LdN 334: Deutschland "verschläft" Elektrofahrzeuge

Die Hersteller können sich nur selbst retten.
Was hier in Deutschland passiert, ist global egal.

  1. Entwicklungszeiten massiv senken. 5 bis 7 Jahre Entwicklungszeit geht nicht mehr. Das muss in maximal 3 Jahren gehen.

  2. Software Abteilung in den Hintern treten, und falls es die selbst nicht schafft, Kooperation mit Google, Apple oder Microsoft. Die Zukunft sind fahrende Smartphones, speziell in China und den USA. Man erwartet alle Funktionen und möglichst viele Apps des Phones auf dem Autodisplay.

  3. Bereit machen für den Preiskampf, denn dieser hat bereits begonnen! Den Aktionären muss klar gemacht werden, dass die Zeiten von Rekordgewinnen vorbei sind.
    Ein größere chinesischer Hersteller hat angekündigt, dass es bereits in 3 bis 4 Jahren Mittelklasse E Fahrzeuge mit 400km Reichweite für umgerechnet 12000€ geben wird. Ohne Rabatte.

  4. Batterie, Batterie, Batterie! Forschung, Industrialisierung, Implementierung im Fahrzeug.
    Die komplette Kette von der Forschung, der Erprobung im Fahrzeug, der Batterieproduktion, dem Zusammenspiel von Batterie - EMotor - Software muss dringest in Europa massiv ausgebaut werden, sonst wird der Abstand zu Tesla und China NOCH größer.

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Dir ist klar das Australien ein Rohstoffland ist, und die Maßstäbe beim Umweltschutz streng sind, sie aber natürlich gerne Rohstoffe verkaufen, zeitgleich steigt Australien schneller aus der Kohle aus wie die meisten anderen Länder der Erde.
Dein Argument scheint mir eine Nebelkerze der fossilen Industrie, die 5,2 Billionen Liter Rohöl im Jahr sind ja auch nicht gerade förderlich für die Umwelt, inbesondere wenn wir sie dann verbrennen und das mit 30-40% Wirkungsgrad.

Warum traut sich das Australien? Liegt offensichtlich an den Megapacks von Tesla

Das erscheint mir wieder als eine weitere Nebelkerze.
Wir haben in Deutschland LIthium Vorkommen für 400 Millionen Elektroauto Akkus:


Die Firma Vulkan Energies kümmert sich bereits darum, zugleich hatten wir eine Menge Lithium Abbau Verträge mit der Ukraine.

Außerdem entstehen in der gesamten EU gerade riesige Batteriezellfertigungen.
Und dort werden alle möglichen kritischen Rohstoffe bereits teils substituiert.
Natrium Ionen Akkus
LFP Akkus usw usw.

Eine Mehrheit der Investoren gehört nicht zu den so genannten Shortsellern. Sie wollen natürlich Dividende, entscheidend ist aber die langfristige Perspektive für die Mehrheit der Kleinanlegern.

Heisst: ich kaufe heute eine BMW Aktie, halte die dann für eine Weile, sacke dabei Dividende ein, sind die Kids im Taschengeldalter kann ich mit hoffentlich davon den Skikurs leisten. Oder: ich packe ab und an was in die Aktienkasse und hole irgendwann mehr als das Bisschen von der Bank raus.

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Ich hole das mal aus etwa 30 Beiträgen vorher und gebe meinen Senf dazu:
Diese Argumente habe ich schon so oft gehört und bin jedes Mal wieder ein bisschen erstaunter. Ich stamme aus einer 60.000 Einwohner-Stadt im Ballungsgebiet Rheinland und meine Eltern fahren mittlerweile beide exklusiv Elektroauto. Allein im Stadtgebiet gibt es zwei Schnell-Ladesäulen sowie mehrere Langsamlader. Laden verbindet sich mit dem Leben zB beim Einkaufen (der lokale Lidl hat kostenlose Säulen), in der Freizeit (zB an der Sauna oder der liebsten Hunderunde) oder in der Innenstadt. Bei längeren Urlaubsfahrten wird nach 2 Stunden eine 20 minütige Pause am Schnellader eingelegt, der Hund muss ja sowieso raus. Viele Ladesäulen sind über Ladekarten abzurechnen.

Ich bestreite nicht, dass es ein wenig Mehraufwand zum Benziner/Diesel ist, aber ich glaube, viele Leute lassen sich durch die “Horrorgeschichten”, die oft Hörensagen sind, abschrecken. Ich will hier niemandem Lügen unterstellen, aber ich glaube, die Probleme werden oft mehr oder weniger absichtlich so sehr betont, um einen fehlenden Umstieg zu rechtfertigen (edit: will speziell dir hier keine böse Absicht unterstellen, ist eine allgemeine Beobachtung!). Es gibt durchaus auch sehr viele Leute, die positive Erfahrungen mit der E-Infrastruktur hierzulande haben!

