Liebes LageTeam, liebe alle Menschen die sich auch im Forum rumtreiben.
In der aktuellen Folge 366 wird unter anderem das Thema der politischen Stimmung in Deutschland angesprochen, dass man sich frustriert fühlt obwohl [objektiv] vieles gut läuft und voran kommt. Im Podcast kommt ihr zu dem Ergebnis, dass dies vor allem an der Kommunikation liegt. Ich stimme diesem Punkt insofern zu, als Kommunikation politischer Entscheidungen in einer Demokratie einfach fundamental nötig ist.
Ich möchte dazu meine Sicht ergänzen. Ich bin aktiv in Gruppen, die sich für Klimaschutz einsetzen und beschäftige mich daher sehr viel mit Klimakommunikation und Wissenschaftskommunikation, was letztlich im Kern nichts anderes ist als.
Wie dem auch sei, meine Frustration zur Zeit rührt vor allem daher, dass jede öffentliche Rede, fast egal welcher Partei, auf die nächste Wahl ausgerichtet ist. Es geht um Profilschärfung der eigenen Partei, egal ob man damit der AfD zuspielt (das kann Merz so wunderbar) oder die Glaubwürdigkeit der eigenen Koalition untergräbt (Lindners Superkraft). Mal ganz von der katastrophalen Außenwirkung oder der Spaltung der Gesellschaft abgesehen - so ist auch keine demokratische Entschiedungsfindung möglich, wie in der Lage ja auch schon oft besprochen wurde.
Dieses „geiern“ auf die nächste Legislaturperiode, auf die eigenen Karriere und auf eigene interne Machtspiele, das ist der Punkt, der das Vertrauen schwinden lässt. Wie man das nur Kommunikativ wieder gerade biegen will - ich weiß es nicht.