LdN350 Wohnungsnot

Einspruch. Slartie hat eben nicht für alle „sozial Schwächeren“ eine Entlastung vorgesehen, sondern lediglich für Familien und/oder Wohngemeinschaften. Einzelpersonen in ihres Erachtens zu großen Wohnungen wurden ausdrücklich ausgenommen. Aber erstens sind längst nicht alle Menschen, die in eures Erachtens zu großen Wohnungen leben (wer bestimmt eigentlich, wie viele Quadratmeter es noch sein dürfen?), vermögend. Das dürfte insbesondere auf geschiedene Eltern mit geteiltem Sorgerecht, die Wohnraum für die nur zeitweise anwesenden Kinder vorhalten, und auf die BezieherInnen kleiner Renten zutreffen. Zweitens gibt es nicht wenige Menschen, für die die noch lange nicht abbezahlte Eigentumswohnung ein wesentlicher Teil ihrer Altersvorsorge ist, weil die zu erwartende Rente hinten und vorne nicht reicht. Ist meines Erachtens eine ebenso zulässige Form der Lebensplanung und Daseinsvorsorge wie die Gründung einer Familie. Und drittens müssten für einen Wohnungs- oder Haustausch auch tatsächlich geeignete Tauschwohnungen oder -häuser vorhanden sein.

2 „Gefällt mir“

Eine Zweitwohnungsabgabe ist aber etwas anderes als eine flächendeckende Erhöhung der Grundsteuer. Erstere beträfe tatsächlich mehr oder weniger Vermögende, Letzere letztlich alle - und anschließend bräuchte es ein ziemlich kompliziertes System von Entlastungen, wenn das Ganze nicht mit einigen sehr unsozialen Zumutungen für manche Gruppen (siehe meinen Post weiter oben) verbunden sein soll.

1 „Gefällt mir“

Oh noch mehr Sonderfälle, damit man auch ja nichts ändern muss …

Eines der Probleme sind doch die Altverträge die günstiger sind als Neuvertrag für Kleiner.

Das Problem löst man aber nicht durch Neubau.

Und nein das Problem löst man auch nicht durch eine Grundsteuererhöhung.

Aber man löst:

sehr elegant, denn es kommt dann stärker darauf an, wieviel Wohnraum du dir leisten willst oder ob du lieber eine kleinere Wohnung bewohnst und dafür öfters in ein Restaurant gehst.

Der Vorschlag von @Slartie soll einen Denkanstoß liefern ob man wirklich als einzelner noch die 5 - Raumwohnung bewohnen muss.

Offensichtlich sind aber hier alle der Meinung, dass man die Grundsteuer soweit erhöhen wöllte biss man bei 200% aktueller Warmmiete angekommen ist.

Von daher verabschiede ich mich jetzt hier, da offensichtlich keiner der Ablehnenden auch nur im Ansats bereit ist sich mit dem Vorschlag auseinanderzusetzen, geschweige denn einen diskutierbaren Gegenvorschlag der über Floskeln hinausgeht zu bringen.

Wenn sie wollen, wenn es gute Angebote für kleinere Wohnungen gibt, auch preislich, dann werden wahrscheinlich auch Menschen umziehen.
Wenn nicht, dann sollte man sie nicht zwingen - Entschuldigung - durch negative Anreize „motivieren“!

1 „Gefällt mir“

Stimmt. Ich ziele mit der Entlastung auch nicht auf soziale Schwäche per se ab, sondern auf gesellschaftlich wünschenswerte Verhaltensweisen.

… (Abs. gel. Mod.)

