Ich denke, es geht darum, dass es einen Unterschied macht, ob man einmal für 6 Monate irgendwo hinfliegt oder 10 mal in 6 Monaten zum selben Ort fliegt, was gerade im geschäftlichen Gebaren eine üble Angewohnheit ist.
Aus diesem Grund hilft es die Diskussion zu verfolgen und nicht aus heiterem Himmel reinzugrätschen. Der Hintergrund fehlt nur dir deswegen. Ffiene hat sich dafür ausgesprochen für Flüge ausreichend CO2 Abgabe zu zahlen und ist von Tris dafür des Populismus bezichtigt worden. Schon kurios, dass du das Argument nun einwirfst.
Und natürlich ist es dämlich jemanden zu verklickern er soll mit dem Zug statt mit dem Auto zur Arbeit fahren und fliegt die Woche drauf selber nach Bali. Das hat mit der Erwartung an vollkommener Askese überhaupt nix zu tun. Damit diskreditiert der Aktivist die Bewegung, nicht umgekehrt.
Die Zahlen sind doch vollkommen wurscht für das Symbol das erzeugt wurde.
BTW, da kannst du lange Körner statt Fleisch essen, den Flug wirst du nicht mehr reinholen.
Möchte echt mal wissen wo du das her hast.
Habe ja keine Ahnung ob du das selber mal ausprobiert hast. Ich kann auch nicht in die Köpfe anderer hinein schauen, aber meine Erfahrung ist, dass Fliegen vor allem mit Stress verbunden ist, genauso wie die Reise im Ausland selber. Da hilft auch die Business Class nicht wirklich. Junge Menschen finden das vielleicht anfangs toll, machen aber auch ihre Lernkurve. Auch von meinen jüngeren Mitarbeitern fliegt keiner freiwillig
Ich habe die undifferenzierte Aussage gegen die 2 jungen Aktivisten populistisch und BILD Niveau genannt, die Kompensation als sozial ungerecht. Bitte korrigier deine Aussage, da sie mir gegenüber falsch ist.
Das Problem ist, dass eine Seite 120% geben muss und die andere immer, weil das nicht zu schaffen ist, nichts tut. Symbole sind und waren schon immer ein gutes Mittel um sinnvolle Dinge zu diskreditieren. Sonst kann der rechte Konservatismus auch nicht viel.
Geschäftsreisen, da entscheidet meist nicht der Fliegende sondern die Firma.
Das sind halt im Wesentlichen Flugzertifikate auf Basis von CO2-Verbrauch.
Wenn man das nun auf CO2-Zertifikate erweitert, hat man genau den gleichen Effekt, weil auch dieser Handel passiert.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Flüge gegen andere CO2-Emissionstätigkeiten einzutauschen.
Ich verstehe also nicht, inwiefern dein Vorschlag besser als CO2-Zertifikate sein sollten?
Dass die Umsetzung einfacher ist, weil es nur ein Teilbereich ist, mag vielleicht sein.
Allerdings löst ein CO2-Emissionshandel noch wesentlich mehr Probleme.
Und es sieht ja auch gerade politisch nicht so schlecht aus, dass das in einer sinnvollen Variante kommt.
Du vergleichst hier glaub ich gerade Äpfel mit Birnen. Wenn das System dich quasi indirekt dazu zwingt ein Auto zu verwenden und du dich hinstellst und sagst, wir sollten das System anpassen, damit nicht mehr so viele Leute auf das Auto angewiesen sind, ist das was komplett anderes, als wenn du völlig ungezwungen den Planeten durch einen Flug nach Bali zerstörst.
Man kann das ganze auch umdrehen, @ffiene darf kritisiert werden, wenn er nach Bali fliegt, aber ein Klimaaktivist nicht? Das heißt, wenn @ffiene sich hinstellt und sagt, Flüge nach Bali sollten verboten werden, kann er am nächsten Tag direkt und ohne schlechtes Gewissen nach Bali fliegen?
Oder dürfen wir jetzt einfach niemanden mehr kritisieren, der ein moralisch kritisches Verhalten an den Tag legt?
Natürlich ist es etwas absurd, wenn Bild Reporter, die vermutlich viel mehr Flugmeilen auf dem Konto haben Klimaaktivisiten kritisieren, aber die wissen es nunmal nicht besser. Bei den Klimaaktivisten könnte man zumindest die Hoffnung haben, dass sie es besser wissen und dementsprechend handeln. Und sie machen sich halt sehr angreifbar, wenn sie immer nur externe kritisieren, aber nie das eigene Fehlverhalten. Und wie gesagt, sie müssen ja nicht perfekt sein, aber ein Flug nach Bali ist halt absoluter Luxus
Man darf jeden für den Vergnügungsflug kritisieren, der Unterschied liegt darin, wie man es macht und anhand welcher Argumentationslinie.
Und die Linie die hier halt von der BILD insbesondere betrieben wird ist halt, dass Klimaaktivisten grundsätzlich in absoluter Askese zu leben haben, da sie ansonsten nicht glaubwürdig seien.
