LdN294 - Energie sparen - weniger Duschen

Ich dusche seit über 30 Jahren nur noch kalt, seit 20 Jahren auch im Winter draußen. Eine Sache der Gewöhnung und es hat tatsächlich Suchtpotential. Duschgels verwende ich auch schon lange nicht mehr, für meine kurzen (sehr kräftigen) Haare verwende ich Kernseife. Für den guten Geruch sorgen (möglichst nachhaltige) Bodylotions. Ich kenne Eltern, die baden ihre Babys und Kleinkinder täglich, da fragt mal einen Dermatologen, was der davon hält. Das kalte Duschen bedeutet ein wenig Training, ist aber zu schaffen. Gebe gerne Tipps!

Ich habe mich etwas über den Kommentar geärgert während des Anhörens. Ich bin Arbeiterin und etwas empfindlich, weil ich oft merke, dass sowohl Podcast-Macher:Innen als auch Zuhörer:innen nicht aus meiner sozialen Schicht kommen und oft dumme bzw. ignorante Kommentare abgeben, wie alle 3 Tage duschen reicht völlig- ja für die Büroarbeiter:innen vielleicht, für uns nicht! Ich schleppe während meiner Arbeit ca. 10h lang schwere Sachen durch die Gegend, oft draußen wo es heiß und dreckig ist. Alles was ich machen will sobald ich zu Hause bin, ist ordentlich duschen. Das versteht sicher auch jedeR :slight_smile: Der Kommentar zum kalt duschen ist tatsächlich nützlicher, da auch für mich umsetzbar. Tatsächlich kann man auch an anderen Sachen sparen wie zB. Handy, Laptop, Licht, Ventilatoren, Klimaanlage im Auto!, Spielekonsolen, Ernährung, online Bestellungen , etc.
lg

12 „Gefällt mir“

Ja, das geht in solchen Diskussionen oft unter. Gerade wenn sich Personen über ein Thema unterhalten, welches andere Berufsgruppen oft mehr betrifft. War mit der Homeoffice Regelung doch genauso. Alle reden nur noch vom Homeoffice. Das dies aber für den Großteil der Bevölkerung nicht möglich ist, wird weitestgehend unkommentiert gelassen.
Wenn ich an meine Ausbildung und die ersten Jahre als KFZ-Mechaniker zurückdenke, kann ich es mir nicht vorstellen, wie man in diesen Berufen nicht täglich duschen geht. Seit dem Studium würde das bestimmt gehen, Ich favorisieren aber lieber meine kalte Dusche am Morgen, dann spare ich mir den ersten Kaffee :wink:
Für alle „Warmduscher“, es muss ja nicht gleich kalt sein. Es reicht ja schon, die Temperatur zu reduzieren, um einen positiven Effekt zu erreichen.

Wenn ich mein Duschen von 10 min und 30°C auf 8 min und 25°C reduziere, spare ich bei täglichem Duschen:
~350kwh Energie und 9000L Wasser / Jahr

4 „Gefällt mir“

Hallo Myste,
aus meinem Studium des Chemieingenieurwesens (Verfahrenstechnik) weiß ich, dass man mindestens 5-10 Grad Temperaturunterschied braucht, um Wärme zu übertragen (bei gleicher Temperatur beider Ströme wird in einem Wärmeübertragers logischerweise auch keine Wärme übertragen. Zusätzlich gilt, dass ein Wärmeübertragers auch teurer wird, je kleiner die Mindesttemperaturdifferenz gewählt werden kann). Von der Duschtemperatur kann man also diese 5-10 Grad schonmal mindestens abziehen und dazu kommen noch zusätzliche Wärmeverluste, zum Beispiel in den Leitungen. Man müsste zum Beispiel die Abwasserleitungen isolieren und diese sind ja trotzdem nicht ideal, also etwas kühlt sich das Wasser immer ab. Das gilt natürlich auch für die Lagerung von warmem Wasser, schließlich spült man nicht immer genau dann, wenn jemand anderes grade warm duscht. Insgesamt bezweifle ich also stark, dass sich das lohnen würde. Falls man damit (wenn überhaupt) Energie einsparen kann, ist das glaube ich nur so wenig, dass sich die Investition nicht lohnt. Da kann man sein Geld z. B. lieber in Solarthermie stecken, um sein Duschwasser nachhaltig zu heizen, Solaranlage aufs Dach, das Haus besser isolieren etc…
In der Industrie sieht das natürlich anders aus, das ist richtig. Es gibt z. B. Grenzwerte, wie warm Kühlwasser, das zurück in einen Fluss geleitet wird, überhaupt sein darf. Aber vor allem sind hier ganz andere Temperaturen im Spiel. In der Industrie müssen teilweise sogar Ströme gekühlt werden, die so heiß sind, dass sich dabei Wasserdampf erzeugen lässt. Außerdem fallen diese warmen Ströme in ganz anderen Mengen und meistens kontinuierlich an, statt nur in vielleicht 30 min pro Tag und Haushalt, was dafür sorgt, dass sich der Einbau von Wärmeüberträgern hier lohnt.