Auch Eltern mit geteiltem Sorgerecht bekommen Kindergeld (das sie sich vermutlich ebenfalls teilen, wenn die Erziehung geteilt wird), das ich erhöhen wollen würde. Das ist also nicht viel anders wie im Fall der zusammen lebenden Familie. Außer dass es natürlich zwei Wohnungen statt einer sind und somit etwas weniger Entlastung stattfindet. Aber sorry - das ist halt die Folge, wenn man Kinder in die Welt setzt und sich dann trennt. Gilt auch heute schon, dass man dadurch finanzielle Nachteile hat, und es ist nicht wünschenswert, dass der Staat solches nur begrenzt verantwortungsvolles Verhalten noch fördert, indem er diese Nachteile völlig ausgleicht.

Die BezieherInnen kleiner Renten können sich auch heute meist nur kleine Wohnungen leisten. Außer sie haben viel Glück mit einem billigen Altvertrag, geerbtem Haus o.ä. gehabt. Aber das ist halt Glück. Es gibt kein Anrecht auf ewig währendes Glück. Andere haben dieses Glück nicht gehabt, denen zahlen wir doch auch heute nicht beliebig viel Mietzuschuss, damit sie sich auch 200qm leisten können mit neuem, teurem Mietvertrag. Warum sollte es also „Bestandsschutz“ für ehemaliges Glück geben?

Klar, zulässig natürlich. Aber nicht gesellschaftlich förderungswürdig. Förderungswürdig sind Menschen, die unser demographisches Problem lösen, indem sie Kinder in die Welt setzen und großziehen. Denn alles Geld der Welt kauft keine Dienstleistungen, wenn niemand da ist, der sie erbringen könnte. Ich möchte daher Familien wirklich massiv bevorteilen und im Gegenzug Menschen, die sich die Belastung durch Kinder nicht antun, massiv finanziell belasten. Insbesondere, wenn sie auch noch meinen, allein oder zu zweit so viel einer nur begrenzt vorhandenen Ressource wie Wohnraum konsumieren zu müssen wie ganze Familien.

2 „Gefällt mir“

Ja, in der Tat ist das Sich-Abarbeiten an Sonderfällen noch und nöcher ermüdend. Zumal mir bislang auch hier noch keiner einen präsentiert hat, der in meinem Vorschlag wirklich so völlig unfair und inakzeptabel daneben laufen würde.

Und „wir bauen einfach unglaublich viel Wohnraum, damit jeder so viel haben kann, wie er möchte“ ist so unrealistisch, dass das nicht als Lösung taugt. Zumal das Verteilungsproblem ja auch in einer hypothetischen Überflusssituation nicht weggehen würde, wie wir in Bereichen sehen, wo wir gesamtgesellschaftlich Überfluss haben (Essen z.B.), aber trotzdem Verteilungsprobleme.

Letztendlich läuft es darauf hinaus, ob man aus abstrakter Ebene akzeptieren will, dass Geld als Verteilungsinstrument für die begrenzte Ressource „Wohnraum“ herangezogen wird. Ich akzeptiere diesen Fakt, der ja auch heute schon Realität ist, nur dass ich etwas wegkommen möchte von der „einmalig Glück gehabt“-Situation die wir heute oft haben, mit den günstigen Altmietverträgen und den einmal gezahlten Grunderwerbsteuern (mit etwas Glück noch damals gezahlt, als die Immobilien noch nicht im Preis explodiert sind) und hin zu einem Modell, in dem viel Wohnraum kontinuierlich viel kostet. Damit der Wechsel sowohl so günstig wie möglich sein kann als auch sich finanziell bei Verkleinerung so schnell wie möglich lohnt. Und die persönlich begrenzte finanzielle Ressource Geld wieder ihre Lenkungswirkung in Bezug auf gesamtgesellschaftlich sinnvolle Wohnraumnutzung erfüllen kann, die sie aktuell oft nicht mehr erbringt. Nicht zuletzt hängt davon auch ab, ob staatlich erbrachte Ausgleichsbemühungen, die soziale Härten abfedern sollen, in Hinsicht auf Wohnraumverteilung überhaupt wirksam sein können - denn diese Ausgleiche finden fast immer mittelbar über finanzielle Wege statt.

