Ulf sagte in der LdN294: „Man kann ja mal ohne Witz einfach mal weniger Duschen. Es reicht ja auch jeden dritten Tag. Natürlich muss heißes Wasser auch im Summer zum Beispiel auch mit Gas erhitzt werden“.
Was ich mich direkt fragte: Warum überhaupt noch „warm Duschen“?
Seit längerer Zeit dusche ich persönlich nur noch Kalt und es hat in meinen Augen und Augen vieler nur Vorteile: Dauer der Dusche (Man ist schneller wieder draußen), Erfrischende Wirkung, Immunsystem wird gestärkt etc.
Anstelle alle 3 Tage warm Duschen, einfach jeden Tag kürzer Kalt duschen. Wäre das nicht die bessere Alternative?
Ich denke aus der Wissenschaft gibt es auch viele Belege, dass diese Art der Dusche der bessere Ansatz ist. Selbst im Winter. Man muss sich nur mal dran gewöhnen und es ausprobieren.
Sportler und andere Athlethen tuen das ja bereits seit Jahren.
Und ich spreche nun nicht von WimHof und andere „Icemans“.
Ich wollte nur kurz darauf Aufmerksam machen, weil Kalt Duschen kann jeder und ich kann es nur „wärmsten Empfehlen“
Hallo @Klonks, interessanter Gedanke. Als Warmduscher fühle ich mich ertappt, neige aber eher dazu Wärmerückgewinnung aus dem Duschwasser zu favorisieren.
Statt warmes Wasser direkt in die Kanalisation laufen zu lassen kann man es beispielsweise problemlos über einen Wärmetauscher schicken und damit das Wasser der Lauwarmduscher oder Teller-Abwäscher vorwärmen.
Dieses Prinzip der Wärmekopplung bzw. -rückgewinnung wird bisher in Deutschland weder im privaten noch industriellen Maßstab ernsthaft ausgenutzt. In Deutschland kenne ich mehrere Chemiewerke, die ihr Kühlwasser aus Flüssen beziehen und das warme Wasser in eben denselben zurückführen weil der Anschluss ans Fernwärmenetz zu teuer wäre. Hingegen ist mir im italienischen Südtirol ein Eisenproduzent bekannt, der mithilfe der Expertise einer großen deutschen Verfahrenstechnik-Bude seine Abwärme nun dem benachbarten Schwimmbad und Wohnort teilt.
Ich habe kein Problem damit kalt zu Duschen, aber ich lasse es mir sicherlich nicht von Menschen, die sich selbst nicht einschränken wie unsere Eliten, vorschreiben.
Das ist schon nicht schlecht. Aber für die Leute, die das nicht aushalten, kann Wasserverbrauch und Wärmebedarf stark vermindert werden. Dusche kurz aufdrehen, zudrehen, einseifen, abduschen, fertig. Häufigkeit abhängig vom „Verschmutzungsgrad“. Jeden Tag oder gar zweimal am Tag einseifen tut der Haut nicht gut. Nach meiner Beobachtung fördert das sogar Neigung zu Körpergeruch. Wer nicht körperlich arbeitet, kommt bestimmt mit 2 Duschen pro Woche gut hin. Nach dem Sport nicht duschen geht sogar auch. Zuerst klebt das ausgeschwitzte Salz und andere Substanzen noch auf der Haut, das ist zunächst nicht angenehm. Das Salz trocknet aber und fällt ab. Man fühlt sich sauber und es bleibt kein Körpergeruch.
Wer sich an ausgiiebige heisse Duschen gewöhnt hat, wird das hier ganz unmöglich finden. Man sollte sich vielleicht besser eine Massage gönnen anstatt heisses Wasser literweise durchlaufen zu lassen um irgendwie Entspannung zu finden. Das Vorbild total genervter, verkaterter Tatort-Kommissare, die sich gefühlt eine Stunde lang in die dampfende Dusche stellen ist ja nicht so toll - wenn man mal nachdenkt.
