Ne jetzt wo ichs mit dem Blickwinkel nochmal lese, versteh ichs auch so. Habe ich missverstanden, sorry!
Erstmal ein frohes Neues Jahr in die Runde! @Nick_Linden freut mich, dass das Missverständnis ausgeräumt werden konnte, danke @DirkW, Du hast da nichts reingedeutet, was nicht so intendiert war.
Wird auch von der DGUV so kommuniziert:
Eine Pandemie erfordert ggf. von dieser DGUV Regel abweichende Maßnahmen, die einer gesonderten Betrachtung bedürfen. (Quelle)
Wenn ich Dich richtig verstehe, geht es Dir insb. darum, die Maske während der Arbeit zu tragen. Den Aspekt hatte ich ja bewusst ausgeklammert.
Stimmt sry wollte eigentlich das hier zitiert haben:
Wir reden hier im Vergleich von fürstlich bezahlten Leuten, wenn sie mir das Gehalt eines AKW Technikers zahlen, so können wir auch über viel reden. Dennoch ihnen muss klar sein, dass dies nicht ohne höhere Beitragszahlungen (zumindest für Kassenpatienten) zu finanzieren ist.
30° unter oder über dem Overral? Der Takt mit dem sie in einer Physiopraxis arbeiten ist alle 20 min ein neuer Patient (Laut Kassenverträgen 15- 25 min -die meisten Praxen pendeln sich bei 20 ein. -die Zeit für Desinfektion und Dokumentation ist hier bereits inkludiert). Das sind 6 Leute in 2 Stunden, von Gruppentherapien abgesehen. Evtl legen sie dazwischen nochmal jemanden in die Wärme innerhalb von 10 Minuten, da das ausziehen viele ältere Leute bereits viel Zeit kostet und der Raum evtl nicht zuvor frei ist bleibt davon nicht immer viel übrig.
Wir sind bereits jetzt im Gesundheitssektor in einer Lage, in der Wettbewerb leider primär um das verbleibende Personal und Privatpatienten stattfindet, da alle bereits volle Terminpläne haben. Den Mitarbeitern mehr aufzubürden, ohne zum gleichen Zeitpunkt die Arbeitsbedingungen zu verändern halte ich für gesamtgesellschaftlich höchst unklug.
Ich will damit sagen es ist schwer möglich mit einer reinen Vorschrift hier Erfolg zu haben, solange man die fehlende Zeit am Patienten nicht gegenfinanziert, da man sonst in den Gehältern weitere Abstriche wird machen müssen und das heißt dann wieder -weniger Personal.
Es geht doch gerade um die Arbeitsbedingungen und um deren Verbesserung …
Wenn die Maske aus Arbeitsschutzgründen so gewollt wird, bedeutet es eben, dass die Tragezeiten eingerichtet werden müssen.
Maske = Arbeitsbedingungen
Tragezeitenbegrenzung = Verbesserung
Dass das nicht zum aktuellen Zeitsystem ohne Masken und Tragezeiten passt ist schon klar, nur wenn du Masken ohne Tragezeiten bestimmst verschlechtert du die miserablen Arbeitsbedingungen und noch mehr werden aufhören.
Arbeitsbedingen sind aber nicht nur der Lohn am Monatsende.
So viel extra kriegt der gar nicht nur weil der im AKW arbeitet.
Genau genommen gar nichts, es ist dem Lohn egal ob du nun im AKW Containment schweißt oder auf der Schiffswerft. Der Unterschied ist die Zeit die du dafür effektiv arbeiten musst und die Auslöse die du bekommst, weil du am Abend nicht nach Hause fahren kannst.
Nein, aber die Kosten des Betriebes einer Praxis steigen mit weniger zu behandèlnden Patienten. Die Beschäftigten von Praxen sind bereits in der Lage aufgrund der Knappheit der Ware Arbeitskraft in diesem Sektor Gehaltsforderungen durchzusetzen. Der Praxisinhaber kann aber nur das verteilen was er bekommt und hat darauf nur begrenzt Einfluss, da die Sätze, was eine KG bsplw. einbringt, von Verhandlungen des GKV Spitzenverbandes und den Therapieverbänden abhängt und solange da die GKV mauert und die Verhandlungsergebnisse unterhalb der Inflation liegen, sinkt der Reallohn und ja damit wird der Berufszweig unattraktiver.
Und ja wie gesagt, du hast natürlich die Möglichkeit mehr auf Privatpatienten zu gehen um das auszugleichen, das verschlechtert aber wiederum die Versorgungslage in Deutschland. In meiner bisherigen Laufbahn konnte ich feststellen, dass es den Betreibern von Praxen immer schwerer fällt, Personal zu finden, das bedeutet auch, dass die Wartelisten immer länger werden und Patienten nicht rechtzeitig behandelt werden. Erkrankungen werden chronisch und sind damit noch länger behandlungsbedürftig, was den Effekt zusätzlich verstärkt.