Eigentlich hat nur @Tris diese Grundakzeptanz der Nutzung von Geld als Verteilungsmittel in Frage gestellt. Das kann man natürlich tun, dann muss man aber auch eine Alternative dazu präsentieren, und das läuft auf die Beantwortung von zig kniffligen Fragen raus wie sie @Eule gestellt hat. Und es läuft darauf hinaus, sehr direkt staatlich eingreifen zu müssen in die Wohnraumverteilung. Denn wenn Geld als indirektes Verteilinstrument abgelehnt wird, bleibt nur staatliche Machtdurchsetzung. Will man auch das nicht, hat man halt keine tragfähige Alternative präsentiert, sondern nur aus ideologischen Gründen „Dagegen!“ gerufen, was nicht viel konstruktiver ist als das „Dagegen!“-Rufen, weil man vielleicht derzeit persönlich von der jetzigen Situation profitiert.

2 „Gefällt mir“

Da sind wir uns ja dann einig. Es scheitert nur daran, dass diese immer so lange warten, dass es dann von sofort auf gleich passieren muss.
Wenn sie sich bereits den Zeitpunkt, dass die Kinder das Haus verlassen, mit dem Gedanken beschäftigen würden, dass sie mit 55 nicht zum altern aufhören werden, könnten entsprechende Konzepte erarbeitet werden. So werden sie alt und die Kinder mühen sich ab, um weiterhin den Eltern und später der Mutter ein Leben im eigenen Haus zu ermöglichen, dann diskutieren sie im schlimmsten Fall mit dem Arzt, welche lebenserhaltende Versorgung in Sinne der Eltern noch angemessen wäre und dann wie die Eltern sich wohl eine Beerdigung gewünscht hätten.
Das Tabu des Alterns durchbrechen und die Politik könnte derartige Probleme mal angehen. Momentan fühlt sich halt niemand von solchen Themen angesprochen, ist ja noch lange hin (oder dann eben zu spät).

2 „Gefällt mir“

Wenn es ältere Menschen gibt, die gerne eine bezahlbare kleinere Wohnung haben möchten (ggf. mit Haustier), dazu Familien mit Kindern, die eine größere Wohnung haben möchten (in der Kinder und ggf Tiere erlaubt sind), braucht es eine sachkundige Stelle die das koordiniert. Also schaut, wer von den Parteien welche Anforderungen hat, und wo welche Wohnungen verfügbar sind.

Ideal wäre ggf eine regionale Zusammenarbeit der lokalen Makler, an die man seine Bedarfe und Angebote melden kann (kostenlos), welche dann in eine zentrale Datenbank überführt werden. Sobald sich eine passende Kombination ergibt, laufen die ersten Gespräche über den Makler, der auch in den rechtlichen Dingen fit ist.
Allerdings ist die Finanzierung zu klären.
Entweder beide Parteien zahlen die Kosten zu gleichen Teilen, oder es gibt einen kommunalen Topf der seinen Teil beisteuert.
Zudem dürften dann nur geprüfte Makler beteiligt werden, deren Tätigkeiten schon einer gewissen Qualitäts- und Erfolgskontrolle unterliegen, um schwarze Schafe rauszuhalten.

Wäre mal ein Ansatz, den man ja bundesweit ausrollen könnte

5 „Gefällt mir“

Weder habe ich das eine gefordert, auch nicht überspitzt, noch lehne ich alles andere ab. Aber ich habe zahlreiche andere Lösungsangebote gemacht:

… (Satz gel. Mod.)

