Mit Interesse den Bericht über die Vorwürfe gegen Jens Spahn gehört. Und ja, die Preise waren zu hoch, aber vielleicht der Notlage geschuldet und vielleicht auch der Tatsache, dass die „Kräfte des Marktes“ in der Pandemie eher außer Kraft gesetzt waren und der den Zuschlag bekam, der am meisten bieten konnte. Ich glaube mich dunkel daran erinnern zu können, dass dieses „wir kaufen Masken, koste es was es wolle“ damals von den ärmeren Ländern heftig kritisiert wurde.
Was mich in diesem Zusammenhang aber jetzt wirklich ins Grübeln bringt: Ihr sagt, Spahn hat einen auf Open House gemacht, sprich wer Masken schickte bekam 4,50 Euro pro Maske, egal ob Liefervertrag oder nicht. Und dann denke ich bei mir, „WTF, wenn da ein Trog steht wo jeder sich hinstellen kann, wieso hat dann eine Frau Andrea Tandler für ihre Vermittlertätigkeit noch über 48 Millionen Euro an Provision bekommen???“ Ich meine, ein Unternehmen das in der Branche tätig ist wird doch selbst von diesem großzügigen Angebot des Gesundheitsministers Wind bekommen haben (sonst wäre es ein sehr lausiges Unternehmen), warum also noch jemanden Provisionen zahlen?
Ok, ein wenig die Suchmaschinen beanspruchen hilft. Da habe ich das hier gefunden:
Das BMG unter dem damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe mehrere Teilverträge mit Emix abgeschlossen. Im Durchschnitt zahlte das Ministerium 5,58 Euro netto pro FFP2-Maske – deutlich mehr als bei anderen Lieferanten. Bei den Behörden in Bayern und Nordrhein-Westfalen habe der Preis sogar bei 9,90 Euro pro Maske gelegen.
Das ist dann nochmal eine ganz andere Hausnummer. Vielleicht hat Jens Spahn sich nicht direkt selbst bereichert, aber er hat wohl dafür gesorgt, dass einige seiner Unions-Kollegen bei den Maskendeals einen guten Schnitt machen konnten.