LdN317 Maskenpflicht

@Tris sich krank auf Arbeit schleppen, das sehe ich auch als wirklich enormes Problem an. ich hoffe, dass sich in den letzten Jahren dort etwas grundlegend geändert hat…

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Leider wurde mir mein letzter Beitrag am Ende mit „…“ zensiert. Vermutlich hatte ich zu hart, aber ehrlich formuliert: Es ging darum, dass sich unvernünftige Leute selber schaden. Daraus ziehe ich die Hoffnung, dass es doch freiwillig funktioniert. Bei mir geht es ja auch ohne Zwang - weil ich mich für vernünftig halte.

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Ich bekenne, in der Vergangenheit mit Schnupfen ins Büro gegangen zu sein, mir ging es dann aber auch nicht schlecht. Daran, dass andere ggf. stärker erkranken könnten, habe ich zu wenig gedacht. Von zuhause aus zu arbeiten war früher auch schwieriger.

Heute ermöglicht mir das Unternehmen dies, wenigstens das hat Corona gebracht. Meine Familie wäre dann aber gefährdeter, also auch nicht optimal.

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Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage, dass haben wir alle gemacht. Es war einfach normal und wurde erwartet, dass man wegen ein bisschen Schnupfen nicht zu Hause bleibt.

Ja, die Expositionsdauer erhöht sich, aber die sind doch sowieso in Kontakt mit Dir. Den Punkt verstehe ich daher nicht.

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@reyma ich würde es nicht auf mangelnde Hygiene sondern als Einfordern-Kultur ansehen. Außerdem kenne ich Zeiten, in denen die Leute schlichtweg Angst um ihren Job hatten, wenn sie zu oft krank waren.

Ich fände es schön, wenn einfach ein bissel in den letzten Jahren über einiges nachgedacht wurde. ZB auch Abstände zueinander. Ich muss keine fremden Menschen auf nem halben Meter Abstand haben. Darf gern etwas weiter weg sein. Besonders krass ist es gerade in Südkorea. Gefühlt hängt mir hier jeder am Ohr. Ein Glück, dass sie hier Masken tragen :sweat_smile: (bin immer noch für freiwillig :rofl:)

Zurück zur Maske, ich kann gut damit leben als Besucher im Altenheim eine Maske zu tragen (sehe es aber für Mitarbeiter kritisch; ich habe 100% Home Office - weiß aber, wie es auf meine Augen geht wenn ich ein paar Stunden Maske trage [dabei bin ich noch nicht mal Brillenträger]), auch beim Arzt halte ich eine Maske für sehr angemessen. Ärzte haben mit so vielen Kranken zu tun. Ansonsten bin ich aber gegen derartige Zwänge. Wichtiger ist, dass es gesellschaftlich okay ist/wird, dass kranke Menschen nun mal nach Hause gehören und nicht sonst wohin…

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@mifr du bist da in guter Gesellschaft, ich bin gewiss auch so manches mal krank zur Arbeit gegangen. Habe das aber schon vor einer ganzen Weile geändert. Heute ist krank für mich einfach krank :sneezing_face: diese Selbsterkenntnis wünsche ich unserer Gesellschaft.

Ja, das ist ein wichtiger Aspekt da gehe ich mit, denn nicht jeder kann sich noch im Haus isolieren…

Daran sieht man, wie versimplifiziert wir das am Anfang in der Gesellschaft gesehen haben.

Ich glaube, dass Städter und Landbewohner gelitten haben, aber Landbewohner doch ein bisschen weniger. Glück hatten diejenigen, die in der Stadt eine große Wohnung oder ein Häuschen mit Garten bewohnen.

Das hatte ich als Massnahmen Befürworter anfangs übersehen und das tut mir Leid!

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Mit Blick auf das Arbeiten gehen ja. Mit Hygeniekultur meinte ich insg. die Einstellung und den Umgang mit Krankheiten und Erregern. Das ist bei der Arbeit nicht das Hauptproblem, liegt dem aber m. E. insofern zugrunde, als dass mit einer ausgeprägteren Hygienekultur die Risikoabwägung wohl anders ausfiele.

Hallo Dirk

Ich muss dir bei der Maskenpflicht Recht geben. Aber aus vollkommen anderen Gründen. Ich finde nähmlich nicht, dass das ein Nobrainer ist, sondern wie man gerade sieht sehr viel komplexer.
Momentan haben wir 3 große Atemwegserkrankungen mit Corona Grippe und RS. Gerade der RS Ausbruch zeigt auch, dass die Maßnahme eine Kehrseite hatten, indem wir seltener mit anderen Krankheiten in Kontakt kamen (…) Niemand kann meines Wissens eingrenzen, dass der Ausbruch jetzt auf den lockdown alleine zurückzuführen ist. Rein zeittechnisch scheint es daher, dass das eher mit dem Wegfall der Maskenpflicht zu tun hat.
Darum wäre ich auch stark dafür, die Maskenpflicht bis April oder so aufrecht zu halten. Danach sollte sie meiner Meinung nach aber wegfallen, da es meines Erachtens besser ist, die Immunität in die Breite zu tragen.

Ethisch muss man aber halt als Gesellschaft die Frage beantworten… Kann ich damit leben, dass es dann auch über die nächsten Jahre mehr Tote deswegen geben wird.

Im übrigen kommt durch die Maßnahmen bisher auch ein riesiger Müllberg dazu. Sind die Masken eigentlich biologisch abbaubar?