1 „Gefällt mir“

Solche Initiativen gibt es schon hier und da. Der Tagesspiegel hat sich vor Kurzem mit Modellen und Projekten beschäftigt, die Erfahrungen mit Wohnungstausch gesammelt haben. Die Berliner Genossenschaft „Bremer Höhe“ beispielsweise spricht Mieter, die in zu groß gewordenen Wohnungen leben, an und bietet ihnen einen Tausch an. Zitat: „Ein Appell, kein Zwang, der häufig zum Erfolg führe. Dadurch nutze die Genossenschaft den wertvollen Wohnraum besser aus.“ Dabei nehmen die Mieter ihren Quadratmeterpreis sozusagen mit, zahlen also nicht für eine deutlich kleinere Wohnung dieselbe Miete wie für ihre bisherige größere. In anderen in dem Artikel erwähnten Modellen behalten die Tauschwilligen ihren Quadratmeterpreis zumindest für die ersten fünf Jahre nach dem Tausch und bekommen eine Umzugs- und Umbaubeihilfe in Höhe von mehreren Tausend Euro.

4 „Gefällt mir“

Tja. In deinen Augen mag es fair sein, sich hier ausschließlich auf die Bedürfnisse junger Familien zu fokussieren. Andere halten deinen Vorschlag allerdings weder für sozial akzeptabel noch für notwendig, noch für durchsetzbar. Was spricht denn dagegen, zunächst einmal ein bisschen mehr soziale Fantasie aufzubringen und das an milderen Mitteln auszuschöpfen, was uns zur Verfügung steht und den ohnehin schon sehr brüchigen sozialen Frieden nicht gefährden würde?

Ist das jetzt Moving the Goalpost? Wenn dass das Ziel ist, dann braucht man eine Bundesweite Zweitwohnsitzsteuer mit Meldeverpflichtung für Ferienwohnungen, keine Erhöhung der Grundsteuer.
Das Ziel war es, „überspitzt“ (eigentlich nicht, ich benutze nur einen Namen), dass Oma Erna nach dem Tod ihres Mannes aus der Wohnung auszieht, in der sie ihre Familie großgezogen hat, damit eine neue Familie sie beziehen kann.

4 „Gefällt mir“

Richtig erkannt. Weil die Besitzstandswahrer-Lobby schon groß genug ist - die kommen auch gut ohne mein Fürsprechen aus, ich habe da moralisch kein Problem damit, die Besitzansprüche gerade älterer Bürger sehr viel weniger zu priorisieren. Genug andere kümmern sich um kaum etwas anderes als die Sicherung dieser Ansprüche. Aus dem Grund schätze ich auch, dass…

…in der Tat zutrifft. Ich mache mir wenig Hoffnung, dass mein Wunsch in Erfüllung geht. Zumindest, so lange die Alterspyramide ist, wie sie ist, mit dem Überhang an Stimmen älterer Generationen.

Das Kuriose daran ist halt nur, dass die mit der Nicht-Lösung des Wohnraumproblems einher gehende Verschärfung des demographischen Wandels - noch weniger Kinder, weil Platzprobleme - massiv zum Nachteil gerade älterer Generationen gereicht. Nur ist der kritische Kipp-Punkt halt noch nicht da; die jetzige Generation 65+ wird gerade noch so durchversorgt werden können. Aber für uns (ich bin 39) mache ich mir Sorgen.

Ich betrachte mein Mittel als mild - wenn man es nüchtern betrachtet, nur tut das keiner; die ideologischen Scheuklappen gehen sofort hoch, wenn das Wort „Steuererhöhung“ fällt, und dass anderweitig ausgeglichen werden soll sehen selbst Leute, für die das Ganze am Ende netto-positiv wäre, oft nicht mehr. Kann man hier im Forum am Diskussionsverlauf auch sehr gut beobachten.

Was natürlich nicht heißen soll, dass nicht parallel Erleichterungs-Programme zum Wohnungstausch sehr sinnvoll und wertvoll sein würden, ich befürworte nahezu alle diese Ideen! Ich denke halt nur, dass das nicht reichen wird, und dass außerdem eine völlig von Einzelprogrammen unabhängig stattfindende finanzielle Bevorteilung kleinerer pro-Kopf-Wohnraumverbräuche sich sehr gut mit solchen Programmen ergänzen und sie in ihrer Wirkung deutlich verstärken würde.

