LdN 351 bzgl "wie erkennt man einen Verbrenner?"und Meldung

Eine Frage, die mir als Fußgänger, Radfahrer und Teilzeit-Kinderwagenschieber beim Anhören der Folge aufgekommen ist: Wer das Fahrzeug an der nicht zum Zwecke der Akkuladung an einer E-Säule parkt, steht im absoluten Halteverbot (sinngemäß aus der Lage-Folge).

Welche Regelung gilt für auf Fußwegen, Radwegen oder vor abgesenkten Bordsteinen stehende Fahrzeuge? Was gilt für im 8-m-Kreuzungsbereich die Sicht versperrende SUV? Darf und soll ich auch hier die Polizeibehörde informieren?

Zumindest hier in Dresden ist mein subjektiver und mglw. verzerrter Eindruck, dass sich die Behörden zu wenig kümmern. Hat jemand andere Erfahrungen?

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Ist das so? Der Voll-Hybrid und Plugin-Hybrid können ja auch rein elektrisch fahren und das je nach Auto auch mit relativ hoher Geschwindigkeit. Also so schwach kann der Elektro-Motor da gar nicht sein. Für den Mild-Hybrid trifft das vielleicht schon eher zu

Aber bei richtiger Nutzung trotzdem noch besser als ein reiner Verbrenner oder nicht?
Klar, bei ähnlicher Nutzung wäre eine BEV wahrscheinlich in den meisten Fällen noch sinnvoller, aber manche Menschen haben halt teils irrationale „Reichweitenängste“

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Guter Punkt, dann gehe ich nochmal etwas mehr ins Detail.
Das Tesla Model S Plaid ist aktuell das einzige straßenzugelassene Auto im Markt, welches genau so schnell beschleunigen kann, wie es bremst. Der Wagen hat 750kW (1020PS). Trotzdem kann der Wagen nur mit ca. 150kW (200PS) rekuperieren. Warum ist das so?

Der Flaschenhals beim rekuperieren ist immer die HV-Batterie. Diese ist in ihrer Energieaufnahmefähigkeit und -abgabefähigkeit begrenzt. Man redet hier von der sog. C-Rate. Habe ich einen 100kWh Akku und lade diesen mit 100kW, so habe ich 1C. Lade ich mit 200kW, habe ich 2C. Die absolut besten Werte im Markt sind aktuell kurzzeitig ca. 7C bei der Abgabe (Tesla Model S Plaid) und ca. 4C beim Laden (XPeng G7) bei entsprechend teuren Batterien im optimalen Betriebsbereich (Temperatur, nahezu leer,…).
Dieser Betriebsbereich liegt aber meist nicht an. Daher kann man nur auf weniger der Aufnahme- oder Abgabeleistung zugreifen.

PHEVs werden mit kleineren Batterien um die 20kWh ausgestattet, oftmals auch günstiger was den Preis pro kWh angeht. So sind die C-Raten auch geringer. Aktuelle PHEVs kann man im idealen Betriebspunkt mit ca. 40-50 kW Schnellladen, das entspricht ca. 2C.
HEVs (Vollhybride) haben meist nur Batterien mit 2-4kWh. Da würde bei 2-3C also ohnehin nur ca. 10kW Bremsleistung rauskommen. Die Batterien werden aber auch nicht so intensiv belastet wie in PHEVs, sondern eher auf weniger Last und höhere Zyklenzahl ausgelegt.

Nun befindet sich die Batterie aber selten im idealen Betriebsbereich, so dass die C-Raten noch geringer sind und die Rekuperation eben auch. Bei BEVs bleibt da dann absolut noch mehr übrig als bei PHEVs. Aber auch BEVs können bei kalter und +80% geladener Batterie kaum rekuperieren. So bleiben bei den PHEVs meist nur 10-20kW zum rekuperieren, was sehr wenig ist. Man überlege mal wie langsam ein 20-30PS Auto mit 2t Gewicht beschleunigen würde. Genau so stark würde es auch bremsen, viel zu wenig dass es hilfreich wäre.

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Da müssten wir jetzt aber schon diskutieren, was „richtige Nutzung“ eines PHEV wäre. Das ist gar nicht so leicht.

Nehmen wir an, dass fast alles elektrisch gefahren werden soll, nur wenn es nicht reicht, dann mit Verbrenner. Dann haben wir eine realistische Reichweite von ca. 80km, das Auto muss beim deutschen Durchschnitt mit 42km pro Tag also alle 2 Tage geladen werden. 2-6h an der Wallbox (nicht alle PHEVs können 3AC 11kW laden, viele auch nur 1AC 3,6kW) oder eben 40 min am Schnelllader (nur wenige PHEVs können DC Laden). Heißt der Kunde würde für 250km entweder 2h pro Woche am Schnelllader stehen (das halte ich ehrlich gesagt für völlig unrealistisch, das macht kein Mensch) oder er hat ohnehin eine Wallbox oder öffentliche Ladeinfrastruktur in der Nähe, mit der er auch ein BEV laden kann.