Mal ganz banal gefragt. Weniger Duschen um Gas zu sparen? Ich habe Gasheizung, aber Warmwasser per Durchlauferhitzer. Dusche also mit Strom. Wenn ich also auch Strom sparen muss, was ist dann mit Kochen, TV, eAutos-Laden, Handy?
Absolut. Gerade was Körperpflege angeht sind wir dank des Wohlstandes der letzten Jahre einfach völlig verwöhnt. Tägliches Duschen ist für die Hygiene eher kontraproduktiv und absolut unnötig. Dummerweise gibt es immer noch viele Menschen, die auf andere herabschauen, wenn sie nicht täglich duschen - weil hier das tägliche Duschen im Sinne einer spätrömischen Dekadenz fast schon zum unbedingt einzuhaltenden Standard gehört, wenn man „dazu gehören will“. Und das ist absurd.
Das gleiche gilt übrigens auch für andere Dinge, wie z.B. die Tatsache, dass manche Menschen tatsächlich meinen, dass man jeden Tag komplett neue Wäsche tragen müsste, daher nicht mal die Hose zwei Tage am Stück getragen wird. Unterwäsche und Socken - okay das macht noch Sinn. Aber Hose und Pullover?!?
Vermeintliche Hygiene ist halt schon lange von ihrem eigentlichen Zweck zu einem Statussymbol verkommen.
Also Stromsparen ist schon seit Jahren ein dauerhaftes Ziel. Von daher: Natürlich sollst du auch mit dem eAuto Strom sparen (=unnötige Fahrten vermeiden), den Fernseher nicht dauerhaft sinnlos laufen lassen usw.
Ich dusche seit über 30 Jahren nur noch kalt, seit 20 Jahren auch im Winter draußen. Eine Sache der Gewöhnung und es hat tatsächlich Suchtpotential. Duschgels verwende ich auch schon lange nicht mehr, für meine kurzen (sehr kräftigen) Haare verwende ich Kernseife. Für den guten Geruch sorgen (möglichst nachhaltige) Bodylotions. Ich kenne Eltern, die baden ihre Babys und Kleinkinder täglich, da fragt mal einen Dermatologen, was der davon hält. Das kalte Duschen bedeutet ein wenig Training, ist aber zu schaffen. Gebe gerne Tipps!
Ich habe mich etwas über den Kommentar geärgert während des Anhörens. Ich bin Arbeiterin und etwas empfindlich, weil ich oft merke, dass sowohl Podcast-Macher:Innen als auch Zuhörer:innen nicht aus meiner sozialen Schicht kommen und oft dumme bzw. ignorante Kommentare abgeben, wie alle 3 Tage duschen reicht völlig- ja für die Büroarbeiter:innen vielleicht, für uns nicht! Ich schleppe während meiner Arbeit ca. 10h lang schwere Sachen durch die Gegend, oft draußen wo es heiß und dreckig ist. Alles was ich machen will sobald ich zu Hause bin, ist ordentlich duschen. Das versteht sicher auch jedeR Der Kommentar zum kalt duschen ist tatsächlich nützlicher, da auch für mich umsetzbar. Tatsächlich kann man auch an anderen Sachen sparen wie zB. Handy, Laptop, Licht, Ventilatoren, Klimaanlage im Auto!, Spielekonsolen, Ernährung, online Bestellungen , etc.
lg
Ja, das geht in solchen Diskussionen oft unter. Gerade wenn sich Personen über ein Thema unterhalten, welches andere Berufsgruppen oft mehr betrifft. War mit der Homeoffice Regelung doch genauso. Alle reden nur noch vom Homeoffice. Das dies aber für den Großteil der Bevölkerung nicht möglich ist, wird weitestgehend unkommentiert gelassen.
Wenn ich an meine Ausbildung und die ersten Jahre als KFZ-Mechaniker zurückdenke, kann ich es mir nicht vorstellen, wie man in diesen Berufen nicht täglich duschen geht. Seit dem Studium würde das bestimmt gehen, Ich favorisieren aber lieber meine kalte Dusche am Morgen, dann spare ich mir den ersten Kaffee
Für alle „Warmduscher“, es muss ja nicht gleich kalt sein. Es reicht ja schon, die Temperatur zu reduzieren, um einen positiven Effekt zu erreichen.