1 „Gefällt mir“

@WilliWuff Ich glaube, es gibt keine Elite, die jemandem das vorschreibt (das ist ja auch eigentlich gar nicht möglich). Es ist eher der gesunde Menschenverstand, der einem zu nachhaltigem Handeln raten sollte. In öffentlichen Diskussionen kann man von der Wichtigkeit überzeugt werden oder sich Ideen für nachhaltiges Handeln holen, was man dann am Ende macht ist natürlich jedem selbst überlassen :slight_smile: Aber ich stimme auch auf jeden Fall zu, dass es manchmal schwer ist, unbeeinflusst rationale Entscheidungen zu treffen. Sowohl in die eine (ich schränke mich durch nachhaltiges Handeln in manchen Bereichen viel mehr ein als nötig und gesund) als auch in die andere („Er/sie ernährt sich rein pflanzlich und will auch mich davon überzeugen? Dann esse ich jetzt extra viel Fleisch“ etc.).

Wir haben das Thema hier schon mal diskutiert. Solche Systeme sind auf dem Markt allerdings für Privathaushalte begrenzt lohnenswert.

1 „Gefällt mir“

Darum geht es doch gar nicht. Die, die es sich nicht mehr leisten können, regelmässig warm zu duschen, denen wird nun schmackhaft gemacht doch kalt zu duschen. Und die, die sich ohnehin alles leisten können, die machen weiter wie zuvor. Na vielen Dank, und nein danke.

1 „Gefällt mir“

Mal ehrlich Leute, ist dieser Vorschlag ernst gemeint?
Wenn das jemand für sich entscheiden finde ich das vollkommend OK, aber darüber zu diskutieren ist verschwendete Hirnaktivität.
Ich sehe schon die Schlagzeile, Wirtschaftsminister schlägt kalt Duschen vor um Energie zu sparen :rofl:
Ich wäre ja eher für die Schlagzeile, Wirtschaftsminister beschließt 100 Milliarden Sondervermögen um den Ausbau der Wärmepumpen und PV Anlagen vorwärts zu bringen.
Denn bei jeder eingebauten Wärmepumpe,kann dann wieder einer mehr warm Duschen :grin:

6 „Gefällt mir“

Ich habe es so verstanden, dass es darum geht, möglichst vielen Leuten, unabhängig vom Einkommen vorzuschlagen, kalt zu duschen, um den gesamten Gasverbrauch zu reduzieren. Wobei @KawaKai schon recht hat, dass es wesentlich effektivere Methoden gibt, Energie zu sparen. Die müssen halt nur schnell (noch in diesem Sommer) umgesetzt werden und das ist nicht in jedem Fall möglich.
Das erinnert mich an ein Zitat von Greta Thunberg: Wenn wir diese Krise abwenden könnten, indem wir losen Tee statt Teebeutel verwenden, dann wäre es keine Krise.

Es ist die Skalierung der Thematik. In meinen Augen ist es unmöglich als Mitbürger zu verstehen, wieviel Energie nun die „Aktivität X“ kostet. Sehr gut dafür ist das Beispiel: „Nachzahlung“. Wenn wir in 2-3 Jahren die enorme Nachzahlung als Haushalt haben, wie kommt das Zustande? Dann ist nämlich schon „zu spät“ und die Energie wurde bereits konsumiert.
Wie „Lass das Licht nicht an“. Was kostet mich das Licht? Ich müsste Anfangen zu berechnen, wieviel Watt die Lampe benötigt, dann das hochrechnen etc. Das macht kaum ein Haushalt - Und wenn dann überhaupt für Strom. Aber was ist mit dem Erhitzen des Wassers?
Mir ging es bei diesem Post nicht darum, den Haushalten „zu verbieten warm zu duschen“. Nur finde ich persönlich gibt es eine bessere Alternative, die Vorteile hat. Also man verzichtet nicht einmal, einfach mal kalt zu duschen. Es ist nur das ungewohnte bzw. unangenehme, was viele davon abschreckt.