In der vollelektrischen Phase hat er einen hohen Verbrauch, da der PHEV den Verbrenner ja mitnehmen muss. Startet der Verbrenner (wohlmöglich kalt auf der Autobahn bei 130km/h) dann ist der Akku leer und kann nur rekuperieren. Der Verbrenner schleppt 300kg E-Antriebsstrang mit, was zu mehr Verbrauch führt. Würde grob schätzen, dass er 3-4 Bremsvorgänge braucht um genug Energie gesammelt zu haben, um einen Beschleunigungsvorgang durchzuführen.

Die entscheidende Frage: Wenn der Kunde mit 80km elektrischer Reichweite im PHEV fast alles erledigen kann und zuhause lädt, warum ist dann ein 400km BEV ein Problem? Es geht da wirklich nur um das eine mal, an dem man dann mehr als 200km weit fahren will.
Sollte man sein Auto wirklich darauf auslegen in 90%-95% der Fälle nicht gut zum Usecase zu passen, dass man in 5-10% dann etwas schneller unterwegs ist, weil man nicht laden muss? Ich halte das für reichlich absurd.

Dazu sind die PHEVs nicht mal billig. Man zahlt da definitiv 50.000€, für den Preis bekommt man auch schon echt gute und reichweitenstarke E-Autos mit sehr guten Ladezeiten.
Dazu darf man mir den PHEVs jährlich zum Service, damit der Verbrenner gewartet wird und seinen Ölwechsel bekommt, die Betriebs- und Wartungskosten sind ja deutlich höher.

Es ergibt alles in allem keinen Sinn, ein PHEV zu fahren.

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LdN stellt klar, dass eAuto ohne E anzumelden ganz blöde Idee sei.
Aber:

  • Wunschkennzeichen mit E funktioniert im online Antrag häufig nicht
  • Gesamtlänge wurde neulich beschränkt:

MZ-B-YYYY ist nur ohne E erlaubt. MZ-B-YYYE ist erlaubt aber nicht verfügbar. Es ist nicht erlaubt die gleiche ziffernfolge zu verwenden die schon ein verbrenner hat

Bei MYK-XX-YE sind nur noch einstellige Ziffern für E-Kennzeichen erlaubt, wenn man zweistellige Initialen haben möchte.

Wieso haben E-Autos nur 10% des Bummernvorrates wie Verbrenner? Was ist da die Strategie?

Wieso brauchen E-Autos eine kostenpflichtige grüne Plakette?

Wieso müssen nicht Diesel und Benziner ein D-Kennzeichen oder B-Kennzeichen haben?

Fazit: Nicht E-Autofahrer ohne E sind blöd sondern diejenigen, die obiges zu verantworten haben?

Wann/Wie kommen wir da raus: Baustellen der Nation, 2. Auflage :wink:

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Dasselbe wie für alle Autos: 8m Entfernung zur Kreuzung, wenn ein Radweg vorhanden ist, sonst 5m.
Ob die Meldung was bringt, hängt von deinem Ordnungsamt / deiner Polizei ab

Die brauchen momentan auch nicht mehr. Sollte Bedarf sein, kann man das aufstocken.

Du meinst die Umweltplakette? Gute Frage. Vermutlich weil die Scanner-Kameras sonst auf zwei Dinge geeicht werden müssten. Außerdem wäre auch ein Diesel-Hybrid möglich, der dann möglicherweise die Grenzen trotz E nicht einhält.

Könnte an der Regierung liegen, die uns das damals eingebrockt hat. Habe damals schon kritisiert, dass Hybride ein E bekommen und damit bald durch ein neues System ergänzt werden müsste (sollte es jemals Einfahrverbote für Verbrenner in Städten geben). Ich denke, das war der Hintergedanke. Solche Verbote zu erschweren. Und deutschen Unternehmen zu ermöglichen den amerikanischen Elektroautos deutsche Hybride als Alternative entgegen zu setzen.

Hallo.

Ich bin Hörer eurer Lage und sehr froh darüber,dass ihr euch die Mühe macht und Hörer über die aktuellen Entwicklungen (auch kritisch) zu informieren.

Ich bin aber auch seit 18 Jahren Polizeibeamter in Rheinland-Pfalz und in der oben genannten Folge ist mir die Aussage “…Bullen rufen…“ negativ aufgefallen.