Wenn ich mein Duschen von 10 min und 30°C auf 8 min und 25°C reduziere, spare ich bei täglichem Duschen:
~350kwh Energie und 9000L Wasser / Jahr
Hallo Myste,
aus meinem Studium des Chemieingenieurwesens (Verfahrenstechnik) weiß ich, dass man mindestens 5-10 Grad Temperaturunterschied braucht, um Wärme zu übertragen (bei gleicher Temperatur beider Ströme wird in einem Wärmeübertragers logischerweise auch keine Wärme übertragen. Zusätzlich gilt, dass ein Wärmeübertragers auch teurer wird, je kleiner die Mindesttemperaturdifferenz gewählt werden kann). Von der Duschtemperatur kann man also diese 5-10 Grad schonmal mindestens abziehen und dazu kommen noch zusätzliche Wärmeverluste, zum Beispiel in den Leitungen. Man müsste zum Beispiel die Abwasserleitungen isolieren und diese sind ja trotzdem nicht ideal, also etwas kühlt sich das Wasser immer ab. Das gilt natürlich auch für die Lagerung von warmem Wasser, schließlich spült man nicht immer genau dann, wenn jemand anderes grade warm duscht. Insgesamt bezweifle ich also stark, dass sich das lohnen würde. Falls man damit (wenn überhaupt) Energie einsparen kann, ist das glaube ich nur so wenig, dass sich die Investition nicht lohnt. Da kann man sein Geld z. B. lieber in Solarthermie stecken, um sein Duschwasser nachhaltig zu heizen, Solaranlage aufs Dach, das Haus besser isolieren etc…
In der Industrie sieht das natürlich anders aus, das ist richtig. Es gibt z. B. Grenzwerte, wie warm Kühlwasser, das zurück in einen Fluss geleitet wird, überhaupt sein darf. Aber vor allem sind hier ganz andere Temperaturen im Spiel. In der Industrie müssen teilweise sogar Ströme gekühlt werden, die so heiß sind, dass sich dabei Wasserdampf erzeugen lässt. Außerdem fallen diese warmen Ströme in ganz anderen Mengen und meistens kontinuierlich an, statt nur in vielleicht 30 min pro Tag und Haushalt, was dafür sorgt, dass sich der Einbau von Wärmeüberträgern hier lohnt.
@WilliWuff Ich glaube, es gibt keine Elite, die jemandem das vorschreibt (das ist ja auch eigentlich gar nicht möglich). Es ist eher der gesunde Menschenverstand, der einem zu nachhaltigem Handeln raten sollte. In öffentlichen Diskussionen kann man von der Wichtigkeit überzeugt werden oder sich Ideen für nachhaltiges Handeln holen, was man dann am Ende macht ist natürlich jedem selbst überlassen Aber ich stimme auch auf jeden Fall zu, dass es manchmal schwer ist, unbeeinflusst rationale Entscheidungen zu treffen. Sowohl in die eine (ich schränke mich durch nachhaltiges Handeln in manchen Bereichen viel mehr ein als nötig und gesund) als auch in die andere („Er/sie ernährt sich rein pflanzlich und will auch mich davon überzeugen? Dann esse ich jetzt extra viel Fleisch“ etc.).
Darum geht es doch gar nicht. Die, die es sich nicht mehr leisten können, regelmässig warm zu duschen, denen wird nun schmackhaft gemacht doch kalt zu duschen. Und die, die sich ohnehin alles leisten können, die machen weiter wie zuvor. Na vielen Dank, und nein danke.
Mal ehrlich Leute, ist dieser Vorschlag ernst gemeint?
Wenn das jemand für sich entscheiden finde ich das vollkommend OK, aber darüber zu diskutieren ist verschwendete Hirnaktivität.
Ich sehe schon die Schlagzeile, Wirtschaftsminister schlägt kalt Duschen vor um Energie zu sparen
Ich wäre ja eher für die Schlagzeile, Wirtschaftsminister beschließt 100 Milliarden Sondervermögen um den Ausbau der Wärmepumpen und PV Anlagen vorwärts zu bringen.
