LdN 334: Deutschland "verschläft" Elektrofahrzeuge

Nur entstehen Benachteiligungen, die nicht gewollt sind. Besser wäre es, wenn ungewollte Produkte teuer werden, als das gewünschte Produkt. Ein funktionierendes und vorhandenes Modell sind Abgaben im Zusammenhang mit der Zulassung eines Kfz. Die können wunderbar auf Antriebsart und Leistung + Gewicht differenziert werden.

Vorteil: andere Verkehrsträger (z.B. Fahrrad, Öffi) werden nicht als Kollateralschaden beeinträchtigt.

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Ja, natürlich. Aber eine Pauschalsteuer von, sagen wir, 5.000 EUR auf Verbrenner-Fahrzeuge oder als Verbrenner-Zulassungs-Gebühr würde keine Partei politisch überleben …

Den Teil kann ich auch unterschreiben. Ich saß vor 10+ Jahren in einem Vortrag eines VW-Ingenieurs, der erzählte, dass er gerade an der Patentierung eines Deckels für eine Fahrzeugbatterie saß (damals ging E-Mobilität gerade los). Ich fand damals schon fraglich, ob das wirklich genug Schöpfungshöhe für ein Patent ist.

Und genau da könnte der Staat mMn durch vorübergehende, strategische Beteiligungen an Unternehmen für Entlastung sorgen ohne dauerhaft die Staatskasse zu belasten.

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Um tatsächlich auf die strategischen Entscheidungen Einfluss zu nehmen, müsste er nach meinem Wissen mind. 25% Anteil haben. Vielleicht könnte man das auch mit einem Beteiligungsvertrag lösen.

Wahrscheinlich, ich kann das aber nur mit den USA vergleichen, das kostet ein BMW X5 (nur als Beispiel) in der Limited Version (Vollausstattung) einer Motorisierung dasselbe wie hier die Basisausfühung. Unterschied 20-30k€.

Dann wäre nichts tun besser gewesen. Aber es geht auch subtiler und Politik ist auch dazu da ihr Handeln dem Wähler zu verkaufen. Es ist ja nich mal der Versuch unternommen worden. Bei den Emissionsgrenzwerten und der LKW-Maut hat’s ja auch funktioniert.

Was vorraus setzen würde, dass es die gibt.

Bei uns gibt’s das aber nicht, hier können die Kommunen Hilfe abgreifen um Ladeinfrastruktur aufzubauen.

Und am Ende wird es heißen, die Grünen und ihre Politik wäre Schuld daran.

Dieses Lied hört man schon jetzt überall.

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Bevor das vergleichbar wird, musst du aber die Kosten der Rahmenbedingungen ermitteln und wo das Modell zusammengeschraubt wurde.

Glaube mal ein in Mexiko zusammengesetztes Auto ist billiger zu bekommen, als eins in Deutschland.

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„Im Durchschnitt sind E-Autos in China um 41 Prozent preisgünstiger als in Deutschland“ [das gleiche Modell]

Ginge auch viel einfacher: Diesel-Steuergeschenk abschaffen, in ÖV und BEV Infrastruktur investieren

Der kleinere VW ID.4 Crozz ist nun für umgerechnet etwa 23.860 Euro erhältlich, der VW ID.6 Crozz zu Preisen ab 29.855 Euro.
[…]
Allerdings führt das chinesische Portal CN EV Post aus, dass sich aufgrund weiterer Vergünstigungen bei den Händlern der Preisvorteil für die Kundschaft ebenfalls auf etwa 40.000 Yuan belaufe. Der ID.3 wird in China nun zu Preisen ab 22.227 Euro angeboten, den Crossover ID.6 X gibt es ab 31.358 Euro zu kaufen.
[…]
Noch mehr an der Preisschraube dreht BMW: Der Münchner Premiumhersteller sieht sich im bevölkerungsreichsten Land der Erde offenbar zu einem Rabatt von über 100.000 Yuan genötigt. Demnach wird die Elektro-Limousine i3 von BMW in China nun um etwa 13.500 Euro weniger angeboten als vorher. Weitere Gerüchte besagen, dass es obendrauf Nachlässe gibt, wenn Kunden ihren Neuwagen bar bezahlen. Dadurch sinkt der reale Preis für den elektrischen BMW auf weniger als die Hälfte des ursprünglich veranschlagten Original-Preises sinkt.

