötig. Aber die beiden Profs sind bezüglich Genauigkeit und Differenzierung einfach immer vorbildlich.)

Meine persönlichen 2 ct: Dank den Zitaten aus dem Interview werde ich mir die Folge wohl erstmal nicht anhören und seit langer Zeit mal wieder eine Lage-Folge skippen. Interviewfolgen sind eh nicht meine Favoriten und wenn, dann lieber mit Expert:innen. Bin auch nicht wahlberechtigt in Thüringen, also keine Not, mir da ein umfassendes Bild von den Kandidat:innen zu machen. Oft bemühe ich mich - audiatur et altra pars - auch konservative Stimmen zu hören und profitiere davon, aber so ein gefühliges, waberndes Gemecker kann ich mir auch in der Heimat anhören. Zeit für Podcasts ist dann ja doch begrenzt.

Edit, 28.3.: Link zu Spotify ersetzt durch Link zur Seite von Geladen bei podigee.

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In einer Zeit in der Mangel an Arbeitskräften herrscht wäre da aber doch das Chance/Risiko Verhältnis doch sehr auf der Seite der niedrigen festen Stundenzahl. Man würde ja vor allem den Anteil an Steuern mit der hohen Belastung sparen. Man könnte also durchaus auch Rücklagen ansparen und hätte dann vielleicht im Schnitt nicht weniger Netto aber mehr Freizeit.

Und im Falle einer langen Krise wäre der Job ja ohnehin nicht sicher, schließlich kann kein Arbeitgeber dauerhaft mehr Beschäftigte bezahlen als benötigt werden.

Man könnte (und sollte mMn.) diese Regelung erst ab der 38. - 42. Arbeitsstunde pro Woche gelten lassen, um genau diesen Effekt zu verhindern.
Sonst müsste man überlegen, wie ich verhindere, dass mir Arbeitgeber einen Vertrag mit wenigen Stunden geben, weil „wir da ja beide von profitieren“, wenn ich Überstunden mache.

Wo ich Bauchschmerzen bekomme, wären Aussagen der CDU das die Ampel an allen Fehlentwicklungen der letzten 25 Jahre schuld sei.
Das traut sich die CDU aber nur sehr subtil und vorsichtig.

Aber: Demokratie heißt ja nun auch eine Vielfalt am Meinungen und politischen Ansichten. Man muss nicht jede gut finden und kann da sicher argumentativ gegenhalten.

Was eher problematisch ist, scheint die Oberflächlichkeit der politischen Diskussion zu sein.
Es geht kaum um Sachargumente, eher um Scheinargumente um die eigene Position zu untermauern. Das dann noch sehr populistisch.

Der politische Diskurs verliert da sehr an Kraft und Potential, finde ich.

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Man kann zwar mit MMT gegen die Prämisse argumentieren. Aber solange wir eine Schuldenbremse im Grundgesetz haben, kann der Staat praktisch nur Steuergelder (plus ein wenig Neuverschuldung) ausgeben und da @rakoenig hier ja die CDU kritisiert, die an der Schuldenbremse festhalten will, passt seine Kritik.

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Ich kenne das Konzept nicht im Detail, würde aber erwarten, dass die Steuerfreiheit sich auf eine normale Woche (bspw. 35/38/40 Stunden) bezieht, sodass eine Steuerfreiheit erst bei überschreiten der “normalen” Arbeitszeit erfolgt. Diese normale Woche wäre für alle einheitlich zu definieren, sodass Mehrarbeit ab einem bestimmten Punkt nicht immer mit dem Grenzsteuersatz besteuert wird. Arbeit komplett steuerfrei zu stellen ist aus offensichtlichen Gründen der Finanzierung wohl nicht möglich.

„Leistung muss sich (wieder) lohnen“ sagen alle von Linkspartei bis FDP und meinen damit alles von „mehr Lohn“ bis zu „weniger Steuern für Unternehmen“. Das ist einfach nur eine politische Phrase, die alles und nichts bedeuten kann. Die Aussage ist ohne weitere Erklärung ohne bestimmbaren Inhalt. Das lässt sich also auch nicht entkräften, indem in diese Floskel einfach das eigene Verständnis hineingedichtet und mit Zahlen untermauert wird.

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