Das mit angreifbar stimmt, aber halt erstmal nur in Bezug auf sich selber. Während dauernd versucht wird die gesamte Bewegung als unglaubwürdig anzugreifen.
Zumal sie inzwischen wohl selbst eingeräumt haben einen Fehler gemacht zu haben und den Rückweg wohl anders planen (das wird natürlich nicht in der BILD berichtet)
Auch hier wieder: wissen wir nicht.
Genauso wenig wie wir wissen ob sie andere Maßnahmen ergriffen haben um den Flug zu kompensieren.
Ich kenne einen der extra für seinen Tauchurlaub zum Hardcore Veganer geworden ist.
Jetzt die Frage: soll man ihn deswegen jetzt immernoch für seine Flugreisen kritisieren wo er doch an anderen Stellen deutlich mehr spart als ich mit meinem Lebenswandel der aber nicht fliegt?
Das ist es halt was mich aufregt. Ich kann mit Geld auf meinen CO2-Fußabdruck werfen (PV, Elektroauto, Windrad, Wärmepumpe).
Aber die, die das nicht können, schauen halt auch auf solche Aktivisten und fühlen sich von ihnen bevormundet. Sie sind im Gegensatz zu denen nämlich nicht in der Lage, ihren CO2-Output zu verringern.
Und ratet mal, wer jetzt auf den Zug aufspringt, 3-2-1 da ist der Merz schon!
Vor allem ist so eine Geschäftsreise kein Urlaub, wie viele denken.
Es macht keinen Spaß, 14 Stunden in einem Flugzeug zu sitzen, auch wenn es BusinessClass ist.
Von Tür zu Tür sind schnell mal 24 Stunden vergangen.
Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass das Urlaub ist. Nur eben oft mit Sicherheit substituierbar und besonders in hohen Frequenzen verwerflich. Wenn ich immer wieder an den selben Ort muss, muss ich dort eben Mitarbeiter fest installieren. Ist dann sogar für die eigenen Mitarbeiter schöner anstatt ständig gestresst rumzufliegen.
Jetzt hat es die BILD tatsächlich wieder geschafft, dass selbst hier im Forum aus einer Anfangs konstruktiven Diskussion auf Sachebene, eine Diskussion über Verantwortung von Einzelpersonen geführt wird.
Das lenkt mal wieder super vom Fehler im System und den tatsächlich Verantwortung tragenden Unternehmen ab, die schön weiterhin Millionen Gewinne mit Umwelt Zerstörung machen können, ohne sich erklären zu müssen.
Die freuen sich, dass jetzt wieder die ganze Nation über einen Flug nach Thailand/Bali spricht. Jetzt müssen sich wieder Einzelpersonen rechtfertigen, aber nicht die, die am meisten profitierten und die größte Verantwortung tragen…
Jeder kann irgendwas, aber halt nicht jeder kann mit Geld nach seinem CO2 Footprint werfen.
Aber gut, halten wir fest, dass Geld für dich die einzigste Lösung ist.
Darauf läuft es immer hinaus. Zusammen damit, dass diese Einzelpersonen eigentlich in Askese leben müssen, um nicht irgendwelchen Rechtfertigungskampagnen ausgesetzt zu sein.
Noch besser wäre es natürlich (nach BILD und wohl auch Merz) wenn die Klimaaktivisten einfach aufhören zu leben (Suizid zum Wohle des Planeten) wobei BILD dann wahrscheinlich noch mit der Leiche ein Interview macht, dass es völlig sinnlos gewesen ist.
Nun was bleibt denn anderes, um mal wieder auf den Threadtitel zurück zu kommen.
Entweder Totalverzicht oder Kritik am System.
Kritik am System ist bei dir DDR, also bleibt dann ja wohl nur Totalverzicht über.
Und wieder sind wir an der Stelle angekommen wo du jedwede Kritik mit Verweis auf die fehlende Askese als ungerechtfertigt beiseite wischt, damit das System Flugverkehr weiter funktionieren kann.
Geld ist halt das effizienteste Mittel zur Steuerung von Konsumverhalten. Am Ende wird sich stets ein Gleichgewicht aus Nachfrage und Angebot bilden, sofern die Preise hoch genug sind. Um die soziale Komponente zu berücksichtigen könnte man ja dann ähnlich wie beim geplanten Klimageld einen Rückzahlungsmechanismus etablieren.
Die von Nutzern wie @Tris u.a. favorisierten Kontingentlösungen erinnern mich an die Trabi-Versorgung in der DDR. Das war alles andere als effizient und führte zu einem ausgeprägten Schwarzmarkt. Das kann doch kein Mensch mit etwas Lebenserfahrungen wollen.
Dann würde ich vorschlagen, wir beenden dieses unwürdige Schauspiel jetzt mal und begeben uns wieder auf die konstruktive Ebene. Dazu:
Im Podcast wurde ja gesagt, dass Forscher davon ausgehen, dass Größenordnung 60% der Flüge reduziert werden könnten. Ich habe mal das nature sustainability paper grob durchgelesen, habe aber außer high speed trains (die eher Kurzstrecke ersetzen könnten) nicht viel gefunden. Hat da jemand mehr Hintergrund gefunden? Fände ich sehr interessant …