Das schrieb ich doch bereits, derzeit haben wir aber den Fall, dass wir bereits über 2 Jahre diese Masken mit unlimitierter Tragezeit vorgeschrieben haben und nun die Lage das Szenario in den Raum stellt, dies einfach zu belassen.
Erleuchte mich mal über wieviel wir reden, ich vergleiche gerade mit Zahlen, die zB ein Techniker im Offshore Windpark bekommt. Klar der ist 2 Wochen nicht zuhause, hat danach aber auch 2 Wochen frei und die Gehälter schlagen durch die Zulagen dort durchaus die der Plattform-Manager desselben Bereiches (und von so einem kann man sein Eigenheim schon solide finanzieren). Aber vlt zahlt man im AKW ja viel schlechter…
Auch in der Zeit mit sehr strengen Massnahmen sind wir andauernd mit Krankheitserregern in Kontakt gekommen. Unser Immunsystem war immer beschäftigt. Anekdotisch kann ich bestätigen, da ich ein Kita Kind habe. Mein Kind war auch in den letzten 3 Jahren andauernd krank, Schnupfen und Husten waren gefühlt der Normalzustand bei den Kindern in der Kita.
Spannend ist die Frage was passiert, ab wann ein längeres Intervall zwischen 2 Kontakten mit demselben Erreger zu einen schwereren Verlauf führt. Macht es z.B. einen Unterschied, ob ich mit einem Virus nur noch alle 2 statt 3 Jahre in Kontakt komme?
Grundsätzlich wäre es schon schön seltener krank zu sein. Bei den Erkältungen hätten wir wahrscheinlich bereits einen spürbaren Effekt, wenn Menschen mit Erkältung Kontakte reduzieren würden und in geschlossenen Räumen eine Maske tragen würden.
Es gibt eine Menge Länder mit einer ganzen Menge an unterschiedlichen Lösungsansätzen. Wenn ich mich nicht irre, gibt es Länder (ich glaube Südkorea ist eines davon), die recht strikt hinsichtlich Maske sind. Andererseits, ein Land wie Neuseeland, bei welchem seine besondere innergesellschaftliche Solidarität eine Zero Covid Strategie deutlich unterstützte, ist von einer Maskenpflicht abgegangen. Das heißt noch lange nicht, dass es Deutschland genauso machen müsse. Aber es könnte ein Ansatzpunkt für eine Betrachtung aus den verschiedensten Perspektiven sein. Warum entscheiden sich andere Länder dafür wie sie sich entscheiden. Pro und Contra. Was könnte auf ein Land wie Deutschland übernommen werden, was passt eher nicht. Es scheint mir klar, welche Ansicht Ulf und Philip haben. Eine Stärke der Lage war aber auch immer, dass einer von beiden in die „andere“ Rolle gesprungen ist.
Es würde mich einfach freuen, wenn eine Maskenpflicht nicht als quasi alternativlos (da sonst unsolidarisch) betrachtet würde. Und dies in einer künftigen Lage nochmal aufgegriffen würde.
Auch ich bekomme beim hören der Lage regelmäßig Schnappatmung, wenn von kleinen Eingriffen die Rede ist im Bezug auf das Tragen von Masken.
Ich arbeite auf einer Psychotherapiestation für junge Erwachsene in der psychiatrischen Pflege und muss mittlerweile im vierten Jahr 45 Stunden / Woche durch eine FFP2 Maske atmen (Arbeitszeit + Wegezeit in der Bahn). Unsere Patienten sehe ich als weniger gefährdet als die durchschnittliche Bürokohorte, trotzdem müssen auch sie die gesamte Therapiezeit Maske tragen.
Abgesehen davon, dass dies die Arbeitsweise mit verändert und einschränkt (z.B. Einschätzung von Suizidalität bei kaum wahrnehmbarer Mimik) ist es auch extrem belastend, immer wieder Regelungen vertreten zu müssen, für die man selbst keine Erklärung mehr findet. Weiter ist es gängige Praxis, Patienten sofort zu entlassen, falls sie positiv getestet werden. Auch das stellt für viele eine Bedrohung dar.
Ich kenne mittlerweile 4 Kolleginnen oder Kollegen, für die das Masketragen mit ein Hauptargument war, den Beruf zu wechseln und habe mir für den Ausweg den März als Deadline gesetzt.
Ich würde mir wünschen, dass bei dem Thema etwas mehr über Tellerränder geschaut wird und die Hunderttausenden nicht übersehen werden, für die sich seit Jahren kaum etwas verändert hat, eher im Gegenteil, die erste Zeit durften wir noch medizinische Masken tragen und mussten uns nicht alle 2 Tage Stäbchen in Körperöffnungen stecken.
