Energieversorgung 22/23: Prognose der Bundesnetzagentur

Das kann die FDP ja gerne versuchen, es ist nur sehr riskant. Wenn Russland nach der Reparatur der Pipeline im Juli den Gasstrom weiter auf 40 Prozent belässt, dann werden die Gasspeicher im Winter sehr leer werden. Die Bundesnetzagentur hat dazu Prognosen veröffentlicht:

Gas Prognose der Bundesnetzagentur

In deren Prognose ist das Wetter nicht einmal berücksichtigt. Wird es ein kalter Winter, dann sieht die Prognose noch schlechter aus.

Daher, die FDP kann gerne einen riskanten Weg wählen, der die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass das Gas im Winter ausgeht. Das ist aber ein Weg, den die Industrie und Wirtschaft nicht mittragen kann. Die werden doch auch dafür sein, jetzt Maßnahmen zu treffen, statt dann im Winter die Anlagen abstellen zu müssen.

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Der Preis ist ein wichtiges Instrument um einen großen Teil der Bevölkerung zum Sparen zu bringen. Und da ist die Politik und die Medien gefordert zu informieren wie sehr sich die Kosten ändern werden. Jeder kann mit dem 2-3 fachen seiner bisherigen Energiekosten rechnen. Und die Preise werden ein paar Jahre so hoch bleiben. Das ist auch keine Panikmache, sondern die Energie für den kommenden Winter und für 2023 ist von den Energieversorgern bereits zu einem großen Teil gekauft und das zu hohen Preisen.

Mit dem Preis werden wir bereits einen guten Anteil der Bevölkerung gewinnen Energie zu sparen. Ein Teil weil sie es müssen, weil ihnen das Geld fehlt.
Dazu kommt dann noch der Teil der Bevölkerung, der seinen Anteil leisten will, dass das Gas nicht nächsten Winter ausgeht.

Aber bitte, lasst uns nicht in eine Diskussion übers Duschen verheddern. Wer weniger (warm) duschen will, soll das tun. Mit solch einer Diskussion werden viele Menschen abgeschreckt, die eigentlich zum Energie sparen zu bewegen wären.

Jeder soll schauen an welchen Stellen er Energie sparen kann. Wichtiger ist es der Bevölkerung mitzugeben an welchen Stellen Energie gespart werden kann und welche Maßnahmen besonders effektiv sind.

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Kurze Frage zur Prognose:

Warum ist das Szenario 1.2 schlechter als das Szenario 1.1?

Und eine Begrifflichkeit: es sind Importe und keine Exporte. Wir sind ja schließlich am Ende der Pipeline und nicht am Anfang.

Deutschland erhält aus Russland nicht nur Gas für deutsche Kunden, sondern leitet auch durch. Würde Deutschland dies mit Verweis auf die geringeren Lieferungen aus Russland unterbinden, würden wir den integrierten Erdgasmarkt der EU sprengen.

Deutschland ist ja nicht nur Importeur, sondern auch Transitland und exportiert in weitere europäisch Länder. Wenn nun in Folge der geringeren Nordstream1 Mengen auch (anteilig) weniger weitergereicht wird, dann kann es zu diesem Zustand kommen. In 1.1 erfolgt eben eine Reduktion der weiteren Exporte (wie auch immer sie genau ausfällt). In 1.2 ist diese nicht berücksichtigt. Damit wird weiterhin, wie vor der Reduktion der Mengen durch Nordstream1, die gleiche Transitmenge aufrechterhalten. Es verbleibt weniger in Deutschland selber und damit ist 1.2 schlechter als 1.1.

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