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Unbestritten.

Wer die passende Infrastruktur fussläufig hat und die nötigen finanziellen Mittel, für den ist ein eAuto ideal, und der sollte auch eins nutzen.

Wer keine Infrastruktur vor Ort hat (wir reden hier dann von km bis zu Säule fussläufig) oder nicht das Geld für ein vergleichsweise teures eAuto im Relation zu einem gebrauchten Verbrenner, für den ist ein eAuto (noch) kein thema.

Wir sollten uns vor Pauschalisierungen hüten und das eAuto als idealllösung für alle hochstilisieren. Soweit sind wir aktuell noch nicht.

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Fußläufig zu was?

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Zur Wohnung?

Das dachte ich mir und Frage mich: warum?

Beispiel: es gibt Leute die fahren andauernd in ein Fitness Studio oder in eine Schwimmhalle oder Sportstätte.

Wenn es dort eine Lademöglichkeit gibt, braucht man keine zu Hause.

Oder wenn man die Möglichkeit hat auf der Arbeit zu laden.

Sich darauf zu begrenzen, dass das Auto immer und jede Nacht fußläufig zur Wohnung an einer Steckdose hängt ist völlig an den Möglichkeiten vorbei, gerade in Städten.

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Ich denke hierauf kann man sich einigen. Es gibt viele Usecases, in denen elektrisch fahren heute schon wunderbar klappt, es gibt aber auch noch einige Situationen, in den der Mehraufwand doch nicht unerheblich ist.

Dennoch finde ich, dass @Ronja hier einen Punkt hat. Aussagen wie diese hier findet man wirklich überall. Alles ist schlecht und unbenutzbar.

Fast alles davon entspricht nicht mehr der Wahrheit, wenn man sich ein bisschen mit der Materie beschäftigt.

Strom an öffentlichen Ladesäulen kann teuer sein, muss aber nicht. Klar, mit einer Roaming-App kannst du überall laden, aber das kostet dann eben mehr. So sind übrigens auch diese 1,09€ pro kWh zusammen gekommen, die man medial fast 2 Jahre durch das Dorf getrieben hat. Den ohne Abo teuersten Anbieter überhaupt (IONITY), gepaart mit Autorisierung über die teuerste Roaming-App (Plugsurfing). Dass man zu dem Zeitpunkt bei EnBW, EWE.go, Aral Pulse, Shell Recharge, Fastned usw. ohne Abo für ca. 55ct pro kWh laden konnte hat keinen interessiert, die Medien die Stimmung gemacht haben schon gar nicht.

Ich bin jetzt seit 2 Jahren immer mal wieder elektrisch auf Langstrecke unterwegs, da hatte ich bisher kein einziges Mal Probleme an den Ladeparks. Die Langstrecke ist mittlerweile (seit Jahren) völlig problemlos zu völlig akzeptablen Preisen machbar.

Dazu sehe ich einfach kein „Zahlungs und Abrechnungschaos“. Ich habe zwei Anbieter mit Apps und Karten, ich habe bei beiden eine Kreditkarte hinterlegt und bekomme nach dem Ladevorgang in der App eine Rechnung als PDF, wahlweise auch per Mail. Ich verstehe nicht was daran „Chaos“ sein soll.

Auch Ad-Hoc laden geht so einfach. QR Code scannen, Mail eingeben, Onlinezahlung über Kreditkarte, PayPal,… und fertig.

Warum erzähle ich das so ausführlich? Ich halte das Gerede von dem „Ladechaos“ im Jahr 2023 entweder für Meinungsmache, Stammtischgerede oder eben Uninformiertheit, was beiden vorherigen Gruppen in die Karten spielt. Ich sehe all diesen Horror nicht (also gar nicht) und lade mit meinem Auto exklusiv öffentlich.

Die Zeiten der Early-Adopter mit 20 Ladekarten sind seit Jahren vorbei. Daher finde ich dieses ständige wiederholen, dass alles am Laden Mist sei einfach richtig nervig und vor allem kontraproduktiv.