Es ging dabei um die Verbrennerautos, die auf dem Ladeparkplatz stehen.
Ihr habt ein großes Publikum und hiermit auch eine entsprechende Vorbildfunktion und Verantwortung.

Normalerweise sehe ich es auch sehr locker, aber im Beitrag ist mir die Aussage tatsächloch als unangebracht aufgefallen.

Wir habe seit Jahren mit fehlender Akzeptanz und schwindendem Respekt zu kämpfen und deshalb finde ich solche Aussagen leider unangebracht und kontraproduktiv.

So.
Zum Thema:
Zumindest in RLP ist der ruhende Verkehr nicht in polizeilicher Zuständigkeit.
Bedeutet,dass die allgemeinen Ordnungsbehörden die eigentlich richtigen Ansprechpartner sind.

Deshalb wird die Polizei auch nicht abschleppen lassen, wenn keine Gefahr vorliegt.
Die Polizei würde das Falschparken ahnden, aber keine weiteren Maßnahmen treffen.
(Das sieht bei zugeparkt Feuerwehrzufahren anders aus…).

Auch wenn ich Fan davon bin, diese Art des bewussten Falschparkens und Behinderns zu bestraften, bitte ich um Verständnis, dass wir oftmals so unter Stress stehen, dass es eine “vermeidbarer“ Zusatzbelastung darstellt und deshalb in der Prioritätenliste keine Dringlichkeit darstellt.

Ich hoffe meine Kritik wird nicht falsch verstanden.

Ich freue mich auf weitere Beiträge eurerseits.

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Slightly OT: eine zugeparkte E-Ladestation stellt keine Gefahr da, ist das für Parken im Kreuzungsbereich/auf dem Gehweg oder Radweg anders? Stellt das dann in der Regel eine Gefahr dar?

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Ist immer einzelfallabhängig.
Definitiv keine Gefahr ist aber: hier steht ein Verbrenner…hab ich gerade gesehen…

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Okay, interessante Ausführung. So genau wusste ich das noch gar nicht :slight_smile:
Also funktioniert das rekupieren bei einem PHEV nur bei sehr verrauschender und entspannter Fahrweise einigermaßen gut.
Ich habe mal bei Auto Motor Sport auf YouTube einen Test zum Thema Rekuperation mit einem Fiat 500e und Porsche Taycan gesehen. Der Porsche konnte den Bergpass herunterfahren, ohne die mechanischen Bremsen verwenden zu müssen. Das Ganze nochmal mit einem PHEV (Plug-in Hybrid) zum Vergleich wäre interessant.

Du lieferst sehr gute Argumente für ein BEV statt einen PHEV. Da stimme ich dir zu; wenn Man die Möglichkeit hat ein PHEV zu Hause zu laden und gleichzeitig viele alltägliche Fahrten rein elektrisch zurücklegen kann und möchte, könnte man auch ein effizienteres BEV betreiben. Bei den BEVs mit ausreichend großem Akku sehe ich persönlich auch kein Problem damit größere Strecken beruflich oder im Urlaub zurückzulegen. Und wenn man nicht regelmäßig laden kann, machen weder BEV noch PHEV Sinn bzw. sind gar nicht möglich; dann bleibt nur der reine Verbrenner.

Aber dennoch fehlen mir die Argumente, die gegen ein PHEV statt einem reinen Verbrenner sprechen. Manche Leute handeln nun mal nicht rational und haben wie gesagt „Reichweitenangst“. Wenn für diese Menschen (sturer Weise) kein BEV in Frage kommt ist der PHEV (bei Lademöglichkeit und korrekter Nutzung wie von dir beschrieben) doch die bessere der zwei übrigen Alternativen oder nicht?

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Ich hätte da mal eine Nachfrage: ich hab mir vor vielen Jahren angwöhnt die Verkehrspolizei als "Rennleitung " zu betiteln.

Würde mich jetzt glattweg mal interessieren ob das auch als so negativ aufgefasst wird, wie der von dir beanstandete Ausdruck.

Ich kenne den Begriff in Bezug auf die Polizei nicht, weshalb er bei mir auch nicht negativ belastet ist. Somit würde ich diese Aussage nicht “beanstanden“.

“Bulle“ ist jedoch eigentlich immer negativ gemeint und somit herabsetzend, deshalb gab es auch schon ausreichend Gerichtsverfahren, die dabei eine strafrechtliche Beleidigung bejaht haben und eine Geldstrafe verhängt wurde.

Ich will das auch nicht größer machen als es ist, aber ich finde in einem seriösen Polit-Podcast hat dieser Begriff nichts verloren.

Ich hatte nur eine Hinweis-E-Mail geschickt und sollte es dann im Forum veröffentlichen.