Denn bei jeder eingebauten Wärmepumpe,kann dann wieder einer mehr warm Duschen
Ich habe es so verstanden, dass es darum geht, möglichst vielen Leuten, unabhängig vom Einkommen vorzuschlagen, kalt zu duschen, um den gesamten Gasverbrauch zu reduzieren. Wobei @KawaKai schon recht hat, dass es wesentlich effektivere Methoden gibt, Energie zu sparen. Die müssen halt nur schnell (noch in diesem Sommer) umgesetzt werden und das ist nicht in jedem Fall möglich.
Das erinnert mich an ein Zitat von Greta Thunberg: Wenn wir diese Krise abwenden könnten, indem wir losen Tee statt Teebeutel verwenden, dann wäre es keine Krise.
Es ist die Skalierung der Thematik. In meinen Augen ist es unmöglich als Mitbürger zu verstehen, wieviel Energie nun die „Aktivität X“ kostet. Sehr gut dafür ist das Beispiel: „Nachzahlung“. Wenn wir in 2-3 Jahren die enorme Nachzahlung als Haushalt haben, wie kommt das Zustande? Dann ist nämlich schon „zu spät“ und die Energie wurde bereits konsumiert.
Wie „Lass das Licht nicht an“. Was kostet mich das Licht? Ich müsste Anfangen zu berechnen, wieviel Watt die Lampe benötigt, dann das hochrechnen etc. Das macht kaum ein Haushalt - Und wenn dann überhaupt für Strom. Aber was ist mit dem Erhitzen des Wassers?
Mir ging es bei diesem Post nicht darum, den Haushalten „zu verbieten warm zu duschen“. Nur finde ich persönlich gibt es eine bessere Alternative, die Vorteile hat. Also man verzichtet nicht einmal, einfach mal kalt zu duschen. Es ist nur das ungewohnte bzw. unangenehme, was viele davon abschreckt.
Kalt duschen ist super, aber es ist auch schon nützlich jegliche Warmwasser-Zubereitung mit Gas zu reduzieren.
Bei den letzten beiden Sendungen hat mich deshalb geärgert, dass @vieuxrenard und @philipbanse die Chance vertan haben, auch im privaten zum GAS SPAREN zu motivieren. Sie haben das ziemlich schnell weggewischt und für mein Empfinden so getan, wie wenn es eh nicht viel bringt. (und es eigentlich nur bei der Industrie aktuell sinnvoll wäre, zu sparen).
Aus meiner Sicht hat Robert Habeck die nächste Warnstufe auch ausgerufen, um die Bevölkerung zu „motivieren“ weniger Gas zu verbrauchen. Ich fände es toll, wenn man wenigstens nicht so eine Wohlfühl-Atmosphäre schafft, die das Gefühl vermittelt, dass man selber ja nicht viel dazu beitragen kann. JEDER kann einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass wir gut durch den nächsten Winter kommen!
Bei welchen Themen in den letzten Jahrzehnten hat „einen Beitrag für die Allgemeinheit leisten“ jemals funktioniert? Am Ende reicht es maximal zum „Klatschen“ für die Menschen in den Gesundheits-Einrichtungen. Aber sobald es mehr kostet als Symbolik fällt mir wirklich nichts ein.
Also werden wieder nur die „sparen“, die das aus finanziellen Gründen tun müssen bzw wollen. Und die, die sich das ales auch bei den gestiegenen Preisen leisten können, werden es größtenteils eben nicht tun. Sieht man prima beim nicht Anpassen der Fahrweise trotz gestiegnen Spritkosten.
Ich wäre mir da nicht so sicher. Wenn im Winter das Gas tatsächlich rationiert werden sollte, könnte jede:r Haushalt betroffen sein, der Gas nutzt – unabhängig vom Einkommen. Im Gegensatz zu Corona o.ä. kann man sich dessen nicht entziehen.
Wenn diese „Bedrohung“ im Raum steht und das ein größerer Teil der Bevölkerung begreift, könnte es tatsächlich bei vielen zu einem Umdenken führen.