1 „Gefällt mir“

moin zusammen

Kalt duschen ist super, aber es ist auch schon nützlich jegliche Warmwasser-Zubereitung mit Gas zu reduzieren.

Bei den letzten beiden Sendungen hat mich deshalb geärgert, dass @vieuxrenard und @philipbanse die Chance vertan haben, auch im privaten zum GAS SPAREN zu motivieren. Sie haben das ziemlich schnell weggewischt und für mein Empfinden so getan, wie wenn es eh nicht viel bringt. (und es eigentlich nur bei der Industrie aktuell sinnvoll wäre, zu sparen).

Aus meiner Sicht hat Robert Habeck die nächste Warnstufe auch ausgerufen, um die Bevölkerung zu „motivieren“ weniger Gas zu verbrauchen. Ich fände es toll, wenn man wenigstens nicht so eine Wohlfühl-Atmosphäre schafft, die das Gefühl vermittelt, dass man selber ja nicht viel dazu beitragen kann. JEDER kann einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass wir gut durch den nächsten Winter kommen!

3 „Gefällt mir“

Bei welchen Themen in den letzten Jahrzehnten hat „einen Beitrag für die Allgemeinheit leisten“ jemals funktioniert? Am Ende reicht es maximal zum „Klatschen“ für die Menschen in den Gesundheits-Einrichtungen. Aber sobald es mehr kostet als Symbolik fällt mir wirklich nichts ein.

Also werden wieder nur die „sparen“, die das aus finanziellen Gründen tun müssen bzw wollen. Und die, die sich das ales auch bei den gestiegenen Preisen leisten können, werden es größtenteils eben nicht tun. Sieht man prima beim nicht Anpassen der Fahrweise trotz gestiegnen Spritkosten.

6 „Gefällt mir“

Der Eindruck täuscht. Wir haben dem Thema auch deswegen so breiten Raum eingeräumt, weil auch wir die Menschen zum Sparen animieren wollten.

1 „Gefällt mir“

Ich wäre mir da nicht so sicher. Wenn im Winter das Gas tatsächlich rationiert werden sollte, könnte jede:r Haushalt betroffen sein, der Gas nutzt – unabhängig vom Einkommen. Im Gegensatz zu Corona o.ä. kann man sich dessen nicht entziehen.

Wenn diese „Bedrohung“ im Raum steht und das ein größerer Teil der Bevölkerung begreift, könnte es tatsächlich bei vielen zu einem Umdenken führen.

1 „Gefällt mir“

Es ist klar, dass einige viele kein Gas sparen werden. Einen gewissen Prozentsatz wird man aber mit Aufrufen erreichen und da finde ich es schade, es nicht wenigstens zu versuchen.
In meiner bubble machen sich aktuell sehr viele Leute Gedanken ums Energie- und Gassparen …und setzen diese in die Tat um.

Genau deswegen haben wir ja deutlich gemacht, dass die Lage ernst ist.

1 „Gefällt mir“

Was ich mich frage, wäre es nicht sinnvoll schon jetzt Gas zuzuteilen. Also das man sagt, pro Haushalt braucht es so und so viel Kubik bei Außentemperatur X. Damit könnte man sinnloses Gas verschwenden für Pools oder Saunen oder anderen Firlefanz eindämmen. Zeitgleich muss die Industrie in die Pflicht genommen werden klare Umsetzungspläne zum Gas sparen vorzulegen oder ebenfalls direkt rationiert zu werden.

1 „Gefällt mir“

Ich frag mich gerade wie so eine Gas Rationierung in Privathaushalten aussehen soll? Gibt’s da dann Sperrstunden, von 12Uhr bis 24uhr wird das Gas abgestellt?

1 „Gefällt mir“

Dafür bräuchte man intelligente Gaszähler, oder wie hast du dir das vorgestellt wie man jeden Haushalt eine bestimmte Menge zuteilen kann?

Wäre sinnvoll. Ich finde es gerade sehr frustrierend, dass immer noch Menschen die es dich wahrscheinlich sogar locker leisten können Gas für do ein Quatsch wie private Pools und Saunen verjubeln und damit auch für die Sparer die Preise hoch treiben.

Alternativ könnten die Preise auch härter gestaffelt werden. Sobald du über einem festgelegten Verbrauch bist erhöht dich drin Gaspreis und 50% und dann wenn du 20% darüber bist um 50%.

3 „Gefällt mir“