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Wenn man diese Möglichkeiten hat, gut. Nicht jeder Arbeitgeber bietet Lademöglichkeiten, manche nichtmals in der Nähe.
Fussläufig? Mein 72jähriger Nachbar wollte auch ein eAuto, aber nach dtei Knie OP immer 1,2 km und 80 Höhenmeter waren ihm zuviel.
Wie gesagt, für viele mag rs passen, aber für einige beim besten Willen noch nicht, und das ist nicht immer Bequemlichkeit.
Das sollte man halt aktuell nioch alzeptieten, das es noch nicht völlig perfekt ist mit der E-Mobilität

Danke für diese Erfahrung und Tipps. Das ist gut zu wissen!
Hast Du auch keine eigene Wallbox, weder zuhause noch in der Arbeit?

Aber ganz so an den Haaren herbeigezogen ist das gar nicht: Ich habe die App Plugsurfing und stichprobenhaft immer mal die Ladesäule gecheckt, an der ich vorbeigelaufen bin. Leider zu oft ist die Säule besetzt oder kaputt, wenn sie gem. App frei sein soll.Und die Infos über die Kosten beim öffentliche Laden habe ich von anderen vermeintlichen E-Auto-Besitzern hier im Forum.

Funktioniert für mich nicht. In der Stadt benutze ich das Auto fast gar nicht.

Urlaubsfahrten sind vermutlich kein Problem. Da bin ich ja im Urlaub, d.h. habe Zeit :wink: und Pausen sollte man tatsächlich häufiger machen.

Bleibt vor allem noch das Problem mit der Reichweite:

Ich wohne in einer ungefähr halb so großen Stadt und hätte keine Möglichkeit, privat zu laden. In der gesamten Stadt verteilt gibt es insgesamt sechs Doppelladesäulen (Aldi, Lidl, McD, Sportplatz, Busbahnhof, Schwimmbad), die mit etwa einer Handvoll Anbietern nutzbar sind (preislich 60-80 ct/kWh, teilweise Strafgebühr bei Verbleib nach Ladeende). Mein Arbeitgeber hat eine Doppelladesäule (für ca. 150 Mitarbeitys) die auch meist frei ist.

Im Augenblick sieht das also ganz gut aus. Die Preisfrage ist jetzt, was man für die Zukunft zu wetten bereit ist. Wird das in fünf Jahren genauso aussehen? Oder in zehn? Wird sich die Zahl der E-Autos vermehrt haben, die Zahl der Lademöglichkeiten aber stagnieren (schlecht)? Oder mitwachsen (okay)? Und muss/will ich überhaupt oft genug (und lange genug) bei genau diesen Discountern einkaufen, um die Ladesäulen dort so nutzen zu können dass es zu meinem Verbrauchsprofil passt?

Mein persönliches Fazit (und ich stehe auch vor der baldigen Entscheidung eines Autokaufs) ist, dass es sich rein logistisch derzeit absehbar noch nicht verlässlich genug rechnet, wenn man keine private Lademöglichkeit hat.

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Die Frage in dem Fall ist eher ob er wirklich noch eine Waffe führen sollte, aber das ist eine andere Debatte.

Also Ladeplatz fußläufig von der eigenen Wohnung als Vorraussetzung ist immer Bequemlichkeit oder Ausrede.

Das es die aktuelle Situation für alle bereits passen würde habe ich aber auch gar nicht behauptet.

Aber es ist wie die Sprüche zur verlorenen Lebenszeit durch das Laden (dauert für mich 10 - 15 Sekunden 2x täglich, tanken dauert länger)
Oder die Reichweitenausrede von allen die sich dann erklären, dass sie ja nur für 10 oder 20€ tanken.

Bevor man nicht sein individuelles Bedarfsprofil ermittelt hat und anhand dieses Profils die Möglichkeiten untersucht, kann man gar nicht darüber urteilen ob ein E-Auto in Frage kommt oder nicht.

Damit sind wir dann aber wieder bei den Pauschalisierungen die ziemlich oft von denen vorgenommen werden die eigentlich gegen E-Autos argumentieren.

Damit produziert du dann aber auch mangelnden Bedarf, so dass keine weiteren Ladepunkte gebaut werden.

Bei uns waren ziemlich lange nur die kommunalen Stationen verfügbar.
Jetzt wo es mehr BEV gibt bauen auch immer mehr Einkaufsplätze (mehrere große Läden die sich einen Parkplatz teilen) Ladestationen, weil es jetzt anfängt sich wirtschaftlich zu rechnen.