Immerhin gab es 2020 einmal 300€ Coronaprämie…
Woran machst du das fest?
Mit Atemwegserkrankungen hatten wir in der Praxis die letzten 2 Jahre kaum Probleme, in der aktuellen Welle sind hingegen aber fast alle betroffen gewesen. Vor einigen Wochen ging es durch die Presse, dass wegen erkranktem Personal Kliniken überlastet seien. In der Woche zuvor erzählte mir ne Patientin, dass im nahe gelegenen Gymnasium ca 200 Schüler auf einmal erkrankt seien. Das sind doch Gruppen für die in der Pandemiezeit vermehrt Masken golten.
Natürlich kann es nicht um Erreger im allgemeinen gehen, es macht nur Sinn das wir weniger Kontakt mit Atemwegserregern hatten als gewöhnlich. Damit erkranken die Leute aber auch derzeit vermehrt.
In den Kitas gab es auch aus nachvollziehbaren Gründen keine durchgängige Maskenpflicht, im Medizinsektor bis auf einige Wochen dieses Sommers schon. Eine Gelegenheit, die wir übrigens nicht ergriffen um die Masken abzulegen, da wir keine Lust auf die Diskusdionen mit Patienten einige Wochen später hatten, wenn diese erwartbar wieder eingeführt wurde, was zutraf.
Das propagiere ich auch, ich würde es aber gerne dem gesunden Menschenverstand überlassen.
Wenn man die persönliche Einschränkung durch das Masketragen deutlich stärker priorisiert als die Schutzwirkung anderen Leuten (insbesondere Patient:innen) gegenüber ist der Sozialbereich vielleicht ohnehin nicht der richtige Berufszweig, und ein Wechsel nicht zuletzt auch im Sinne besagter Patient:innen…?
ich mag meine Maske - alles cool
Muss man denn alles tot debattieren?
Mit diesem Satz machst Du Dich ehrlich gesagt für mich in Deiner Kritik unglaubwürdig. Die erste Erwiderung, die mir eingefallen ist: putzt Du Dir nicht regelmäßig die Zähne?
Nee - der eine Satz ist etwas daneben. Das macht den Rest der Ausführungen aber weder weniger noch mehr gültig. Es wäre schade, wenn wir Argumente nicht mehr wahrnehmen, wenn einem Diskussionsteilnehmer einmal ein missglücktes Statement rausrutscht.
Nicht wenn deren primäres Problem eben keine Atemwegserkrankung sondern ihre diagnostizierte Erkrankung ist…
Ja es ist normal, dass Leute im Gesundheitssektor sich selbst und ihre Freizeit oft bis zur Selbstaufgabe aufopfern, es ist auch jetzt seit Jahrzehnten zur genüge ausgenutzt worden.
In diesen Berufen lernst du entweder dich mit der Zeit von Einzelschicksalen abzugrenzen, oder du gehst kaputt.
Sollten die Kollegen also gesundheitliche Probleme haben, weswegen sie die Maske nicht auf Dauer abkonnten, so bedeutet deine Aussage letztlich eine Arroganz nach Gutsherrenart.
Wenn wir verloren gehendes Personal einfach ersetzen könnten, dann würden wir es tun.
Auf offene Stellen hast du vielleicht im Jahr einen Bewerber, in der zwischenzeit sind die Beschwerden der Patienten aber chronisch geworden.
Es ist nicht vorauszusetzen, dass ein Mensch sich selbst aufgibt, um seinen Job ausführen zu können. In keiner anderen Branche hat man bei Gehaltsverhandlungen als erstes Widerstand aus den eigenen Reihen, nach dem Motto „Wir machen das ja nicht nur fürs Geld“.
-Natürlich nicht, dennoch muss man davon eine Familie solide finanzieren können, sonst kann man es nicht lange machen!
Ja, ist es vielleicht…
Wenn ich zurückblicke, wie oft Diskussionen über Maskenpflichten in anderen Bereichen geführt wurden und mittlerweile aufgehoben sind, dann scheint mir die persönliche Einschränkung dann für viele jedoch doch nicht sooo klein zu sein. (Denken wir beispielsweise an Lehrer oder Erzieher, von denen ja auch zu erwarten wäre, dass sie Kinder schützen wollen)
Für mich ist es etwas völlig anderes, ob ich paar Minuten in der Bahn, hin und wieder vielleicht auch mal länger Maske trage, oder ob ich das wirklich jede Minute meiner Arbeitszeit tun muss. In der letzten Woche habe ich beispielsweise knapp 70 Stunden Maske getragen (3x7,7 + 4×10 Std und dann noch auf dem Weg zur Arbeit) Das sind dann die Zeiten bei denen ich Druckstellen im Gesicht habe und sich immer wieder mal Ekzeme hinter den Ohren bilden.