Der soziale Frieden ist wohl inzwischen der beste Garant dafür, dass Vermögende auch weiterhin vermögend bleiben. Egal, wie man ökonomische Rahmenbedingungen ändern will, um die Vermögensschere mal wieder ein wenig zugehen zu lassen - immer ist der „soziale Frieden“ bedroht, immer besteht die Lösung ihn zu wahren darin, alles mit Staatsgeld zuzukippen, und immer findet sich am Ende ein Weg, wie große Teile dieses Geldes in den Taschen derjenigen landet, die eh schon genug haben. Und immer stellt sich dann raus: bei dem Problem, das man lösen wollte, ist man auch nicht weiter gekommen.

Bitte sieh es mir daher nach, wenn der „soziale Frieden“ als Argument bei mir persönlich ziemlich verbrannt ist.

1 „Gefällt mir“

Und wie sollten sie das Problem des zu groß gewordenen Wohnraums lösen?

Mehr großen Wohnraum bauen, damit die die großen Wohnraum benötigen ihn auch bekommen können?

Da gehts doch schon los, eine Grundsteuererhöhung ist doch keine Zwangsumsiedlung.

Den bekommst du aber nir im Neubau, wenn du entweder sämtliche Bauvorschriften ignorierst oder ziemlich viel Steuergeld in die Hand nimmst, nur argumentierst du gerade gegen eine Steuererhöhung die u.a. dafür Gelder erzeugen könnte.

Die Enteignungsforderung setzt dann aber vorraus, dass die Mieten tatsächlich durch die Gewinnerwartung der Eigner getrieben werden.
Da du denen aber eh erstmal noch eine Entschädigung zahlen musst ist da so schnell auch nicht mit Mietsenkungen zu rechnen.

Naja, liegt vielleicht daran, dass der Plan nur dann irgendeine Wirkung (außer teureres Leben für viele) nur entfalten kann, wenn die Grundsteuererhöhung tatsächlich eine relevante Zahl von Person zum Umzug nötigt. Dass das das Ziel ist, steht hier weiß auf schwarz:

Was übrigens völlig fehlt ist ein Nachweis, dass auf diese Art überhaupt eine relevante Zahl von Wohnungen neu vermietet werden können bzw. das Problem in relevanten Umfang besteht:

Ich zitiere:

Wenn man die Wohnflächenstatistik in diesem Licht betrachte, sehe man, „dass Familien mit Kindern weniger Fläche pro Kopf bewohnen als Einpersonenhaushalte“, sagt die Wissenschaftlerin Pätzold. Das liege an der „Haushaltsautarkie“: „Ich brauche eine Küche, ein Bad und so weiter – diese Flächen nutze ich [als Single] alleine und deshalb muss der Durchschnitt steigen.“

Wenn man die Wohnflächenstatistik in diesem Licht betrachte, sehe man, „dass Familien mit Kindern weniger Fläche pro Kopf bewohnen als Einpersonenhaushalte“, sagt die Wissenschaftlerin Pätzold. Das liege an der „Haushaltsautarkie“: „Ich brauche eine Küche, ein Bad und so weiter – diese Flächen nutze ich [als Single] alleine und deshalb muss der Durchschnitt steigen.“

Den Nachweis sollte man vielleicht erbringen…

1 „Gefällt mir“

Nicht zu vergessen, dass auch viele Arbeitnehmer seit der Pandemie partiell im Homeoffice arbeiten. Dieses braucht auch Platz.

Und günstigeres Leben für genauso viele. Wenn wir von einer vollständigen Verwendung der Einnahmen für Entlastungen anderweitig ausgehen. Ein klein bisschen weniger natürlich, wenn ein Teil davon wie vorgeschlagen zum Bau neuer Wohnungen verwendet wird - aber das ergäbe ja dann günstige Mieten, von daher…

Nur damit hier nicht schon wieder das Narrativ gepusht wird, ich würde ja allen alles nur teuer machen wollen.