Tatsächlich gibt es schon einen Thread dazu mit Statement von einem der Hosts

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Sicherlich ist ein so bewegter PHEV besser als ein reiner Verbrenner, ohne Frage.

Dennoch muss man es finde ich beim Namen nennen. Wer eine Wallbox/regelmäßige Ladeoption hat, sich aber aus Reichweitenangst dennoch gegen ein BEV und für einen gleich teuren PHEV entscheidet, handelt einfach irrational.

Es ist ja nicht so, dass man dann jeden Tag zitternd in sein BEV steigt, aus Angst liegen zu bleiben. Man fährt es und stellt dann relativ schnell fest, dass man sich auf die Anzeigen viel genauer verlassen kann, als im Verbrenner und alles ist gut. Wenn das Auto sagt ich komme mit 2% am Schnelllader an, dann schaffe ich das auch, wenn ich so weiter fahre wie bisher. Ich hab mit Ziel-SoCs von 2-5% überhaupt kein Problem mehr. Ich weiß ich kann mich auf die Angabe verlassen.

Man gibt die Vorteile von BEVs wie Standheizung, Standklima, (nahezu) Wartungsfreiheit, keine gesteigerten Wartungen bei Kurzstreckenbetrieb, besseres Fahrverhalten uvm. her.
Dazu nimmt man alle Nachteile des Verbrenners mit, auch wenn man ihn kaum fährt. Jährlicher Service eines kaum benutzten Antriebs, Katalysator voll (nur kurze Betriebszeiten, Kat wird voll und kann wegen fehlender Last nicht freigebrannt werden), Ölwechsel uvm… Außerdem fordern einige PHEVs im Markt den Kunden auf regelmäßig den Tank leer zu fahren, weil der Kraftstoff sonst zu alt wird. Hatte da bei 2 Modellen mal was von alle 2 Monate gehört. Dann geht der E-Antrieb auch nicht mehr an, bis der Tank leer ist und wieder gefüllt wurde.

Klar ist ein meist elektrisch gefahrener PHEV besser als ein Verbrenner, aber wenn du den PHEV immer laden kannst, kannst du auch ein BEV immer laden.
Und wenn du auf Langstrecke dann ohne Elektro, sondern nur mit Verbrenner fährst (niemand macht alle 60km 40 min Ladepause, vorausgesetzt der Wagen kann überhaupt DC Laden), ist der Wagen wieder weniger effizient und braucht mehr Sprit als ein normaler Verbrenner.

Kurz gesagt:
Bewegst du den PHEV wie ein BEV rein elektrisch, dann ist er besser als ein Verbrenner und schlechter als ein BEV
Bewegst du den PHEV wie einen Verbrenner, ist er schlechter als beide.

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Verschiedene Polizeien bitten darum, alles immer über die 110 zu melden und eben nicht auf dem lokalen Revier anzurufen.

Ich habe das gestern mal ausprobiert mit dem Umsetzen lassen nach Anruf. Hat nicht so richtig geklappt hier in Berlin Mitte. Der Notruf hat mir einen Rückruf versprochen. Der freundliche Polizist hat mich dann zurück gerufen und mich gefragt, ob ich jetzt laden möchte. Das habe ich nur halb bejaht weil ich gerade mit den Kids zuhause war.
Er ist dann dahin gekommen, hat gesehen, dass die Säule noch blockiert war und mich noch mal angerufen. Dann meinte er, er könne ihm jetzt ein Knöllchen schreiben. Wenn ich wollte, dass der abgeschleppt wird, müsste ich persönlich vorbei kommen damit ich sagen kann, dass der für mich abgeschleppt wird. Das hätte er auch anstandslos gemacht, ich wollte aber nicht mehr die 10 Minuten laufen um der Park-Gerechtigkeit und der Energiewende auf die Sprünge zu helfen

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Meine Schwester hat in dieser Woche auch keine zufriedenstellende Lösung in Berlin (Maybachufer Paul Linke Str. Ohlauer Str.) gefunden. Die relativ neue eine Säule in der Ohlauer Str. ist ständig von Verbrennern zugeparkt.
… (Foto nachträglich von Mod.entfernt. Abgebildetvwar die zugeparkte Ladesäule).
Die Polizei ist freundlich und nimmt die Meldung auf, aber nichts passiert. In der Berliner Ordnungsamt APP kann man das gar nicht richtig melden.
Gestern war dann endlich mal ein Parkplatz frei und dann ließ sich der Ladevorgang nicht starten. Selbst mithilfe der Hotline (20 Minuten Warteschleife) nicht. Es ist zum …

Ich mache hier mal zu, da es nicht mehr um eine generelle Diskussion geht, sondern nur noch um einzelne zugeparkte Ladesäulen und die (Nicht-)Reaktion der Behörden darauf.