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Ich habe zuhause keine Lademöglichkeit (der Vermieter will seit 2 Jahren eine schaffen, bisher ist aber nichts passiert) und lade bei der Arbeit öffentlich. Sicherlich hab ich an den Ladern die da stehen etwas mehr „Routine“ wenn man so will, ist aber öffentlich, also keine Platzgarantie. Da ich zuhause keine preislich attraktiven Säulen in der Nähe habe (die Stadt wollte unbedingt selbst was aufziehen, was jetzt halt teuer ist) lade ich meist bei der Arbeit oder wo anders unterwegs. Der Supermarkt hat keine Lader, der Baumarkt daneben aber 4x 350kW. Geht notfalls auch mal. Private Wallbox eigentlich nur wenn ich mal meine Eltern besuche.

Ich glaube du überschätzt die Zeit die man zum Laden braucht massiv. Ich habe ehrlich gesagt keine Stopps, bei denen ich richtig viel Zeit übrig habe. Anstecken, kurz zur Toilette, zurück, noch ein paar Minuten strecken und bewegen und schon geht es weiter. Meine Ladestopps sind selten länger als 15 Minuten (ich plane mehr Stopps aber dafür kürzere, passt mit der Ladekurve meines Autos besser).

Aus meiner Erfahrung kann ich diese Abweichungen etwa bestätigen, im harten Winter (deutliche Minusgrade) schaffe ich 350km, aktuell bei beinahe idealen Bedingungen so knappe 450km. Habe keinen großen Akku (55kWh) und fahre eher sparsam.

Ich sehe aber dennoch nicht, warum Ladestopps zu riskant sein sollten. Natürlich spricht hier aus mir auch zu einem Teil die Routine, aber man kann sich auf die Zeiten echt verlassen. Klar braucht man die Zeit, aber die kann ich kalkulieren. Nach einer Weile kennt man seine Stopps & die dort vorhandenen Lader und kann damit planen. Mit der Routine wird man auch Risikobereiter was den Ladestand bei Ankunft am Schnelllader angeht. Früher war 5-10% schon so das Minimum, heute steht 2-3% im Navi und ich weiß, dass ich nochmal 10km der Strecke schneller fahren kann, weil das auf jeden Fall klappt. Ist am Ende Gewohnheit.

Ich kann empfehlen als Trockenübung mal die App „ABetterRoutePlanner“ zu testen, da kann man sich ein Auto „aussuchen“ und seine Fahrweisen einstellen. Die Routenplanung zeigt dann die dafür am besten geeignete Route mit Ladestopps.

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Einem überzeugtem „Petrol-Head“ wirst du eh nicht bekehren können, auch nicht mit Fakten, dann hat im Zweifelsfall der Strom die falsche Farbe.
Reichweite und Ladezeit sehe ich auch nicht als Problem, da kann man sich anpassen.
Man muss es tatsächlich einmal durchspielen.
Mein Schwager kann zuhause direkt am Haus laden, kostenlos beim 20km entfernten Arbeitgeber, und ist alleinstehend, da tun 450€ Leasingrate nicht weh, wenn man den gesparten treibstoff abzieht.
Bei mir im ort gibt es ausserhalb 1 Ladesäule für 2500 Menschen, davon zahlreiche Wallboxen bei Eigenheimbesitzern. Redt mindestens 5 km entfernt. Bei der Arbeit dauert das mit der Photovoltaik noch etwa 2 Jahre, dann geht laden da auch. Dann wird es sinnvoll, jetzt noch nicht.
Bissl zeit braucht es stellenweise noch.
Also Geduld auf beiden Seiten… :slight_smile:

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Fake News:

Nein, nicht ganz korrekt.
Seltene Erden in den E-Motoren werden bereits substituiert, und sie sind in Verbrennern auch bereits immer nötig.

Lithium wird überall aus der Welt importiert, bereits heute!

Ob das Lithium und die anderen Rohstoffe reichen?
Schöner Vortrag von Prof. Stefan Krauter (Solarpapst) Aufzeichnungen von der Hannover Industry 2023:

FT heute: „Can Volkswagen win back China?“

Betteridge‘s Law sagt nein.

Von: https://twitter.com/brad_setser/status/1655740537507291137

„China overtook Germany in auto exports in 2022 and is set to eclipse Japan as the world’s biggest car exporter this year.“

ggwp

Na, das sind aber dann wohl Hellseher… → totgesagte leben oft länger… warten wirs mal ab mit der deutschen Auto „Industrie“ und der totgesagten „Industrie“ allgemein… dabei fällt mir auch wieder auf…

Co2e/Kopf in Deutschland sind immer ganz witzig falsch, weil wir ja Exportweltmeister sind, müssten unsere Emissionen auch teils an den Letztverbraucher übertragen werden, wir erzeugen die Emissionen in unserem Land ja nicht nur weil wir den ganzen Tag bräsig mit dem SUV im Kreis fahren…