1 „Gefällt mir“

Der Wohnraum pro Kopf nach Alter spricht da eine deutliche Sprache.

„27 % der alleinlebenden über 65-Jährigen wohnten 2022 auf je mindestens 100 Quadratmetern“

65+ sind wir bei 68,5qm pro Kopf. Bis 44 Jahren haben wir 45qm pro Kopf im Schnitt.

Das finde ich schon mehr als genug Indiz, so dass man zumindest sicher sagen kann, dass wir hier nicht von einer Phantomrealität reden, die sich in Wahrheit komplett anders darstellt. Alte Menschen haben deutlich mehr Wohnraum pro Kopf zur Verfügung als junge Menschen, das ist Fakt. Und die haben nicht alle 25qm große Küchen, zumal das mit dem „Haushalt braucht […] ein Bad“ schon realitätsferner Quatsch ist, den nur jemand schreiben kann, der keine Kinder hat, insbesondere keine Teenager. Jeder Mehrpersonenhaushalt mit Kindern, den ich kenne, und der das Glück hat, nicht total beengt zu wohnen, hat zwei Bäder, oder zumindest ein Gästeklo, das zu einem halben Bad ausgebaut wurde.

Wie groß der tatsächlich mögliche Beitrag zur Lösung des Wohnraummangelproblems junger Familien genau ist, geht daraus natürlich nicht hervor, das würde erheblich detailliertere Untersuchungen und Korrelation von Statistiken erfordern als ich in einem Diskussionsforum wie diesem unentgeltlich bereitstellen kann. Aber er ist definitiv nicht Null, und sehr wahrscheinlich weit größer als Null… (Satz gel. Mod.)

1 „Gefällt mir“

Nö. Kommt ganz drauf an, wo die alten leben. Die Dörfer überaltern. Da hat man viele große Häuser, es will aber niemand hin. Deine Lösung würde also nur dazu führen, dass mehr Alte ihre großen Häuser im Dorf nicht mehr halten können und dann in eine kleine Wohnung in der Stadt ziehen müssen, was die Wohnungsnot noch verschärft.

… (Satz gel. Mod.)
Das ist ein Argument warum Singles im Schnitt mehr Platz brauchen, da eine Wohnung immer eine Küche und mindestens ein Bad braucht.

Also löst dein Vorschlag nicht die Wohnungsnot (die das diskutierte Problem war) und trägt nur vielleicht irgendwas dazu bei, das Wohnraummangelproblem junger Familien zu lösen. (Tendenziell sehr sehr wenig, wenn die Wissenschaftlerin die ich verlinkt habe nicht völlig falsch dargestellt wird.)

Reine Spekulation, da wenig darüber bekannt ist, wen du wie entlasten willst. Ich bin mir sicher, die Entlastung wird ähnlich sozialverträglich abgewickelt werden, wie wir es beim Klimageld erleben…

2 „Gefällt mir“

Es wurde jetzt schon sehr oft gesagt, auch im Podcast, aber hier noch einmal für Dich:
Neue Häuser zu bauen, belastet das Klima.
Die Herstellung von Beton produziert viel CO2.
Das Versiegeln von Flächen durch neue Häuser und Straßen verschärft das Problem zusätzlich.
Außerdem gibt es genug Wohnraum, er ist nur ungerecht verteilt.
Wenn immer weiter neu gebaut wird, werden die Multimillionäre und Milliardäre sich weitere Immobilien unter den Nagel reißen und für die jungen Familien und alten Witwen bleibt wieder nichts übrig.
Wir haben keine Wohnraumknappheit, wir haben ein Verteilungsproblem!

1 „Gefällt mir“