Quelle: VW und BMW reagieren auf Elektro-Flops mit drastischem Schritt

In Chile wird Lithium gewonnen und die Firma die das macht war mal ein deutsches Unternehmen (Rockwood Lithium), wurde dann aber vor knapp 10 Jahren von einem amerikanischen aufgekauft. Es wird jedoch nach wie vor Lithium in Deutschland hergestellt.
Das mit Natur runinieren lassen ist eine lustige Bemerkung. Das Lithium in Chile wird aus einem Salzsee aus hochsalinaren Wässern gewonnen. So viel gibt es da nicht kaputt zu machen. Ganz anders sieht es da bei der Erdölgewinnung aus und bei den Abgasen von Verbrennern.

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Das ist genau das Problem. Bei den Amis ist Automobilindustrie ein Teil von „old industry“. Genau wie Firmen die mechanische Schreibmaschinen hergestellt haben verschwunden sind, so werden auch Firmen verschwinden, die Verbrenner produzieren. Ja, ein paar Nischen wird es noch geben, aber letztendlich ist die Deutsche Automobilindustrie ein totes Pferd. Traut sich nur keiner zu sagen und das macht alles noch schlimmer.

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Etwas OT: Ich hatte eher verstanden, dass Viessmann schon lange und auch sehr wohl gute Wärmepumpen baut und der Einstieg des amerikanischen Investors/Käufers eine (noch) schnellere Skalierung erlauben soll.

Richtig. Viessmann hat natürlich aus gutem Grund (Merkelregierung) nicht m ehr als nötig in die Wärmepumpensparte gesteckt. Nun waren sich die Eigentümer möglicherweise unsicher schnell die nötigen Kapazitäten aufzubauen, um mit der nationalen und internationalen Konkurrenz mitzuhalten. Der US-Konzern wiederum hat genug Kapital und kauft sich so in das Logistik- und Vertriebsnetz in Deutschland und Europa ein.

da hast du schon ziemlich Recht. Markus. du arbeittest vermutlich in einem andernen Automobilfirma aber ichtieel die Einschätzung. wenn man man ganz genau hinsieht, sind in den E-Fahrzeugen gar nicht so viel Seltene Erden drin. Möglicherweise in den Permanentmagnet motoren.
Zum schlafen in der Marktwirtschaft gehören immer mehrere Parteien.
seit 2013 wurde u.a. bei BMW z.b. der I3 gebaut. reissenden Absatz hat er aber erst 2022 gefunden. das auto ist seit den 10Jahren praktisch unverändert gebaut worden. warum nur? wir sind in Deutschland Öl-junkies. Veränderungen sind doof.
Die Chinesen sind extrem innovativ. legen ein wahnsinns tempo vor. das was uns noch hilft, ist der gute Ruf der deutschen Auto industrie. aber der verblasst gerade massiv.
wenn die FDP so weiter macht und die wichtigeste Industrie weiter derart verunsichert, geht das Licht bald aus. Die Industrie braucht stabile Verhältnisse.

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Tatsächlich hat Viessmann sehr gute Wärmepumpen im Programm. Für das Premium-Segment.

Was Viessmann verschlafen ist, ist die Entwicklung günstiger Wärmepumpen, mit denen sie im Massenmarkt gegen die Konkurrent aus Japan und Südkorea mithalten können - ganz ähnlich wie die Automobilhersteller es verpennt haben, E-Autos im Niedrigpreissegment zu entwickeln (damit wir nicht zu OP werden hier …)

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Nun ja, Kernaufgabe der Autohersteller ist primär, Profit zu generieren, nicht die Gesellschaft mobil zu machen. Das ist nur interessant wenn es ausreichend Profit bringt

Vielleicht eine interessante Info dazu:

BMW war mit dem i3 sehr früh aber sehr fortschrittlich dabei. Design ist Geschmacksache, aber technisch damals echt gut. Effizienter Motor, gute Leistungsdaten. Zeitlos modern, auch heute ist der i3 ein guter Gebrauchtwagen (wird nicht mehr hergestellt), man sollte die größte Batterie nehmen wenn man interessiert ist.

BMW war ohne Frage seiner Zeit voraus. Das hat leider auch die Geschäftsführung gesehen und die damals recht kleine Sparte für Elektromobilität finanziell komplett abgewürgt. Daraufhin haben eine Vielzahl von Ingenieure aus dem Bereich konzertiert gekündigt und das Startup Byton in China aufgemacht. Die sind mittlerweile leider Insolvent (können einfach nicht alle überleben, ist leider so), aber so schnell kann es gehen und die Kompetenz der wirklichen Vordenker/Wissensträger wandert ab. Bei traditionellen Autoherstellern werden die nicht wieder aufschlagen.

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