Auch die Idee als Kranker eine Maske aufzusetzen halte ich für kritisch weil einen dass automatisch als Krank identifiziert und vielleicht ein Stigma erzeugt, aber das wäre kein Grund, das nicht Mal zu probieren

Das sind einfach aus meiner Sicht auch rein praktikable Gründe warum ich auch nicht der Meinung bin das aufrecht zu halten.

Grüße
Peter (einer von 80 Mio Hobby Virologen;)

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Also als Bewohner einer kleinen Stadtwohnung verstehe ich da den Zusammenhang nicht. Es gab doch keine tatsächliche Ausgangssperre. Zu Beginn von Corona war ich 3½ Monate komplett auf Kurzarbeitergeld, und danach hatte ich so viele Bücher gelesen wie lange nicht und war so braungebrannt, dass Leute dachten ich wäre auf Malle gewesen. Richtig anstrengend wäre es doch nur geworden, wenn es mich tatsächlich getroffen und ich in häusliche Isolation gemusst hätte. Das ist auf wenigen Quadratmetern ohne Balkon/Garten wirklich suboptimal, aber davor haben mich ja gerade die Maßnahmen mit geschützt.

Eher keins von beidem. Insbesondere RSV trifft gerade kleine Kinder besonders schwer, und die waren beim deutschen Pseudo-Lockdown teilweise noch nicht geboren und hatten nie eine Maskenpflicht. Da halte ich die Theorie, dass das Coronavirus unser Immunsystem trasht, und deswegen insbesondere die fast komplett ungeimpften und teilweise mehrfach durchseuchten Kinderjahrgänge trifft, eindeutig für plausibler.

Tja, da gäbe es ja eine Alternative, nämlich dass Gesunde auch Maske tragen, und an Orten, wo man nicht komplett freiwillig das Risiko eingeht, z.B. ÖPNV oder Arztpraxis, könnte man das dann auch vorschreiben. Restaurants, Kneipen, Fußballstadien usw. sind etwas anderes. Da muss man ja nicht hingehen, wenn man potentiell infektiöse Menschenmengen meiden möchte.

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(…)

Während du anscheinend relativ weich in der Pandemie gefallen bist, ging es mir und anderen wesentlich schlechter. Bei mir lief im Mai 2020 die Forschungsförderung geplant aus. Eine weitere Anstellung in der Forschung war mangels Fördermittel nicht möglich (die flossen nachvollziehbar nämlich weitgehend alle in Projekte in und um das Covid-Management). Das bedeutete erstmal Arbeitslosigkeit, nicht sichere Kurzarbeit wie bei dir.

Da deutschlandweit die Kitas geschlossen wurden hieß das 24/7 Kinderbetreuung, während das Arbeitsamt von mir 10 Bewerbungen pro Monat forderte (ohne Aussicht auf Erfolg, da die Industrie am Boden lag) und mein Forschungsinstitut die Finalisierung von Forschungsarbeiten erwartete. Du hattest vielleicht Kurzarbeit, ich hatte keinen Schlaf mehr und Existenzsorgen.

Vor allem mein Sohn litt unter der Schließung von Kitas, Spielplätzen und unter den Kontaktbeschränkungen. Es ist schon absurd wenn ein Kind, mangels zugänglicher Sandkästen mit der kleinen Schippe beginnt an der nahe gelegenen Baustelle am Straßenrand zu buddeln. Außerdem konnte er seine Freunde wochenlang nicht treffen, da wir sonst gegen die Kontaktbeschränkungen verstoßen hätten.

Das war für uns eine sehr stressige Phase, mit viel Ängsten und einem Kind, dass auch unter der Isolation litt. Dass du und auch unsere Gesellschaft im Allgemeinen das immer wieder als unbedeutend oder nicht existent abtust zeigt welchen Stellenwert Kinder und Familien in Deutschland haben.

Edit da als eigenständiger Post von der Moderation nicht zugelassen:

Okay, dann sorry fürs falsch verstehen. Ich habe mich von der Aussage triggern lassen, dass es ja nicht mal eine Ausgangssperre gab und damit immer suggeriert wird alles sei relativ entspannt gewesen. Tatsächlich haben wir die Rechte und Interessen von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie mit Füßen getreten und das fanden große Teile der Bevölkerung sogar noch toll.

Ich fand das schrecklich und bin daher so darauf angesprungen. Sorry dafür dir an dieser Stelle Unrecht getan zu haben, @otzenpunk.

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Dann hast du diese Wohnung vielleicht alleine bewohnt und Kurzarbeit gab es - im Guten wie im Schlechten - auch nicht für jedes Mensch. Zu viert in einer 4-Zimmer Wohnung liegen die Nerven bei Home-Office und Home-Schooling schon mal blank.

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genau das!

Ich weiß sehr wohl, dass es andere viel schlechter getroffen hat als mich – insbesondere viele freiberufliche Kollegen – obwohl „sichere Kurzarbeit“ auch in meinem Fall bedeutet hat, jeden Monat etwas vom Ersparten abzuknabbern, weil das Kurzarbeitergeld nicht ausgereicht hat. Und in der Veranstaltungsbranche sah die Perspektive jetzt auch nicht gerade rosig aus, so dass ich nach besagten 3½ Monaten komplett die Branche gewechselt und glücklicherweise eine neue Stelle gefunden habe.

Darum ging es mir aber überhaupt nicht, sondern einzig und allein um den Zusammenhang, warum es mir in einer größeren Wohnung hätte besser gehen sollen. Im Gegenteil wäre da doch eher die Miete noch mehr ein Faktor gewesen.

Nein. Zugegebenermaßen aber ohne Kinder.

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