Du hast recht, das ist mittlerweile wirklich nicht das Schlimmste. Die ersten Test die wir hatten waren Nasopharynx-Tests, also durch die Nase wirklich bis in den Rachen - wer das Vergnügen einmal hatte wird sich lieber die Zähne putzen.
Zahnputzvergleiche echt jetzt? -Ich finde das niveaulos, hat was von Kindergarten.
Ob I.C. Werner Coronatests als Einschränkung empfindet, kann man kritisieren, oder als wichtig oder unwichtig betrachten.
Aber Parralelen zur persönlichen Hygiene entbehren jeder Grundlage, es gibt Leute die mit tief in der Nase gesteckten Stäbchen ein Problem haben, ich finde es persönlich vernachlässigbar, aber sicher nicht angenehm.
Also ich finde ja mittlerweile das die Diskussion um Maskenpflicht nicht mehr wirklich was mit dem ursprünglichen Vorschlag zu tun hat um den es Mal ging.
Vielleicht sollte man da auch mal mehr spezifizieren, statt einfach nur „medizinischer Sektor“ schreiben.
So halte ich persönlich z.B. eine Maskenpflicht in Warteräumen bei Ärzten zu der Jahreszeit wo viele Atemwegserkrankungen kursieren für durchaus sinnvoll (medizinischer Sektor)
Gerade zu dieser Jahreszeit halte ich es auch durchaus für sinnvoll auf medizinischen Stationen mit hohem Durchlauf wie z.B. gipsen von Knochenbrüchen auf Masken beiderseits zu setzen um Ausbreitungen zu verhindern.
Während es z.B. bei einer mehrtägigen Stationären Behandlung nicht so sinnvoll erscheint wenn den keine Atemwegserkrankung vorliegt.
Einhergehend müssen aber natürlich auch die Arbeitsbedingungen angepasst werden denn ich bin an der Stelle absolut auf Seite der Klagenden die ohne Pause so ein Teil den ganzen Tag Aufgaben sollen.
Wie weiter oben geschrieben bin ich für die „Gesamtgesellschaft“ (außerhalb des medizinischen Bereichs mit vielen Atemwegserkrankungen) eh eher für eine Propaganda Pflicht statt einer nur schwierig durchzusetzen Maskenpflicht.
Es ist für die Busfahrer z.B. sicher wesentlich angenehmer jeden Winter ein Schild in den Bus zu hängen wo man „ermahnt“ wird bei geringsten Atemwegsbeschwerden doch bitte eine Maske aufzusetzen als wirklich jeden der hustet aufzufordern eine Maske zu nutzen bevor er weiterfährt.
Ich werde jedenfalls, wenn ich zu Ärzten oder in andere Wartesituationen in geschlossenen Räumen gezwungen werde (z.B. auf dem Amt) Maske tragen, jetzt, wo die so leicht verfügbar sind und überall im Haus und im Auto lagern. Dazu brauche ich keine Pflicht. Außerdem werde ich offensichtlich erkältete Personen sozial ächten, wenn sie mir, mit ohne Maske zu nahe zu kommen. Dann kommen wir - wenn das alle vernünftigen Leute machen vielleicht zu asiatischen Verhältnissen wo kranke Leute freiwillig Fremde schützen und sich zusätzlich Gebrechliche auch noch aus Eigennutz eine Maske aufziehen.
…
Da sind wir beim Thema Eigenverantwortung und die funktioniert schlicht nicht. Wenn ich bedenke wie oft sich Personen mit Erkältungen und anderen infektiösen Krankheiten auf die Arbeit schleppen und die Arbeitgeber dies auch noch tolerieren und teilweise sogar honorieren. Das war ja schon vor Corona ein Desaster. Eigenverantwortung ist meiner Meinung nach nur dazu da, damit die Politik die Verantwortung von sich schieben kann. Dasselbe passiert bei der freiwilligen Selbstverpflichtung von Unternehmen (der größte Witz überhaupt).
Oder einfordern? In dem Punkt ist es eine Kulturdebatte und ich hoffe, dass da etwas mehr Bewusstsein für Infektionsgeschehen und wie man die unterbindet im Alltag hängenbleibt und sich im Verhalten manifestiert. Man muss auch nicht immer nach Asien gucken, bei MRSA reicht der Blick über die (nord-)westliche Grenze in die Niederlande. Ich sehe hier ein generelles Problem mangelnder Hygenie(?)kultur (falls das unpassend ist, mir fällt kein passenderes Wort für den Umgang mit Krankheitserregern ein).